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«Ein extrem spannender Erstfund»

Hexeneier auf dem Prüfstand: Sie schmeckten so gut, dass Michael gleich noch Nachschub holte


Gebratene Hexeneischeiben; Foto © Michael S. 21.9.23

Foto: Sättigende Mengen werden Hexeneier, auch wenn man mehrere findet, kaum abwerfen, wie dieses Foto veranschaulicht. Doch als kleiner Appetitanreger oder als delikater Snack zwischendurch machen sich die gebratenen Scheiben des Hexenei-Inneren ausgezeichnet. Hier beschreibt ein Pilzfreund seine kulinarische Begegnung mit dem Hexenei. (4 Fotos © Michael S.)

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Hexeneier; Foto Michael S. 21.9.23

Michael S. schreibt am 21. September 2023:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern sind wir während unseres Spaziergangs bei Kirchhundem mit Ella überraschenderweise auf eine kleine Ansammlung von Hexeneiern (Foto rechts) gestoßen. Der Gestank einer ausgewachsenen Stinkmorchel ließ uns überhaupt erst unseren Blick in das Dickicht neben dem Wanderweg richten. Anja sagte sofort: " Ich glaube, da sind Hexeneier."

In der Tat haben wir bisher noch nie Hexeneier entdecken können. Wir wussten zwar, dass man die jungen Fruchtkörper der Stinkmorchel als Hexeneier bezeichnet, dass man sie essen kann und ebenfalls, wie sie in etwa aussehen, wenn man sie halbiert. Aber trotz häufig zu sehender Stinkmorcheln sind uns diese weißlichen Bälle nie aufgefallen. Vielleicht weil man sich ihnen freiwillig nicht gerne nähert. 😉


Vier Hälften von Hexeneiern; Foto Michael S. 21.9.23

Foto: Zwei Hexeneier, quergeschnitten. Begehrt in der französischen Küche (als Hors d’œuvre = delikate Vorspeise) ist der weiße Kern in der Mitte der olivgrünen Masse. Doch viele Hexenei-Fans - es werden immer mehr, was man an der Vielzahl der Internet-Rezepte erkennt - schätzen kaum minder das dunkle Drumherum. 


Kurzum, wir nahmen zwei Exemplare mit, um sie einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Glücklicherweise sind die Bestimmungsmerkmale der Hexeneier ja wirklich eindeutig. Insofern haben wir sie nach Anleitung "geschält" und mit Butter in der Pfanne angebraten.
Geschmacklich lässt das Hexenei ja wenig auf einen Pilzgenuss schließen.

Eher hat man den Eindruck, dass man eine unbekannte Gemüseart vor sich auf dem Teller hat. Die oft beschriebene Rettichnote trifft natürlich zu. Aber überhaupt nicht penetrant, eher interessant.

Alles in allem war dieser Erstfund extrem spannend für uns. Natürlich bin ich heute Morgen vor Arbeitsbeginn nochmal los, um noch weitere Hexeneier zu ernten. Ich fand insgesamt sechs Exemplare, die wir dann direkt heute Mittag zubereitet haben.

Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"


Olivgrüne Masse vom Hexenei; Foto Michael S. 21.9.23

Foto: Die Außenschicht wurde entfernt, übrig geblieben ist das olivgrüne Innere des Hexeneis mit dem weißen kulinarischen Schatz in der Mitte. 


Es geht weiter und weiter mit den vielen Pfifferlingen bei Lennestadt


Pfifferlingsfund; Foto Michael S. 17.9.23

Michael S. schreibt am 17. September 2023:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

heute Vormittag sind Anja, Ella und ich recht früh los, um wieder nach Pfifferlingen bei Lennestadt zu schauen. Unsere Bilanz: Es geht weiter und weiter mit den Pfifferlingen! Später kamen noch einige Semmelstoppelpilze und Fichtensteinpilze hinzu (Foto rechts).

Sollte die Wettervorhersage stimmen, wird es in den nächsten Tagen immer mal wieder regnen. Das lässt auf weitere tolle Funde hoffen. 

Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"

(Foto © Michael S.)

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Vierstündige Pfifferlings- und Steinpilzlese als Aufwärmprogramm für die Zwetschgenernte


Gesamtfund von Michael; Foto Michael 15.9.23

Foto: Amethystschuppige Pfifferlinge (links und 2. Foto) und Aprikosenpfifferlinge (rechts) sowie drei Steinpilze sammelte Michael auf seiner Tour bei Herscheid. (4 Fotos © Michael)

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Amethystscshuppige Pfifferlinge; Foto Michael 15.9.23

Michael schreibt am 15. September 2023:

"Gestern früh, bei schattigen 8 Grad, ging es mal in die Nachbarschaft, in ein Mischwaldgebiet bei Herscheid. Auch dort war im Moos schwer was los. Alle paar Meter fanden sich tolle große Aprikosenpfifferlinge, deren intensiven Duft und Geschmack ich liebe!

Nur ein paar Meter weiter stand auf einem Erdhügel eine schöne Krause Glucke, die ich aber nicht mitnahm; mein geplanter Weg war zu lang für ihre Größe und ihr Gewicht. Außerdem sah ich auch hier im Wald viele, sehr große, aber leider überständige Steinpilze, die in der Hitzeperiode gewachsen sein müssen.

Sandröhrlinge (ich vermute, es waren welche) hingegen hätte ich Hunderte sammeln können, es zeigten sich ganze Straßen zwischen den Blaubeeren, die teilweise 100 Meter lang waren. Auch Semmelstoppelpize und Schönfußröhrlinge gab es reichlich.

Unter einer großen Tanne, umringt von Buchen und Eichen, stand ein bemerkenswertes Röhrlingsquintett eng beisammen. Für einen Anfänger wäre es auf den ersten Blick sehr schwer gewesen, sie auseinander zu halten, denn es handelte sich um Gallenröhrlinge, Steinpilze und eine Marone, und das direkt nebeneinander. Zur Veranschaulichung präsentiere ich einmal die Hutunterseiten. Der größere der beiden Steinpilze war außerdem von der bemerkenswert herzlichen Art.

Auf dem Weg zurück zum Auto leuchtete mir in einem Steilhang noch Waldgold entgegen. Entlang einem Wasserlauf nahe Birken standen tief im Moos schöne frische, große Amthystschuppige Pfifferlinge. Sie bildeten den tollen Abschluss einer 4-stündigen Waldrunde, die gute Pilzvorräte für den Winter hervorgebracht hat.

Zur "Entspannung" durften dann zuhause noch ein paar Kilo Zwetschgen aus dem Baum geholt werden. Es wird Zeit, den Likör für Weihnachten anzusetzen.

Grüße, Michael"


Drei Röhrlingsarten; Michael 15.9.23

Foto: Treffen der Röhrlinge: Wir sehen hinten links einen Maronenröhrling, davor zwei Gallenröhrlinge und rechts zwei Steinpilze, von denen der größere bei einiger Phantasie durchaus einen herzlichen Eindruck macht. 


Drei Röhrlingsarten von unten; Foto Michael 15.9.23

Foto: Hier vier der Pilze von unten. Links die zwei Steinpilze, in der Mitte der Maronenröhrling, rechts der Gallenede. 


Rotkappentag für Martin in der Voreifel


Korb mit Rotkappen; Foto © Martin 14.9.23

Drei Rotkappen; Foto Martin 14.9.23

Martin schreibt am 15. September 2023 zu diesen 2 Fotos:

"Guten Morgen Heinz-Wilhelm,

ich war gestern alleine im Buchenwald in der Voreifel. Es gab einige Hexenröhrlinge, wenige Maronen, aber sehr viele Rotkappen. Diese drücken auch gut nach, wie man auf den Fotos erkennen kann.

Steinpilze haben sich dagegen noch nicht blicken lassen. Ich hoffe, das ändert sich noch. Außerdem gibt es viele Gallenröhrlinge, ansonsten gibt es recht wenig Pilzwachstum. 

Liebe Grüße Martin" 

(2 Fotos © Martin)

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Ruhig mal aussetzen bei den Pfifferlingen und sortenreine kleine Vorspeisen bewusst genießen


Schöner Fund mit Steinpilzen; Foto © Michael 13.9.23

Michael S. schreibt am 13. September 2023:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem sich die Fichtensteinpilze ja glücklicherweise zurückgemeldet haben, war ich heute Vormittag guter Dinge, dass sich auf meiner geplanten Tour noch ein paar Exemplare im gleichen Wald bei Lennestadt finden lassen würden.

Und genauso kam es erfreulicherweise auch. Die Pfifferlinge ließ ich heute schweren Herzens stehen, aber bevor wir derer kulinarisch überdrüssig werden, sollte man da mal einen Gang zurückschalten.

Welch ein Pfifferlings-Sommer! Am nächsten Wochenende gehen Anja, Ella und ich aber ganz bestimmt wieder auf die Jagd nach diesen so schmackhaften Pilzen. Verrückt! Im vergangenen Jahr suchten wir immer wieder vergebens danach und jetzt pausiert man, zumindest einmal, freiwillig.

Neben Fichtensteinpilzen fand ich endlich wieder einige wenige Perlpilze, Ziegenlippen, Orangegelbe Scheidenstreiflinge, einen einzigen tadellosen Maronenröhrling und einen Speisetäubling (Foto rechts).

Die Steinpilze werden gleich als Füllung für Crepes dienen und die restlichen Pilze landen nicht in einer Mischpilzpfanne, sondern werden jeweils sortenrein zubereitet und als kleine Vorpeise kredenzt. Das ist zwar recht aufwendig, aber es macht einfach große Freude, die jeweiligen Pilze, auch in kleinen Mengen, bewusst zu genießen und die Unterschiede wahrzunehmen.

Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"

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Zwei Steinpilze vor dem Pilzkorb; Foto Michael 13.9.23
Sortenreine Auswahl an Pilzen; Foto Michael 13.9.23

2 Fotos: Zwei schöne junge Steinpilze vor dem von ihnen geschaffenen Erdwurf und dem Pilzkorb im Hintergrund. Rechts das Angebot für eine sortenreine Pilzauswahl mit Ziegenlippen, Perlpilzen, Orangegelben Scheidenstreiflingen, einer Marone und einem Speisetäubling. (3 Fotos © Michael S.)

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Die Balver Steinpilze haben zu Michaels Überraschung durchgemacht


Gesamtfund; Foto Michael 13.9.23

Foto: Ja, die Steinpilze haben durchgemacht, trotz der beträchtlichen Trockenheit. Und die Pfifferlinge ebenfalls. Und für das Abendbrot werden auch die Cherrytomaten benötigt. Die wuchsen allerdings zuhause. (3 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 13. September 2023:

"Die letzten zehn Tage waren viel zu heiß und zu trocken für Pilze, dachte ich... Nach dem Regen der letzten zwei Tage und moderaten 20 Grad war also erst heute früh wieder ein guter Zeitpunkt für eine kleine Runde im Balver Wald.

Es fing gut an, mit zuckersüßen Cherrytomaten in den Kübeln bei uns am Haus. Denen hatte die pralle Sonne über Tage wirklich gut getan. Den Pfifferlingen, die sich tief im Moos versteckt hatten, hat sie auch nicht geschadet. Die wuchsen immer noch so munter, dass ich noch einige zum Weiterwachsen stehen lassen konnte.

Dann stolperte ich unverhofft über riesige Steinpilze. Innerhalb nur weniger Minuten, fand ich gleich mehr als ein Dutzend kapitaler, überständiger Exemplare. Für die ich leider geschätzt eine Woche zu spät dran war. Genau vor 8 Tagen war ich noch losgezogen, um meine Pfifferlingsplätze abzusuchen.


Brauchbarer Steinpilz; Foto Michael 13.9.23

Foto: Dieser war der größte brauchbare Steinpilz. 


Die Steinpilzstellen aber hatte ich wegen Trockenheit und der Temperaturen von über 30 Grad ganz außer Acht gelassen. Niemals hätte ich daran geglaubt, dass gerade frische Fichtensteinpilze wuchsen, während unsere Kinder in der Schule Kurzstunden und hitzefrei hatten. Ich habe unterschätzt, wie viel der Tau, der bei unseren Nachtemperaturen um 12 Grad nun mal entsteht, ausmacht, für eine schnelle Fruktifikation. Man kann alt werden wie ein Stein und lernt immer noch dazu.

Zum Glück fand ich aber auch noch ein paar frische Steinpilze, die weitgehend frei von Maden waren, nur hatten bei vier Exemplaren die Schnecken den Stielen übel zugesetzt. Da ist mir die große Blindschleiche sympathischer, sie frisst nur Insekten, keine Pilze.

Heute Abend gibt es wohl Ciabatta mit geschmorten Cherrytomaten und Steinpilzstreifen, die Pfifferlinge werden dann morgen zum Frühstück verspeist.

Grüße, Michael"

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Blindschleiche; Foto Michael 13.9.23

Foto: Die Blindschleiche war nichts für Topf und Pfanne. 


Lennestadt: Mit kraftvollem Einstand melden sich die Steinpilze zurück und die Pfifferlinge prangen nach wie vor


Prächtiger Fund von Steinpilzen und Pfifferlingen für Michael; Foto Michael S. 10.9.23

Michael S. schreibt am 10. September 2023:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

heute Vormittag habe ich mich zu einem unserer Pfifferlingsplätze bei Lennestadt aufgemacht. Aufgrund der anhaltenden hochsommerlichen Temperaturen konnte ich meine Erfolgschancen allerdings nicht wirklich einschätzen.

Nach einem halbstündigen Gang war ich am Ziel und stieß direkt auf einen anderen Pilzsammler. Wir unterhielten uns kurz über die bisherige Pilzsaison und wünschten uns gegenseitig Erfolg beim Suchen.

Eigentlich versuche ich ja immer, möglichst "unsichtbar" zu bleiben, aber wenn eine Begegnung quasi unausweichlich ist, ist es doch schön, wenn man sich nett austauscht. Aber es gab natürlich auch schon des Öfteren skurrile Aufeinandertreffen, wo die "Konkurrenz" nicht einmal grüßte. Von den Situationen mit osteuropäischen Pilzbanden ganz zu schweigen. Dabei war mir schon des öfteren mulmig und ich versuchte immer schnellstmöglich das Weite zu suchen.

Zurück zur heutigen Suche. Nicht nur, dass ich wunderschöne Pfifferlinge fand, sondern auch die Fichtensteinpilze scheinen zurückgekehrt zu sein. Zumindest in diesem Gebiet.
So war mein Gang ein voller und toller Erfolg. Das lässt hoffen...

Liebe Grüße senden Anja, Ella und Michael"

(Foto © Michael S.)

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Anja sucht Martin aus Eschweiler

 Anja sucht Pilzfreund Martin in den Kleinanzeigen aus Eschweiler (16. August 2023)


Immer noch viele herrliche Pfifferlinge bei Balve


Michael, Odin und Pfifferlinge im Netz; Foto Privat 6.9.23
Pfifferlingsfund; Foto Michael 6.9.23

Michael schreibt am 6. September 2023

"Bei milden 17 Grad morgens um 6:30 Uhr ging es los, mit Vierbeiner Odin rauf in die Wälder von Balve oberhalb des Hönnetals.

Auch hier zeigte sich das derzeit gewohnte Bild: wenige Täublinge und bis auf einen Birkenpilz, einen Rotfußröhrling und einige alte, zottelige Waldmänner alias gemeine Strubbelkopfröhrlinge gab es keine interessanten Dickfußröhrlinge.

Aber weiterhin wachsen hier sehr zuverlässig schöne große Amethystschuppige Pfifferlinge und Aprikosenpfifferlinge. Nicht mehr so großflächig wie zuletzt, aber stellenweise doch noch tüchtig.

An einer Stelle standen fast ein Dutzend deutlich große Exemplare, viele davon über 50 Gramm pro Stück. Einer hatte sich ganz geschickt tief im Boden unter einer Stängellosen Kratzdistel verschanzt, ging mir aber dennoch ins Netz. Das Foto rechts zeigt mich mit meinem Pfifferlingsnetz und Odin. Auf dem Bild darunter ist unsere Ausbeute zu sehen. 

Und so schmeckten uns auch am zweiten Tag in Folge Mittags Pfifferlings-Pasta mit in Rum flambierten Schalotten und Räucherschinken, auf Sahnesauce mit frischer Petersilie.

Den anderen Teil des Fundes legten wir für den Winter im neuem Kühlschrank auf Eis. Morgen werden wir noch einmal nachsuchen können. Ich denke, bei der trockenen Hitze derzeit ist bald erst mal Schluss mit dem Pilzwachstum. Aber das, was wir bisher gefunden und eingelagert haben, sollte für mehr als nur den Moment gut reichen.

Liebe Grüße Michael"

(4 Fotos © Michael/Privat)

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Pfifferling unter einer Kratzdistel; Foto Michael 6.9.23

Foto: Einer der großen Pfifferlinge verschanzte sich unter der Kratzdistel - vergeblich. Mit den anderen ging auch er Michael ins Netz. 


Pfifferlinge im Moos; Foto Michael 6.9.23

Foto: An einem von Moos überwachsenen und mit Farnen geschmückten Erdwurf ging es ebenfalls fröhlich goldgelb zu. 

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Im Pfifferlingsparadies zwischen Balve und Menden: «Waldgold, wohin unsere Augen sahen»


Pfifferlingspräsentation auf Tellern; Foto © Michael 3.9.23

Foto: Präsentation des Fundes zuhause auf dem Tisch. Vier Arten Pfifferlinge in reichlicher Ausbeute sowie drei Steinpilze haben Jule und Michael am Hang gelesen. Die Mühsal hat sich vollauf gelohnt! Die vier Teller fanden Platz im zweiten Kühlschrank (2. Foto, rechts) des Hauses. Michael hatte - extra für Pilze(!) - beizeiten einen zweiten angeschafft, was sich spätestens nach diesem Fund als kluge Entscheidung erwies. (7 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 4. September 2023:

Meine Frau Jule wollte am Samstag ein neues Waldgebiet, das sich von Balve bis nach Menden erstreckt, erforschen. Vom Wegesrand brachte Sie eine große Portion schöner Pfifferlinge mit und den seit langem ersten Steinpilz.

Gestern sind wir noch einmal zu zweit los und dabei tiefer in diesen Wald eingedrungen. Dort begegnete uns prompt eine Freude strahlende Dame, die ein Dutzend riesiger Pfifferlinge, aufgetürmt in beiden Händen, vor sich her trug. Offensichtlich war uns die Konkurrentin zuvorgekommen und hatte womöglich nichts mehr übrig gelassen.

Pfifferlinge im Kühlschrank; Foto Michael 3.9.23

Also sind wir steil bergauf, dorthin, wo es anstrengend ist und sich hoffentlich viele nicht hin bemüht haben. Das sollte sich als goldrichtige Entscheidung erweisen.

Entlang der Rinnen, die bei Regen das Wasser abführen, war der Boden gespickt mit Frauentäublingen, Orangenen Semmelstoppelpilzen und Grünblättrigen Schwefelköpfchen.

Vor allem aber: der gesamte Hang war förmlich übersät mit Pfifferlingen. Echte Pfifferlinge, Blasse Laubwaldpfifferlinge, Aprikosenpfifferlinge und Amethystschuppige Pfifferlinge: es war alles im Angebot. Waldgold, wohin unsere Augen sahen. Wir haben uns die schönsten Exemplare herausgesucht und dabei sicher noch rund 300 kleine Exemplare stehen gelassen.

Auf dem Weg zurück sind wir noch über zwei weitere Stellen gestolpert, an denen es im Waldboden goldgelb leuchtete. Allein unter einer einzelnen Weißtanne tummelten sich fast 100 frische Pfifferlinge und direkt nebenan standen zwei junge Steinpilze. Und das, obwohl ich erst unlängst ernste Zweifel geäußert hatte, ob es für sie überhaupt noch eine zweite Wachtumshalbzeit in diesem Jahr geben würde. 

Nun denke ich, das wird ein toller Spätsommer und Herbst. Es hat tüchtig geregnet und es ist drückend warm, da geht noch mehr.

Jule im Pfifferlingswald; Foto Michael 3.9.23

Foto: Jule im Pfifferlingswald. Bis tief in den Hintergrund der Bildmitte leuchtet es Goldgelb von Pfifferlingen. 


Zuhause bewunderten wir die teilweise sehr kuriosen Wuchsformen der Leistlinge. Ein Exemplar sah aus wie eine Mischung aus Koralle und Brokkoli. Es hatte sich mit aller Macht unter einer Wurzel hervor gepresst und dabei total verformt.

Ich habe diesen Sonderling extra groß fotografiert, so dass man die Details erkennt. Er war  knollig geformt, hatte weder einen erkennbaren Stiel noch einen Hut. Unsere Töchter Cara & Rika waren davon verzaubert, dass sie vorschlugen, ihn nicht zu essen, sondern in Epoxidharz zu gießen, um sich fortwährend an seinem Anblick erfreuen zu können. Ich denke aber, das Foto reicht zur bleibenden Erinnerung. Die tolle Knolle wird gegessen.

Liebe Grüße aus dem Märkischen, Michael"


Pfifferlingsplatz 2; Foto Michael 3.9.23

Foto: Ein Pfifferlingsplatz...


Pfifferlingsplatz 1; Foto Michael 3.9.23

Foto: ... und ein weiterer, der besonders ergiebig war. 


Pfifferlingsplatz 3; Foto Michael 3.9.23

Foto: Und schon wieder einer. 


Deformierter Pfifferling; Foto Michael 3.9.23

Foto: Und hier der infolge Wuchsbehinderung arg deformierte Pfifferling, in der Form irgendwas zwischen Koralle und Brokkoli. 


Nach drei Stunden ergebnislosem Waldgang war der Pfifferlingssalat mit Ziegenkäse und Ciabatta doch noch gesichert


Pfifferlinge auf Holzbrett; Foto Michael 29.8.23

Foto: Sie retteten Michaels Waldgang und damit den Tag. Nach mehrstündiger vergeblicher Pilzsuche fand er am Ende noch diese schönen Pfifferlinge, darunter auch den Klopper von 176 Gramm oben links, der ein Amethystschuppiger war. (4 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 29. August 2023:

"Für jede Fundstelle ist ein Pilzsammler zuvor viele Stunden lang und Kilometer weit erfolglos gelaufen", pflegte unser Uropa Robert zu sagen, der seine Fundorte bis zuletzt so gut hütete wie ein Staatsgeheimnis. Was man sich hart verdient hat, das gibt man nicht preis.

Heute war dann einer der Tage, die mir genau das bestätigten. Es hatte in den letzten Tagen im Märkischen ausgiebig geregnet. Und auch wenn es nachts 7 Grad kalt war, so waren die Tage an sich doch mild. Also bin ich vormittags losgezogen. Aber außer einigen Gallenröhrlingen, Grünblättrigen Schwefelköpfchen, zwei Pantherpilzen und einem Gemeinen Strubbelkopfröhrling habe ich im Wald gar nichts gefunden.

Drei Stunden lang bin ich meine übliche Tour abgelaufen, in der Hoffnung, Steinpilz-Nachzügler oder Flockis zu finden. Aber das Thema scheint im Moment genau so deutlich erledigt zu sein, wie es vor vier Wochen unglaublich gut begonnen hat.


Pfifferling 11cm Durchmesser; Foto Michael 29.8.23
Pfifferling mit Leistenansicht; Foto Michael 29.8.23

2 Fotos: Der Pfifferling mit 11 Zentimetern Hutdurchmesser (links). Die Unterseite, die Michael sehr gefiel, zeigt die herablaufenden Leisten, die typischerweise durch querwachsende feine Adern miteinander verbunden sind. 


Auf den letzten zwei Kilometern habe ich aus der Not meines leeren Pilznetzes heraus noch einen Schlenker gemacht, über einen Bach und hinein ein Waldstück, dessen Wege komplett von Pestwurz überwuchert und sehr schlecht zugänglich sind. Das ist der Grund, warum ich dort bisher nicht gesucht habe.

Am Wegesrand, im Moos und gesäumt von Klee, habe ich eine schöne Gruppe großer Amethystschuppiger Pfifferlinge gefunden. Ein Exemplar, hatte knapp 11 Zentimeter Hutdurchmesser und brachte stolze 176 Gramm auf die Waage. Die Leisten empfand ich beim Betrachten bemerkenswert schön, eines der vielen Wunderwerke von Mutter Natur.

Damit war mein Tag gerettet, zumal ich ein Stückchen weiter noch eine ergiebige Stelle mit Echten Pfifferlingen fand, an der ich die kleinen Exemplare für eine Nachsuche nächste Woche zurückließ.

Zum Abendessen gibt es lauwarmen Pfifferlingssalat mit Ziegenkäse und Ciabatta. Damit und mit den zuvor auf Eis gelegten Steinpilzen lässt sich die Zeit bis zu einem möglichen zweiten Wachstumsschub im Herbst, falls es den nach dem fulminanten Hochsommeraufkommen dieses Jahr gibt, köstlich überbrücken.

Grüße, Michael"


Amethystschuppige Pfifferlinge im Waldsauerklee; Foto Michael 29.8.23

Foto: Lässt sich denn im Waldsauerklee auch ein Vierblatt, ein Glücksklee, finden? Nein? Na, dann nehmen wir doch die Pfifferlinge mit. Es sind Amethystschuppige, der größte mit einem Hutdurchmesser von elf Zentimetern. Es war der erste brauchbare Fund für Michael nach dreistündigem Marsch. 


Lennestadt und Schmallenberg: Herrliche Funde von Pfifferlingen, Semmelstoppeln und endlich auch Sommersteinpilzen


Ringe von Pfifferlingen und Semmelstoppelpilzen; Foto Michael 27.8.23
Drei Sommersteinpilze; Michael 27.8.23

Michael schreibt am 27. August 2023:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

am frühen Sonntagmorgen bin ich bei Lennestadt auf eine ca. fünf Kilometer lange Waldrunde mit viel Buchenbestand aufgebrochen. Erhofft hatte ich mir Frauentäublinge, die wir dort schon des Öfteren am Wegesrand entdeckt haben. Aber natürlich hatte ich auch Sommersteinpilze und vor allem Semmelstoppelpilze im Sinn. Denn diese festfleischigen, sehr leckeren Pilze haben sich im letzten Jahr an den uns bekannten Stellen überhaupt nicht blicken lassen.

Die wenigen Frauentäublinge, die ich sah, waren leider bereits überständig. Noch ärgerlicher aber war, dass ich mehrere Dutzend bereits hinfälliger Sommersteinpilze entdeckte. Lediglich einer war noch küchentauglich. 

Dafür ließen sich meine erhofften Semmelstoppelpilze glücklicherweise zahlreich blicken. Sogar so zahlreich, dass ich gegen Ende meiner Vormittagstour einige Exemplare habe stehen lassen.

Am Nachmittag dann, zusammen mit Anja und Ella, ging es in einen Ortsteil von Schmallenberg. Hier stießen wir auf mehr oder weniger große Nester herrlichster Pfifferlinge. Auf dem 1. Foto rechts habe ich sie zu einem großen Ring drapiert, der die Semmelstoppler umschließt. 

Und nun fanden wir auch unsere Sommersteinpilze in wirklich tollem Zustand, z. B. zu sehen auf dem 2. Foto rechts. Zwar standen auch in diesem Buchenwald schon etliche zu weiche Exemplare, aber in deren Nähe sprießten auch immer wieder junge, makellose Pilze aus dem Boden. Außerdem entdeckten wir dort auch die ersten Totentrompeten in diesem Jahr. So kann es gerne weitergehen!

Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"

(4 Fotos © Michael S.)

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Herbsttrompeten; Michael 27.8.23
Fund mit Fernblick; Michael 27.8.23

2 Fotos: Die ersten Herbsttrompeten sind auch schon da (links). Rechts im Bild genießen Sommersteinpilze, Frauentäublinge und ein Harter Zinnobertäubling den Blick auf Hawerland. 


Dhünntalsperre: Wenn ein gestandener Steinpilzsammler seine ersten Pfifferlinge findet


Pfifferlingie Markus E. 26.8.23

Markus E. schreibt am 26. August 2023:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

eigentlich war heute kein Beitrag für den Pilzticker geplant, denn es stand eine Radtour rund um die Dhünntalsperre im Bergischen Land (Rheinisch-Bergischer Kreis) auf dem Programm.

Aber schon nach kurzer Zeit sind wir einem in der Nähe wohnenden, sehr freundlichen Pilzsammler begegnet, der uns gerne seine tollen Pfifferlinge zeigte. Nun hieß es auch vom Fahrrad aus die Augen offen halten!

Nachdem sich eine ganze Zeit nichts zeigte, "blitzte" mich im Gebüsch plötzlich etwas an, was mich zum genaueren Hinschauen veranlasste. Eine kleine Gruppe von Scheidenstreiflingen mit einem besonders schönen Schauexemplar hatte ich entdeckt. Nach einem Foto durften sie aber unangetastet im Wald bleiben, ebenso wie eine Stinkmorchel und ein Hexenei.

Aber wir sollten doch noch fündig werden. An einer besonders steilen Stelle leuchtete es verdächtig aus dem Unterholz und wir konnten ein paar verstreut stehende Pfifferlinge einsacken (Foto rechts).

An sich nichts wirklich Besonderes. Aber da es in meinen Pilzrevieren absolut keine Pfifferlinge gibt, war dies für mich tatsächlich ein Erstfund!

Das gibt natürlich ein leckeres Abendessen.

Viele liebe Grüße Markus" 

(2 Fotos © Markus E.)

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Foto rechts: Schön ist bei diesem Orangegelben Scheidenstreifling die Riefung zu erkennen. Desgleichen die lappige Scheide. Der Pilz wird auch Safranstreifling genannt. Scheidenstreiflinge haben keine Knolle, sondern eine Scheide, die mal weniger, mal mehr lappig ausfällt. Alle Scheidenstreiflinge sind roh giftig, nach gutem Erhitzen aber gute Speisepilze. 




Orangegelberl Scheidenstreifling; Markus E. 26.8.23

Zähe Suche mit glücklichen Funden bei Lennestadt und Schmallenberg


Pfifferlinge Michael S. 23.8.23

Foto: Pfifferlinge, ein Frauentäubling und Perlpilze fand Michael auf seiner Nachlese bei Lennestadt. Allerdings musste er für die Pfifferlinge einen neuen Platz entdecken, nachdem er an seinen bekannten Stellen nichts gefunden hatte. Am Nachmittag bei Schmallenberg kam noch ein Schwung Sommersteinpilze und ein Speisetäubling hinzu (2. Foto, re.). (2 Fotos © Michael S.)

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Michael H. schreibt am 23. August 2023:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

heute hatte ich einen freien Tag und bin schon in der Morgendämmerung los, um mir nochmal die Stellen anzuschauen, an denen Anja und ich vor ein paar Tagen viele schöne Pfifferlinge gefunden haben.

Es sind so ungefähr dreißig Minuten Fußweg vom Wanderparkpatz aus, bis man in diesem Gebiet ankommt. Und bereits da stellte ich fest, dass beispielsweise die Perlpilze, die vor kurzem noch reihenweise an der Böschung standen, nur noch vereinzelt zu sehen waren. Ein einziger Maronenröhrling und ganze zwei Fichtensteinpilze ließen sich auf der gesamten Vormittagstour blicken.

Nachmittagsfund Michael 23.8.23

Auch die erhofften Pfifferlinge ließen lange auf sich warten. Waren sie noch vor wenigen Tagen vom Wanderweg aus kaum zu übersehen, schritt ich die beste Fundstelle insgesamt dreimal langsam ab - ohne Erfolg.

Also schlug ich mich auf gut Glück talwärts in den Wald. Und endlich erspähte ich unter Moos das erste Gelb. Nach und nach füllte sich der Pllzkorb. Ich nahm noch ein paar Semmelstoppelpilze mit und fand auch noch einen Frauentäubling.

Am Nachmittag war keine Pilzsuche mehr geplant. Stattdessen fuhren wir von Lennestadt aus ins Schmallenberger Sauerland, um bei Kaiserwetter und angenehmen 24 Grad in dieser schönen Landschaft zu wandern.

Vom Wanderweg aus erspähte Anja dann in einem Eichen-Buchen-Mischwald plötzlich einen ersten Sommersteinpilz. Schnell kamen noch ein paar weitere hinzu. Da wir ja keinen Pilzkorb dabei hatten, transportierte ich die Pilze mit Hilfe meines hoch gerafften T-Shirts. Glücklicherweise war die Strecke bis zum unserem Auto nicht mehr allzu weit.

Einen Fleischroten Speisetäubling entdeckten wir auch noch. Schön zu erkennen an der etwas zurückgezogenen Huthaut. Und den Rohkosttest haben beide Täublinge auch bestanden.

Welch ein erfüllter Pilztag mitten im Hochsommer!

Ganz herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"


Ein wahr gewordener Traum in Goldgelb


Herrliche Pfifferlinge; Foto Michael 19.8.23

Michael S. schreibt am 20. August 2023:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern Nachmittag haben wir bei unserem Hundespaziergang in der Nähe von Lennestadt recht viele, wirklich wunderschöne Pfifferlinge entdeckt (Foto rechts).

Bei schwül-warmen 29 Grad war es ein eher ungewohnter Pilzgang. Abgesehen davon war klar, dass wir mit unserer Hündin Ella bei diesen Temperaturen nicht stundenlang unterwegs sein konnten. Nach rund eineinhalb Stunden waren wir, überrascht und glücklich, wieder am Parkplatz angelangt.

Ganz liebe Grüße senden Anja, Ella und Michael"

(Foto © Michael S.)

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Sehr lesenswert!

Frühzeitige Flucht vor den vielen Wochenend-Sammlern in die obere Etage der Märkischen Wälder


Pfifferlinge im Wildbach; Foto Michael 19.8.23

Foto: Ein spektakulärer Anblick: Die Pfifferlinge stehen nicht nur am Ufer außerhalb des Wassers, sondern direkt im Wasser. Sogar im Strudel schimmert es noch goldgelb! (4 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 20. August 2023:

"Am Wochenende ist in Märkischen Wäldern leider sehr viel los. Es sind dann viele Menschen aus dem Ruhrgebiet zu Besuch und oft auch aus den Niederlanden, wo das Pilze sammeln generell verboten ist. Wenn so viele andere Pilzsucher unterwegs sind, dann zieht man am besten ganz früh los und möglichst dorthin, wo es anstrengend und unbequem ist.

Deswegen gingen wir heute Morgen auf einer kurzen Runde bei Balve immer weit abseits aller Wege. Und weit hinunter, in die kleine Schlucht, in der tief unten ein kräftiger Bach fließt. So etwas wie dort hatten wir noch nie gesehen.

Fund Michael 19.8.23

Die Pfifferlinge standen nicht nur am hohen Ufersaum, sondern auch knapp oberhalb und sogar unterhalb der Wasserlinie! Die meisten waren leider ertrunken, aber einige, hatten das Vollbad unbeschadet überstanden und wurden von uns ins Trockene geholt.

Gestärkt mit einer großen Portion herrlicher Brombeeren, die Cara und Erika gepflückt hatten, genossen bei schöner Aussicht ins Tal auf einer Bank am Wegesrand (2. Foto rechts), sind wir weiter gezogen. Bis in eine auf über 500 Metern gelegene Heidelandschaft mit dichten Fichtenbeständen.

Während sich die Pilzsucher weiter unten auf dem Hauptweg zunehmend gegenseitig auf die Füße traten, bewegten wir uns einfach 100 Meter höher und stiegen seitlich über einen natürlichen Erdwall in den Wald ein. Hier oben hin, in den dichten Frühdunst, durch die Brombeerranken über das Hindernis in die Dickung, wollte keiner außer uns.

Mehlräslinge sind starke Steinpilz-Anzeiger

Schon auf den ersten Metern sahen wir Mehräslinge sowie Panther- und Fliegenpilze, die besten Anzeigerpilze. Und direkt daneben ein halbes Dutzend allerbester Fichtensteinpilze, madenfrei, nicht von Schnecken angefressen und mit hell elfenbeinfarbenen Röhren, denen auch noch schöne Sommersteinpilze folgten. Innerhalb von weniger als einer halben Stunde war unser Transportnetz gefüllt.

Cara u. Erika; Foto Michael 19.8.23

Weiter unten, am Hauptweg, schauten wir trotz durchnässter Kleidung und übersät mit feuchten Fichtennadeln belustigt in viele irritierte Gesichter und meist kaum halbvolle Körbe. Denn man hat sich dort gegenseitig die Pilze weg geschnappt.

Die hoch gelegenen Stellen, an denen wir so erfolgreich waren, haben wir uns gemerkt. Dort standen noch mehrere Dutzend große und einige riesige Exemplare, für die wir geschätzt drei bis sieben Tage zu spät dran waren. Ein Zeichen, dass dort außer uns niemand gesucht hat. Schöne Aussichten fürs nächste Mal.

Zuhause gab es die zuvor angekündigte Steinpilzcremesuppe mit frischer, krauser Petersilie und einem selbst gebackenen, locker-crossen Käsebrot mit zwei Sorten Cheddar. Ein köstliches Frühstück!

Grüße und herzlichen Dank für dieses tolle Forum,

Michael, mit Cara und Erika"


Pfifferlinge am Bachlauf; Foto Michael 19.8.23

Foto: Diese Pfifferlinge führen noch ein halbwegs normales Leben, wachsen neben dem Wasserlauf an Land. Auch weiter hinten, vor dem kleinen Wasserfall, stehen sie. Michael und Cara kannten diesen Wildbach offenbar, haben aber die Pfifferlinge noch nie im Wasser oder so dicht anbei gesehen. 


Herscheid/Attendorn/Hemer: Die größten Pfifferlinge waren schwerer als der größte Steinpilz des Tages


Gesamtfund Michael 16.8.23

Foto: Einige Pfifferlinge hatten XXXL-Größe und überboten an Gewicht jeden Steinpilz. Die Hauptattraktion auf diesem Bild sind aber die Pfifferlinge auf dem großen Teller, weil Michael und Cara das Fundgebiet bei Hemer bisher gar nicht kannten. (4 Fotos © Michael)

Pilz-Ticker-NRW


Michael schreibt am 16. August 2023:

"Unterwegs in Uropas (Lehr-)Pilzrevier waren wir, Cara und Michael, heute. Das Gebiet liegt zwischen Herscheid und Attendorn. Dort habe ich vor 49 Jahren das Pilze erkennen und sammeln gelernt. Und dort habe ich auch begonnen, mein Wissen an Cara weiterzugeben, als sie 8 Jahre alt war.

Waldverwüstung durch Harvester 

Die Wälder in diesem Revier sehen übel aus, ein Großteil ist gerodet und wurde zu Geld gemacht. Auch käfergesunde Bestände, Bäume die ich schon als Kind kannte, wurden abgeholzt. Wir mussten heute oft lange Wege gehen, über verkrautete und mit Geäst und Gezweig bedeckte Flächen, durch tiefe, wassergefüllte Rinnen, die der Harvester gezogen hatte, vorbei an riesigen Holzpoltern mit völlig unversehrten Stämmen, Fichten und Kiefern.

In den gesunden Teilen des Waldes, mit aufgelockert gemischtem Bestand, wuchs es zum Glück recht üppig. Wir sahen die ersten Exemplare beider Sorten Semmelstoppelpilze oder pied-de-mouton, wie der Franzose so schön blumig sagt, Schafsfußpilz. Und die Perpilze drückten hier ganz massiv aus dem Boden, viele junge Exemplare mit noch geschlossenen Hüten.

Es wird wohl langsam Zeit, uns auch mal mal an diese Leckerchen heranzuwagen.
Vorrangig haben wir heute mal Pfifferlinge gesucht und gefunden, darunter einige extrem große Exemplare, mit bis zu 158 Gramm Einzelgewicht, die schwerer waren als der größte Steinpilz des Tages.

Zwei Steinpilze; Michael 16.8.23
Cara am Ruheplatz; Foto Michael 16.8.23

Wo einst Ur-Opa Robert Waldrast machte

Boletus edulis (Fichtensteinpilze, siehe 1. Foto rechts) und B. aestivalis (Sommersteinpilze) gab es auch einige, allesamt von guter Qualität und ein paar frischer, kleiner Flockis. Ziegenlippen, Rotfußröhrlinge, die zahlreichen Maronen und die Anisegerlinge auf der Weide am Waldrand ließen wir unbeachtet.

Das Highlight des Tages war der kleine, kugelige Sommersteinpilz. An der Wurzel im Moos, auf dem Aussichtsplatz im Wald, an dem (Ur-)Opa Robert immer Rast gemacht und gebuttert hat, bevor er sich ein paar Blaubeeren gegönnt hat, die direkt nebenan wachsen. An dieser Stelle haben wir heute auch wieder Pause gemacht (siehe 2. Foto rechts) und mit etwas Wehmut an ihn gedacht, den alten Schlesier. Ein uns lieb gewordenes Ritual. 

Pfifferlinge Hemer;Michael 16.8.23

Tatsächlich finden wir seit Jahren dort immer genau EINEN einzelnen, kleinen, knubbeligen Steinpilz... dessen Physiognomie der vom Opa nahe kommt. Der übrigens noch in die Pilze ging, bis er 84 Jahre alt war. Wir sagen dann immer, Robert grüßt uns gerade von oben mit seinem Lieblingspilz.

Unverhofft kam noch 1 Kilo Pfifferlinge hinzu

Auf dem Weg nach Hause sind wir spontan in Hemer noch in ein bisher unbekanntes Waldstück hineingegangen, wir wollten schauen, ob es auch hier Pfifferlinge gibt. Es gab sie reichlich, der zweite, große Teller, mit fast 1 Kilo Waldgold, überwiegend kleiner Pfiffis (3. Foto rechts) stammt von dort. Nun haben wir auch Pfiffis auf Vorrat im Eis liegen.

Morgen ist mal Pause. Genug Zeit, um die müden Beine sich erholen zu lassen, Pilze zu trocknen, neue Steinpilzbutter zu machen und feine Steinpilz-Cremesuppe.

Liebe Grüße

Michael & Cara"



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