Pilz-Ticker-Schweiz



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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Schweiz




Sammeln, wieviel man an Zeit investieren will


Frühlingsmotiv Martin 12.3.23

Foto: Gaben des Vorfrühlings. Wir sehen Judasohren, Fichtenzapfenrüblinge und Bärlauch in Martins Korb. Das 2. und 3. Foto vermitteln einen Eindruck, wie winzig die Zapfenrüblinge, umgeben von Restflecken Schnee, noch sind. Michael vom Pilz-Ticker BaWue sammelt sie deshalb in Schüben auf Vorrat. Die Pilze wachsen an morschen oder vergehenden Fichtenzapfen. 


FZR MArtin
FZR nass Martin 13.3.23

Martin schreibt am 12. März 2023:

"Lieber Heinz- Wilhelm, 

heute zog es mich zu meinen Bärlauchflächen hier über St. Gallen. Ich hatte mir vorgenommen, einiges an Bärlauchpesto herzustellen. Da man ja Anfang März auch immer mit Fichtenzapfenrüblingen und Judasohren rechnen darf, nahm ich vorsorglich zwei Gefässe mit. 

Fichtenzapfenrüblinge gibt es hier momentan sehr viele. Es ist halt immer die Frage, wieviel Zeit man in deren Ernte investieren will. Die meisten sind noch so winzig, dass es sich nicht lohnt. Aber mit der Zeit kommt auch ein Häufchen von den etwas grösseren zusammen. Ich konnte mein vorgesehenes Gefäss fast füllen. Auch für die Judasohren war das Schüsselchen gross genug. 

Der gepflückte Bärlauch reichte für anderthalb Liter Pesto, die Judasohren liegen im Dörrautomaten und am meisten freue ich mich auf das Fichtenzapfencrèmesüppchen heute Abend.

Ich wünsche dir und allen Pilzfreunden einen schönen Frühling und eine gute Morchelsaison!

Gruss Martin"

(3 Fotos © Martin)

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Willkommener Doppelfund am Holzstapel


Fund Philipp 8.1.23

Philipp schreibt am 8. Januar 2023 zu diesem Foto:

Lieber Heinz-Wilhelm,

ich wünsche dir und allen Pilzfreunden ein gutes neues Jahr und möchte mich gleichzeitig bei dir für deine tolle Arbeit auf dieser Seite bedanken. Viel von meinem Pilzwissen habe ich mir hier angeeignet und lerne immer noch dazu.

Am heutigen Sonntag war ich mit meinem Hund bei St. Gallen entlang der Sitter unterwegs und habe nach Winterpilzen Ausschau gehalten.

Dabei habe ich einen Holzstapel entlang des Weges inspiziert und tolle Austernseitlinge entdeckt. Am gleichen Baumstumpf wuchsen auf der Rückseite auch noch Samtfussrüblinge.

Damit dürfte der Start ins neue Pilzjahr wohl geglückt sein.

Herzliche Grüsse Philipp"

(Foto © Philipp)

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Zwei Teller köstliche gesunde Suppe schauten heraus


Enoki Martin 27.12.22
Enoki Schale Martin 27.12.22

Martin schreibt am 27. Dezember 2022 zu diesen 2 Fotos: 

"Hallo Heinz-Wilhelm,

normalerweise bin ich nicht der grosse Winterpilzsammler. Vor allem, weil ich im schneebedeckten Winterwald keine Tiere aufschrecken möchte und sie dadurch unnötig Energie verschwenden müssten. Doch momentan findet der Winter ja nicht statt. Die Wiesen sind grün und das Wild hat genug zu fressen.

Heute reichte es mir nur ganz kurz in den Wald hier bei St. Gallen, um in ein paar Minuten einige herrliche Büschel Samtfussrüblinge einzusacken. Zwei Teller köstliche, gesunde Suppe schauten letztendlich heraus.

Für nächstes Wochenende plane ich etwas grössere Touren.

Schöne Grüsse aus der Schweiz und einen guten Rutsch!

Martin"

(2 Fotos © Martin)

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Eine köstliche asiatische Winterpilzsuppe mit frisch gesammelten Pilzen für Philipp


Winterpilzsuppe Philipp 2.12.22

Philipp schreibt am 2. Dezember 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm, 

die heute genossene asiatische Suppe hat sich hauptsächlich aus Winterpilzen, die ich ganz frisch gesammelt habe, zusammengesetzt. Dabei handelte es sich um Samtfussrüblinge, Judasohren und Austernseitlinge. Gefunden habe ich sie in der Nähe von Wittenbach entlang der Sitter.

Darüber hinaus fanden Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Hühnerbrühe, Sojasauce, Austernsauce und etwas Sesamöl ihren Weg in den Suppentopf. Das Rezept kann ich definitiv weiterempfehlen.

Herzliche Grüsse Philipp"

(3 Fotos © Philipp)

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Judasohren Philipp 2.12.22
Enoki Philipp 2.12.22

2 Fotos: Das hat Philipp geschmeckt: erst fand er Judasohren (links), dann ein Büschel Samtfußrüblinge (rechts). Beides Winterpilze bzw. Kälteliebhaber. Die Samtfußrüblinge liefern zudem einen guten Grippeschutz. 


St. Gallen: Der Steinreizker fiel bei Martins Kostprobe glatt durch: zu bitter


Fund Martin 29.10.22

Martin schreibt am 29. Oktober 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

heute begab ich mich bei 25 Grad Celsius auf Pilzsuche in den Wäldern über St. Gallen. Diese aussergewöhnlich hohen Temperaturen zusammen mit sehr trockener Luft (Föhnlage) trocknen die Pilze sehr schnell aus. So waren vor allem an den Südhängen, die dem Wind ausgesetzt sind, viele Pilze nicht mehr zu gebrauchen.

Von den Totentrompeten konnte ich nur noch ein paar wenige mitnehmen, die sich unterm Laub in Sicherheit gebracht hatten. Stockschwämmchen und die meisten Rauchblättrigen Schwefelköpfe waren bereits gedörrt. Von zwei Dutzend Birkenpilzen taugten nur noch fünf für die Küche.

Unter ein paar ca. 30-jährigen Nordmannstannen fand ich wie jedes Jahr gut 60 Lachsreizker. Denen hatte der trockene Föhn noch keinen Schaden zugefügt. Ich nahm ein paar junge fürs Abendessen mit. Einer davon erwies sich als Steinreizker. Ich habe ihn auch gebraten und probiert, obwohl teilweise davon abgeraten wird. Ich werde es nicht mehr tun, denn er war doch recht bitter. Die anderen waren viel besser.

Einige Flockenstielige Hexenröhrlinge fand ich auch noch. Die meisten waren leider schon zu alt, aber drei waren noch gut. Eine Handvoll Amethystschuppige Pfifferlinge komplettierte meinen heutigen Fund.

Fast hätte ich vergessen, den Fichtensteinpilz zu erwähnen. War er wohl mein letzter in diesem Jahr? Das wäre noch passend, denn er wuchs an genau der gleichen Stelle wie der Erste in diesem Jahr, am 17. Juni. Höchstens 50 cm davon entfernt.

Ich bin gespannt, was der Herbst noch für uns Pilzsammler bereithält. Die Temperaturen sollen noch eine Weile recht hoch bleiben und etwas regnen soll es ab Dienstag auch wieder.

Viele Grüsse, Martin"

(5 Fotos © Martin)

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2Flockis Martin 29.10.22

Foto: Zwei Flockenstielige Hexenröhrlinge mitten im sichtbaren Wurzelwerk eines alten, gestandenen Baumes. 

Lachsreizker Martin 29.10.22

Foto: Nur die jüngsten und knackigsten der über 60 Lachsreizker nahm Martin mit. 

3Birkenpilze Martin 29.10.22

Foto: In geradezu militärischer Akkuratesse haben drei Birkenpilze Haltung angenommen, als Martin kam.

Steinreizker Martin 29.10.22

Foto: Darunter auch diesen von einem Schlauchpilz befallenen Steinreizker. Mehr dazu hier, Tageseintrag vom 26.8.2016.


Abtwil: Beim Hundauslüften die Herbsttrompeten abgeräumt


Totentrompeten Philipp 26.10.22
Herbsttrompeten Philipp 26.10.22

2 Fotos: Die Herbsttrompeten standen wunschgemäß abholbereit für Philipp & Sohnemann. Die Lese dauerte eine Weile, so dass sich der Hund prima auslüften konnte. (2 Fotos © Philipp)

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Philipp schreibt am 26. Oktober 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm, 

kurz vor dem Eindunkeln habe ich heute mit meinem Sohn noch eine kleine Runde gedreht, um unseren Hund "auszulüften". Dabei sind wir in ein Waldstück bei Abtwil gegangen, in welchem ich vor zwei Jahren Herbsttrompeten gefunden hatte.

In diesem Herbst war es bereits der dritte Besuch und wieder konnten wir den Korb mit Herbsttrompeten füllen. Auch eine knackige Marone durfte noch mit.

Die Vorräte für den Winter sind wieder aufgestockt, was mich und gewiss auch meine Verwandten sehr freut.

Herzliche Grüsse Philipp"


Appenzeller Vorderland: Rekordverdächtige Massen an Trompetenpfifferlingen und abholbereite Hallimasche


Fund Martin 16.10.22

Foto: Martin und seine Trompetenpfifferlinge - fast eine Liebesgeschichte. 1420 Gramm hat er hier aufgetischt. Zu viel auf einmal für das Dörrgerät, das gerade wenig mehr als ein Kilo aufnehmen kann. 


Gifthäublinge Martin 16.10.22
Hallimasche Martin 16.10.22

Martin schreibt am 16. Oktober 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

ich war heute im Appenzeller Vorderland nochmals im Wald, um Trompetenpfifferlinge zu pflücken. Eine Ladung für den Dörrautomaten sollte es werden. Mit 1420 Gramm habe ich leicht über das Ziel hinausgeschossen. Viel mehr als ein Kilo passt einfach nicht in den Apparat.

Ich habe in früheren Jahren auch schon viele Trompetenpfifferlinge gefunden, aber solche Massen wie jetzt gerade herumstehen, sind schon aussergewöhnlich. Man könnte von früh morgens bis spät abends durchpflücken, bis der Rücken schmerzt.

Kurz abgelenkt beim Pflücken wurde ich nur von einigen Totentrompeten. Diese Leistlingsart finde ich dafür in diesem Jahr nicht so häufig wie normal. Aber vom letzten Jahr sind noch genügend getrocknete im Keller.

Als dritte Art aus der Gattung der Leistlinge kamen noch einige Amethystschuppige Pfifferlinge hinzu.

Als Beifang gab's zwei schöne Flockenstielige Hexenröhrlinge, eine Marone und einen ganz jungen Parasol.

Ein Erstfund für mich waren ein paar Gifthäublinge (1. Foto rechts). Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn um Stockschwämmchen sicher zu bestimmen, sollte man auch die Bösen einmal gesehen haben, finde ich.

Wer auf junge Hallimasche steht, sollte sich jetzt auch auf die Suche begeben. Sie stehen sehr zahlreich abholbereit herum, siehe das 2. Foto rechts.

Steinpilze gab's keine, aber bei so tollen Trompetenpfifferlingen brauche ich mich wirklich nicht zu beschweren.

Ich wünsche allen Pilzsüchtigen noch einen schönen Pilzherbst mit vielen tollen Funden!

Gruss Martin"

(3 Fotos © Martin)

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Pfifferlinge, groß wie im schönsten Sommer und Herbsttrompeten aus fremdem Land


Pilzfund Philipp 16.10.22

Foto: Auffallend auf diesem Foto sind die großen Pfifferlinge (Eierschwammerl), die Philipp in der Nähe von Gossau fand. Solche Exemplare sind zumindest in diesem Jahr außergewöhnlich für die Jahreszeit. Rechts Flockenstielige Hexen, Maronen und Trompetenpfifferlinge. (2 Fotos © Philipp)

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Philipp schreibt am 16. Oktober 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

heute in den Morgenstunden habe ich unseren Hund in die Nähe von Gossau bewegt. Ich suchte eine Stelle mit Eierschwämmen, welche ich vor zwei Jahren entdeckt hatte, letztes Jahr aber nicht wiedergefunden habe.

Dieses Jahr war mir das Glück hold und ich durfte 492 Gramm der schönsten Exemplare ernten. Hinzu kamen noch Flockis, Trompetenpfifferlinge und junge, knackige Maronen.

In der Mitte des Nachmittags dann, habe ich in Österreich eine Stelle besucht, an der sich viele Buchen befinden. Ich hatte die Stelle erst Anfang des Jahres gefunden. Zu meiner grossen Freude standen die Herbsttrompeten dicht an dicht um die Buchen.

Einfach toll, dieser Pilzherbst!

Herzliche Grüsse Philipp"

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Herbsttrompeten Philipp 16.10.22

Foto: Dieser Anblick erfreute Philipp: in bester Manier stehen die prächtigen Herbsttrompeten da im Laub. Dafür musste er allerdings extra nach Österreich fahren. 


Ein quietschgelber Steinpilz aus 1500m ü.NN: Gestatten, ich bin ein sehr seltener Zitronengelber Steinpilz


Zitronengelber Steinpilz Orest 1.10.22

Orest reicht am 14. Oktober 2022 einen Fund vom 1. Oktober 2022 nach:

"Hallo,

ich melde mich, weil ich einen Fund gemacht habe, der weltweit extremst selten ist und in sozialen Netzwerken gar nicht vorkommt.

Beim Spaziergang in meinem Wald oberhalb von Thun (Schweiz) habe ich auf ca. 1500m plötzlich gelbe Hüte gesehen. Ich dachte zuerst an Reizker, Täublinge oder alte Fliegenpilze, doch als ich näher kam, sah ich und habe gerochen, dass es Steinpilze sind: extremst seltene Boletus Citrinus-Steinpilze!

Das muss ich unbedingt mit Euch teilen!"*

(3 Fotos © Orest)

Zitronengelber Stein vonunten Orest 1.10.22
Zitronengelber steini Wald Orest 1.10.22

*Lieber Orest, 

warum denn erst geschlagene zwei Wochen nach dem Fund? Übrigens hatten wir Boletus citrinus auf dieser Website schon einmal, und zwar am 26. September 2018(HWB)



1000 Trompetenpfifferlinge in die Dörre, Herbstwiesen-Flockis ins Einlegeglas und die Rauchblättrigen in ein feines Süppchen 


Korb Trompetenpfifferlinge Martin 9.10.22
Herbsttrompeten Fichtenwald Martin 9.10.22

Martin schreibt am 9. Oktober 2022:

"Hallo Heinz- Wilhelm,

heute war ich wieder einmal im Appenzeller Vorderland unterwegs. Im Gegensatz zu den vielen Fundmeldungen aus ganz Deutschland kann ich nicht mit Steinpilzen dienen. Es gibt hier viele Fliegenpilze, Pfefferröhrlinge und Mehlräslinge, aber keine Steinpilze.

Aber es mangelt in den Nadel-Mischwäldern nicht an Alternativen. Gleich zu Beginn meiner Runde fand ich fünf schöne Herbstwiesen-Flockis. So nenne ich die Flockenstieligen Hexenröhrlinge, die ich hier ab Oktober an den Waldrändern bis 30 Meter von den nächsten Bäumen entfernt in den Wiesen finde. Diese Exemplare sind meistens perfekt und unversehrt.

Danach sammelte ich meine geliebten Trompetenpfifferlinge ein. Ich hätte wohl bis in die Nacht hinein weiterpflücken können, so übersät war der Waldboden von ihnen (2. Foto rechts), aber nach ca. einer Stunde Pflückarbeit hatte ich genug für eine Ladung im Dörrautomaten (siehe Korbbild, oben). Genau waren es 1030 Gramm. Ich legte dann mal ein paar abgezählte auf die Waage und kam auf ein Durchschnittsgewicht von 1 Gramm pro Pilz. Es waren also wohl gut 1000 Stück.

Die schönen Rauchblättrigen Schwefelköpfe, die ich zwischen den Trompetenpfifferlingen fand, durften auch mit.

Die zwar schon ziemlich grossen, aber noch ganz festen Herbstwiesen-Flockis habe ich mit drei Lachsreizkern zusammen eingelegt. Aus den Schwefelköpfen wird ein feines Süppchen gekocht. Dafür eignen sie sich hervorragend.

Allen Lesern wie auch dir, Heinz-Wilhelm, wünsche ich noch einen schönen Pilzherbst!

Viele Grüsse, Martin"

(5 Fotos © Martin)

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Rauchblättrige Schwefelköpfe Martin 9.10.22
Herbstwiesenflocki Martin 9.10.22

2 Fotos: Rauchblättrige Schwefelköpfe, wohl an einem morschen Fichtenstumpf. Sie besiedeln Nadelstümpfe - und sind hervorragende Suppenpilze. Man muss sie sicher von den Grünblättrigen Schwefelköpfen unterscheiden können, was vor allem für unerfahrene Pilzsammler nicht ganz einfach ist. Rechts zwei von Martins "Herbstwiesenflockis". 


Trompetenpfifferlingsfund Martin 9.10.22

Foto: Und hier Martins Gesamtfund. Links oben die Rauchblättrigen Schwefelköpfe, darunter drei Lachsreizker. Ein Block der Flockenstieligen Hexen Marke Wiesenwuchs reitet auf dem beachtlichen Haufen der Trompetenpfifferlinge. 


Die Krause Glucke ist ein eher seltener Gast im Raum St. Gallen


Philipp schreibt am 26. September 2022 zu diesem Foto:

"Lieber Heinz-Wilhelm, 

heute habe ich in der Nähe von St. Gallen nur einen einzigen Pilz gefunden.

Trotz dieser kargen Ausbeute bin ich sehr zufrieden, denn bei dem einen Pilz handelt es sich um eine perfekte Krause Glucke!

Ich habe sie vor ca. zwei Wochen am Fusse einer Kiefer entdeckt, als sie noch ganz klein war. Heute durfte ich sie ernten. Ein Pilz kann manchmal schon genug sein.

Herzliche Grüsse Philipp"

(Foto © Philipp)

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Suppensammler Martin im Glück: Das mit dem Flocki ging gerade noch gut


Foto: Ganz langsam naht schon wieder der Advent, da wird auch bereits der erste Kranz geflochten. Martin hat seine Pfifferlinge schön um die Totentrompeten drapiert. Die meisten anderen Arten landeten schließlich in einer Pilzsuppe. (5 Fotos © Martin)

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Martin schreibt am 24. September 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

heute zog es mich trotz Regenwetters in meine Hauswälder hier bei St. Gallen. Bei nassen Bedingungen sammele ich gerne Pilze, die sich gut für eine Suppe eignen. Das sind für mich eigentlich sowieso die meisten.

Auf deiner Webseite habe ich mal gelesen, dass eine Pilzsuppe in Bayern ohne Flockenstieligen Hexenröhrling keine richtige Pilzsuppe sei. Woanders habe ich einmal aufgeschnappt, dass in eine gute Pilzsuppe mindestens sieben verschiedene Pilzarten gehören. Ich versuchte also diesen zwei Vorgaben gerecht zu werden.


2 Fotos: Hallimasche (links) wollen gut gekocht sein und fühlen sich als Beigabe in einer Pilzsuppe durchaus wohl. Die Samtfußrüblinge (rechts), der erste Fund dieses Pilzherbstes, sind klassische Suppenpilze und kamen Martin gerade recht. 

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2 Fotos: Nelkenschwindlinge (links) sind in einer Suppe natürlich bestens untergebracht. Wie auch die köstlichen Herbsttrompeten (rechts), die man traditionell für Soßen verwendet. 

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Das mit dem Flocki klappte gerade mal so. Ich fand nur einen einzigen brauchbaren. Mit den sieben verschiedenen Arten tat ich mich leichter. Ich sammelte vor allem Frauentäublinge, welche sehr zahlreich zu finden waren, Pfifferlinge, Nelkenschwindlinge und Totentrompeten. Dazu kamen zwei tolle grosse Perlpilze, einige Semmelstoppelpilze, zwei Halimasche und ein kleiner Bovist.

Eine grosse Überraschung war für mich ein schönes Büschel Samtfussrüblinge. Die haben sich wohl in der Jahreszeit geirrt, aber in eine Suppe passen sie natürlich perfekt.

Die schönsten Pfifferlinge habe ich mir dann doch mit einigen Frauentäublingen zusammen angebraten. Die Suppe aus dem Rest schmeckt super. Einige Portionen konnte ich noch einfrieren.

Es ist zur Zeit pilzmässig viel los hier. Ausser man ist nur auf Steinpilze aus.

Ich wünsche allen tolle Funde!

Schöne Grüsse, Martin"

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Martins Freude im Appenzeller Vorderland: »Ich habe selten so viele Pilze im Wald gesehen«


Foto: Die Pilze leuchten geradezu in herbstlichen Farben. Auf dem großen gelben Haufen links sehen wir Trompetenpfifferlinge, die Martin trocknet. Seit er es erstmals im vergangenen Jahr tat, ist er hellauf von ihrem Aroma begeistert. Die Mitleuchtenden ganz rechts sind Amethystschuppige Pfifferlinge. (7 Fotos © Martin)

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Martin schreibt am 22. September 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm, 

ich machte heute etwas früher Feierabend, um im Appenzeller Vorderland durch die Wälder zu streifen.

Es ging los mit schönen Büscheligen Raslingen und ein paar Schopftintlingen. Es folgten riesige Nelkenschwindlinge mit bis zu 7cm Hutdurchmesser, ein kleiner Sommersteinpilz und fünf Falsche Anhängselröhrlinge.

Danach steuerte ich auf das Trompetenpfifferlingsgebiet zu, immer darauf bedacht, nicht auf irgendwelche Pilze zu treten. Der ganze Wald war voll mit unzähligen Arten. Die Trompetenpfifferlinge waren zwar noch etwas klein, aber ich habe trotzdem schon mal einen Schwung mitgenommen. Ich habe diese Pilze letztes Jahr erstmals getrocknet und bin von ihrem Aroma begeistert. Müsste ich es beschreiben, würde ich sagen:" Wie Totentrompeten, nur anders."


2 Fotos: Gleich zu Anfang fand Martin Büschelige Raslinge (links). Sie sind ausgezeichnete Speisepilze von krautigem Geschmack und fester Bisskonsistenz. Rechts sehen wir Martin Hauptfavoriten, nämlich Trompetenpfifferlinge. Er versichert, dass sie getrocknet eine Wucht seien. 

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2 Fotos: Und endlich einmal ein Foto von den sehr wohlschmeckenden Schopftintlingen, deren Mitnahme im jungen Zustand immer lohnenswert ist. Rechts ein Kuriosum: nur gut, dass Martin die Habichtspilze nicht mitnahm, denn dieser Riese hätte seinen Korb fast alleine gefüllt. 

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Mit in den Korb kamen noch grosse knackige Amethystschuppige Pfifferlinge, einige Flockenstielige Hexenröhrlinge, ein Frauentäubling, ein Perlpilz, zwei Pfefferröhrlinge, zwei Rotfussröhrlinge, ein Fichtensteinpilz und einige Mohrenkopfmilchlinge, die ich noch nie so zahlreich fand.

Im Wald blieben unter anderem Massen von Täublingen, Habichtspilzen und Fichtenreizker. Imposant war noch eine Ansammlung von Sparrigen Schüpplingen.
Ich habe selten so viele Pilze im Wald stehen sehen wie heute. Es war herrlich!

Die Trompetetenpfifferlinge trocknen im Dörrautomaten, der Rest landete in der Pfanne.

Ich wünsche allen ebenso tolle Stunden im Wald!

Schöne Grüsse Martin"

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Foto: Das verlockende große Büschel trügt, so einladend es auch sein mag. Es sind Sparrige Schüpplinge, deren Verzehr nicht selten mit heftigen Magen- und Darmverstimmungen endet. Da empfehlen sich doch die Pilze im Korb...


Foto: Drei von fünf gefundenen Falschen Anhängselröhrlingen, die in der Schweiz gesammelt werden dürfen. 


Kanton Thurgau: Steinpilze in allerbester Qualität


Andrea schreibt am 18. September 2022:

"Nachdem es wieder kräftig geregnet hat, haben wir uns voller Pilzhoffnung in ein kleines Waldgebiet im Kanton Thurgau begeben. Zusammen mit Marlis (hat auch schon im Pilzticker Beiträge gesendet) machten wir uns in der Frühe auf den Weg.

Ich hatte vor ein paar Tagen einige kleine Steinpilz-Exemplare unter Tannennadeln versteckt, damit sie noch ein bisschen wachsen sollten, aber ein fleissiger umsichtiger Pilzsammler hatte sie vor uns gefunden. Es sei ihm gegönnt.

Wir haben noch weitere schöne Pilze finden können. Die Perlpilze und Hexenröhrlinge wachsen immer noch gut nach. Einige Waldchampignons nahmen wir mit. Doch am beeindruckendsten waren die wunderschönen Steinpilze in allerbester Qualität! Auf dem 3. Foto sieht man Marlis mit ihrem tollen Fund. Auf den zwei anderen Fotos alle unsere Steinpilze.

Ich hoffe, wir werden noch weitere schöne Herbsttage in den Wäldern erleben.

Herzliche Grüsse an dich und alle Wald- und Pilzfans!

Bis bald mal wieder, Andrea und Marlis"

(3 Fotos © Andrea)

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Erstes Herbstliches statt letztes Sommerliches für Martin 


Foto: Totentrompeten und ein bisserl was drumherum. Die Herbsttrompeten überraschten Martin, der im Laubwald eigentlich nach letzten Sommersteinpilzen schauen wollte. (2 Fotos © Martin)

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Martin schreibt am 18. September 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

ich ging heute nochmals in den Buchenwald, um nachzusehen, ob es von den Sommersteinpilzen noch ein paar Nachzügler gibt. Was das anbelangt, wurde ich enttäuscht.

Aber für eine köstliche Pilzsuppe haben meine Funde trotzdem gereicht. Zu den ersten Totentrompeten in diesem Jahr gesellten sich zwei Frauentäublinge, ein Wiesenchampignon, ein kleiner Bovist und ein Semmelstoppelpilz. Für etwas Farbe auf dem Gesamtfundfoto drei Violette Lacktrichterlinge.

Momentan ist hier bei St. Gallen im Nadelwald wohl mehr zu finden als im Laubwald.

Gruss Martin"


Foto: Da stehen sie, die ersten uns dieses Jahr gemeldeten Herbsttrompeten. Martin kamen die würzigen Saucenveredler nur recht. 


Dank dem Regenabsteller und den vielen schönen Anhängselröhrlingen


Foto: Das Ergebnis von Philipp konnte sich mal wieder sehen lassen. Es fallen die gelb gestielten Falschen Anhängselröhrlinge auf, die in der Schweiz im Gegensatz zu Deutschland mitgenommen werden dürfen. (3 Fotos © Philipp)

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Philipp schreibt am 16. September 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm, 

gestern hatte ich etwas Zeit, um die Hügel zwischen Rheintal und Appenzellerland unsicher zu machen.

Kaum in den Wald eingetaucht, hat jemand den Regen abgestellt und ich konnte den ersten Steinpilz ausmachen. So sollten Pilzgänge immer anfangen. Noch ein Steinpilz und eine Marone, die sich wohl für einen Steinpilz gehalten hat (Foto rechts) kamen dazu. Ein wenig später dann tolle, madenfreie Falsche Anhängselröhrlinge. Ich habe den Eindruck, dass sie dieses Jahr einen starken Auftritt feiern. So viele finde ich selten.

Ebenfalls mitgenommen habe ich Habichtspilze, Amethyst-Pfifferlinge, Semmelstoppelpilze und einen Voletten Lacktrichterling.

Heute gibt es daraus Omelette mit einer tollen Pilz-Rahm-Füllung. Än Guätä, was so viel heisst wie "guten Appetit".

Herzliche Grüsse Philipp

P.S. Simona empfehle ich eine Pilzwanderung zum Hohen Hirschberg oder auch zum Gäbris, möglichst vor dem Wochenendansturm ;-)"

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Foto: Zwei knackige Falsche Anhängselröhrlinge, Merkmale u.a.: nicht blauend, zur Stielbasis hin bräunend. Beide, der Falsche und der Laubwaldanhängselröhrling, unterstehen in der Schweiz keinem Sammelverbot. 

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Die schönen Anhängselröhrlinge stoppen einstweilen Simonas Weinattacken


Simona schreibt am 11. September 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

seit Jahren lese die Nachrichten im Pilz-Ticker Schweiz und wenn Martin oder Phillip endlich etwas gefunden haben, nehme auch ich meinen Minikorb und gehe in den Wald auf die Pilzsuche.

Wenn ich aber meinen Fund mit dem von Phillip oder Martin vergleiche, ist es eher zum Weinen. Ich bin wohl immer in einem falschen Wald 😀. Ich habe noch nie mehr als drei Steinpilze nach zwei Stunden gefunden, 95 Steinpilze wäre ein Traum (frag Martin, ob er mich das nächste Mal mitnimmt 😀).

Gestern habe ich aber einen Ort gefunden, wo diese wunderschöne Pilze wachsen. Ich nehme an, es handelt sich um einen Falschen Anhängsel-Röhrling. So ein schöner Pilz!

Wie immer habe ich meinen kleinen Korb mit den Maronen gefüllt und bin zufrieden und entspannt nach Hause gelaufen.

Liebe Grüsse Simona"

(Foto © Simona)

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Hallo Simona

ob Falscher oder Laubwald-Anhängselröhrling, das kann hier nicht abschließend festgestellt werden, da das Foto sowohl Bodenlaub als auch einen Nadelzweig zeigt. Zum anderen vergiss bitte nicht, welche weiten Wege Martin und Philipp für ihre Steinpilzfunde in Kauf nehmen und wie oft sie unterwegs sind...

Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm 


Philipps Pilzglück im Appenzellerland

Die seltenen Birkenrotkappen gab es in einem Pilzragout mit Pilzknödelbrot


Foto: Da kam Freude auf. Philipp fand im Appenzellerland die erhofften Röhrlinge, hier Steinpilze, Flockenstielige Hexen, Birkenpilze und Birkenrotkappen. Letztere gab es gleich zu Abend. (3 Fotos © Philipp)

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Philipp schreibt am 9. September 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

da mein Sohn heute nicht zur Schule musste, hatten wir wieder einmal Zeit, um uns gemeinsam ins Appenzellerland auf Pilzsuche zu begeben.

Grundsätzlich hatten wir es auf Röhrlinge abgesehen. Natürlich sind wir aber auch Überraschungen gegenüber stets offen. Erst sind wir steil den Hang hinaufgekraxelt und haben uns durch von Kühen ausgetretene Stellen gekämpft.

Oberhalb eines von Fichten durchzogenen Waldstreifens sind wir dann ein erstes Mal fündig geworden: Steinpilze in verschiedenen Altersstadien (z. B. Foto rechts). Immer schön angezeigt von Fliegenpilzen und Mehlräslingen. Die Guten kamen ins Körbchen.

Ein paar Meter weiter, bei kleinen Birken dann die grosse Überraschung: Birkenrotkappen! Welche eine Freude, denn diese Pilzart finde ich fast gar nie. 

Weiter ging es mit Flockis, Birkenpilzen, Maronen und weiteren Steinpilzen. Alles in allem kamen ca. zwei Kilo schöne Speisepilze zusammen. Ein toller Fund!

Die Rotkappen habe ich zu einem Pilzragout verarbeitet, dazu gab es Pilzknödelbrot. So kann der Herbst gerne weitergehen!

Herzliche Grüsse Philipp"


Foto: Eine schöne Strecke: Birkenrotkappen kriegt Philipp nicht alle Tage zu Gesicht. Begeistert veredelte er mit ihnen ein herrliches Rotkappenragout. 


95 Sommersteinpilze aus dem Wald, wo die Gämsen wohnen


Martin schreibt am 6. September 2022:

"Hallo Heinz- Wilhelm,

Heute auf dem Heimweg nach der Arbeit machte ich nach St. Gallen einen kurzen Zwischenstopp, um dem Buchenwald, der mich bis jetzt dieses Jahr enttäuschte, doch noch eine Chance zu geben.

Was soll ich sagen, ich habe die gefundenen Sommersteinpilze gezählt. Es waren 95 - in Worten: fünfundneunzig. Der Wald ist nicht gross, vielleicht 2 Hektar. Teilweise standen sie einzeln,  teilweise in Gruppen bis zu sechs Stück.

Leider kam ich etwa zwei Tage zu spät. Aber es waren immer noch genug brauchbare für mich da. Der Korb war voll. Die meisten Stiele waren wie üblich vermadet, die Hüte aber kaum. Ich kenne diesen Wald, in dem auch Gämsen wohnen, erst seit zwei Jahren.

Dazu gehört auch ein Waldrand, der mir von Anfang an sehr gefiel. Allerdings fand ich bis jetzt dort überhaupt nichts. Aber heute standen dort Perlpilzmassen und riesige Sommersteinpilze!

Ich habe mich heute so sehr über mich geärgert, dass ich das Handy im Auto vergessen hatte. So entstand das einzige Foto erst zuhause. 

Das Handy vergessen - und prompt erstmals Satanspilze gefunden

Ausser diesem gewaltigen Sommersteinpilzaufkommen konnte ich für mich noch vier Erstfunde verbuchen:

Der erste war ein Knoblauchschwindling. Trotz intensiver Suche blieb es bei den einen. Der Knoblauchgeruch ist wirklich verblüffend!

Der zweite Erstfund war eine Ochsenzunge.

Der Fund von Wurzelnden Bitterröhrlingen ist wohl für viele nicht so selten, aber für mich war es heute das erste Mal.

Der spektakulärste Fund waren für mich zwei mächtige Satansröhrlinge....und das Handy lag im Auto...grrr!

Der Dörrautomat hat viel Arbeit. Er läuft jetzt wieder auf der Terrasse...

Die schönsten Sommersteinis brachte ich meinem Nachbarn John. Er ist immer ein sehr dankbarer Abnehmer.

Allen passionierten Pilzsammlern wünsche ich schöne und erfolgreiche Stunden im Wald!

Viele Grüsse Martin"

(Foto © Martin)

Rot = giftig

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Endlich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort im Appenzellerland


Foto: Ein Motiv mitten aus dem prallen Steinpilzleben. Herrlich, wie sie für Philipp & Freund dastehen. Ein zwischenzeitlicher Blick in den Korb ist auf dem 2. Foto zu sehen. Darunter das Bild mit dem Gesamtfund. (4 Fotos © Philipp)

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Philipp schreibt am 4. September 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm, 

manchmal bin auch ich mal zur rechten Zeit am rechten Ort.

Heute habe ich mich mit einem Freund bei schönstem Wetter ins Appenzellerland auf Pilzsuche begeben. Unsere erhoffte Beute waren hauptsächlich Steinpilze.

Und wir haben tatsächlich den richtigen Zeitpunkt und auch den richtigen Ort erwischt! An verschiedenen Stellen standen die erhofften Exemplare wie gesät. Und auch die Qualität war top.

Des Weiteren sind Goldröhrlinge, Birkenpilze, Flockis, Trompetenpfifferlinge und sogar zwei Schopftintlinge in den Korb gewandert. Unsicher war ich mir bei Schafchampignons - und ließ sie kurz entschlossen stehen. Das Foto rechts zeigt unseren Gesamtfund.

Herzliche Grüsse Philipp"

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Foto: Auch das lässt sich sehen. Vier junge Steinpilze warten darauf, gefunden zu werden. 


»Bei uns in der Schweiz sind die Laubwald-Anhängselröhrlinge nicht geschützt«


Martin schreibt am 4. September 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

heute war ich wieder im Appenzeller Vorderland unterwegs. Ich wählte einen Wald, der mir noch nicht allzu gut bekannt ist. Auch dort waren die Flockenstieligen Hexenröhrlinge in grosser Zahl zu finden.

Perlpilze zeigten sich erfreulicherweise auch wieder mehr. Ich konnte einige schöne mitnehmen.

Eine für mich seltene grosse Krause Glucke musste dagegen leider im Wald bleiben, da sie schon nicht mehr sehr appetitlich roch. Ich freute mich trotzdem über den imposanten Fund.

Als Einzelgänger kamen noch ein Frauentäubling, ein Anhängselröhrling, ein Maronenröhrling, ein Pfifferling und ein kleiner Sommersteinpilz mit noch kleinerem Anhang mit. Der Anhängselröhrling ist auf dem Gesamtfundfoto (rechts) unten in der Mitte zu sehen. 

Eine einzige junge Buche reichte dem Sommersteinpilz

Zu diesem Pilz möchte ich anmerken, dass die Art in der Schweiz nicht zu den geschützten Pilzen zählt und hier in der Gegend auch gar nicht so selten ist; ich meine den Laubwald-Anhängselröhrling. Mein gefundener war mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit aber ohnehin ein Falscher Anhängselröhrling, denn ich sah keine Laubbäume weit und breit.

Der Sommersteinpilz hat mich sehr überrascht, da ich ja vor allem unter Fichten auf eher saurem Boden unterwegs war. Aber eine junge Buche stand dort halt auch.

Ich hatte die Sommersteinpilze eigentlich schon abgeschrieben, aber vielleicht lohnt es sich ja doch, die bekannten Stellen nochmals zu kontrollieren.

Schöne Grüsse Martin"

(3 Fotos © Martin)

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2 Fotos: Ein wunderschöner Flockenstieliger Hexenröhrling beherrscht in seiner Erhabenheit die Waldszenerie (links). Und schade, dass die Krause Glucke ihre schönsten Tage sichtlich schon hinter sich hat. Ob sie wohl in Martins Korb genügend Platz gefunden hätte? 


Steinpilze, Flockis, Goldis, Pfifferlinge, Trompetenpfifferlinge, Ledertäublinge, Parasole: 

Alles da im Appenzeller Vorderland - inklusive Fuchsbandwurm


Foto: Martin staunte über die Vielfalt und Quantität der Pilze. Wir sehen von links Rotstielige Ledertäublinge, einen Perlpilz, darüber wohl einen Speisetäubling, ein kleines Büschel Trompetenpfifferlinge, Amethystschuppige Pfifferlinge, Steinpilze und in der Mitte eine Horde Flockenstieliger Hexenröhrlinge. (5 Fotos © Martin)

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Martin schreibt am 1. September 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

ich war heute schon wieder im Wald. Ich fuhr 3 Km Richtung Osten, um bei Heiden im Appenzeller Vorderland eines meiner "Heimreviere" zu besuchen.

Sowohl die Artenvielfalt als auch Quantität der Pilze hat mich völlig überrascht! hier geht es nicht etwa langsam los, eher kann man sagen: 'Das Buffet ist eröffnet!"

Es begann mit vielen unbekannten Sachen gefolgt von vielen Rotstieligen Ledertäublingen. Anscheinend bin nicht nur ich auf ihren Geschmack gekommen, sondern auch viele Maden. Aber bei diesem Massenaufkommen war das nicht tragisch.

Dann ging es los mit den Flockenstieligen Hexenröhrlingen. Überall spitzen sie aus dem Boden. Das machen auch die Trompetenpfifferlinge, und zwar zu Tausenden. Sie sind aber noch zu winzig, um sie schon zu ernten. Ich hoffe, sie werden schön gross, weiß aber aus Erfahrung, dass ein Tag mit starkem Föhn reicht, um sie zu dörren. Ich hoffe das Beste. 

Auch Steinpilze konnte ich hier finden.

Sehr gefreut hat mich ein perfekter wurmfreier Perlpilz. Er ist hier normalerweise ein sehr häufiger Pilz, war aber heuer bisher nicht zu finden.


4 Fotos: Die Flockenstieligen Hexen (oben links) wachsen geradezu in Massen; der Steinpilz daneben und seine Artgenossen überraschten Martin; die Zeit der klitzekleinen Trompetenpfifferlinge (unten links) steht unmittelbar bevor. Und über den fetten madenfreien Perlpilz freute sich Martin ganz besonders. 


Der arme Mann, den der Fuchsbandwurm heimsuchte

Erwähnen möchte ich noch die Begegnung mit einem Jäger. Er "warnte" mich, dass am Montag die Jagd beginnen würde. Nachdem wir so dahinredeten über Steinpilze, Wölfe, Rehe usw., fragte ich ihn, wie es hier eigentlich mit dem Fuchsbandwurm ausschauen würde. Hier haben ihn nämlich 60 Prozent der Füchse.

Weiters hat er mir von einem Mann erzählt, der sich den Fuchsbandwurm, wohl im eigenen Garten beim Erdbeerenessen, eingefangen hat. Die Ärzte suchten sehr lange nach dem Grund für seinen schlechten Zustand. Der Mann sei nur noch ein Schatten seiner selbst. Er ist arbeitsunfähig. Man wird den Wurm nie wieder los. Gerade wenn wir zum Beispiel Täublinge probieren, sollten wir gut aufpassen was wir uns in den Mund stecken. Ich ziehe immer die Huthaut ab, auch wenn sie sauber aussieht.

Das Gespräch raubte mir gut 15 Minuten wertvoller Suchzeit. Da es schon dunkel wurde, ging ich auf direktem Weg zurück und stolperte dabei noch über viele Goldröhrlinge bei fast jeder Lärche, über zwei Parasole und sehr schöne Amethystschuppige Pfifferlinge.

Ich wünsche allen einen tollen Pilzherbst!

Gruss, Martin"


Erst Riesenfreude auf der Schwägalp, dann Duftgenuss in der häuslichen Pilzküche


Martin schreibt am 30. August 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

gestern suchte ich hier bei St.Gallen sowohl im Buchen- als auch im Fichtenwald nach Pilzen. Ich fand nur ein paar kleine Speisetäublinge und einen Goldröhrling.

Heute Abend versuchte ich deshalb mein Glück auf der Schwägalp im Kanton Appenzell. Die Schwägalp liegt genau unterhalb des Säntis, auf dessen Gipfel es eine Wetterstation gibt. Daher weiss ich immer, wieviel es dort geregnet hat. Seit ca. 6 Wochen waren die Niederschläge dort oben (ca. 1250 Meter üNN) beneidenswert ergiebig.

Kaum dem Auto entstiegen, befand ich mich im Steinpilzparadies! Ich hatte ganz vergessen, wie frische Steinpilze riechen... Es war herrlich!

An Wochenenden lohnt die Suche nicht

Mehr als die Hälfte meines heutigen Fundes war nach 10 Minuten geerntet. Interessanterweise habe ich in jenem kleinen Wäldchen noch nie Spuren anderer Pilzsammler gesehen. Im übrigen Gebiet dort oben sieht es anders aus. Am Wochenende muss man gar nicht hingehen. Am besten von Dienstag bis Donnerstag.

In den restlichen zwei Stunden fanden noch ein paar weitere Steinpilze und einige junge Habichtspilze den Weg in den Korb. Ich hatte mir für dieses Jahr vorgenommen, einmal so ein Habichtspilzpulver zu produzieren. Bis anhin habe ich immer nur ein paar in die Mischpilzpfanne getan. Aus Zeitgründen beschränkte ich mich auf Pilze für den Dörrautomaten, denn ich wollte heute Abend nicht mehr kochen.

Die Frau über alle Berge - da durften die Pilze endlich mal drinnen duften

Ich entdeckte noch einen Pfefferröhrling, einige Fliegenpilze und ganz viele Mehlräslinge (Steinpilzanzeiger). Weiters acht bis zehn verschiedene Täublingsarten, drei klitzekleine Pfifferlinge, viele ganz junge Korallenpilze, ein halbes Dutzend Mohrenkopfmilchlinge (bei welchen ich nur mit Müh' und Not widerstand), ein gutes Dutzend junge Goldröhrlinge und einen alten Birkenpilz.





2 Fotos: Ob im Moos oder im Heidekraut, der Anblick der ersten Steinpilze, gefunden auf der Schwägalp, begeisterte Martin. Und wie herrlich sie dufteten!

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Mmmh, jetzt dringt so langsam der fantastische Geruch der trocknenden Pilze aus dem Dörrautomaten in meine Nase. Normalerweise muss ich das Gerät auf die Terrasse stellen, da meine Frau und unser Sohn diesen Duft als Gestank wahrnehmen. Da meine Frau mit ihren Schülern im Schullager weilt und unser Sohn seit 3 Wochen im Sportinternat wohnt, kann ich mich austoben.

Insgesamt kamen 1000 Gramm Steinpilze und 200 Gramm Habichtspilze in den Dörrautomaten. Die 200 Gramm Steinpilze, die keinen Platz mehr fanden, bekam mein Nachbar Hans, der sich riesig freute.

Ich hoffe, dass es auch hier bei St. Gallen bald so richtig losgeht. Allen Lesern wünsche ich natürlich auch tolle Funde!

Viele Grüsse Martin"

(5 Fotos © Martin)

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St. Gallen: Aus einem frisch gegossenen Wald schmecken die Pilze extra gut


Martin schreibt am 20. August 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

nach der langen Trockenheit konnte ich heute wieder einmal durch einen frisch gegossenen Wald spazieren. War das schön! In den letzten drei Tagen kamen hier bei St. Gallen an die 100 Liter pro Quadratmeter zusammen. Die Messstation auf dem Säntis, ein 2500 Meter hoher Berg ca. 25 Km von hier entfernt, meldete gar 146 Liter binnen 24 Stunden!

Ich freute mich über ein paar knackige Frauentäublinge und Amethystschuppige Pfifferlinge. Auch ein paar Nelkenschwindlinge reagierten bereits auf den Regen. Nach einer so langen Durststrecke waren die Pilze in der Pfanne eine Augenweide (Foto rechts) uns sie schmeckten heute extra gut!

Ich wünsche allen, die immer noch auf dem Trockenen sitzen, baldige Erlösung und einen tollen Pilzherbst.

Viele Grüsse Martin"

(3 Fotos © Martin)

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2 Fotos: Kaum beginnt das Gras wieder zu grünen, da sind auch schon die ersten Nelkenschwindlinge da (links). Und die Schirmherrschaft eines Ahornblattes tut dem Frauentäubling gut, auch wenn er schon Schneckenbesuch hatte. 


Es darf gestaunt werden: Schöne junge Steinpilze und Pfifferlinge aus der Voralp


Andrea schreibt am 11. August 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem wir hier im Voralpenland glücklicherweise ab und zu Regen hatten, zog es uns hoffnungsvoll hinaus in die Berge.

Die ersten kleinen Steinpilze und eine schöne Portion Pfifferlinge fanden wir auf zirka 1200m. Ein Riesenexemplar von Steinpilz war leider nicht mehr zu gebrauchen. Ausserdem sahen wir einige schon abgenagte Hexenröhrlinge und einen Grauen Scheidenstreifling

Wir hoffen auf weiteren Regen.

Ich wünsche allen Pilzlern einen super Wald- und Pilzstart!

Viele Grüsse von Andrea mit Waldfreund"

(3 Fotos © Andrea)

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2 Fotos: Solch ein Foto (links) haben wir lange nicht gesehen. Zwei knackige junge Steinpilze in der Nadelstreu. Rechts ein Grauer Scheidenstreifling mit den typischen Merkmalen Hüllrest, geriefter Hutrand, flockig-faseriger Stiel und markanter, nie knolliger Scheide. 


Pilzmedizin für Martin, um 100 Jahre alt zu werden


Foto: Amethystschuppige Pfifferlinge, Glänzende Lackporlinge, Riesenporling, Bruchstücke von einer Krausen Glucke und in der Mitte ein Perlpilz und ein Harter Zinnobertäubling landeten auf Martins Tisch. (Foto © Martin)

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Martin schreibt am 30. Juli 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

ohne grosse Hoffnung auf Pilze zog ich heute wieder einmal durch die Wälder über dem  Bodensee.

Sowohl im Laubwald als auch im Nadelwald war fast nichts zu finden. Von den gängigen Speisepilzen fand ich nur einen Harten Zinnobertäubling, einen Perlpilz und eine Handvoll Amethystschuppige Pfifferlinge.

Die grösste Freude bereitete mir der Fund einer Krausen Glucke. Das war erst die vierte Glucke meines Lebens! Die ersten zwei waren überständig und die dritte klitzeklein, extrem schmutzig und wurde in der Woche, in der ich sie wachsen lassen wollte, von den Schnecken verputzt. Diese drei Funde liegen schon zwischen fünf und 30 Jahren zurück.

Das heutige Exemplar war von den Schnecken ebenfalls schon arg in Mitleidenschaft gezogen, aber ein paar Bruchstücke konnte ich mitnehmen und erstmals verkosten. Ich hoffe, ich finde noch mehr davon.


2 Fotos: Die Amethystschuppigen Pfiffers (links) waren gezeichnet von der Sonneneinstrahlung. Der Riesenporling am Rotbuchenstumpf hatte seine besten Tage schon hinter sich. Er ist nur in ganz jungem Zustand zu gebrauchen, allenfalls zum Auskochen für eine weiterverwendbare Pilzbrühe. 

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Zum Schluss gab es noch zwei Erstfunde für mich. Zum einen ein paar Glänzende Lackporlinge, zum andern einen Riesenporling. Die Glänzenden Lackporlinge versuche ich zu trocknen und anschliessend zu pulverisieren. Als vorbeugende Medizin soll mir das Pulver dann helfen, 100 Jahre alt zu werden (kleiner Scherz).

Vom Riesenporling habe ich mir ein paar junge Stücke mitgenommen und verkostet. Ich werde sie künftig stehen lassen. Geschmacklich waren sie unauffällig. Gewöhnungsbedürftig ist aber vor allem die Konsistenz. Ist nicht mein Fall, aber wenn sie jemand mag, kann ich das auch verstehen.

Was die Feuchtigkeit in meinen Suchgebieten betrifft, kann ich mich nicht beschweren. Wir wurden hier in den letzten neun Tagen dreimal von einem Gewitter geküsst. Zweimal gab es gut 10 mm Regen, vorgestern sogar über 20mm. Nun hoffe ich, dass der Regen in zwei drei Wochen dann so richtig wirkt.

All denen, die noch auf Regen warten, wünsche ich schon bald ergiebige Güsse.

Schöne Grüsse Martin"

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