Pilz-Ticker-Bawue (Baden-Württemberg)
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs
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Foto: Die allerersten Frühlingspilze sind da. Es sind die wie so oft sehr frühen Zinnoberroten Prachtbecherlinge. Sie sind zwar essbar, jedoch nahezu geschmacklos. (8 Fotos © Thomas)
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Foto: An Nachwuchs der Prachtbecherlinge fehlt es nicht. Es könnte ein gutes Omen für die nachfolgenden Morchelbecherlinge sein, die in aller Regel ein ähnlich starkes Wachstum aufbieten.
Thomas schreibt am 5. Februar 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
damit Du nicht denkst, hier im Raum Karlsruhe würde in Sachen Pilzen momentan überhaupt nichts gehen, melde ich nach fast einem Monat mal wieder ein kleines Update aus unseren Auenwäldern bei Karlsruhe, wo sich der Frühling mehr und mehr bereits von seiner schönsten Seite zeigen möchte.
Da ich aufgrund eines Eltern-Bauprojektes in unserer Kita derzeit nur sehr wenig bis gar keine Zeit für die Pilze finde, freute ich mich umso mehr auf unseren gestrigen Spaziergang durch die kalkreichen Laubwälder.
Neben den ersten schönen Krokussen, die uns mit ihren kleinen, dennoch farbintensiven Blüten erfreuten, spicken auch schon die ersten jungen Triebe des Bärlauchs sehr zahlreich aus dem Boden. Wenn unser Vorrat an Judasohren nicht gerade aus allen Nähten platzen würde, hätten wir davon wieder einige Exemplare einsammeln können. So durften jedoch alle an Ort und Stelle bleiben.
Foto: Es sind mit großer Wahrscheinlichkeit Elfenkrokusse (Crocus tommasinianus), eine vom Balkan nach Mitteleuropa eingebürgerte kalkliebende Krokusart, die besonders früh blüht und damit für Insekten ein hoch willkommenes erstes Buffet liefert. Der Artname tommasinianus ehrt den österreichisch-ungarischen Botaniker Ritter von Tommasini (1794–1879), der sich um die Erforschung der Flora Dalmatiens verdient gemacht hatte.
Foto: Der erste Bärlauch ist auch schon da - beinahe erntereif. Viele Fans der würzigen Blätter (und Knospen) wird es freuen.
Foto: Thomas' Lager sind gut gefüllt, Judasohren muss er vorerst nicht ernten.
Foto: Auch diese Exemplare durften weiterwachsen.
Desgleichen ein Büschel älterer Samtfußrüblinge wie auch einige ungenießbare Orangeseitlinge.
Ähnlich wie im letzten Jahr, so kündigt sich auch 2023 wieder ein enormes Massenauftreten der Zinnoberroten Prachtbecherlinge in diesem Wäldchen an. Wie sich das Wachstum der Morchelbecherlinge nach dem Massenauftritt der Prachtbecherlinge vergangenes Jahr entwickelt hat, ist dem ein oder anderen vielleicht noch in Erinnerung geblieben.
Bleibt also zu hoffen, dass in den nächsten Wochen noch genügend ergiebige Regengüsse folgen, die Temperaturen stetig bergauf gehen und das Speisemorchelwachstum nicht wie 2022 durch einen späten Wintereinbruch im April in Mitleidenschaft gerät.
Viele liebe Grüße Thomas"
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Foto: Die Samtfußrüblinge waren schon zu alt und blieben ebenfalls stehen.
Foto: Orangeseitlinge riechen und schmecken muffig und bleiben deshalb generell im Wald.
Michael schreibt am 19. Januar 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
es gibt mal wieder Neuigkeiten aus meiner (Pilz-)Küche.
Zubereitet habe ich ein komplett selbstgemachtes Filetsandwich, belegt mit kandierten roten Balsamicozwiebeln, Rucola, Rinderfiletstreifen und Steinpilzen aus meinem Vorrat.
Überbacken habe ich die Brotoberseite mit frisch geriebenem altem Cheddar. Als Beilage gab es frittierte Topinambur mit einem Knoblauchdip. Die Topinambur sind wild gewachsen. Suri und ich haben sie bei einer Pilztour im Sommer entdeckt und vor kurzem ein paar Kilo davon geerntet.
Viele Grüße Michael"
(2 Fotos © Michael)
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Foto: Augen auf im Sommerwald - und die köstlichen und gesunden Topinambur entdecken. Und später ernten. Und zwar in der Regel im Winter, an frostfreien Tagen, wenn sich das Kraut braun gefärbt hat.
Foto: Ordentlich Austernpilze hat Michael entlang seiner Laufstrecke gefunden. Nach seinem Lauf sammelt er die gesichteten Exemplare üblicherweise bei einem nachfolgenden Gang ein. (2 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 14. Januar 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute konnte ich entlang meiner Laufstrecke einige ordentliche Büschel Austernpilze sammeln. Leider kam ich etwas zu spät, da bereits drei große Büschel überständig waren.
Viele Grüße Michael"
Foto: Ganz schön was dran. Ob Michael die drei großen Büschel mitgenommen hat? Oder waren es die überständigen?
Foto: Ein bissel was geht immer, sagte sich der Monaco-Franze in der bayerischen Fernsehserie. Thomas hat sich bei seinem einstündigen Pilzgang an dieses Motto gehalten: selbst im Januar muss der Korb nicht leer bleiben. Er hat Austernpilze, Kaffeebraune Gabeltrichterlinge und Voreilende Dachpilze gefunden. (7 Fotos © Thomas)
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Foto: Die Austernpilze (oben), Kaffeebraunen Gabeltrichterlinge (links unten) und zwei Frühe oder Voreilende Dachpilze (rechts daneben) in der häuslichen Präsentation.
Thomas schreibt am 9. Januar 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute gibt es mal wieder ein paar Neuigkeiten aus dem Raum Karlsruhe. Und zwar, dass es kaum Neues gibt.
Den Winterpilzen ist es hier nach wie vor zu mild und auch zu trocken. Nichtsdestotrotz war ich heute nach Feierabend mal wieder ein knappes Stündchen in den Wäldern bei Karlsruhe unterwegs, um uns zumindest für das Abendessen noch ein paar Winterpilze zu besorgen.
Viel war nicht mehr zu holen, aber für ein kleines Körbchen hat es dennoch gereicht. Im Korb landeten einige frisch nachgewachsene Kaffeebraune Gabeltrichterlinge, die einen direkt vom Totholz, die anderen von vergrabenen Ästen auf dem Boden. Bei Kaffeebraunen Gabeltrichterlingen ist immer darauf zu achten, dass sie gut durchgegart werden, damit sich die enthaltene Blausäure vollkommen verflüchtigt.
Foto: Die Kaffeebraunen Gabeltrichterlinge wuchsen sowohl am offenen Totholz...
Foto: ...als auch am nicht sichtbaren Astwerk im Erdreich.
Des Weiteren landeten noch zwei Frühe, beziehungsweise Voreilende Dachpilze im Körbchen und kurz vor Einbruch der Dunkelheit sogar noch ein paar Austernseitlinge.
Ansonsten kam mir nur noch eine kleine Gruppe uralter Kastanienbrauner Stielporlinge vor die Kamera, die wie ich finde, im Alter nochmal schöner werden.
Und exakt am gleichen Tag wie 2022 sprießt auch in diesem Jahr bereits der erste Aronstab.
Viele liebe Grüße Thomas"
Foto: Der erste Dachpilz des Jahes ist der Frühe oder Voreilende Dachpilz. Kein Geschmacksriese, aber immerhin etwas für die Mischpilzpfanne.
Foto: Ob er tatsächlich noch einen Altersschönheitswettbewerb gewinnt? Fest steht, es ist ein durchaus wohlschmeckender Kastanienbrauner Stielporling.
Foto: Er ist mindestens so pünktlich wie die Eisenbahn: der giftige Aronstab ist genau zum gleichen Datum wie im vergangenen Jahr zartsprießend wieder da.
Heiko schreibt am 8. Januar 2023 zu diesem Foto:
Lieber Heinz-Wilhelm,
mit Ronny, der vergangenes Jahr seinen PSV gemacht hat, ging es gestern wieder durch schöne, teils erstmals betretene Laubwälder im Landkreis Böblingen.
Neben den üblichen winterlichen Speisepilzen haben wir nicht ganz so häufige Orangeseitlinge gefunden. Ein richtig leuchtender, farbenfroher Anblick.
Herzliche Grüße Heiko"
(Foto © Heiko)
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Blau = ungenießbar
Foto: Die Austernseitlinge scheinen mit den milden Temperaturen gerade noch klar zu kommen, die Winterrüblinge (2. Foto) hingegen streiken auf ihre Art: sie bleiben einfach weg. Bis iauf dieses kleine Büschelchen, das Michael bei Hochstetten fand.
Michael schreibt am 5. Januar 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
ein frohes neues Jahr wünsche ich noch!
Meine erste Runde 2023 führte mich in die Wälder um Hochstetten. Dort sammelte ich einige Austernpilze und Samtfüße, denen es bei den frühlingshaften Temperaturen momentan zu warm sein dürfte.
Viele Grüße Michael"
(3 Fotos © Michael)
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Foto: Die große Welt ist es nicht. Michael fand einige Austernpilze und ein Kinderhändchen voll Samtfüße. Die Winterpilze wünschen sich kühlere Temperaturen.
Foto: Welch ein Aufbruch ins neue Pilzjahr! Thomas hat mit seiner Familie am Neujahrstag schönste Austernseitlinge im besten Alter geerntet, und das nicht zu knapp. (4 Fotos © Thomas)
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Foto: Der kleine Korb von Sophia Marie musste zuerst gefüllt werden, erst danach der große. Die Pilze ruhen in sehenswerter Ordnung in dem Weidengeflecht.
Thomas schreibt am 1. Januar 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
zu allererst wünsche ich Dir und allen Pilzfreunden ein gutes neues Jahr 2023, viel Glück, Erfolg und vor allem viel Liebe und Gesundheit.
Bei fast schon frühlingshaftem Wetter und beinahe 20 Grad ging es heute auf unserem alljährlichen Neujahrsspaziergang in den Hardtwald bei Karlsruhe. Und wie nicht anders zu erwarten, natürlich auch, um uns die ersten Austernseitlinge im Jahr 2023 an der kürzlich entdeckten Rotbuche (Foto rechts) zu sichern.
Auch wenn die Wetterverhältnisse der letzten Tage das Wachstum etwas gebremst haben, gab es doch genügend schönste Austernpilze im besten Alter. Selbstverständlich musste das kleine Körbchen unserer Tochter Sophia Marie zuerst ganz gefüllt werden. Sie hat es mit Stolz den ganzen Weg in der Hand getragen.
Das war schon mal ein sehr guter Start in das neue Pilzjahr und gerne darf es so weitergehen. Nur benötigen die Pilze für gutes Gedeihen wieder etwas kältere Temperaturen und auch mehr Feuchtigkeit. Glücklicherweise soll sich das Wetter dahingehend aber auch wieder ändern.
Auf ein gutes Pilzjahr 2023!
Mit vielen lieben Grüßen, Thomas"
Foto: Einer überdacht den anderen. Wie zum gegenseitigen Schutz überlagern sich die Austernpilze an der alten Rotbuche. Ein herrlicher Anblick!
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Heiko schreibt am 1. Januar 2023 zu diesen 2 Fotos:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
bei sonnigem Wetter und milden Temperaturen um 12 Grad ließ ich meine Familie heute Morgen ausschlafen und machte mich auf den Weg zu einer ausgedehnten Runde durch die Nadel- und Laubwälder bei Bad Liebenzell im Nördlichen Schwarzwald.
Ich freute mich über schöne Funde vom Austernseitling sowie Samtfußrübling (Foto rechts).
An einer moosigen Stelle zwischen Weißtannen entdeckte ich auch noch junge Trompetenpfifferlinge (Foto links).
Ich wünsche Dir sowie allen Lesern Deiner Seite einen gelungenen und gesunden Start in das Jahr 2023!
Beste Grüße Heiko"
(2 Fotos © Heiko)
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Foto: Viele Austernseitlinge und viele Samtfußrüblinge gab es für Michael. Letztere waren zum Teil groß wie Handteller. Auf dem 2. Foto einer der vielen Stellen von ihnen, die Michael am Waldrand entdeckte. (5 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 30. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute habe ich das letzte Mal in diesem Jahr zu meinem Pilzmesser gegriffen. Ich radelte in die Wälder um Kronau. An einem Waldrand, dessen Pilzen ich bislang keine Beachtung schenkte und dessen Bewuchs hauptsächlich aus Schlehen, Haselnuss, Kornelkirsche und Holunder besteht, entdeckte ich Samtfußrüblinge in Massen. Es waren teilweise fast handtellergroße Exemplare, wie auf meinem Gesamtbild zu sehen ist.
An meinen anderen Plätzen sammelte ich noch Austernpilze. Vor die Kamera kamen mir noch Winterstielporlinge und Nachwuchs von Stockschwämmchen.
Erschreckenderweise wuchsen an vielen meiner anderen Samtfußrüblingstellen jetzt nur noch Gifthäublinge in großen Mengen. Bei einigen der älteren Gifthäublinge ist der silbrige Überzug am Stiel bereits verschwunden, weswegen man auf die anderen Merkmale wie z. B. den Geruch achten sollte.
Zum Vergleich habe ich mal einen älteren Samtfußrübling neben einen Gifthäubling (mit Silberüberzug) gelegt.
Immer wieder lustig finde ich die Reaktion mancher Spaziergänger, die mich um diese Jahreszeit voller Erstaunen auf die Pilze im Korb ansprechen.
Viele Grüße Michael"
Foto: Zeitgleich mit Thomas hat auch Michael Winterstielporlinge gefunden, die jedoch nichts für die Pilzküche sind.
Foto: Dort, wo vor Kurzem noch schöne Samtfußrüblinge wuchsen, machen sich zu Michaels Schrecken jetzt die Gifthäublinge breit.
Foto: Links ein alter Samtfußrübling, rechts ein Gifthäubling. Ist sein Stiel nicht mehr silbrig überfasert, was hier noch der Fall ist, so ist er schwer vom Winterrübling zu unterscheiden. Der Geruch spielt eine große Rolle. Der Gifthäubling riecht muffig-abstoßend nach verfaulendem Holz, der Winterrübling angenehm pilzig.
Foto: Prächtig entwickelt an der alten Rotbuche haben sich diese vielen jungen Austernseitlinge, die Thomas am 28. Dezember 2022 fotografierte. Man vergleiche sie nur mit dem Foto hierunter, das genau die gleichen Pilze zeigt. (11 Fotos © Thomas)
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Foto: Und zwar genau vier Tage vor dem obigen Foto. Dieses Bild entstand am 24. Dezember 2022.
Thomas schreibt am 28. Dezember 2022:
Hallo Heinz-Wilhelm, hallo Pilzfreunde,
ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest und zwei ruhige, erholsame und stressfreie Feiertage.
Nach den großen Festessen der letzten Tage haben wir uns heute einen laaangen Spaziergang durch den Hardtwald gegönnt. Natürlich auch, um an meiner kürzlich entdeckten Austernpilz-Buche nach dem derzeitigen Stand der Dinge zu sehen. Deshalb gibt es heute nur mal einen kleinen Zwischenstands-Bericht, wieder mit tollen Fotos und einem kleinen, aber dennoch glücklichen Beutelfund.
Judasohren hätten wir einige an den vielen Holunderbäumen sammeln können. Wie aber schon erwähnt, ist unser Vorrat davon noch so gut gedeckt, dass alle an Ort und Stelle bleiben durften.
Auch die wenigen, vereinzelt wachsenden Samtfußrüblinge ließen wir alle im Wald. Desgleichen auch ein paar Birkenporlinge, die in einer Höhe von gut vier bis sechs Metern wuchsen, weil wir heute weder Korb noch Maurerseil dabei hatten. Lediglich das Pilzmesser und mein kleiner Stoff- beziehungsweise Netzbeutel waren mit an Bord.
Schön anzusehen sind die in diesem Jahr mal wieder in Massen vorkommenden Winterstielporlinge (4. Foto), die aufgrund ihrer lederig-zähen Konsistenz jedoch nicht für den Speisepilzkorb in Frage kommen.
Den Weg in meinen Netzbeute fand nur ein kleines Büschel Austernseitlinge (5. Foto), die am Abend auch gleich gebraten wurden und auf einer Scheibe Brot landeten.
Und wie man auf den nächsten beiden Fotos sieht, kamen die wenigen Pilze auch in einem Netzbeutel noch ziemlich glücklich Zuhause an (6. und 7. Foto). Bei den Pilzmassen, die sich hier jedoch ankündigen, wird beim nächsten Mal der Korb wieder zwingend notwendig sein, um sie glücklich und geborgen nach Hause zu bringen.
Foto: Alle Judasohren blieben sitzen. Thomas hat noch reichlich häuslichen Vorrat.
Foto: Die Winterrüblinge wuchsen nur vereinzelt und blieben deshalb ebenfalls im Wald.
Foto: Die Birkenporlinge saßen zu hoch, denn Thomas hatte sein Maurerseil, mit dem er sie durchaus einfangen kann, nicht dabei.
Foto: Winterstielporlinge sind zu zäh, um sie zu essen.
Foto: Hier und da wuchsen kleine Büschel von Austernpilzen.
Foto: Ein solcher Netzbeutel ist ein passables Transportmittel für Pilze, um auch während eines Waldganges, der nicht den Pilzen zugedacht ist, gewappnet zu sein. Das Naturmaterial ist weich, anpassungsfähig und nach allen Seiten hin luftdurchlässig. Nur ja kein Plastekram für den Transport wertvoller und geschätzter Lebensmittel!
Foto: Das gefällt auch den Austernpilzen.
Das nächste Foto (8. Foto) zeigt zum Vergleich nochmals die Stelle mit Austernseitlingen in Stecknadelkopfgröße, die ich am 24. Dezember fotografiert und hier im Pilzticker gezeigt hatte. Das folgende Foto (9. Foto) zeigt die gleiche Stelle vier Tage später, nämlich am heutigen 28. Dezember. Boah, welch ein Schub!
Das soll aber noch lange nicht alles sein, denn das 10. Foto zeigt, dass dieses Büschel nicht das einzige an dieser Buche ist. Aber selbst damit nicht genug! Auf dem 11. Foto ist der komplette untere Bereich dieser Rotbuche zu sehen, und wie man erkennen kann, ist hier ordentlich was im Anmarsch.
Aber auch auf der Rückseite wie auch im oberen Bereich wachsen noch etliche Büschel heran. Wenn mir hier nicht irgendjemand zuvor kommt, werden das wohl meine ersten Austernseitlinge im Jahr 2023 sein.
Allen Winterpilzsammlern noch viel Erfolg und liebe Grüße, Thomas"
Foto (10): Rechts von dem ganz oben abgebildeten Büschel wachen noch reichlich weitere Austernpilze heran.
Foto (11): Der gesamte untere Bereich der hinfälligen Rotbuche zeigt, dass noch viele, viele junge Austernpilze groß werden möchten.
Foto: Sehr schöne Austernpilze für Michael und Suri. Sie fanden sie beim nachweihnachtlichen Verdauungsgang. (2 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 27. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
zwecks Verdauung des leckeren Festtagsessen unternahmen Suri und ich gestern einen ausgiebigen Spaziergang in den Wäldern um Karlsdorf. Hierbei sammelten wir Austernpilze und Judasohren.
Suri entdeckte zudem noch eine Krause Glucke, die allerdings schon Frostschäden hatte. Zum Schluss fand ich noch einige wenige Stockschwämmchen, die aber auch im Wald blieben.
Viele Grüße Michael und Suri"
Foto: Drei auf einen Streich: eine bereits verdorbene Krause Glucke, schöne Austernseitlinge und wohl eine orangefarbige Schmetterlingstramete.
Foto: Typisch Thomas. Er hatte die exklusive Idee, am Heiligen Abend noch nach seinen Winterpilzstellen im Hardtwald zu sehen. Dabei wurden seine Körbe schwer und schwerer. (18 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 24. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem wir hier jetzt seit ein paar Tagen wieder milde Temperaturen von über zehn Grad haben und es auch immer wieder nieselt oder regnet, war ich heute Morgen, bevor der ganze weihnachtliche Vorbereitungstrubel losgeht, nochmal für knapp eineinhalb Stunden in meinem kürzlich neu erkundeten Waldstück im Hardtwald bei Karlsruhe. Und pünktlich zu Heiligabend gab es dann am Morgen schon die erste große Bescherung mit schönsten Winterpilzen.
Nur ein paar Meter vom Auto entfernt, konnte ich schon die ersten Austernseitlinge in meinem Korb verstauen. Ganz vereinzelt ließen sich hier und da auch mal ein paar wenige Samtfußrüblinge finden. Dann lief ich direkt meine Stellen an, wo ich vor genau einer Woche die tiefgefrorenen Austernpilze im Schnee entdeckt hatte.
Wie so oft hat sich das Warten wieder einmal mehr als nur gelohnt. Mehrere wunderschöne Büschel warteten nur darauf, von mir abgeholt zu werden. Die Wetterbedingungen sind zur Zeit einfach ideal für ihr Wachstum. Da lässt auch der zahlreiche, zum Teil gerade mal stecknadelkopfgroße Nachwuchs auf weitere gute bis sehr gute Ernten in den nächsten Wochen hoffen.
Foto: Es fehlte nicht an gut nachgewachsenen Austernpilzen.
Foto: Die jungen Austernpilze fanden zusammen mit Samtfußrüblingen und Kaffeebraunen Gabeltrichterlingen Platz im kleineren Korb.
Foto: Aufgetischt und präsentiert. So sieht ein weihnachtlicher Fund im Hause Thomas aus. Zum Weihnachtsessen fehlt es nicht an frischen Wildpilzen.
Wie schon bei meiner letzten Sammelrunde durften auch heute wieder einige Kaffeebraune Gabeltrichterlinge mit ins Körbchen. Ein sehr schöner und auch seltener Fund war der von einigen Gelben Stachelspitzchen, die aber wie zu erahnen nichts für den Sammelkorb sind.
Auf dem Rückweg fuhr ich dann nochmal zu meiner jungen Esche, um mir auch hier noch einige schöne Samtfußrüblinge mitzunehmen. Die nächsten vier Fotos zeigen nochmal einen Vergleich, wie sich das kleine Büschel der Rillstieligen Seitlinge und das Büschel der Austernseitlinge in genau einer Woche entwickelt haben.
Nun wünsche ich Dir, lieber Heinz-Wilhelm, wie auch allen anderen Pilzfreunden ein wunderschönes, ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und ebenso zwei erholsame Feiertage und dass alle Wünsche in Erfüllung gehen.
Herzliche Grüße Thomas"
Foto: Die ersten Austernseitlinge waren schnell gefunden.
Foto: Die Samtfußrüblinge wuchsen eher spärlich.
Foto: Die Austernseitlinge wuchsen in schönen Büscheln,...
Foto: ...die nur darauf zu warten schienen, dass Thomas sie abholte.
Foto: An jungen nachwachsenden Austernpilzen fehlte es nicht.
Foto: Teils hatten sie nur Köpfchen winzig wie Stecknadeln.
Foto: Gern gesehene Korbpilze sind für Thomas auch die Kaffeebraunen Gabeltrichterlinge.
Foto: Das Gelbe Stachelspitzchen ist eine Attraktion im Winterwald, jedoch nichts für die Pilzküche.
Foto: An der jungen Esche sah es besser aus mit den Winterrüblingen.
Foto: Trotz eines Weihnachtsbesuchers gab es hier einige schöne Büschel zum Mitnehmen.
Foto: Die jüngeren Rillstieligen Seitlinge sind seit der letzten Ansicht ebenso gewachsen...
Foto: ...wie die schon etwas älteren.
.
Foto: Desgleichden die Austernseitlinge.
Foto: Da lohnte es, sich schon mal ein Büschel zu sichern.
Foto: Der vermeintliche Igelstachelbart erwies sich bei genauer Betrachtung als Dickstacheliger Schwammporling. Er kann ganze morsche Stämme überwuchern. (6 Fotos © Michael)
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Foto: Kaskaden dicker Stacheln fallen von den vielen Hüten herab, die dieser großflächige Pilz bildet. Ein imposanter Anblick, wenn er komplette Stämme befallen hat.
Michael schreibt am 22. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich in den Wäldern um Hochstetten unterwegs. Jetzt tut sich was, nachdem die Temperaturen aktuell um die 13 Grad sind und es regnet.
Die Austernpilze über dem Bach sind nicht großartig weitergewachsen, seit Thomas dort war. Dafür konnte ich an meinen anderen Stellen einen regelrechten Wachstumsschub feststellen. Überall fand ich kleine Austernseitlinge (z. B. 3 Fotos rechts) und Samtfüße, einige davon schon sammelreif. Vorsicht ist allerdings nach wie vor geboten, da immer noch Gifthäublinge vorkommen.
Am meisten habe ich mich über den Fund eines vermeintlichen Igelstachelbarts gefreut, der einen Baumstamm großenteils überzog. Mal sehen, ob auch Thomas diesen Stamm findet ;).
Da ich bei der Bestimmung allerdings etwas skeptisch war, habe ich weiter recherchiert. Ein Pilzsachverständiger in meiner Facebookpilzgruppe war sich sicher, dass es sich um den Dickstacheligen Schwammporling (Irpiciporus pachyodon) handelte.
Ich wünsche Dir und allen Pilzfreunden eine frohe Weihnacht!
Viele Grüße Michael"
Blau = ungenießbar
Rot = giftig
Foto: Nicht selten tritt der Gifthäubling als unscheinbarer Einzelgänger auf. Besonders gefährlich wird es, wenn er unauffällig an der Seite von Stockschwämmchen wächst.
Foto: Dass dies ein Rotrandiger Baumporling alias Fichtenporling ist, erkennt man allein schon an der roten Mütze. ;-) (9 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 18. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem die Winterpilze hier in der Region in diesem Jahr bislang noch nicht so recht in Schwung kommen wollen, war ich wie Michael gestern auf einer gut dreistündigen Tour, um neue Pilzreviere sowohl im Nordschwarzwald als auch im Hardtwald bei Karlsruhe ausfindig zu machen.
Gestartet bin ich um kurz vor acht Uhr bei minus sieben Grad. Im Nordschwarzwald zeigte das Thermometer sogar minus elf Grad. Eine zirka acht Zentimeter hohe und geschlossene Schneedecke, machte das Auffinden von neuen Revieren aber so gut wie unmöglich. Also schaute ich lediglich an meinen bekannten Stellen, wo ich nach einer halben Stunde zitternd und bibbernd jedoch nicht einen Speisepilz finden konnte.
Das Einzige, was ich hier an den Stämmen von Rotbuchen fand, waren wieder viele Rotrandige Baumschwämme. Da es mir hier dann doch etwas zu mühselig war und auch viel zu kalt, machte ich mich auf den Weg in den weniger verschneiten Hardtwald.
Obwohl fast alle der im Sommer oder im letzten Jahr umgestürzten Rotbuchen mittlerweile schon wieder abtransportiert wurden, wurde ich dennoch nach kurzer Zeit an mehreren neuen Stellen mit tiefgefrorenen Austernseitlingen fündig. Sehr überrascht hat mich so spät im Jahr ein kleines Büschel Rillstieliger Seitlinge, die ebenfalls am Stamm einer Rotbuche wuchsen.
Foto: Obwohl sie alle gut für den Verzehr gewesen wären,...
Foto: ...ließ Thomas alle Austernseitlinge...
Foto: ... diesmal im Wald zurück.
Foto: Was auch für die Rillstieligen Seitlinge galt. Ihr Vorkommen an Rotbuchen ist seltener als an Weichhölzern wie Weiden oder Pappeln. Sie sind sehr gute Speisepilze.
Da ich heute jedoch nur zur Erkundung unterwegs war, blieb der Korb ausnahmsweise mal im Auto und alle Pilze blieben im Wald. Sobald wieder Tauwetter einsetzt, werde ich mir dieses Waldstück noch einmal vornehmen.
Am Mittag ging es dann mit der Familie nach Mannheim, um dort mit meinen beiden Geschwistern und deren Familien unser alljährliches Weihnachts- beziehungsweise Adventsessen, bestehend aus Rinderfilet, Brezelknödeln, Rotkraut und meiner bei der ganzen Familie beliebten Madeira-Morchelrahmsoße mit flambierten Spitz- und Speisemorcheln und einigen Morchelbecherlingen zu genießen.
Das erste der vier Fotos zeigt die eingeweichten Morcheln mit einem geschätzten Warenwert von mehreren hundert Euro. Die Pilze in der linken Schüssel, wurden allesamt püriert in der Soße verarbeitet. Der Inhalt aus der rechten Schüssel komplettierte die Soße als Einlage.
Dir, Heinz-Wilhelm, wie auch allen Pilzfreunden, wünsche ich einen schönen Start in die letzte Woche vor den Weihnachtsfeiertagen.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Foto: Eingeweichte Spitz- und Speisemorcheln und Morchelbecherlinge im Marktwert von einigen hundert Euro. Die Pilze in der linken Schüssel wurden püriert, die in der rechten gab es flambiert mit Madeira-Wein als Einlage in der Sauce.
Foto: Vor dem Flambieren...
Foto: ... und beim Flambieren.
Foto: Da ist die Morchelmadeira-Soße, auf die Thomas' Verwandtschaft fliegt.
Foto: Vier Winterrüblinge im Schnee. Michael fand nur wenige von den goldgelben Winterpilzen. Auf dem 2. Foto sehen wir einen erfrorenen und teils verschneiten Schwefelporling. Das kommt davon, wenn man sein Wachstum, wie bei dieser Pilzart üblich, nicht im September einstellt.
Michael schreibt am 15. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem bei uns in der Region Kronau der erste Schnee gefallen ist, war ich gestern einige Stunden unterwegs, um bekannte und auch neue Pilzstellen ausfindig zu machen.
Gefunden habe ich lediglich wenige Samtfüße, einen gefrorenen Schwefelporling an einem Kirschbaum und die Schopftintlinge von meinem letzten Post, deren Selbstzersetzuzg sprichwörtlich eingefroren ist.
Erwähnenswert ist mir die absolute Ruhe im Wald. Das ist einfach schön. Außer mir war keine Menschenseele unterwegs.
Viele Grüße Michael"
(4 Fotos © Michael)
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Foto: Die Selbstzersetzung (Autolyse) der Schopftintlinge wurde von Frost und Schnee gestoppt.
Foto: Im verschneiten winterlichen Wald ist Ruhe eingekehrt. Während seines Ganges begegnete Michael keinem Menschen.
Foto: Nur langsam, hier und da, beginnen die Samtfußrüblinge in Michaels Revieren zu wachsen. An Austernseitlingen fehlt es noch gänzlich. (2 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 13. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern waren Suri und ich im Wald um Karlsdorf entlang einer meiner Joggingstrecken unterwegs. Jetzt hatten wir bereits Temperaturen in der Nacht um die -4 Grad. An fast all meinen dortigen Baumstämmen hat es noch keine bzw. wenige Samtfüße. Von Austernpilzen noch keine Spur. Lediglich eine Herbstlorchel war noch zu sichten.
Dieses Mal war Thomas schneller an unserem Baumstamm über dem Bach. Und ich wollte mich erst morgen dorthin aufmachen. Zu dem Dornigen Stachelbart muss ich Thomas in seinem Ermittlungs- und Feststelleifer etwas ausbremsen ;).
Natürlich ist es derselbe Fruchtkörper, allerdings habe ich ja nie geschrieben, wo wir diesen gefunden haben. Lediglich, dass wir bislang in Hochstetten zum damaligen Zeitpunkt keine Winterpilze fanden und uns anschließend in die Kronauer Wälder begaben, wo wir die in meinem Post aufgeführten Speisepilze gesammelt haben.
Viele Grüße Michael und Suri"
Foto: So verlockend sie auch aussehen, Herbstlorcheln sind nichts für die Pilzküche. Solange die Lorchelgifte noch nicht erschöpfend erforscht sind, gilt es, die Finger von dieser Pilzgattung zu lassen.
Foto: Glücklich der Pilz, der in einem luftigen Korb transportiert wird und nicht in einem Stoffbeutel, in dem Gequetsche herrscht und die armen Schwämme nach Luft ringen müssen. Hier freuen sich Austernseitlinge, Samtfußrüblinge, drei Kaffeebraune Gabeltrichterlinge und einige Schmetterlingstrameten über komfortable Beförderung. (10 Fotos © Thomas)
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Foto: Da liegen sie, die glücklichen Pilze. Da ist doch allerhand zusammengekommen zur Freude von Thomas. Nur der Dornige Stachelbart blieb als Winterrätsel im Wald.
Thomas schreibt am 12. Dezember 2022:
Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern Morgen hatte ich endlich mal wieder gut zweieinhalb Stunden Zeit, um auch an meinen Winterpilz-Stellen im Hardtwald nach dem Rechten zu sehen. Und ich bin einer der wenigen, der auch jetzt noch, so spät im Jahr, bei seinen Pilzgängen sogar noch mit dem Korb durch die Wälder streift.
Bei mir ist der Korb mehr als nur ein Transportmittel für die Pilze. Vielmehr ist er auch ein ausgezeichneter Glücksbringer. Wenn ich mit Korb unterwegs war, kam es noch nie vor, dass er am Ende völlig leer geblieben ist. Mit einem Stoffbeutel kam das hingegen schon ab und zu vor.
Manchmal scheint es eben so, als hätten Pilze Augen. Denn wer möchte schon als Erster, ganz unten nach Luft ringend und eingequetscht und schwitzend von anderen Artgenossen im Stoffbeutel zerdrückt werden? Da ist ein luftiger Weidenkorb doch um einiges attraktiver und gemütlicher für die Pilze. Glücklich sollen sie sein!
Da sich mein Vorrat an Schmetterlingstrameten aus den Vorjahren nun dem Ende zuneigt, war das die erste Pilzart, die sich heute einmal mehr über einen Platz in meinem Körbchen freuen durfte.
Hier wären wir auch gleich bei einem weiteren meiner Glücksbringer. Denn wenn die Schmetterlingstramete als erste Pilzart in meinem Korb Platz nimmt, folgen in der Regel auch weitere Pilzfunde. Wie ich hier im Pilzticker schon mal geschrieben hatte: wer die Tramete nicht ehrt, ist der Auster nicht wert.
Also sammelte ich die besten Exemplare in wunderschönen Braun- und Schwarztönen für gesunde Teemischungen. Und mit den Trameten im Korb lief es dann auch gleich um einiges besser. Wo ich zuvor an fünf der mir bekannten Stellen, die sonst sehr ergiebig waren, nicht einen Winterpilz entdecken konnte, folgte nun ein Speisepilz auf den anderen.
Die nächste Pilzart, die es sich in meinem Korb gemütlich machen durfte, waren drei Kaffeebraune Gabeltrichterlinge, die im allgemeinen auch sehr selten in den Sammelkörben zu finden sind. Wie ich finde: zu Unrecht. Sind sie doch ganz passable Speisepilze für eine leckere Mischpilzpfanne.
An einer weiteren Stelle folgten dann genau die Pilze, weswegen ich eigentlich hier war: wunderschöne Austernseitlinge im besten Alter. An dieser Stelle noch einen lieben Gruß an Michael und Suri. Denn auch an unserer gemeinsamen Rotbuche über dem Bach zeigen sich bereits etliche junge Fruchtkörper. Einige der größeren Exemplare nahm ich mir schonmal mit. Der Rest benötigt allerdings noch gut eine oder eineinhalb Wochen, bis auch sie erntereif sind.
Foto: Eher seltene Pilzfracht sind Schokoladenbraune Gabeltrichterlinge wie dieser. Zum Monogericht taugen sie zwar kaum, doch in der Mischpilzpfanne machen sie sich gut.
Foto: Über die jungen schönen Fruchtkörper der Austernseitlinge freute sich Thomas sehr. Vor allem ihretwegen war er zu diesem Pilzgang gestartet.
Foto: Nur her damit und ab in den Korb! In diesem Stadium sind Austernpilze gerne willkommen.
Foto: Die Austernpilze an dieser alten Rotbuche über einem Waldbach teilen sich Thomas sowie Michael und Suri nicht zum ersten Mal. Der Samtige Schichtpilz links unten im Bild ist den schönen Speisepilzen allerdings schon beängstigend nah. Wer weiß, ob es in der kommenden Wintersaison noch welche gibt an diesem Stamm.
Wie auf diesem Foto am linken Bildrand zu sehen ist, hat sich der Samtige Schichtpilz jedoch schon weit in das dickere Holz vorgearbeitet, so dass ich vermute, dass dieser den Austernseitling in den Folgejahren komplett aus dem Holz verdrängen wird.
Erwähnenswert ist zudem, dass an vier von fünf meiner Stellen für Samtfußrüblinge bislang nur Massen von Glimmertintlingen wachsen, jedoch nicht ein einziger Samtfußrübling.
Auf dem Rückweg zum Auto lief ich noch an einer weiteren uns beiden bekannten Rotbuche vorbei. Aber auch hier sieht es für den Austernseitling schlecht aus. Dieser Baum wird mehr und mehr vom aggressiven Zunderschwamm besiedelt, der das Ende für den Austernseitling bedeuten dürfte.
Momentan sieht es in dieser Gegend noch nach einem eher schlechten Jahr für Winterpilze aus. Aber das kann sich noch ändern.
Ein sehr schöner und seltener, aber auch durchaus mysteriöser Fund war der eines Dornigen Stachelbartes, der sich wohl auf große Wanderschaft begaben hat: es handelt sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um genau den, den Michael und Suri am 25. November noch in den Wäldern bei Kronau fotografiert hatten. 😉 Wie kommt der nur hier hin? 🤔 Und dass es sich tatsächlich um den gleichen Fruchtkörper handelt, beweist eine kleine Verletzung, die ganz rechts zu sehen ist.
Da die ganze Familie momentan mit einer Grippe und Rotznase zu kämpfen hat, fuhr ich auf dem Nachhauseweg dann doch nochmal an meiner jungen Esche vorbei, um uns ein paar Samtfußrüblinge für ein stärkendes Winterpilzsüppchen mitzunehmen.
Und da viele selbsternannte Pilzspezialisten der falschen und auch gefährlichen Meinung sind, Samtfußrüblinge würden sich für absolute Anfänger eignen, kann ich nur immer wieder zur äußersten Vorsicht raten. Denn Winterrüblingszeit ist auch Gifthäublingszeit!
Auf den beiden letzten Fotos zeige ich exakt diesen Vergleich: Drei Samtfußrüblinge und einen tödlich giftigen Gifthäubling (2. von links). Und um es noch ein bisschen schwieriger zu machen, habe ich zusätzlich noch einen Grünblättrigen Schwefelkopf (2. von rechts) hinzugelegt.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Foto: Ein Dorniger Stachelbart, den offenbar auch Michael schon fotografiert hat.
Foto: Die Verletzung rechts belegt, dass es sich um den gleichen Pilz handelt. Er war Michael wohl bei Hochstetten vor die Linse gekommen.
Foto: Fünf Goldhütchen - aber welche beiden sind die Giftzwerge?
Foto: Der (weiße) Ring macht den zweiten Pilz von links zum Hauptverdächtigen. Es ist ein sehr giftiger Nadelholz- oder Gifthäubling. Der zweite Pilz von rechts ist ein nicht ganz so giftiger Grünblättriger Schwefelkopf. Die drei anderen sind Samtfußrüblinge. Wir sehen, das Sammeln der Samtfußrüblinge ist kein Kinderspiel, erst recht nicht für Anfänger.
Dieter schreibt am 11. Dezember 2022:
"Hallo Heinz- Wilhelm,
wir waren wie im letzten Jahr zur selben Zeit an derselben Buche bei Weinsberg im Landkreis Heilbronn und siehe da, die Austernseitlinge waren wieder am Werk. Opa Dieter und die Enkel Levin und Max waren begeistert. Für Levin war es besonders anschaulich, da im Naturkundeunterricht gerade das Thema 'Pilze' behandelt worden war.
Die Buchen leiden bei uns im württembergischen Unterland sehr, viele stehen infolge der Trockenheit unter Dauerstress und werden die nächsten Jahre nicht überdauern. Die Austernseitlinge freut das natürlich.
Die Pilze waren diesmal noch mit kleiner Aufstiegshilfe erreichbar; wir müssen uns aber bei weiteren Pilzexkursionen wieder mit der langen Dachlatte und angeschraubter Spachtel weiterhelfen, um in die Region von drei bis fünf Höhenmetern vorstoßen zu können.
Auf dem 1. Foto rechts präsentieren Max (links) und Levin (rechts) stolz ihre beachtliche Ernte von herrlichen jungen Austernseitlingen. Das 2. Foto rechts veranschaulicht die tolle Qualität der noch jungen, knackfrischen Pilze.
Allen Pilzbegeisterten ein friedliches Weihnachtsfest!"
(4 Fotos © Dieter)
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2 Fotos: Das Foto links zeigt Levin, bewehrt mit einem Messer, bei der Ernte der Austernpilze. Auf dem Bild rechts ist er es, der die herabpurzelnden Pilze mit dem Korb aufzufangen versucht, die Max über ihm vom Baum schneidet. Für beide war es die erste Erfahrung des Pilzesammelns überhaupt. Wenn das kein motivierender Einstieg war!
Foto: Austernpilze, drei Knöpfchen von Samtfüßen und zwei Lilastielige Rötelritterlinge von der Waldwiese: für ein Abendessen hat das gereicht. (3 Fotos © Michael)
Pilz-Ticker-BaWue
Michael schreibt am 11. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute waren Suri und ich bei angenehmen Temperaturen um den Gefrierpunkt in den Wäldern um Kronau.
Erneut konnten wir einige schöne Austernpilze und ein paar Samtfußrüblinge ernten. An den Wegrändern zeigen sich immer noch viele Karbolchampignons. Auf den Wiesen gibt es aktuell einen Schub Lilastieliger Rötelritterlinge, die allerdings bis auf zwei knackige Exemplare alle stehen blieben.
Und tatsächlich entdeckte Suri direkt neben einem Waldweg noch ein kleines Nest von Schopftintlingen. Schön für ein Foto, aber nichts mehr für den Sammelkorb.
Viele Grüße Michael und Suri"
Foto: Wie Thomas, so haben auch Suri und Michael einige späte Schopftintlinge gefunden. Sie blieben - wie bei Thomas - im Wald.
Foto: Das galt erst recht für die Karbolchampignons, da konnten sie noch so jung und knackig aussehen.
Foto: Auch die Schopftintlinge sind noch Dezembergäste. Und wir werden nicht lange warten müssen, bis sie im neuen Jahr auch zu den Frühaufstehern zählen dürften. (9 Fotos © Thomas)
Pilz-Ticker-BaWue
Thomas schreibt am 9. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
zunächst einmal meine herzlichsten Glückwünsche zu Deinem ganz persönlichen Rekordjahr mit passion-pilze-sammeln.com mit fast 1,4 Millionen Seitenaufrufen. Verbunden mit den Glückwünschen aber auch einen riesengroßen Dank an Dich, Heinz-Wilhelm, wo Du es doch bist, der mit seiner tagtäglichen Arbeit und der Liebe zu den Pilzen und der Natur so etwas überhaupt erst möglich gemacht hat. Vielen Dank für diese tolle Internetseite!
Da ich es zeitlich bisher noch nicht wirklich geschafft habe, meine Winterpilzstellen abzulaufen, konnte ich heute dank Homeoffice und einem frühen Feierabend zumindest mal meine nahe gelegenen Bereiche entlang des Rheins und auch am Spielplatz inspizieren.
An meinen bekannten Pappelstümpfen am Spielplatz tut sich in Sachen Samtfußrüblingen allerdings noch überhaupt nichts. Dagegen raffen sich die Schopftintlinge auf den dortigen Wiesen aber nochmal zu einem letzten ordentlichen Auftritt auf.
So spät im Jahr, gerade wenn die Temperaturen um die Nullgradmarke schwanken oder wie auch in der letzten Nacht bei minus 4 Grad lagen, lasse ich Schopftintlinge jedoch generell stehen, weil sie zuhause meist schon nicht mehr verwertbar ankommen. Auch wenn einige Pilze noch jung waren, befanden sich alle Fruchtkörper bereits unmittelbar vor der Autolyse (Selbstzersetzung), wenn sie nicht schon eingesetzt hatte.
Foto: Wenn sie nur nicht so schnell hinfällig werden, zumal während des Transportes im Winter, hätte Thomas die besten dieser Schopftintlinge gerne mitgenommen.
Foto: Hat sich in der Zeit geirrt: ein kleiner Blaugrüner Reiftäubling. Mit dem Winter hat er üblicherweise nichts am Hut.
Foto: Gerade mal zwei Schwarzpunktierte Schnecklinge fand Thomas im Fichtenwald. Bislang ein magerer Winter für diese Pilzart.
Foto: In den Rheinauen sah es etwas günstiger aus. Hier konnte Thomas einige schöne Violette Rötelritterlinge ausmachen. Zum Beispiel diesen hier.
In einem jungen Kiefernwald, in dem ich im letzten Jahr erstmals Frostschnecklinge im Hardtwald finden konnte, zeigte sich heute lediglich nur ein einziger Blaugrüner Reiftäubling. Auch in meinem kleinen Fichtenwäldchen sind die Schwarzpunktierten Schnecklinge in diesem Jahr nicht gerade stark vertreten, so dass alles, inklusive Reiftäubling, an Ort und Stelle bleiben durfte.
Anders sah es an einigen mir bekannten Stellen unweit des Rheins aus. Hier haben sich die niedrigen Temperaturen noch nicht so heftig ausgewirkt, so dass sogar noch einige schöne Violette Rötelritterlinge zu finden sind. Und auch das Wachstum der Samtfußrüblinge ist hier bereits in vollem Gange, sowohl an meiner jungen Esche als auch an einigen Holundersträuchern. Ich lasse sie aber noch ein wenig wachsen, ehe ich zur Ernte antrete.
Die Judasohren dürfen in dieser Wintersaison hingegen alle stehen bleiben, es sei denn, einige Prachtexemplare böten sich zur Mitnahme an. Ich habe sie noch reichlich vorrätig. Von Austernseitlingen fehlt hier noch jede Spur.
Ich wünsche allen ein schönes 3. Adventswochenende und viel Glück bei der Winterpilzsuche.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Foto: Dass diese vielen Samtfußrüblinge (Winterrüblinge) an der Stammgabelung einer jungen Esche wachsen, zeigt an, dass der Baum trotz seiner Jugend bereits erkrankt oder verletzt ist.
Foto: Diesem kleinen Trupp Winterrüblinge gefällt es dagegen besser an einem alten, moosüberwachsenen Stamm eines Holunderbaumes.
Foto: Was auch für diese junge Gesellschaft der wohlschmeckenden und gesunden Winterpilzart gilt.
Foto: Noch mehr als die Samtfußrüblinge haben es die Judasohren mit Holunder als Wirtsbaum.
Foto: Lupenreine Austernseitlinge, fertig für die Pfanne. Sie sind ausgezeichnete Speisepilze.
Heiko schreibt am 9. Dezember 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
auf einem gestrigen Spaziergang mit meinem Sohn Finn durch einen Laubwald im Kreis Ludwigsburg konnten wir erste schöne Austernseitlinge an umgestürzten Buchen finden.
Da ich tags zuvor mit dem Gelbstieligen Muschelseitling (Foto rechts) aber auch einen Verwechselungspartner entdeckte, der Giftstoffe enthalten soll und ebenfalls als Folgezersetzer am gleichen Stamm wachsen kann, habe ich beide Pilzarten abgelichtet. Der ein oder andere Pilzsammler, der wie ich bei der Bestimmung noch weit am Anfang steht, kann mit der Gegenüberstellung hoffentlich etwas anfangen und vermeidet Verwechslungen.
Beim Austernseitling laufen die Lamellen am Stiel ohne Abgrenzung tief nach unten. Beim Gelbstieligen Muschelseitling laufen sie ebenfalls herab, enden aber schon bald nach der Stielspitze jäh, so dass der gelbe Stiel weitgehend frei liegt.
Viele Grüße Heiko"
(4 Fotos © Heiko)
Pilz-Ticker-BaWue
Foto: Weit, beinahe bis zur Stielbasis, laufen die Lamellen der Austernpilze herab.
Foto: Auch die Hutfarben der zwei ähnlichen Pilzarten sind unterschiedlich. Muschelseitlinge haben grün-grau-braune Farbtöne, oft mit einem Schuss Olivgrün. Austernseitlinge haben dagegen keinen grünen Farbtöne.
Schwäbisch-Fränkischer Wald - Unverdrossen unterwegs ist immer noch Pilzfreund Heiko. Im Schwäbisch-Fränkischen Wald bei Heilbronn hat er 14 schöne Violette Rötelritterlinge gefunden, von denen er diese Zwei fotografierte. Warum? "Weil das Bild zeigt, dass sich so mancher schöne Herbstpilz auch im Dezember noch in den Wäldern tummeln möchte", schreibt er dazu. Doch damit dürfte es in Kürze vorbei sein, werden doch für die kommenden Tage tiefere Minustemperaturen vorhergesagt. (Foto © Heiko)
7. Dezember 2022
Pilz-Ticker-BaWue
Michael schreibt am 4. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
zum krönenden Abschluss eines tollen Pilzjahres habe ich bei mir daheim einmal mehr ein Wild- und Pilzessen veranstaltet. Fast die komplette Pilzsammlerrunde, mit der Suri und ich mehrmals im Jahresverlauf unterwegs waren, war versammelt: Thomas und Markus, Nazan und Sasa, Suri und ich. Einzige Ausnahme war mein Messerfertigungs-Freund Bastian.
Als Vorspeise gab es eine Pilzcremesuppe mit 16 verschiedenen Pilzarten, als Hauptgericht ein herzhaftes Wildgulasch und als Nachtisch Kuchen und Nusszopf satt. Begleitet wurde das Ganze von diversen Weinen und Likören.
Es war ein absolut gelungener, fröhlicher Abend mit reichlich Gesprächstoff, so dass sich meine einzelnen Begleiter endlich einmal persönlich kennenlernen konnten.
Grüße von der ganzen Truppe!"
(5 Fotos © Michael); (1 Foto © Suri)
Pilz-Ticker-BaWue
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2 Fotos: Die köstliche Cremesuppe mit 16 Pilzarten im Topf und bald darauf in einer Glasterrine, wohl mit aufgelegter Blätterteigpastete.
Foto: Vorstufe der Sauce für das Gulasch mit reichlich frischen Kräutern.
Foto: Das vorgebratene Wildgulasch macht die Vorfreude auf das Essen nicht geringer...
Foto: Eine Auslese von schönsten Trompetenpfifferlingen. Viele waren allerdings bereits Opfer von Nachfrösten und kaltem Regen geworden. (4 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 2. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
diesen Bericht sende ich absichtlich mit ein wenig Verspätung, denn als ich gestern den Bericht von Heiko sah, dachte ich, ich warte mit meinem Bericht noch einen Tag, damit Heikos Dezembersteinpilze zumindest für ein, zwei Tage auch die Bühne erhalten, die ihnen zu Recht gebührt. Nun sehe ich aber, dass sich auch Michael mit seinen späten Pfifferlingen in die Reihe der Dezember-Raritäten eingereiht hat. Glückwunsch an beide für diese tollen Funde!
Da ich in den letzten eineinhalb Wochen nur sehr wenig Zeit für die Pilze hatte, musste die letzten drei Tage mal wieder meine Mittagspause herhalten. In den Wäldern um Ettlingen musste ich jedoch feststellen, dass hier an der ein oder anderen Stelle bereits die Nachtfröste gnadenlos zugeschlagen haben und mittlerweile kaum noch etwas Verwertbares zu holen ist.
Es lassen sich zwar immer noch einige junge Maronenröhrlinge und Herbstrotfüße finden. Sie waren jedoch von dem Begriff küchentauglich weit entfernt und durften somit stehen bleiben. Außer einer Handvoll Schwarzpunktierter Schnecklinge kam am Mittwoch in einer halben Stunde leider nichts Weiteres ins Körbchen.
Foto: Der Schwarzpunktierte Schneckling heißt auch Punktiertstieliger Schneckling. Wegen seiner feinen dunkelbraunen bis schwarzen Schüppchen über die gesamte Stiellänge. Zur Spitze hin nehmen sie ab. Es sind zierliche, gesellig wachsende Fichtenbegleiter.
Foto: Nicht wenige der Trompetenpfifferlinge warn noch in ausgezeichnetem Zustand.
Deshalb fuhr ich gestern auf direktem Wege eine meiner Stellen für Trompetenpfifferlinge an. Aber auch hier haben die niedrigen Temperaturen und der kalte Regen vielen Fruchtkörpern ordentlich zugesetzt. Damit ich meine Mittagspause nicht überziehe, beließ ich es bei meinem kleinen Körbchen, gefüllt mit schönsten Trompetenpfifferlingen. Plus einer kleinen Flockenhexe.
Ich habe sie allerdings nach einer zweiten, dritten und vierten Begutachtung nach vier Stunden im Auto bei einer weiteren Mittagspausenrunde, die ich heute einlegte, wieder im Wald entsorgt. Das Einzige, was ich auf dieser Runde vor die Linse nahm, war ein schöner großer, älterer Kiefern- bzw. Nadelholzbraunporling.
Dir, Heinz-Wilhelm, und allen Pilzfreunden wünsche ich ein schönes zweites Adventswochenende.
Viele liebe Grüße Thomas"
Foto: Der Kiefernbraunporling ist nichts für die Pilzküche, macht sich aber auf Gestecken für draußen hervorragend als Schmuckdetail.
Michael schreibt am 1. Dezember 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute ging es bei durchwachsenen 5 Grad in die Wälder um Kronau. Winterpilze habe ich nicht gefunden. Dafür einige Stubben mit besten Stockschwämmchen (2. Foto rechts). Teils wuchsen sie auch zusammen mit Grünblättrigen Schwefelköpfen (siehe das nächste Foto). Ein paar schöne Pfifferlinge konnte ich auch einsammeln. Zwei Perlpilze blieben hingegen im Wald. Vereinzelt ist auch der Gifthäubling vertreten.
Viele Grüße Michael"
(5 Fotos © Heiko)
Rot = giftig
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Foto: Zwei verschiedene Pilzarten an einem Stubben: Wir sehen links ein Büschel Grünblättriger Schwefelköpfe, rechts schöne Stockschwämmchen.
Foto: Finger von diesem Pilz! Es ist ein sehr giftiger Nadelholz- oder Gifthäubling. Sein Amanitin-Gift wirkt wie das vom Grünen Knollenblätterpilz.
Foto: Die Leonberger Kreiszeitung mit ihrer Ausgabe vom 1. Dezember 2022 belegt: Heiko fand sechs nahezu makellose Steinpilze, sechs unversehrte Rotfüße und zehn herrliche Lachsreizker. Dazu gab es noch ein wenig schwarzes, gelbes und violettes Pilzbeiwerk. (5 Fotos © Heiko)
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Heiko schreibt am 1. Dezember 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
hier kommt er also, mein Wald- und Pilzbericht vom heutigen 1. Dezember 2022.
Ich entschied mich nach Prüfung der Wetterdaten heute für eine Fahrt in meine Fichten- und Weißtannenwälder in der Region Calw im Nördlichen Schwarzwald und damit gegen die Laubwälder bei Böblingen.
Zwar hatte es im Nördlichen Schwarzwald in den letzten zwei Wochen in Summe 4 Tage mit Temperaturen knapp unter 0 Grad gegeben, aber zum einen lagen diese frostigen Tage nicht hintereinander und außerdem hatte es laut Wetterradar dort im gleichen Zeitraum fast 90 Liter Regen gegeben.
Auf der Hinfahrt machte ich noch einen kurzen Zwischenstopp, um eine Tageszeitung zu kaufen. Denn sollte ich wirklich fündig werden und dies nicht mit einer tagesaktuellen Ausgabe belegen können, so würde mir meinen Fund wohl kaum einer abnehmen. 😊 Da die Bild heute eine recht schlüpfrige Titelstory hatte, entschied ich mich für die Leonberger Kreiszeitung.
Angekommen an meinem Waldparkplatz, erwarteten mich frostige 0 Grad und eine ältere Dame mit Hund, die mich entgeistert fragte, ob ich mir der Tatsache bewusst sei, dass wir in der Adventszeit seien und zu dieser Jahreszeit nie und nimmer mehr Pilze wachsen würden. Ich versuchte zwar noch, sie vom Gegenteil zu überzeugen, doch da stieg sie schon kopfschüttelnd in ihr Auto.
Foto: Ein Prachtkerl von einem Steinpilz, der erste, den Heiko heute fand. Daneben die Ausgabe vom 1. Dezember 2022 der Leonberger Kreiszeitung. Der Steinpilz erfuhr auf diese Art und Weise, dass Sportdirektor Sven Mislintat mit sofortiger Wirkung von allen Aufgaben beim VfB Stuttgart entbunden wurde.
Foto: Hier ist das Prachtexemplar noch einmal in Nahaufnahme zu sehen. Ein rundum perfekter Steinpilz, und das am 1. Dezember!
Beirren konnte sie mich natürlich nicht. Ausgerüstet mit Korb, Rucksack und warmem Tee schlich ich dann gegen 8:00 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang, in den Wald. Es sollte eine dreistündige Runde werden, deren Verlauf mir von zahlreichen vorherigen Gängen wohlbekannt war.
Und jetzt versichere ich dir, lieber Heinz-Wilhelm: es sollte einer der besten Pilzgänge meines Sammellebens werden! Weil einfach alles so unmöglich und hoffnungslos schien und doch so fantastisch wurde!
Mein heutiger Dezembergang trug mir 6 tolle, feste Fichtensteinpilze ein, ebenfalls 6 schöne Rotfußröhrlinge sowie herrliche, weil knackige und junge Lachsreizker. Zudem freute ich mich über Trompetenpfifferlinge, Totentrompeten (Herbsttrompeten) sowie 3 Violette Lacktrichterlinge.
Lieber Heinz-Wilhelm, für Deine Arbeit in diese Pilzseite wieder ein „Herzliches Dankeschön“ von mir.
Ob ich mich dieses Jahr noch einmal mit Steinpilzfunden melden werde? Wer weiß…. 😀
Viele Grüße sendet Dir Heiko"
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2 Fotos: Ehre, wem Ehre gebührt: ein schöner Lachsreizker (links) bietet sich Heikos Pilzkorb an. Die zwei zusammengewachsenen Steinpilze rechts haben kleine Knabberlöcher von Schnecken, sind aber davon abgesehen in gutem Zustand.
Foto: Ein seltener Pilz zu selten später Erscheinungszeit ist dieser prächtige Dornige Stachelbart. Er ist noch jung, wie seine cremeweißliche Farbe zeigt. Bald wird er gelblich bis gelbbräunlich sein. Er benötigt zum Fruktifizieren das bereits stark morsche Holz dickerer abgestorbener Laubbäume. Von seiner Schutzwürdigkeit abgesehen, taugt er kaum für einen Speisepilz; dafür ist er in der Regel zu bitter. (4 Fotos © Michael)
Pilz-Ticker-BaWue
Michael schreibt am 25. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem im Bereich Hochstetten noch keinerlei Wnterpilze zu sehen waren, begaben sich Suri und ich in die Wälder um Kronau.
Tatsächlich fanden wir hier an einem einzigen Baum einige Büschel schönster Austernseitlinge. Außerdem landeten im Körbchen noch einige wenige Trompetenpfifferling, drei Winzlinge von Samtfußrüblingen, ein echter Pfifferling und ein Weißer Stoppelpilz.
Für die Kamera gab es noch viele Rosa Rettichhelmlinge (z. B. Foto rechts) und als Highlight einen Dornigen Stachelbart. Letzteren bekam ich erst zum zweiten Mal überhaupt zu Gesicht.
Viele Grüße Michal und Suri"
Foto: An Michaels und Thomas' Bachbaum bei Hochstetten gibt es noch keine Austernpilze. Anders bei Kronau, wo Suri und Michael diese Austernseitlinge entdeckten.
Foto: Dafür, dass die Herbstsaison endgültig zu Ende ist, ist dieser Fund von Suri und Michael durchaus respektabel.
Foto rechts: Das ist zu viel für Hansi Flick: ein Topsteinpilz am 24. November, das hat er noch nie gesehen. Ungläubig schlägt der Fußball-Bundestrainer die Hände vor dem Gesicht zusammen. Wie soll er das der Weltpresse erklären? (7 Fotos © Heiko)
Pilz-Ticker-BaWue
Heiko schreibt am 24. November 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
nach knapp einer Woche ohne Waldgänge musste ich doch heute Morgen endlich mal wieder meine dieses Jahr so spendablen Laubwälder im Kreis Böblingen besuchen.
Voller Anspannung ging es also bereits um 08:00 Uhr an meine Stellen, wo ich mir die meisten Chancen ausrechnete.
Es mag an einem 24. November durchaus verrückt klingen, nach herbstlichen Speisepilzen Ausschau zu halten, aber eigentlich passten wieder einmal alle mir so wichtigen Vorzeichen, die ich seit langem beobachte: der entscheidende Faktor war, dass die ganze Woche weiterhin frostfrei verlaufen war. Zwar fielen die Temperaturen nachts immer auf 2 bis 4 Grad Celsius, aber eben nicht darunter.
Dann hatte es die letzten 14 Tage immer wieder schönen Landregen gegeben. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Einfach perfekt! Des Weiteren kenne ich nach den Jahren genügend Stellen und Hangausrichten, die Richtung Sonne bzw. Süden geneigt sind und wo der Baumbestand nicht zu dicht ist bzw. zu viel Dunkelheit das Wachstum zu dieser Jahreszeit verhindern könnte.
Foto: Schon wieder einer, und auch der ist so gut wie makellos. Hansi Flick kommt aus seiner Fassungslosigkeit gar nicht heraus.
Hier erwärmt sich dann der Boden bei Sonnenschein tagsüber. Und weil sich eben die Kälte auch noch dort in Grenzen hält, bieten sich diese offeneren Stellen wirklich für eine Pilzsuche an - auch noch Ende November.
Dennoch muss ich zugeben, dass ich von meinen heutigen Funden wirklich komplett geflasht und geplättet war! In Summe entdeckte ich auf einer Fläche von etwa zwei Fußballfeldern in einem schönen Buchen- und Eichenwaldbereich insgesamt 24 Fichtensteinpilze!
Da mehr als drei Viertel bereits groß wie Essteller waren, entschied ich mich dazu, lediglich 5 jüngere Exemplare mitzunehmen und die restlichen überhaupt nicht mehr auf Festigkeit oder Speisewert zu überprüfen. Es war wirklich unfassbar, wie viele Steinpilze sich aus dem Laub drückten.
Da die späte Jahreszeit mit dem ständigen Wechselspiel von Gefrieren und Auftauen sowieso genaue Aufmerksamkeit und Überprüfung der Pilze für Speisezwecke erfordert, war ich also mit meinen Funden wirklich überglücklich und konnte ruhigen Gewissens den Rest zurücklassen.
Foto: Der Anblick des Gesamtfundes, zu dem fünf herrliche Fichtensteinpilze gehören, toppt alles. Der Fußball-Bundestrainer wirkt völlig aufgelöst, man darf sogar vermuten, dass er Tränen der Rührung zu verbergen versucht.
Nicht einmal Hansi Flick auf meiner Bildzeitung vom heutigen Tag konnte es glauben und schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. 😊
Auf meinem Rückweg zum Auto gingen mir entlang eines Baches weitere schöne Funde ins Körbchen, über die ich mich ebenfalls riesig freute: mehrere Totentrompeten (Herbsttrompeten), ein Grauer Leistling, zwei Frauentäublinge sowie ein schöner großer Birkenporling. Letzterer wieder für die warme, gesunde Tasse Tee an kalten Wintertagen.
Lieber Heinz-Wilhelm, ich weiß nicht, ob das heute nun endgültig meine letzte Steinpilzausbeute für das Jahr 2022 gewesen ist oder ob es noch etwas mit dem ein oder anderen Exemplar nächste Woche wird.
Auf jeden Fall werde ich es noch einmal versuchen...
Herzliche Grüße sendet Dir der pilzverrückte Heiko"
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2 Fotos: Immer noch ganz fassungslos. Hans Flick kann gar nicht hinsehen, so geblendet ist er von der Topqualität des Steinpilzes (links). Die fünf Prachtexemplare im Korb machten ihn vollends sprachlos.
Foto: Zuhause wird der unerwartete Fund noch einmal ausgelegt. Damit hatte keiner gerechnet, am wenigsten der Bundestrainer, der überwältigt feststellen durfte, dass das Leistungsmaximum selbst noch Ende November erreicht werden kann.
Foto: Lachsreizker, Schwarzpunktierte Schnecklinge, ein großer Pfifferling, Rötliche Lacktrichterlinge und ein Zwerg von Rotstieligem Reiftäubling. Gefunden von Thomas in teilweise schon stockfinsterem Wald. (4 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 21. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gleich nachdem ich Dir meinen gestrigen Bericht mit den Würzigen Tellerlingen gesendet hatte, fuhr ich noch schnell an meine zweite Stelle für Schwarzpunktierte Schnecklinge, um auch hier nach dem derzeitigen Stand zu sehen.
Bis ich meinen Wald erreicht hatte, war es allerdings bereits kurz nach 16 Uhr. Also gerade mal noch eine halbe bis dreiviertel Stunde, um das Fichten-Weißtannen Wäldchen auf- und abzusuchen, bevor mich die Dunkelheit einholen würde. Auch der erneut zugezogene Himmel mit einsetzendem Nieselregen hat es nicht gerade leichter gemacht. Aber die Zeit sollte am Ende dann doch ausreichen. Und eine spannende Beobachtung gab es sogar noch gratis dazu.
Schon auf dem Hinweg sah ich am Wegrand unter Weißtannen mehrere alte Exemplare und Stielabschnitte von größeren Lachsreizkern liegen, so dass mir klar war, dass hier vor Kurzem jemand gesammelt haben musste.
An meiner Schnecklingsstelle angekommen, folgte dann die Überraschung: die Reihenfolge der Fruktifizierung an meinen beiden Schnecklingsplätzen hat sich in diesem Jahr umgekehrt.
Der Großteil an Schwarzpunktierten Schnecklingen war hier bereits leicht überständig, so dass ich lediglich zwei Hände voll küchentaugliche Exemplare mitnehmen konnte. Zudem kamen noch ein kleiner junger Rotstieliger Reiftäubling und ein paar Rötliche Lacktrichterlinge mit ins Körbchen.
Die zunehmende Dunkelheit machte mir dann schneller als erhofft einen Strich durch die Rechnung. Aber auch bei totaler Finsternis leuchteten mir noch einige schöne junge Lachsreizker und sogar noch ein Pfifferling entgegen, die natürlich allesamt noch mitdurften.
Foto: Alles auf dem Tablett. Erstaunlich, wie lange die Lachsreizker in toller Qualität durchhalten. Schnecklinge sind dagegen Kälteliebhaber. Sie haben Wirkstoffe, die Fressfeinde, sogar Schnecken, abhalten.
Bei den Pfifferlingen habe ich schon eine Weile so ein Bauchgefühl, vielleicht doch noch einmal meine Stellen aufzusuchen. Da hierfür jedoch ein längerer Marsch erforderlich ist und die Pfifferlingsernte ohnehin etwas mehr Zeit benötigt, habe ich mir das bislang erspart.
Es war ja auch nicht so, als hätte ich sie unbedingt nötig gehabt. Und manchmal ist es doch auch einfach nur schön, zu ahnen, dass die Pfifferlinge wachsen dürften, ohne es genau zu wissen. Das gleiche gilt momentan auch für meine besten Stellen für Semmelstoppelpilze, die ich in diesem Spätherbst auch noch nicht abgelaufen bin. Auch hier vermute ich noch einige Exemplare.
Da das Fotografieren meiner gesammelten Pilze in der Dunkelheit nicht viel Sinn gemacht hätte, füge ich noch ein Foto bei, das verdeutlichen soll, dass auch der Schwarzpunktierte Schneckling, obwohl er eigentlich recht gut und leicht zu erkennen ist, optisch den ein oder anderen, mitunter sogar tödlich giftigen Verwechslungspartner haben kann.
Gerade wenn diese Pilzarten scharenweise in direkter Nachbarschaft oder sogar untermischt durcheinander wachsen, die Schnecklinge einen leichten Buckel am Scheitel und einen etwas ausgefransten Hutrand aufweisen. Zumal der Laie auch wirklich alles mit allem verwechseln kann.
Das Foto zeigt in der oberen Reihe links zwei Erdblättrige Risspilze, rechts zwei Violettseidige Risspilze (beide Arten tödlich giftig) und in der Mitte einige Schwarzpunktierte Schnecklinge.
In der unteren Reihe liegen die Schnecklinge sowohl links als auch rechts und in der Mitte eine zumindest farblich ähnliche Elastische Lorchel.
Wie gestern schon erwähnt, gab es am Abend mit den Schwiegereltern unseren geplanten Sauerbraten, dem für einen typisch rheinischen Sauerbraten zugegebenermaßen dann doch ein paar wichtige Zutaten und Beilagen gefehlt haben. Wie zum Beispiel auch das Rotkraut, das meine Schwiegermutter zubereiten wollte. Im Eifer des Gefechtes, die richtigen Kartoffeln für ihre Kartoffelknödel zu bekommen, hat sie das Rotkraut leider ganz vergessen.
Was aber nicht weiter schlimm war, denn stattdessen gab es ultrafrische, in Butter gebratene Lachsreizker dazu, die keine zwei Stunden vom Wald auf unsere Teller benötigt haben.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Foto: Rheinischer Sauerbraten ohne Rotkraut, dafür aber mit köstlichen Lachsreizkern. Schmeckt mindestens genauso gut.
Foto: Ein seltener Anblick sind diese sehr großen Würzigen Tellerlinge in Thomas' Korb. Erstklassige Speisepilze, die der Pilzberater Hans-Heinrich Kunde sogar für die geschmacklich besten Pilze Deutschlands hält. Diesen exklusiven Pilz könnte man geschmort für 1 Euro das Stück auf dem Marktplatz verkaufen, meint er sogar. (10 Fotos © Thomas)
Pilz-Ticker-BaWue
Thomas schreibt am 20. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem heute Vormittag dann doch noch die Sonne herauskam, waren wir mal wieder auf Sophias Lieblingsspielplatz.
Schon auf dem Hinweg, entdeckte ich einen abgestorbenen Ast einer Esche, der komplett von Goldgelben Zitterlingen in allen Altersstadien besiedelt war. Sehr gut ist hier auch das typische Bild der Zersetzung des Eschen-Zystidenrindenpilzes zu sehen, an dessen Myzel der Goldgelbe Zitterling parasitiert. Ein kulinarisches Interesse hatten wir allerdings nicht für diese Pilze, weshalb auch alle stehen bleiben durften.
Mein Augenmerk lag heute auf einigen leckeren Nachzüglern vom Würzigen Tellerling, die ich letzten Sonntag schon ganz jung entdeckt hatte, aber noch für eine Weile weiter wachsen lassen wollte. Und das Warten hat sich mal wieder gelohnt!
Zwei der Fruchtkörper haben sich zu wahrhaft prächtigen Pilzen mit gut 15(!) Zentimetern Hutdurchmesser entwickelt. Jung, kräftig, knackig und würzig, genau so müssen sie sein! Und alle kamen auch gleich im Anschluss zum Mittag als eine Art Resteessen auf unsere Teller.
Foto: Die sind sie, die Leckerbissen. Oben zwei wahre Klopper von Würzigen Tellerlingen. Ihr Markenzeichen neben dem exquisit kräftigen Geschmack ist der unregelmäßig gewellte Hut.
Foto: Einer der zwei Riesen. Nur im Ausnahmefall erreichen Würzige Tellerlinge - wie dieser - einen Hutdurchmesser von 15 Zentimetern.
Foto: Hier der zweite Riese, neben einem kleineren Artgenossen.
Wobei der Großteil auf meinem Teller Platz fand, da meiner Frau und unserer Tochter Sophia das kräftige, würzige Aroma nicht so sehr zusagt. Eben alles eine Geschmacksache.
Ähnlich wie Heike ihre Semmelstoppel-Antipasti habe ich auch die Würzigen Tellerlinge zubereitet.
Zuerst habe ich die Pilze in dünne Scheiben geschnitten und in Olivenöl angebraten (nachstehend Foto 1), bis sie etwas Farbe bekommen haben (Foto 2). Dann kam eine halbe Gemüsezwiebel mit hinzu, bis auch diese ein bisschen Farbe bekam. Mit Salz und Pfeffer gewürzt und anschließend mit einem Esslöffel Honig karamellisieren lassen (Foto 3).
Dann mit einem Schuss dunklem Balsamico abgelöscht und ein, zwei Minuten weiterköcheln lassen (Foto 4).
Angerichtet wurde es mit dem restlichen Wurstsalat vom Vortag. Eine Scheibe Brot dazu - und fertig war unser heutiges Mittagessen (Foto 5). Nicht ganz passend für einen Sonntag, aber ein leckerer Mittagssnack war es allemal, zumal es heute Abend mit den Schwiegereltern noch einen deftigen rheinischen Sauerbraten mit Rotkraut und Kartoffelknödeln gibt.
Ich wünsche Dir und allen Pilzfreunden noch einen schönen restlichen Sonntag.
Viele liebe Grüße Thomas"
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4
Foto 5: Fertig ist das Exklusivgericht. Zu den Würzigen Tellerlingen gab es ganz bodenständig einen kräftigen Wurstsalat und eine Scheibe Graubrot.
Foto: Hübsche Pilze, denen aber nur eine Nebenrolle zukam: Ungenießbare Goldgelbe Zitterlinge an einem morschen Eschenast. Sie parasitieren am Myzel des Eschen-Zystidenrindenpilzes.
Heiko schreibt am 18. November 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
genau eine Woche nach meinem letzten Besuch im Nordschwarzwald bin ich heute Vormittag erneut zu einer schönen Runde in den dortigen Wäldern gewesen. Außer mir ist an einem 18. November dort niemand mehr unterwegs, erst recht nicht unter der Woche.
Ich konnte feststellen, dass sowohl Trompetenpfifferlinge als auch Lachsreizker neue Schübe erhalten haben. Beide Pilzarten kommen mit der zunehmenden Kälte scheinbar gut klar. Dies gilt nicht für die Röhrlinge! Hier neigen sich meine Funde eindeutig dem Ende zu und ich bezweifle stark, dass es mit dem Dezemberfund eines brauchbaren Steinpilzes an meinen Stellen noch etwas werden wird.
Aber wie auch immer. Es war ein schöner herbstlicher Ausflug mit viel frischer gesunder Luft und einigen tollen Funden. Neben Lachsreizkern und Trompetenpfifferlingen nahm ich Frauentäublinge, Semmelstoppelpilze, Maronen und Rotfußröhrlinge sowie einen stattlichen Fichtensteinpilz (einige junge ließ ich stehen) mit. Mein Gesamtfund liegt auf einem Baumstumpf aus, siehe das Foto rechts.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, Heinz-Wilhelm.
Beste Grüße Heiko"
(2 Fotos © Heiko)
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Foto: Er kam mit, während Heiko einige junge Steinpilze stehen ließ. Ob's mit ihnen noch was wird?
Foto: Allein die Krause Glucke füllte fast einen Korb. Rechts im Korb der "Kleinkram" aus dem Hardtwald. Hauptanliegen für Thomas war es, die ersten Schwarzpunktierten Schnecklinge zu finden. Zwei klitzekleine ließen sich tatsächlich bereits blicken. (6 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 16. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich nach Feierabend noch schnell im Karlsruher Hardtwald, um an einer meiner zwei Stellen nach den Schwarzpunktierten Schnecklingen zu sehen.
Zunächst sah es nach einer Nullnummer aus, aber zwei ganz kleine junge Exemplare konnte ich dann doch noch finden. Sie durften allerdings noch stehen bleiben. Auch einige Stümpfe die mit vielen Birnenstäublingen bewachsen waren, blieben von mir unangetastet.
Stattdessen kam noch eine richtig schöne große Krause Glucke mit, die alleine schon ein kleines Körbchen füllte. In das zweite Körbchen wanderten noch einige Edelreizker, Trompetenpfifferlinge, wenige Rotgelbe Stoppelpilze, ein junger Mönchskopf und ein erster Austernseitling.
Dir, Heinz-Wilhelm, wie auch allen anderen Pilzfreunden, wünsche ich noch einen schönen restlichen Spätherbst, mit vielleicht noch dem ein oder anderen tollen Pilzfund.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Foto: Der ausgebreitete Fund. Rechts unten ist der Mönchskopf-Einzelgänger zu sehen.
Foto: Birnenstäublinge wurden in schlechten Zeiten als "Kriegspilz" gegessen, wenn es an allem anderen fehlte. Es sind die einzigen Stäublinge, die Holz besiedeln.
Foto: Immer noch verirren sich im Einzelfall Krause Glucken in den ein oder anderen Pilzkorb. Ob dies die Letzte für dieses Jahr war?
Foto: Ein einsamer Austernpilz wartete auf Thomas.
Foto: Thomas schreibt zu diesem Bild: "Da sich ein paar der Trompetenpfifferlinge (links) mit ihrer Größe geradezu für einen Vergleich anboten, nahm ich zusätzlich noch drei Exemplare vom Grüngelben Gallertkäppchen (rechts) mit, die selbstverständlich nach dem Fotoshooting wieder aussortiert wurden."
Foto: Es ist nicht mehr die große Pilzwelt. Die Röhrlinge haben sich verdrückt, die Perlpilze sind nicht mehr. Es geht so langsam dahin mit der klassischen Saison. (5 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 16. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern zog es mich bei nasskaltem Wetter in die Wälder um Hochstatten, um zu schauen, ob es schon Austernseitlinge gibt. Leider nicht.
Dafür fand ich eine Krause Glucke, eine Totentrompete, Trompetenpfifferlinge und sogar noch einige echte Pfifferlinge. Vor die Kamera kamen mir Grubenlorcheln, Halskrausenerdsterne, ein Samtfußkrempling der von weitem wie eine Marone aussah und der seltene Halbkugelige Borstling.
Viele Grüße Michael"
Blau = ungenießbar
Rot = giftig
Foto: Ein Pfifferling leuchtet in den dumpfen Farben des feuchten Herbstlaubs. Er muss noch nicht der letzte seiner Art in diesem Jahr sein. Einzelfunde im Dezember oder gar Januar sind durchaus möglich.
Foto: Der Samtfußkrempling, der nicht zur Gattung der Kremplinge, sondern der Holzkremplinge zählt, schmeckt dermaßen muffig, dass man ihn stehen lassen sollte.
Foto: Ein ungenießbarer Halskrausenerdstern. Das ballrunde Sporengehäuse sitzt auf einem krausenartigen Kragen.
Foto: Halbkugelige Borstlinge oder Borstenbecherlinge wie dieser zählen zu den Echten Schlauchpilzen, das heißt, sie haben schlauchförmige Sporenträger. Sie erinnern ein wenig an Perlen produzierende Muscheln.
Foto: Sommersteinpilze, Rotfußröhrlinge und ein Büschelchen Langstielige Lacktrichterlinge: die Funde auf dem Lieblingskinderspielplatz von Sophia Marie wollen dieses Jahr kein Ende nehmen. (3 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 14. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nach einer kleinen Geocaching-Runde bei Karlsruhe am gestrigen Sonntag waren wir anschließend noch für ein Stündchen auf unserem Lieblingsspielplatz.
Neben einigen Pantherpilzen, die sich immer noch heraustrauen, fand ich dann doch wieder ein paar ganz frisch gewachsene, junge, knackige Sommersteinpilze. Und juhu, ein einziger Birkenpilz! Wo im letzten Jahr noch richtige Massen standen, ist in diesem Jahr so gut wie nichts von ihnen zu finden. Schätzungsweise war der Kleine noch keine drei Tage aus dem Boden gewachsen und schön völlig weich und hinüber.
Stattdessen kamen noch zwei Rotfußröhrlinge und ein kleines Sträußchen Rötliche, vermutlich aber eher Langstielige Lacktrichterlinge mit ins Beutelchen.
Viele liebe Grüße Thomas"
Foto: Ein Böser und ein Guter: ein Pantherpilz (vorn) und ein Sommersteinpilz stehen sich Aug' um Auge gegenüber.
Foto: Der Sommersteinpilz zeigt sich in demütiger Haltung. Das hat er doch gar nicht nötig gegenüber einem Pantherpilz!
Foto: Diesmal wurde das Körbchen nur halbvoll. Der kleinen Sophia war es bei 5 Grad im Nordschwarzwald einfach zu kalt. (4 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 12. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
da wir an diesem Wochenende nur sehr wenig Zeit für die Pilze haben, ging es heute schon früh am Morgen mit meiner Tochter Sophia für ein knappes Stündchen in den Nordschwarzwald, um erneut ein paar Trompetenpfifferlinge, unter anderem zum Einlegen in Olivenöl, zu sammeln.
Diesmal nahmen wir auch nur einen Korb mit, damit wir uns von den Massen nicht zu sehr verleiten lassen. Bei gerade mal fünf Grad Celsius war die Lust bei Sophia aber auch ganz schnell vergangen, und so begnügten wir uns heute mal mit einem halb gefüllten Korb mit Trompetenpfifferlingen, zwei kleinen Maronenröhrlingen und einem Flockenstieligen Hexenröhrling.
Foto: Ein Hexenröhrling und zwei Maronenröhrlinge schafften es auch noch in Thomas' und Sophias Trompetenpfifferlingssammlung.
Zuhause ging es dann gleich ans Putzen der Pilze und danach an den Rückschnitt einiger Gehölze in unserem Garten. Hierbei habe ich mich dazu entschlossen, den Herbstpilzen mit sofortiger Wirkung den Rücken zuzukehren und mich ab jetzt nur noch den Frühlingspilzen zuwenden.
Das bedeutet in der Praxis, dass ich sofort meine Morchelplätze aufsuchen werde. Denn der Frühling ist endlich wieder da: der Flieder blüht! Nein, Spaß! Aber das einzige Jahr, an das ich mich erinnern kann, in dem der Flieder im Spätherbst ein zweites Mal Blüten getrieben hat, war Ende Oktober 2017. Damals jedoch nicht in der Fülle wie in diesem Jahr.
Es würde mich interessieren, bei welchen Pilzfreunden der Flieder in diesem Jahr ebenfalls im November blüht.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Foto: Auf dem Waldboden wimmelte es wieder nur so von Trompetenpfifferlingen. Viele blieben stehen.
Foto: Die zweite Blüte vom Flieder ist da - im November. Thomas würde interessieren, ob dies noch weitere Pilzfreunde beobachten können.
Martin antwortet am 13. November 2022:
"Hallo Thomas,
Flieder haben wir bei uns im Raum St. Gallen keinen, aber ich fand am 1. November blühende Schlüsselblumen.
Gruss Martin vom Pilz-Ticker Schweiz"
(Foto © Martin)
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Foto: Einen sehr schönen Fund mit Fichtensteinpilzen, Maronen, Semmelstoppelpilzen, einem Birkenporling, Lachsreizkern, Frauentäublingen und Trompetenpfifferlingen (im Uhrzeigersinn) gab es für Heiko und seine Frau im Landkreis Calw. (3 Fotos © Heiko)
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Heiko schreibt am 11. November 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
am heutigen 11. November kann ich von einer sehr schönen Runde zusammen mit meiner Frau aus unseren Stammwäldern bei Calw im Nördlichen Schwarzwald berichten.
Zusammen schlenderten wir auf einer 3-stündigen Runde sowohl durch die Fichten- und Weißtannenwälder als auch durch dazwischen liegende Laubwälder, überwiegend mit Buchen- und Birkenbestand.
Wir freuten uns über sechs schöne Fichtensteinpilze, einige Maronen sowie Trompetenpfifferlinge und Lachsreizker (klarer Fokus auf den Nadelwaldbereich) sowie eine Handvoll Semmelstoppelpilze, Frauentäublinge und einen Birkenporling in den Laubwäldern.
Ich hoffe, unsere drei Fotos verdeutlichen eindrucksvoll die nach wie vor tolle Qualität der Pilze. Und das beinahe Mitte November!
Herzliche herbstliche Grüße sowie ein schönes Wochenende wünschen Dir
Kerstin + Heiko"
Foto: Einer von sechs herrlichen Steinpilzen, die Heiko & Kerstin im Nördlichen Schwarzwald fanden. Immer noch bieten die Pilzgänge respektable Funde.
Foto: Dieses Fundfoto fast in der Mitte des Monats November bildet die Klasse eines reifen, weit gewanderten Pilzsammlers ab. Thomas weiß genau, wo er im Nordschwarzwald zu suchen hat, um noch herrliche Fichtensteinpilze, knackige Flockis und Maronenröhrlinge, aber auch noch ganz junge(!) Parasole, zwei Arten Champignons, Kupferrote Gelbfüße und Braune Ledertäublinge zu finden. Ein herrliches Motiv im so weit fortgeschrittenen Pilzjahr! (8 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 9. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem des heute recht nasskalt war und nicht ein einziger Sonnenstrahl durch die Wolken gelangte, war ich echt froh, dass ich meine große Nordschwarzwald-Runde dann doch gestern schon bei schönem Herbstwetter und angenehmeren Temperaturen gedreht habe. Zumal ich die nächsten Wochen auch wieder nur sehr wenig Zeit für die Pilze haben werde.
Und es kam zu meiner Freude und Überraschung noch so einiges in mein Körbchen. Allerdings waren dafür ein halber Tag Urlaub und gute fünf Stunden Waldgang nötig. Der Großteil des Fundes ließ sich fast ausschließlich im dichteren Nadelwald (Fichte-Weißtanne-Kiefer) machen. Pilze in den reinen Laubwäldern waren meist schon sehr weit fortgeschritten, weich oder gar schimmelig.
Im Nadelwald ist der Boden hingegen nicht ganz so feucht und so lassen sich hin und wieder noch richtig tolle Funde machen. Aber man benötigt Zeit und Ausdauer. Mit husch, husch ist leider nichts mehr. Eine Ausnahme machten die Trompetenpfifferlinge, die gerade massenhaft wachsen. Sie durften allerdings noch etwas stehen bleiben, damit unser Töchterchen die nächsten Tage mitsammeln kann.
Mit den Standorten ist es momentan so eine Sache. Während einige Arten geradezu die Wärme an den Wegrändern suchen, verstecken sich andere lieber im Schutze des Nadelwaldes.
An den Wald- und Wegränder fand ich fast ausschließlich nur noch Pilzleichen, aber zu meiner Freude auch noch einige große und knackige Flockenstielige Hexenröhrlinge wie auch Zweifarbige Hexenröhrlinge. Ein einzelner Gelbfüßiger Hexenröhrling, der sehr gut an seinem dicken bauchigen Stiel mit gelblichen Flöckchen und seinem braunen Hut zu erkennen ist, durfte hingegen stehen bleiben.
Foto: Ein wahrer Prachtkerl von einem Flockenstieligen Hexenröhrling. Ein kleines Feuerchen lodert im Wald.
Foto: Und hier eine ganze Flocki-Familie.
Foto: Dick und bräsig steht er da, der Gelbfüßige Hexenröhrling. Man denke sich noch die orangeroten Röhren hinzu - herrlichste Farben im Herbstwald.
An heideähnlichen Standorten mit Kiefern und Lärchen auf Sand kamen auch noch viele schöne, teils sogar noch ganz junge Parasole, ein paar Goldröhrlinge und zwei Kupferrote Gelbfüße hinzu. Die Edelreizker waren leider alle schon weit drüber wenn nicht bereits total vermadet. Das Einzige, was sich im Laubwald noch finden ließ, war eine Handvoll Braune Ledertäublinge.
Im tieferen Fichten-Tannenwald fand ich zu meiner Freude noch einige schöne Fichtensteinpilze, Maronenröhrlinge, weitere Flockenstielige Hexenröhrlinge, Perlpilze, Große Waldchampignons, Schiefknollige Anischampignons, Fichtenreizker, drei Kuhmäuler und einige Lachsreizker.
So wie es momentan aussieht, vermute ich ganz stark, dass ich dieses gestrige Ergebnis in diesem Jahr nicht noch einmal toppen kann. Aber so langsam freue ich mich auch ganz arg auf die ersten Samtfußrüblinge und Austernpilze.
Viele liebe Grüße Thomas"
Foto: Es sind wahrhaftig Fichtensteinpilze, keine Sommersteinpilze. Die Sommersteinpilze hatten dieses Jahr klar die Oberhand, es war kein großer Auftritt des Gemeinen Steinpilzes.
Foto: Deshalb erfreuen wir uns an diesen schönen Steinpilz-Motiven. Und hoffen, dass sich ihre Myzelien (Wurzelgeflechte), nachdem sie dieses Jahr nur verhalten Fruchtkörper hervorbrachten, schon auf das kommende Jahr vorbereiten.
Foto: Hier noch ein kerniger dunkelhütiger Fichtensteinpilz.
Foto: Ein schöner stämmiger Maronenröhrling. Die Maronen waren dieses Jahr beizeiten da und dürften uns noch eine Weile begleiten.
Doris schreibt am 9. November 2022:
"Guten Abend Heinz-Wilhelm,
die hohe Zeit der vollen Pilzkörbe ist ja nun vorüber. Manchmal denke ich, dass es gut so ist.
Der Wald voller Pilze, die nur noch geerntet werden müssen, daran kann ich mich eine Zeit lang erfreuen, besonders nach der langen Pilzflaute.
Aber irgendwann sind Familie, Freunde und Nachbarn versorgt und die eigenen Vorräte angelegt. Dann wird's schwierig. Sich in Zurückhaltung üben, ist nicht die leichteste Übung, wenn's noch reichlich Objekte der Begierde hat.
Da ist es doch inzwischen einfacher geworden. Ich kann ganz entspannt mit meinem Hund durch den Wald gehen. Sogar ohne Pilzkorb. Aber natürlich immer mit Messer in der einen und einem Gemüsenetz in der anderen Hosentasche. Für alle Fälle..... Man weiß ja nie!
Kürzlich hatte ich glücklicherweise einen Korb mitgenommen, den ich völlig überraschend mit Herbsttrompeten füllen konnte. Freude pur und riesengroße Dankbarkeit!
Gestern wollte ich eine größere Waldrunde mit unserer Hündin drehen. Ohne Korb. Aber natürlich immer mit offenen Augen für die Schönheiten, die oft am Wegrand zu entdecken sind. Zuerst dachte ich, ich hätte Herbsttrompeten zwischen dem Laub gesehen.
Aber bei näherem Hinschauen war schnell klar, dass es etliche düstere, grauschwarze Lorcheln waren, die ich noch nie bewusst gesehen hatte. Wahrscheinlich Grubenlorcheln. Knapp zehn Meter weiter standen dann bestimmt ein Dutzend helle Herbstlorcheln. Und um die Farbpalette zu komplettieren, standen dann, allerdings etwas weiter entfernt, noch drei Bischofsmützen (Foto rechts), die ich in diesem Waldstück noch nie gesehen hatte.
Viel mehr geht doch fast nicht. Der Wald hat auch nach der Zeit der übervollen Pilzkörbe noch viel zu bieten.
Ich grüße dich und alle Pilzfreunde und - freundinnen recht herzlich.
Doris"
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2 Foto: Schön fürs Auge, nichts für die Pilzküche: Herbstlorcheln (links) und Grubenlorcheln (rechts) sind giftig. (3 Fotos © Doris)
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Michael schreibt am 8. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute habe ich einmal mehr beim Joggen am Waldrand Pilze entdeckt, die ich anschließend abgeholt habe. Dieses Mal waren es einige Judasohren an zwei umgelegten Holunderstämmen, die dort schon einige Jahre lang erscheinen.
Ein Stückchen weiter in diesem mir bekannten Waldgebiet entdeckte ich doch tatsächlich noch einige Zimtröhrlinge sowie Schwarzblauende Röhrlinge und deren Rosahütige Variation. Diese Pilze blieben jedoch sämtlich im Wald.
Viele Grüße Michael"
(5 Fotos © Michael)
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Foto: In Reih' und Glied wachsen die Judasohren aus dem Riss des Stammes, wohl ein Holunderstamm.
Foto: Was von oben aussieht wie ein Steinpilz, ...
Foto: ...erweist sich bei näherem Hinsehen als Zimt- bzw. Hasenröhrling. Wie dieser, so sind auch die...
Foto: ...Schwarzblauenden Röhrlinge sehr spät dran. Oben in Rosahütiger, unten in gewöhnlicher Variation.
Foto: Nun dämmert doch noch die Morgenröte in den Eselsohren, wenn auch nicht so leuchtend und überzeugend wie am morgendlichen Firmament. Thomas hat zwei Fotos nachgereicht, auf denen die rötliche Komponente doch ganz gut zu erkennen ist und nachvollziehbar wird, warum diese Pilzart auch Rötlicher Öhrling heißt. (2 Fotos © Thomas)
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Foto: Rötlicher Schimmer auf gelbem Grund gibt eine leise Ahnung von Morgenröte. Manchmal haben die Pilze auch rötliche Flecken, die prägnanter sind als der flächige rosarote Grundton.
Foto: Mal was anderes im hohen Pilzherbst. Den meisten Platz im Korb beanspruchen die Eselsohren für sich. Sie werden hier erstmals in diesem Jahr gezeigt. (6 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 7. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
da unsere Tochter Sophia den heutigen Nachmittag auf einem Kindergeburtstag verbracht hat, machten meine Frau und ich mit dem kleinen Leon einen längeren Spaziergang durch den Hardtwald bei Karlsruhe. Pilze sammeln stand diesmal eigentlich nicht auf dem Plan, aber mit leeren Händen kamen wir dann doch wieder nicht zurück.
So wanderten der ein oder andere Rotfußröhrling wie auch zwei Wiesenchampignons in unser kleines Körbchen. Sehr gefreut, haben wir uns über ein regelrechtes Massenaufkommen von Eselsohren. Und wenn sie schon so zahlreich wachsen, lassen wir uns natürlich nicht zweimal bitten. Also sammelten wir auch einige der schönsten Eselsohren ein.
Da diese Pilze eine (unbedenklich) geringe Menge Gyromitrin enthalten, empfiehlt es sich, sie gut durchzugaren oder zu trocknen, damit sich auch die kleinste Menge Gyromitrin verflüchtigt.
Momentan lassen sich auch sehr viele Wässrige Mürblinge finden, wie zum Beispiel auf dem letzten Foto, wo sie in direkter Nachbarschaft zur Geweihförmigen Holzkeule wachsen. Da die Wässrigen Mürblinge geschmacklich aber keinen großen Wert bieten und zudem noch sehr zerbrechlich sind, durften auch alle stehen bleiben.
Vielleicht komme ich die nächsten Tage nochmal dazu, eine etwas größere Runde im Nordschwarzwald zu drehen.
Allen Pilzfreunden mit Ausdauer wünschen wir noch einen schönen und erfolgreichen Pilz-Spätherbst.
Viele liebe Grüße, Thomas und Familie"
Foto: Rotfußröhrlinge ohne Rot, Wiesenchampignons ohne Wiese und ein ganzer Batzen Eselsohren alias Rötliche Öhrlinge. Solch eine Mischung hat es bei Thomas dieses Jahr noch nicht gegeben.
Foto: Die putzigen Eselsohren erinnern nicht unbedingt an Ohren von Eseln, werden in der Literatur sogar als den Löffeln (Ohren) des Hases nicht unähnlich beschrieben. Auch in der Beurteilung des Esswertes besteht Uneinigkeit: von "Kein Speisepilz" (Pilzverein Region Baden) bis hin zu "Sehr guter Speisepilz" (123Pilzsuche.de) wird einiges geboten.
Foto: Könnte ein Ohr sein, kann aber auch irgend etwas anderes sein. Aber es ist ein Eselsohr. Innen sind sie "morgenrötlich", wie die Literatur immer wieder weiß, was auch immer damit gemeint ist. Denn oft genug sind sie innen überhaupt nicht rötlich.
Foto: Wo eines ist, ist meistens auch ein zweites Eselsohr. Auch hier wieder keine Spur von Morgenröte im Inneren der schüsselförmigen Pilze.
Foto: Wässrige Mürblinge werden auch Weißstielige Stockschwämmchen genannt. Sie schmecken allerdings nicht halb so gut wie die Gewöhnlichen Stockschwämmchen. Geweihförmige Holzkeulen schauen sich den kleinen Trupp mit dem äußerst mäßigen Geschmack näher an.
Michael schreibt am 7. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute unternahmen Suri und ich unsere wahrscheinlich letzte Schwarzwaldtour um den Dobel für dieses Jahr.
Man merkt nun deutlich, dass die meisten Pilze stark im Rückgang sind. Einzig die Trompetenpfifferlinge gibt es teppichweise.
Ansonsten sammelten wir Maronen, Flockis, einen kleinen Fichtensteinpilz, Lachsreizker, zwei Birkenpilze, Rotfüße, ein Kuhmaul, einen Safrangelben Scheidenstreifling und Stockschwämmchen. Vor die Kamera kam uns noch ein kleiner Schönfußröhrling. Das Highlight, einige Weiße Birkenpilze, entdeckte wieder Suri. Diese ließen wir aber im Wald zurück.
Außer uns waren keine weiteren Pilzsammler im Wald. Diese Ruhe war einfach herrlich.
Viele Grüße Michael und Suri"
(5 Fotos © Michael)
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Foto: War es der letzte Dobel-Flocki für dieses Jahr? Es ist wahrscheinlich.
Foto: Ein sehr seltener Weißer Birkenpilz im Buchenlaub. Er scheint sich verlaufen zu haben.
Foto: Trompetenpfifferlinge in Nahaufnahme. Sie werden uns gewiss noch eine ganze Weile erhalten begleiten.
Foto: Hoffentlich hatten Michael und Suri eine Schere dabei. So viele Trompetenpfifferlinge mit dem Messer zu schneiden ist mühselig.
Foto: Ein kleiner Ausgleich für die 1:4-Pleite des Karlsruher SC war dieser Fund, den Thomas und Tochter Sophia Marie nach dem Spiel im Hardtwald machten. (4 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 6. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern war ich zusammen mit meiner Tochter Sophia Marie beim Zweitligaspiel Karlsruher SC gegen Holstein Kiel, das der KSC leider komplett unterlegen mit 1:4 verloren hat.
Der Nachhauseweg durch den Hardtwald brachte dann aber wieder das Lächeln zurück. Neben vielen alten und überständigen Sommersteinpilzen, die allesamt an Ort und Stelle bleiben durften, konnten wir noch einige brauchbare, sogar noch richtig knackige Exemplare in meinem Netzbeutel verstauen.
Auch ein einsamer Buckeltäubling durfte mit, der zum Schutz vor den schweren Sommersteinpilzen allerdings nicht in den Beutel kam und den gesamten Weg exklusiv in der Hand getragen wurde. Auch weil ich diesmal ausnahmsweise mal kein Messer dabei hatte. Das wäre mir mit Sicherheit im Stadion abgenommen worden.
Sehr schön anzusehen sind derzeit die vielen Grubenlorcheln, die aber aufgrund des enthaltenen Gyromitrins, wenn auch nur in kleinen Mengen, nichts für den Speisepilzkorb sind.
Zusammen mit zwei weiteren Sommersteinpilzen, die wir am Vormittag noch von unserem Spielplatz mitnehmen konnten, war das doch ein toller Novemberfund, der die Niederlage des KSC fast wieder vergessen gemacht hat.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Foto: Dieser Sommersteinpilz präsentierte sich in besserer Form als die KSC-Mannschaft.
Foto: Was erst recht für diese zwei Top-Akteure galt. Eigentlich war das klar, denn bis zum Samstagvormittag hatten sie auf der Wiese von Sophia Maries Kinderspielplatz noch fleißig das Übersichhinauswachsen trainiert.
Foto: Grubenlorcheln sollte man stehen lassen. Ich selbst habe mir an ihnen bei einem Selbstversuch einmal heftig den Magen verstaucht.
Foto: Eine Pracht, als wäre es erst Anfang Oktober: Heiko und Ronny haben bei Böblingen einen fantastischen Fund herrlicher Herbstpilze gemacht. (4 Fotos © Heiko)
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Heiko schreibt am 5. November 2022:
"Guten Abend Heinz-Wilhelm,
eine weitere herrliche Pilztour durch die Böblinger Laubwälder am heutigen Samstag trug erneut fantastische Funde ein.
Gemeinsam mit Ronny (Pilzfreund71 @ YouTube) ging es dieses Mal zur Waldinspektion der neu erkundeten Gebiete vom letzten Dienstag.
Wir waren beide geplättet von der Vielfalt und Fülle, vor allem wenn man bedenkt, dass ich erst vor wenigen Tagen im gleichen Sammelgebiet erfolgreich war und wir uns im Monat November befinden.
Wieder zeigten sich wunderschöne Sommersteinpilze, Rotkappen, Flockenstielige Hexenröhrlinge, vereinzelte Fichtensteinpilze, Semmelstoppelpilze, verschiedenste Täublinge (blieben dieses Mal stehen) und zu unserer Überraschung im gleichen Habitat, dicht an dicht gereiht, sowohl Totentrompeten als auch Graue Leistlinge.
Wir können uns kaum an bessere Sammelergebnisse im vorletzten Monat des Jahres erinnern und feiern wirklich die Pilzsaison 2022! Wer hätte das nach diesem trockenen Sommer noch für möglich gehalten?
So gaaaanz langsam denke ich wieder an die Steinpilze im Dezember 😊 aber vielleicht sollte ich lieber mal den Ball flach halten...
Beste Grüße senden Dir Ronny + Heiko"
Foto: Sieben erlesene Sommersteinpilze und eine herrliche Laubwaldrotkappe haben sich zu einem Foto für den Zwischenstand zusammengetan.
Foto: Drei Sommersteinpilze wachsen dicht beieinander. Sie wollen dieses Jahr scheinbar einfach nicht zum Ende finden.
Foto: Graue Leistlinge (links) gegen Totentrompeten (rechts): nicht selten wachsen sie einträchtig beieinander. Der Dritte im Bunde ist manchmal sogar noch die Krause Kraterelle. Alle Drei stellen die gleichen Ansprüche an die Bodenverhältnisse. Und allen ist gemeinsam, dass sie gerne zwei, drei Jahre vollkommen pausieren, um dann auf einen Schlag gemeinsam stark präsent zu sein.
Foto: Diesen Korb hätte Thomas gerne wieder an das betagte Paar verschenkt, dem er unlängst begegnet war. Doch es war weit und breit nicht zu sehen. (5 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 4. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich in meiner Mittagspause wieder mal ein bisschen in den Wäldern bei Ettlingen unterwegs. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, nochmals auf das ältere Pärchen zu treffen, dem ich vor einer Woche begegnet bin und meine gesammelten Pilze geschenkt hatte.
Denn auch diesmal hätte ich ihnen den gesamten Inhalt aus meinem Körbchen geschenkt. Im Gegensatz zu vor einer Woche stand aber diesmal nicht ein einziges Auto auf dem Waldparkplatz. Und so freuten wir uns über ein Abendessen mit Rotgelben Stoppelpilzen, Semmelstoppelpilzen, einem Sommersteinpilz, Frauentäublingen, Rötenden Filzröhrlingen und einer Handvoll Totentrompeten.
Viele liebe Grüße Thomas"
Foto: Häusliche Präsentation mit Rottönen. Wir sehen links oben Semmelstoppelpilze und Rotgelbe Stoppelpilze, darunter den Sommersteinpilz, in der Mitte Frauentäublinge, oben rechts Rötende Filzröhrlnige und daruntern einige Totentrompeten.
Foto: Die Rotgelben oder Orangeroten Stoppelpilze sind eine Varietät von Semmelstoppelpilzen. Alle Arten der Semmelstoppelpilze sind gute wenn nicht sehr gute Speisepilze.
Foto: Ein einziger, aber schöner Sommersteinpilz wartete auch auf Thomas bei seiner kleinen Waldrunde.
Foto: Der Artname der Rötenden Filzröhrllnge geht auf den faserig-rötlichen Stiel zurück.
Foto: "Und das im November": Michael staunte über die "beste Qualität" dieser beachtlichen Menge von Sommersteinpilzen. In Baden-Württemberg haben sie dieses Jahr die Fichtensteinpilze klar zu Nebendarstellern gemacht. (4 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 3. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nach unserer Hunsrück-Tour mit Thomas und Markus ließ mir Suri absolut keine Ruhe und wollte unbedingt in den Kronauer Wäldern nochmals nach Pilzen schauen. Gesagt getan.
Tatsächlich fanden wir noch einige Sommersteinpilze bester Qualität - und das im November. Vor die Kamera kamen mir auch einige Karbolchampignons, die am Fuße einer Eiche wuchsen, sowie ein junger Riesenscheidenstreifling. Das Ergebnis dieser Tour waren Sommersteinpilze und eine glückliche Suri.
Viele Grüße Michael und Suri"
Foto: Sehr schön ist an diesem Sommersteinpilz die weiße Netzzeichnung auf hellbraunem Grund zu erkennen.
Foto: Ein junger Riesenscheidenstreifling - gar nicht einfach zu erkennen. Er hat große, grobe Flocken.
Foto: Wenn kräftige weiße Champignons so eng beieinander stehen, sollte es automatisch Alarm bei uns auslösen. Der deutlich gilbende Fleck des aufliegenden Pilzes gibt Aufschluss: es sind Karbolegerlinge. Bei genauem Hinsehen entdecken wir, dass sogar der Hutrand (rechts) des großen Pilzes in der Mitte gilbt.
Heiko schreibt am 3. November 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
mit meiner jüngsten Tochter Merle ging es heute Morgen zur Pilzinspektion in unsere Wälder im Raum Calw (Nördlicher Schwarzwald).
Das Pilzwachstum hier ist im Vergleich zum letzten Wochenende mit Dani, Stefan und Ronny noch einmal deutlich zurückgegangen.
Dennoch konnten wir beide einige schöne Funde machen. Ein paar Fichtensteinpilze, Flockis, Maronen, Semmelstoppelpilze, Lachsreizker, Frauentäublinge, Trompetenpfifferlinge sowie ein Pfifferling landeten im Sammelkorb. Merle hat einen höchst eigenwillig gewachsenen Steinpilz gefunden, sozusagen ein ganz krummes Ding (Foto rechts).
Sehr freuten wir uns über einen jungen Fliegenpilz in saftig grünem Schwarzwaldmoos, einen Narzissgelben Wulstling im Laubwald sowie einen Falschen Anhängselröhrling (Gelber Steinpilz). Letzterer ist laut Bundesartenschutzverordnung geschützt und durfte weiterwachsen.
Herzliche Grüße Dir und danke für die ständige Einpflege unserer Berichte und Bilder im Pilzticker.
Merle und Heiko"
(5 Fotos © Heiko)
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Foto: Der hier zu sehende Falsche Anhängselröhrling wächst im Nadelwald und ist genau so streng geschützt wie der Laubwald-Anhängselröhrling.
Foto: Der Narzissengelbe Wulstling ist eigentlich ein Nadelholzbegleiter im Mischwald. Im reinen Laubwald kommt er so gut wie nie vor.
Foto: Der junge Fliegenpilz gefiel Merle und Heiko so gut, dass er unbedingt aufs Bild - und in den Pilzticker - musste.
Foto: Am Ende des Waldganges mussten sich die gefundenen Pilze erst einmal ausruhen. Gut, dass da ein Bänkchen stand.
Foto: Gleicher Platz, gleiches Ergebnis. Thomas fand an bekannter Stelle erneut eine Krause Glucke, Graue Leistlinge (darunter) und einen Batzen Herbsttrompeten. (4 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 2. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute habe ich extra ein bisschen zeitiger Feierabend gemacht, um nochmal an die gleiche Stelle zu fahren wie gestern. Es ging mir wieder um Totentrompeten.
Auch diesmal begann es wieder mit einer Krausen Glucke, die zwar nicht mehr ganz so schön wie die gestrige, aber dennoch im brauchbaren Zustand war. Und wieder kam eine Menge schönster Totentrompeten in den Korb. Kurz vor Ende meiner Runde, als es schon dunkel wurde, erfreuten mich dann nochmals einige Graue Leistlinge.
Somit ist nun auch mein Vorrat an Totentrompeten gedeckt, denn Graue Leistlinge und Totentrompeten kommen bei mir in das gleiche Vorratsglas.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Fritz schreibt am 2. November 2022:
"Hallo,
bei meinem gestrigen Pilzgang fand ich ein paar Besonderheiten: Hebstlorchel, Grubenlorchel, Kopfige Kernkeulen - und einen schönen neuen Pfifferlingsplatz. Für das Abendessen füllte sich mein Korb ansehnlich (Foto rechts).
Bei den Steinpilzen herrscht im Bodenseekreis seit 14 Tagen Ruhe. Die Semmelstoppelpilze, Trompetenpfifferlinge und Flockenstieligen Hexenröhrlinge sind weiterhin zu finden.
Viele Grüße von Fritz"
(3 Fotos © Fritz)
Blau = ungenießbar
Rot = giftig
Pilz-Ticker-BaWue
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2 Fotos: Einen neuen Pfifferlingsflecken hat Fritz für sich entdeckt. Und das so spät in der Saison. Rechts sehen wir - erstmals auf dieser Website - die seltene Kopfige Kernkeule. Sie sitzt - einzeln oder büschelig - mit ihrer Stielbasis auf der Hirschtrüffel, an der sie im Nadelwald zwischen Moosen und Streu parasitiert. Funde des Pilzes sind eher aus dem Bereich des Bayerischen Waldes und Böhmerwaldes bekannt.
Foto: Eine Krause Glucke, einen Schwung von Frauentäublingen, einen Rotstieligen Ledertäubling (Mitte rechts), ein Grasgrüner Täubling (darunter) sowie viele Totentrompeten hat Thoms in einem lange nicht mehr besuchten Laubwald gefunden. Für sein Anliegen, möglichst viele Totentrompeten ernten zu können, hatte er sich extra einen Wald mit Löss über Muschelkalk ausgesucht. (5 Fotos © Thomas)
Pilz-Ticker-BaWue
Thomas schreibt am 1. November 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich zu einem Allerheiligen-Pilzgang in einem meiner Wälder auf Löss über Muschelkalk in der Region Karlsruhe unterwegs, den ich nun schon einige Jahre nicht mehr aufgesucht habe.
Angefangen hat es gleich richtig gut mit einer schönen Krausen Glucke. Dann folgte ein Rotstieliger Ledertäubling und ein Grasgrüner Täubling, die natürlich alle einen Platz im Korb fanden.
In meinem anvisierten Laubwald angekommen, erwartete mich dann das, was ich auch von diesem Wald erwartet habe: viele schöne Totentrompeten und viele schöne Frauentäublinge, die abholbereit für mich dastanden.
Leider hatte ich heute nicht viel Zeit, sonst hätte ich in diesen Wäldern noch einige Stunden verweilen können.
Allen Pilzfreunden wünsche ich weiterhin viel Erfolg bei der Pilzsuche.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Foto: Der Pilzgang begann gleich gut mit dieser tadellosen Krausen Glucke.
Foto: Prächtige Totentrompeten im Buchenlaub.
Foto: Diese sind nicht minder schön.
Foto: Auch die Frauentäublinge geben Anfang November noch eine sehr gute Figur ab.
Foto: Das ist ein Herbstgemälde! Sommersteinpilze (links), Semmelstoppelpilze (rechts daneben), zwei Fichtensteinpilze (oben rechts), sechs schönste Laubwaldrotkappen und ein Flockenstieliger Hexenröhrling ergeben dieses prachtvolle hochherbstliche Bild. (6 Fotos © Heiko)
Pilz-Ticker-BaWue
Heiko schreibt am 1. November 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
am heutigen 01. November 2022, Allerheiligen in Baden-Württemberg und gesetzlicher Feiertag, kann ich wieder von wunderschönen Funden aus den Laubwäldern im Kreis Böblingen berichten.
Ich erhielt letzte Woche den Tipp einer guten Bekannten, ein neues, mir bislang unbekanntes Waldgebiet doch einmal zusammen mit ihr zu inspizieren. Manchmal beschleicht einen Pilzsammler ja doch das Gefühl, jeden Winkel und jedes vielversprechende Waldstück im Umkreis bereits gesehen zu haben.
Aber weit gefehlt! Was ich heute an herrlichen Laubwäldern sehen durfte, ist an Schönheit und Weitläufigkeit kaum zu beschreiben.
Foto: Zwei wunderschöne Sommersteinpilze, die sich hier per Hutzusammenschluss vereinen. Der warme Oktober begünstigt dieses Jahr den späten Wuchs der Sommersteinpilze.
Wir begrenzten unsere Suche über vier Stunden auf ein Gebiet, das nicht mal einen Quadratkilometer umfasste. Dennoch hielt dieses Terrain wunderbare Funde für uns parat. Und das wohlgemerkt am 1. November, wo doch viele Pilzsammler das Kapitel der Herbstpilze bereits zugeschlagen haben.
Wir entdeckten in herrlichen Buchen- und Eichenwäldern beste Exemplare vom Sommersteinpilz, Fichtensteinpilz, der Eichenrotkappe, dem Flockenstieligen Hexenröhrling und dem Semmelstoppelpilz.
Den bei Weitem größten Teil ließen wir noch im Wald stehen. Darunter befanden sich neben vielen weiteren Röhrlingen auch jede Menge bester Täublinge.
Wenn sich das Wetter weiterhin so pilzfreundlich zeigt, wer weiß, was dann noch alles möglich wird...
Beste Grüße Dir und allen Pilzbegeisterten, die wie ich noch lange nicht aufgegeben haben...
Heiko"
Foto: Ein kerniger Sommersteinpilz mit gut erkennbarem weißen Stielnetz.
Foto: Das ist bei seinem Artgenossen nicht so ausgeprägt. Dennoch ist auch er ein Sommersteinpilz. Sie wachsen nach wie vor in einer Superqualität, als wäre es August.
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2 Fotos: Der Pilzherbst zeigt sich hier voller Farbenfreude. Wir sehen links einen herrlichen Flockenstieligen Hexenröhrling, rechts eine Laubwald- oder Eichenrotkappe, wie sie prachtvoller kaum dastehen könnte.
Foto: Pilzglück im Schönbuch: Ute hat vier herrliche Sommersteinpilze entdeckt und ist vor Freude auf die Knie gegangen. Roland hat schnell zum Fotoapparat gegriffen und die Szene abgelichtet. Beide sind langjährige Leser vom Pilzticker BaWue und möchten das Foto gerne mit den Pilzfreunden teilen. (Foto © Roland)
Pilz-Ticker-BaWue
Foto: Als Gastsammler in die Mitte genommen: Dani und Stefan freuten sich nicht nur über einen tollen Pilzfund im Nordschwarzwald, sondern auch und vor allem über die Offenherzigkeit von Heiko (links) und Ronny, Pilzfreund 71 auf youtube (rechts). (Foto © Ronny)
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Weitere Fotos folgen
Foto: Das alles nahmen Dani und Stefan mit nach Hause. Wir sehen oben von links: Lachsreizker, rechts daneben Fichtenreizker und Frauentäublinge. Mitte von links: Ein Steinreiker, Steinpilze, Flockis und zwei Maronen. Unten von links: Semmelstoppelpilze, Trompetenpfifferlinge, Amethystschuppige Pfifferlinge und vier Kuhröhrlinge. Stefan schwärmt: "Ein wunderschönes vielfältiges Ergebnis! Auf die Reizker freue ich mich besonders." (7 Fotos © Stefan)
Stefan vom Pilz-Ticker Hessen schreibt am 30. Oktober 2022:
"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
ich freue mich sehr, heute mal wieder für den Pilzticker Baden-Württemberg schreiben zu dürfen, dazu aus tollem Anlass.
Ich stehe schon etwas länger mit Pilzfreund Heiko und Ronny (Pilzfreund Ronny 71 auf youtube) in Kontakt und so blieb es nicht aus, dass wir uns einmal für eine gemeinsame Tour verabredeten.
Das war leichter gesagt als getan, hat doch jeder seine Verpflichtungen, sei es beruflicher oder privater Art. Und nicht jeder Pilzfreund zeigt anderen freimütig seine Reviere. Dass wir zudem noch einen herrlichen Sonnenscheintag mit 23 Grad erwischten, verschönerte unseren gemeinsamen Gang im Landkreis Calw im Nordschwarzwald zusätzlich.
Die Nadelwälder haben hier noch immer tolle Fichtenbestände, aber auch viele Weißtannen, die bei uns im Main-Kinzig-Kreis gar nicht vorkommen.
So war es auch nicht arg verwunderlich, welche Mengen an Lachs- und Fichtenreizkern wir vorgefunden haben; die bei Weitem meisten waren allerdings bereits hinüber. Hier und da zeigte sich dafür noch ein schöner Steinpilz, und das fast typischerweise zwischen teils wunderschönen Flockenstieligen Hexenröhrlingen, Massen an Trompetenpfifferlingen und dem ein oder anderen Maronenröhrling.
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2 Fotos: "Hier bekommt man einen Eindruck, wie die Wälder im Nordschwarzwald aussehen", schreibt Stefan zu dem Foto links. "Für Dani und mich ein neuer, schöner Anblick." Und immer mal wieder gab es einen knackigen jungen Steinpilz fürs Körbchen.
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2 Fotos: Ein relativ seltener Gelber Hexenröhrling, auch Falscher Schwefelröhrling genannt (links). Er ist eine Abwandlung vom Flockenstieligen Hexenröhrling. Rechts ein Nest von Semmelstoppelpilzen, die bei Stefan hoch im Kurs stehen.
Zur Halbzeit unserer Tour und nach einer kleinen leckeren Stärkung steuerten wir einen Laubwald mit Buchen- und Eichenbestand an, wo wir nochmals schöne Frauentäublinge, einige Semmelstoppelpilze und sogar einen kleinen Gelben Flockenstiel-Hexenröhrling finden konnten. Das Pilzbaby durfte aber im Wald bleiben.
Zum Abschluss ging es nochmal in einen Nadelwald, wo wir mit einem Steinreizker, ein paar Amethystschuppigen Pfifferlingen und zu guter Letzt mit einem am Stiel etwas aufgeplatzten, aber tadellosen, knapp 500 Gramm schweren Fichtensteinpilz belohnt wurden.
So neigte sich ein wirklich toller Tag im nördlichen Schwarzwald langsam, aber sicher dem Ende.
Dani und ich haben dank Ronnys und Heikos Fachwissen einiges sehen und auch dazulernen dürfen, ganz abgesehen davon, dass wir hier von zwei sehr netten, gastfreundlichen und humorvollen Menschen begleitet wurden.
Ein großes Dankeschön an die beiden und liebe Grüße an dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzfreunde von
Stefan & Dani"
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2 Fotos: Mit Pfifferlingen (links) hatte Stefan nicht mehr gerechnet und er erwartet auch kaum noch welche in diesem Herbst. Der 500-Gramm-Steinpilz rechts scheint seine Arme auszubreiten: "Nehmt mich mit!"
Foto: Ein Korb voller Trompetenpfifferlinge und Gelbstieliger Trompetenpfifferlinge mit eingestreuten Farbtupfern von Lila Lacktrichterlingen. (8 Fotos © Thomas)
Pilz-Ticker-BaWue
Foto: "Die schweren Pilze bitte bei mir rein", wünschte sich Töchterchen Sophia Marie. So landeten Flockis, Maronen und ein schöner Perlpilz in ihrem kleinen Körbchen.
Thomas schreibt am 30. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern ging es gemeinsam mit meiner Tochter Sophia in den Nordschwarzwald, zur ersten großen Ernte der Trompetenpfifferlinge wie auch Gelbstieligen Trompetenpfifferlinge, und zwar in einem meiner besten Pilzwälder. Es ist ein Fichten-Tannen-Buchenwald mit eingestreuten Eichen und Birken auf Buntsandstein, der stellenweise durch eine geringmächtige Lössschicht sowohl leicht kalkhaltige neutrale, aber auch saure bis sehr saure Bodenverhältnisse aufweist.
Und gerade die sauren Bereiche, in denen die Fichten und Tannen vorherrschen, fühlen sich die Trompetenpfifferlinge ausgesprochen wohl. Seit vielen Jahren kann ich hier Jahr für Jahr gute, über sehr gute, bis hin zu nicht zu bewältigenden Massen einsammeln. Die Fotos zeigen nur zwei Stellen, die wir gestern lediglich nur angesammelt haben.
Von diesen wachstumsstarken Bereichen gibt es hier zuhauf. In manchen Jahren scheint es so, als ob mehr Trompetenpfifferlinge wachsen, als Fichten- oder Tannennadeln auf dem Boden liegen. Ganz so extrem ist es in diesem Jahr allerdings (noch) nicht.
In den kalkhaltigen neutralen, bis an den Wegrändern eventuell leicht basischen Bereichen, die überwiegend von der Rotbuche dominiert werden, wächst hingegen die dunkle bis schwarze Verwandtschaft der Trompetenpfifferlinge (kleiner Tipp für Jürgen und Beatrice vom Pilzticker RP).
Aber auch ein bisschen Beifang in Form von Flockenstieligen Hexenröhrlingen, wovon Sophia ein hübsches junges Pärchen beim Schmusen erwischt hat, musste unbedingt in ihr kleines Körbchen. „Die schweren Pilze bitte bei mir rein“, waren ihre Worte. Des Weiteren wanderten noch zwei Maronenröhrlinge und ein wunderschöner Perlpilz in ihr Körbchen. Auch die wenigen Lila Lacktrichterlinge mussten bei mir Platz nehmen.
Wir wünschen allen Pilzfreunden noch einen schönen und erfolgreichen Spätherbst und dass alle Pilzkörbe stets gut gefüllt bleiben.
Viele liebe Grüße, Thomas mit Tochter Sophia Marie"
Foto: Alles auf einen Blick. Hier haben sich Thomas' Trompetenpfifferlinge und Lacktrichterlinge mit den "schweren" Pilzen von Sophia Marie vereint.
Foto: Gelbstielige Trompetenpfifferlinge haben einen leuchtend gelben Stiel,...
Foto: ...was hier noch augenfälliger ist. Die gegabelten graugelben Leisten laufen weit herab.
Foto: Trompetenpfifferlinge haben dagegen einen "stumpfen" gelbbraunen Stiel. Die Gelbstieligen Trompetenpfifferlinge gelten als Varietät der Trompetenpfifferlinge.
Foto: Dieses Bild vermittelt einen guten Eindruck über das Massenwachstum der Trompetenpfifferlinge.
Foto: Sie schmusen, die Flockis. Deshalb wollte Sophia Marie diese Zwei unbedingt in ihr Körbchen haben.
Foto: Zwar sind laut Michael die Steinpilze langsam auf dem Rückzug, aber wo sie noch wachsen, da richtig. Wie dieses Sechserbüschel Sommersteinpilze von anstandsloser Qualität, wie Michael schreibt. Auf dem 2. Foto zeigt er die Trophäe noch einmal. (8 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 29. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich mal wieder in den Wäldern um Kronau. Hier ziehen sich die Steinpilze jetzt allmählich zurück. Ich fand nur noch wenige, dafür aber einwandfreie Sommersteinpilze. Dazu gesellte sich noch eine Krause Glucke, ein paar Pfifferlinge, zwei Safrangelbe Scheidenstreiflinge und einen Perlpilz. Vor die Kamera kamen mir dann noch einige Gallertkäppchen.
Gerade als ich mitten im Wald am Wegesrand ein Büschelige Raslinge fotografierte, hielt ein Geländewagen neben mir an. Es stiegen ein Jäger und sein Freund aus, die mich freundlich fragten, was ich denn gefunden hätte.
Während des sich nun entwickelnden Gespräches zeigte ich ihnen meine Funde und erklärte den Beiden die Büscheligen Raslinge. Einer der beiden sammelt selbst seit 50 Jahren Pilze und ich merkte sofort, dass er sehr kundig war. Allerdings waren die Büscheligen Raslinge fur ihn eine Premiere und ich überließ ihm alle zur Probeverkostung.
Im Laufe des Gesprächs stellte sich dann auch noch heraus, dass beide den Pilzticker täglich verfolgen. Sie freuten sich sehr, "den Michael vom Pilzticker" tatsächlich mal im Wald getroffen zu haben und äußerten scherzhaft, dass sie Fans sind. An dieser Stelle sende ich beste Grüße an PETER und WALTER und bedanke mich für das erfrischende Gespräch im Wald.
Viele Grüße Michael"
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Foto: Die Büschelraslinge waren Ausgangspunkt für eine freundliche Begegnung mitten im Wald. Der Jäger, der anhielt und sich als passionierter Pilzsammler erwies, kannte diese Pilze noch nicht. Michael überließ sie ihm zur Kostprobe.
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Foto: Auch wenn es weniger wird mit den Sommersteinpilzen, dies war noch einmal ein kräftiger Fund für Michael.
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Michael schreibt am 29. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute mal wieder ein Essen. Es gab Rinderfilet auf einer Waldpilzsoße an hausgemachten, in Butter geschwenkten Kürbisgnocchitalern und eingelegten Feigen. Fast alle Zutaten sind aus eigenem Anbau bzw. aus dem Wald.
Viele Grüße Michael"
(2 Fotos © Michael)
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Foto: Der Teig und bereits fertig geformte Kürbisgnocchis.
Foto: Ein Korb mit herbstlichen Pilzen in blassen, pastell-bunten bis hin zu düsteren Farben. (9 Fotos © Thomas)
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Foto: Ein Übersichtsfoto musste noch sein, denn diesmal gibt es kein häusliches Vorzeigefoto von Thomas. Aus einfachem Grund: er verschenkte diesen Fund kurzerhand an ein älteres Paar, das weniger erfolgreich gesammelt hatte als er. Die Freude darüber war auf beiden Seiten groß.
Thomas schreibt am 28. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich in meiner Mittagspause mal wieder ein bisschen mit meinem kleinen Körbchen in den Wäldern bei Ettlingen unterwegs.
Auf dem Weg zu einer meiner Stellen für Flockenstielige Hexenröhrlinge kam mir ein älteres Pärchen entgegen, ich schätze mal siebzig plus, er mit einer Gehhilfe und sie mit einem leeren Korb in der linken Hand und ihn am rechten Arm.
Nachdem wir uns gegrüßt hatten, sagte sie zu mir: ”Hier brauchen Sie gar nicht entlang zu gehen, wir haben keinen einzigen Pilz gefunden“. ”Mir reicht es auch, wenn ich nur ein bisschen an der frischen Luft bin“, antwortete ich. Daraufhin sagte er: ”Die Jungen sehen doch noch viel besser als wir Alten“.
Damit sollte er Recht behalten, denn keine zehn Schritte weiter entdeckte ich schon den ersten wunderschönen Perlpilz. Ein weiterer folgte auf dem Fuß. Kurz darauf wanderte auch schon der erste Flockenstielige Hexenröhrling ins Körbchen. Weitere folgten, genauso wie ein schöner kräftiger Goldröhrling.
Foto: In flockigem Gewand zeigt sich dieser jungfräuliche Perlpilz.
Foto: Ein knackiger Flockenstieliger Hexenröhrling, etwas blass am Stiel.
Foto: Ein kräftiger Goldröhrling, den sich Thomas nicht entgehen lassen wollte, fotografisch und als Beute.
Im Fichten-Tannenwald, den ich eigentlich angesteuert hatte, standen ebenfalls noch einige schöne Flockis, wovon ich auch ein paar schöne Exemplare mitgenommen habe.
Auf dem Rückweg zum Auto lief ich noch an meiner Stelle für Totentrompeten vorbei, die so gut wie nicht mehr existent ist, da hier in den letzten Jahren einfach zu viel geforstet wurde. Aber man darf auch mal etwas Glück haben. Zuerst fand ich einen Frauentäubling und in gebückter Haltung entdeckte ich dann doch noch die erwünschten Herbsttrompeten. Mehr als zwei Handvoll wurden es am Ende leider nicht, aber ich freue mich alleine darüber, dass sie sich trotz massiver Forstarbeiten immer noch halten.
Als ich wieder am Auto ankam, traf ich, welch ein Zufall, erneut auf das ältere Pärchen, wie auch sie ihren Pilzgang beendet haben. ”Zwei Hexenröhrlinge sind es dann doch noch geworden“, rief sie mir zu. Und so entschied ich mich kurzerhand dazu, meinen Gesamtfund diesmal im Freien zu fotografieren, um den beiden den gesamten Inhalt aus meinem Körbchen zu schenken.
Foto: Mit den Flockis klappte es prima, einer nach dem anderen wanderte in den Korb.
Foto: Die erhofften Totentrompeten ließen sich trotz massiver Forstarbeiten doch finden. Sehr zur Freude von Thomas.
Mensch, was haben sich die Zwei darüber gefreut! Es schien, als hätte er sich sogar ein paar Tränchen verkneifen müssen. ”Ein Korb voller Pilze, das ist ja fast wie in früheren Zeiten,“ sagte er mit einem leichten Schniefen. Darüber habe mich mindestens so gefreut, als hätte ich den Fund nach Hause gebracht.
Nach Feierabend fuhr ich auf dem Heimweg noch schnell am Spielplatz vorbei, aber Sommersteinpilze ließen sich keine mehr finden. Dafür eine Pilzart, die ich nun schon sieben Jahre nicht mehr finden konnte und worüber ich mich nochmals riesig gefreut habe: wunderschöne leckere und knackige Würzige Tellerlinge.
Und die wurden nicht verschenkt! Die schafften es bis nach Hause und pur in ein wenig Butter gebraten auch auf unsere Teller. Vielleicht heißen sie ja deshalb Tellerlinge.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Timo schreibt hierzu am 29. Oktober 2022:
"Mir kommen auch die Tränen, danke an Thomas für das großzügige Geschenk an die älteren Herrschaften."
Foto: Würzige Tellerlinge sind nicht ohne Weiteres zu erkennen. Sie gehen in Richtung Maipilze, vor allem der gelbbräunlichen Variante, stehen auch wie diese gerne an Weg- und Waldrändern und in Gebüschen. Und sie riechen ebenfalls nach Mehl. Vom Veilchenrötelritterling, dem sie ebenfalls verblüffend ähnlich sehen, sind sie gut zu unterscheiden, denn letztere duften stark nach Veilchenwurzel. Würzige Tellerlinge zählen zu den am besten schmeckenden Speisepilzen überhaupt.
Foto: Ihre Lamellen stehen dicht, sind gegabelt und laufen herab. Die Pilze stehen im Mischwald, mal mit Tendenz zu Laub-, dann wieder zu Nadelbäumen.
Hochschwarzwald - Die Festtage der Sommersteinpilze im Hochschwarzwald finden kein Ende! Sehr zur Freude von Pilzfreund Oliver, der genau weiß, wo sie wachsen und immer wieder zur Stelle ist. So konnte er auch gestern wieder seinen Korb mit 26 traumhaft schönen Exemplaren füllen. Er schwärmt: "Es ist ein großartiger Saisonhöhepunkt! So spät im Jahr habe ich noch nie so schöne, so makellose Sommersteinpilze gefunden! Und das in dieser Menge." Er erinnert sich an solche Funde eher in den Monaten Juni und Juli. Aber Ende Oktober? Das ist nicht nur für ihn neu. Und den einen oder anderen Pilzgang wird es gewiss noch geben.
(3 Fotos © Oliver)
25. Oktober 2022
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Foto: Vier knackige Sommersteinpilze auf einen Streich, und das kurz vor dem November-Beginn: solch ein Anblick war selbst für Pilz-Routinier Oliver einmalig.
Foto: Wenn das kein Erfolg ist! In einem unbekannten Wald bei Germersheim fanden Suri und Michael 40 Sommersteinpilze. Und ein wenig Beiwerk. (5 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 25. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
da Suri und ich gestern terminbedingt in Germersheim waren, beschlossen wir kurzerhand, dort einfach mal in den Wald zu springen.
Gleich im zweiten Waldstück hatten wir Erfolg. Zu Beginn, knapp neben einem Waldweg, entdeckte Suri ein Nest von sechs Fahlen Röhrlingen. Wir entnahmen einen zur Bestimmung, ließen diesen und den Rest wegen der Seltenheit allerdings im Wald zurück.
Ansonsten fanden wir zahlreiche Sommersteinpilze die scheinbar auch hier ihren Schub haben, einen Frauentäubling, zwei Violettstielige Pfirsichtäublinge, einen Perlpilz, einen Flocki und ein Büschel Büschelraslinge.
Viele Grüße Michael und Suri"
Foto: Zwei Fahle Röhrlinge mit ihren typisch blassen (fahlen) Ockerbraun- und Grautönen.
Foto: Fahler Röhrling von unten. Die Röhren sind freudig zitronengelb, zur Stielbasis hin fleckt der Pilz - mehr oder weniger - braunrot. Das ist sein Markenzeichen.
Foto: Stellvertretend für seine vielen Artgenossen zeigen wir diesen kräftigen Sommersteinpilz. Herrlich, so einen knorrigen Kerl in einem fremden Wald zu finden!
Foto: Und hier noch ein Trupp Büschelraslinge alias Braune Raslinge. Sie sind ausgezeichnete würzige Pilze von fester Konsistenz, die als Folgezersetzer - man ahnt es - auch gerne bei Kompostieranlagen oder in Parks wachsen.
Foto: Drei Körbe voller Pilze, gesammelt am Schwarzwälder Dobel. Der Sammler der vielen Trompetenpfifferlinge hatte sicher eine Schere und viel Geduld dabei. (5 Fotos © Michael)
Pilz-Ticker-BaWue
Michael schreibt am 23. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute waren Nazan, Sasa, Suri und ich erneut im Schwarzwald um den Dobel unterwegs. In Massen zu finden sind dort Hallimasch, Lachsreizker, Flockis und Trompetenpfifferlinge. Außerdem fanden den Weg in unsere Körbchen zwei Glattstielige Hexenröhrlinge, Birkenpilze, Maronen, Herbstrotfüße, Perlpilze, Violette Lacktrichterlinge und Fichtensteinpilze.
Wobei ausdrücklich zu erwähnen ist, dass dieses Mal Sasa den mit Abstand schönsten Fichtensteinpilz fand.
Viele Grüße Nazan, Sasa, Suri und Michael"
Foto: Die drei kleinen Flockenstieligen Hexen scheinen im Gleichschritt zu wachsen.
Foto: Drei schöne junge Fliegenpilze. Sie brachten dem Fotografen gewiss viel Glück.
Foto: Es entfaltete sich jedoch noch nicht bei diesen Stockschwämmchen, die aus Altersgründen sicher im Wald blieben.
Foto: Einen besseren, weil frischeren Eindruck machten da schon die vielen Trompetenpfifferlinge.
Foto: Zwei Prachtkerle von Sommersteinpilzen im Hochschwarzwald. Sie verdeutlichen, was derzeit abgeht zum herbstlichen Saisonhöhepunkt. (7 Fotos © Oliver)
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Oliver schreibt am 22. Oktober 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
die Pilzvielfalt im Hochschwarzwald ist überwältigend!
Es ist einfach eine große Freude, dieses Jahr in den Wald zu gehen. Allen Unkenrufen der Klimaaktivisten und Klimaten zum Trotz geht es der Natur augenscheinlich prächtig, und das nach dem heißen, trockenen Sommer.
Wir haben unseren Waldtag und die tolle Saison heute mit einer großen Pilzschlemmerei vom Tischgrill gefeiert.
Viele liebe Grüße!"
Foto: Alles vorbereitet für das große Pilzschlemmen. Parasole, Semmelstoppelpilze, Herbsttrompeten, Täublinge sowie Maronen und ein Steinpilz liegen bereit für den Grill.
Foto: Eindrucksvolle Präsentation geradezu exklusiver Steinpilzschnitten. Sieht aus wie in der Delikatessen-Abteilung im KaDeWe zu Berlin.
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2 Fotos: Grillpartie für Pilze. Auf der Platte schmoren die Gourmetstücke. Da läuft einem das Wasser im Munde zusammen und es wird beherzt zugegriffen.
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2 Fotos: Und während gevespert und geschmaust wird, tauchen noch einmal herrliche Bilder vom Pilzgang auf und es gibt ebenso herrliche Geschichten darüber zu erzählen.
Foto: Sieben Sommersteinpilze und neun Täublinge brachte Thomas von seiner kurzen Waldtour mit nach Hause. (5 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 21. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
auch ich war heute nach Feierabend wieder auf einen Sprung an einer meiner Stellen für Sommersteinpilze in den Wäldern um Ettlingen unterwegs.
Neben vielen überständigen Sommersteinpilzen, die allesamt stehen bleiben durften, fand ich auch vier ordentliche Brummer, die noch absolut tadellos waren und in mein Körbchen kamen.
Einige Blaugrüne Reiftäublinge, zwei Papageientäublinge und ein Purpurschwarzer Täubling, der allerdings nichts für Anfänger ist, weil er zu den leicht scharfen Täublingen gehört, durften schlussendlich auch noch mitkommen.
Da ich vor Sonnenuntergang noch schnell am Spielplatz vorbeischauen wollte, brach ich an dieser Stelle ab und fuhr Richtung Karlsruhe. Auf dem Spielplatz kamen dann nochmal drei knackige Sommersteinpilze mit hinzu.
Ich wünsche allen Pilzfreunden noch viele schöne Oktoberfunde und eine tolle restliche Herbstsaison.
Viele liebe Grüße Thomas"
Foto: Zwei "Brummer" von Sommersteinpilzen, die fast aussehen wie Fichtensteinpilze, auf einen Schlag.
Foto: Dieser sieht schon deutlicher nach einem Sommersteinpilz aus.
Foto: Hier der Spielplatz-Sommersteinpilz Nummer 1.
Foto: Und hier die Nummern 2 und 3. Sie sind jung und knackig, zeugen von einem aktuell neuen Schub.
Foto: Einer von drei Anteilen Pilzen, die Michael und zwei Bekannte heute ernteten: Top-Sommersteinpilze und vier Flockenstielige Hexen. (7 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 21. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
vorhin war ich zusammen mit zwei Bekannten zur Sommersteinpilznachlese. Die Körbe waren rasch gefüllt mit perfekten Sommersteinpilzen Ende Oktober.
Schön anzusehen waren auch die vielen Mönchsköpfe. Und tatsächlich habe ich die ersten Austernpilze entdeckt. Doch obwohl sie auf dem Bild gut aussehen, waren sie bereits komplett vermadet.
Viele Grüße Michael"
Foto: Vier beste Sommersteinpilze warten im Laub auf ihren Finder.
Foto: Ein Erwachsener. Gut ist hier am braunen Stiel der Sommersteinpilz zu erkennen.
Foto: Bis dieser soweit ist, würde noch eine beträchtliche Zeit vergehen. Wenn Michael nicht dazwischen gegangen wäre...
Foto: Zwei absolute Hingucker. Perfekter könnten sie nicht sein.
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2 Fotos: Kaum wurden von Babs (Meldung hierunter) die ersten Mönchsköpfe gemeldet, da sind auch schon die nächsten da (links). Aber wer hätte gedacht, dass die Austernseitlinge, die ersten von Michael gefundenen, schon ganz verdorben waren.
Babs schreibt am 20. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
meist bin ich eine Leserin dieses tollen, bunten und sehr informativen Forums für Pilzfreunde. Vielen Dank für die viele Arbeit, die täglich darin steckt und für die kleinen Pointen, die mir des Öfteren ein breites Schmunzeln in das Gesicht zaubern. Da es aktuell etwas ruhiger mit der Röhrlingsschwemme wird, möchte ich nach langem auch gerne einen kleinen Beitrag liefern.
Im Naturpark Stromberg-Heuchelberg und dem angrenzenden Kraichgau sind die Röhrlinge am vergehen, die Herbstpilze kommen langsam zum Vorschein. Gestern konnte ich mein Körbchen mit den ersten gut versteckten Herbsttrompeten (1. Foto rechts) und ein paar schönen Mönchsköpfen füllen, von denen aber die meisten zum Aussporen stehen blieben.
Häufig stehen auch riesengroße Flockenhexen im Wald; ihretwegen war ich Anfang dieser Woche in den Löwensteiner Bergen. Diese durften ebenfalls stehen bleiben, da es genügend kleine knackige gibt. Auch die Rötelritterlinge kommen, oft mit den Nebelkappen zusammen in großen Hexenringen heraus.
Abgelichtet habe ich sie, weil sie am Baumstumpf den Ziegelroten Schwefelköpfen das Revier streitig machen wollen. Ein vorwitziger Lila Lacktrichterling hat sich dreist zwischen sie gedrängelt, siehe das 2. Foto rechts.
Witzig sehen die alten Parasolpilze aus, sie haben sich wohl eine Art Helmlingsschimmel im nebelnassen Wald eingefangen.
Die Trompetenpfifferlinge lassen sich hier noch Zeit, ebenso die Reifpilze. Einzelne Stoppelpilze kommen langsam heraus, in manchen Waldstücken kommen sie im Herbst schubkarrenweise vor.
Ich wünsche uns Pilzfreunden allen noch einen schönen langen goldenen Herbst!
Viele Grüße Babs"
(4 Fotos © Babs)
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2 Fotos: Die Mönchsköpfe oder Mönchskopftrichterlinge haben sich in diesem Pilzjahr bislang rar gemacht. Sie sind bekannt für große, mitunter imposante Hexenringe oder lange Reihen. Jung sind sie beste Speisepilze, alt werden sie zäh und bitterlich. Sie kommen hauptsächlich im Süden vor, im Norden sind sie deutlich seltener. Rechts die ersten Herbsttrompeten, wie sie Babs vorfand.
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Foto: Diese 8er-Gruppe Flockenstieliger Hexenröhrlinge ließ Heiko unbehelligt, weil er sie "nicht trennen wollte". Franz Beckenbauer, bekennender Naturbursche, hätte sich an dieser Haltung mit Sicherheit begeistert, wenn er nicht sogar spontan seinen bekannten Song "Gute Freunde kann niemand trennen" angestimmt hätte.
Heiko schreibt am 20. Oktober 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
ich habe heute Vormittag eine weitere Runde in den Buchenwäldern im Kreis Böblingen drehen können.
Hauptgrund war eigentlich, dass ich einen Birkenporling ernten wollte, dessen Wachstum und Reifephase ich seit einigen Wochen beobachte. Hier hatte mir Renate vom Pilzticker BaWue ihre wertvollen Tipps gegeben. Vielen Dank dafür!
Selbstverständlich kam ich aber auch nicht umher, nach weiteren Speisepilzen Ausschau zu halten. So kam dann auch eine schönes Körbchen zusammen. Ich entdeckte zwei knackige Fichtensteinpilze, einige Maronen, schöne Frauentäublinge, eine Eichenrotkappe, mehrere Kuhröhrlinge, Rotfußröhrlinge sowie mehrere Dutzend bester Flockenstieliger Hexenröhrlinge. Das Foto rechts zeigt ein Zwischenresultat meines Fundes.
Eine Großfamilie mit acht Flockis tat es mir besonders an, so dass ich diese nicht trennen wollte und im Herbstlaub stehen ließ.
Ich wünsche Dir und allen Pilzfreunden weiterhin viel Erfolg bei der Suche nach den Schätzen des Waldes!
Heiko"
(2 Fotos © Heiko)
Pilz-Ticker-BaWue
Foto: Sie sind wieder da! Michael bestätigt eindrucksvoll, was auch Thomas in seiner Nachricht hierunter beschreibt: Die Sommersteinpilze kommen mit einem sehr starken Auftritt - fast wie im Juli - wieder zurück. Hier sind es schon mal drei auf einen Streich. (9 Fotos © Michael)
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Foto: Mit einem Rumms sind sie wieder da: 30 Sommersteinpilze in Premiumqualität haben Suri und Michael eingesackt, alles junge und jugendliche Pilze. Auch die Krausen Glucken finden kein Ende, und das, da die Hallimasche (unten rechts), die typische Herbstpilze sind, bereits ihre Zeit haben.
Michael schreibt am 19. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
mit dem Rückzug der Steinpilze, wie ich ihn kürzlich beobachtet hatte, rudere ich zurück!
Ich nenne jetzt bewusst keinen Wald und Ort, wo wir fündig wurden, kann aber versichern: Die Sommersteinpilze haben derzeit wieder einen massiven Schub. Es ist fast wie zu Beginn des Sommers. Überall stehen sie in enormer Größe und von bester Qualität. Wir haben nur einen Bruchteil davon sammeln können.
Dazu gesellten sich Perlpilze in ihrer absoluten Perfektion, einige Krause Glucken, Flockis, Laubwaldrotkappen, Rotfüße und einige schönste Hallimasche.
Auf die Sommersteinpilze wurde ich aufmerksam, als ich bereits auf dem Anmarschweg den typisch aasartigen Geruch verwesender Steinpilze wahrnahm. Diesem Geruch sind wir nach und entdeckten dann einen riesigen vergammelten Sommersteinpilz, in dessen Nähe etliche Kleine standen.
Bei dem ekelhaften Geruch und Anblick des alten Pilzes kam mir sofort der Gedanke an Polinas Pürreesuppe, so dass es mir ziemlich schnell anders wurde. Ich kann nicht nachvollziehen, wie das appetitlich sein soll, da alleine der Geruch bereits abschreckt. Vom Konsum und den gesundheitlichen Risiken mal ganz abgesehen.
Viele Grüße Suri und Michael"
Pilz-Ticker-BaWue
Foto: Waren es auf dem Aufmacher-Foto noch drei, so sehen wir hier zwei herrliche Sommersteinpilze. Sie sind ebenfalls makellos.
Foto: Nun müssen wir auch noch ein Einzelexemplar zeigen, und zwar diesen dreisten Kerl, der uns doch frech die Zunge rausstreckt. So nach dem Motto: Ällabätsch, da sind wir wieder!
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Foto: Jung, knackig, perfekt: dieser Sommersteinpilz ist einfach mustergültig.
Foto: Überleitung von den Steinpilzen zu den Perlpilzen. Hier fragt der Große eindeutig: "Was willst du, Kleiner?!" Was sind doch die Perlpilze dieses Jahr für Klopper!
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Foto: Michael hat es dieses Jahr ganz dick mit den Perlpilzen. Dieser hätte dem vom Foto des Jahres schwer Konkurrenz gemacht. Die herrlichen Perlpilze haben in dieser Saison besondere Beachtung verdient.
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Foto: Auch dieser kann sich durchaus für einen Schönheitswettbewerb anmelden.
Foto: Dies muss als Fluchtversuch gewertet werden. Die Krause Glucke will nach oben entkommen, vermutlich deshalb, weil ihr die anderen Pilze schlicht zu schön sind. Mit ihrer krausen Frisur kommt sie da nicht mit.
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Foto: Da kann das Auge siedeln und nisten. Tadellose Sommersteinpilze tun ihm gut. Und erst dem Gaumen! (4 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 19. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute waren wir nach meinem Feierabend noch für ein Stündchen mit den Kindern auf unserem Lieblingsspielplatz bei Karlsruhe.
Im Gegensatz zu den Fichtensteinpilzen, die sich mittlerweile an all meinen Stellen wieder sehr weit zurück gezogen haben, drücken die Sommersteinpilze hier immer noch kräftig nach, was aber für den Monat Juli nichts Außergewöhnliches ist. Ach nein, wir haben ja schon Mitte Oktober!
Aber in so trockenen Jahren, wie wir es auch in diesem Jahr den ganzen Sommer über hatten, ist das nichts, was uns in irgend einer Weise beunruhigen müsste. 2018, das über den Sommer ähnlich trocken verlief, fand ich meine letzten Sommersteinpilze bei einem Sonntagsspaziergang in einem Wald bei Grünwettersbach am 28. Oktober, ja sogar noch eine Woche später, am 4. November. Da waren es allerdings nur noch Opas, die allesamt stehen bleiben durften.
Foto: Ein kerniger Sommersteinpilz ist doch was anderes als ein gammeliger Fichtensteinpilzopa.
Foto: Dieser hier besticht mit einem hellen Netz auf cremefarbigem Grund.
Aber auch in vielen weiteren Jahren habe ich Sommersteinpilze noch bis weit in den Herbst hinein finden können. Und das fast immer an sehr wärmebegünstigten Stellen und genau dort, wo ich auch meine ersten im Jahr finde. Auf dem Spielplatz!
Also alles noch im Rahmen des Normalen. Und was ist in der Pilzwelt schon normal?
Nach den vielen, vielen schönen Steinpilzfunden in den letzten Wochen, dokumentiert hier im Pilzticker, bekommt man mittlerweile immer mehr alte und überständige Pilze zu Gesicht, die einem sogar noch als absolut frisch und knackig verkauft werden.
Da ist ein Anblick von solch schönen Sommersteinpilzen, auch wenn es nur vier Stück waren, fast wie eine Wohltat für die Augen. Zumal auch diese Exemplare wieder ohne ersichtlichen Madengang waren…
Was ich in diesem Jahr auf dem Spielplatz aber noch ganz stark vermisse, sind die Birkenpilze. Naja, vielleicht kommen sie ja noch. Raue Füße wollen raues Wetter. Jedenfalls trifft das hier sehr oft zu.
Viele liebe Grüße Thomas"
Foto: Und hier noch der Schönste von allen. Gut ist das helle Stielnetz auf hellbraunem Grund zu erkennen.
Foto: Die Parasole spannen ihre Schirme momentan zu rekordverdächtiger Größe auf. Dieser hier scheint den Krausen Glucken in Michaels Korb Schutz vor Regen bieten zu wollen. Aber auch die jungen Exemplare ziehen mit frivolem Aussehen die Blicke auf sich, siehe das 2. Foto. (4 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 18. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
in den Wäldern um Kronau ziehen sich die Steinpilze langsam zurück. Ich fand mehr Steinpilzleichen als brauchbare Steinpilze. Trotzdem kam einiges zusammen:
Fichten- und Sommersteinpilze, Krause Glucken, Parasole, Perlpilze, Stockschwämmchen, Flockis, Kupferrote Gelbfüße, Laubwaldrotkappen, Maronen, ein paar Pfifferlinge und ein Klapperschwamm.
Dieses Jahr haben die Pilze allgemein einen Riesenwuchs. Vor allem die Parasole machen ihrem Namen alle Ehre. Wenn sie nicht gerade aussehen wie Sexspielzeuge, spannen sie ihre Schirme bis hin zu seltener Größe, und das auch noch im besten Verwertungszustand.
Viele Grüße Michael"
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Foto: Auch wenn sich die Steinpilze so langsam verabschieden aus den Kronauer Wäldern, hier sind sie noch stark präsent. Wir sehen, der Klapperschwamm blieb im Wald, dafür kamen u. a. Krause Glucken und einige ganz junge Parasole mit nach Hause.
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Foto: Den Klapperschwamm ließ Michael stehen. Jung ist er von mittlerem Speisewert.
Foto: Ein Flockenstieliger Hexenröhrling, der gerne ein Bronzeröhrling sein wollte. Die Flockis sind (dieses Jahr) extrem verwandlungsfreudig. (3 Fotos © Heiko)
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Heiko schreibt am 17. Oktober 2022:
"Guten Morgen Heinz-Wilhelm,
auf einer Tour mit meiner Frau durch die Laubwälder im Landkreis Böblingen konnten wir bei Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad noch einmal den wunderschönen und farbenprächtigen Herbst genießen, verbunden mit tollen Funden für unseren Pilzkorb.
Das Speisepilzaufkommen hat sich in den letzten 14 Tagen in unseren Waldgebieten ziemlich verändert: während von den Fichtensteinpilzen nur noch sehr wenige junge Exemplare nachdrücken, sind die Flockenstieligen Hexenröhrlinge in zahlreichen (Nachwuchs-) Gruppen präsent.
Außerdem zeigen sich auch vermehrt die Maronenröhrlinge. Wir entdeckten außerdem erste Semmelstoppelpilze (noch zu klein für die Mitnahme), auf deren Ernte ich mich wegen Geschmack und Konsistenz sehr freue, sowie viele Violette Rötelritterlinge.
Besonders freuten wir uns über den Anblick einer Familie von der Herkuleskeule (Herkulesriesenkeule) (Foto rechts), die wir in einem kleinen feuchten Buchenwaldabschnitt finden bzw. ablichten konnten. Sie sind von nur mäßigem Speisewert, blieben aber auch aus Naturschutzgründen stehen.
Einen guten Wochenstart wünschen Dir
Kerstin + Heiko"
Foto: Auch diese Vier erinnern stark an Bronzeröhrlinge bzw. Schwarzhütige Steinpilze. Es sind jedoch ebenfalls Flockenstielige Hexenröhrlinge.
Mona schreibt am 16. Oktober 2022:
"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
heute möchten wir uns mit einem fantastischen Erstfund melden. Nachdem die Pilzvielfalt in den letzten beiden Jahren im Schönbuch deutlich unter dem gewohnten Niveau geblieben war, hatten wir heute endlich wieder Glück.
Neben Steinpilzen, Flockenstieligen Hexenröhrlingen (das größte Exemplar mit 760 Gramm in bester Qualität), Birkenpilzen, Rotkappen, Trompetenpfifferlingen, Frauentäublingen und Maronen konnten wir heute gleich zwei Erstfunde machen.
Zwischen dem bunten Herbstlaub haben wir unzählige Totentrompeten (2. Foto rechts) entdeckt, dicht an dicht standen sie, man musste sie nur pflücken. Auch Graue Kraterellen konnten wir das erste Mal mitnehmen. Beim anschließenden Mittagessen konnten die Pilze in einer Sahnesauce geschmacklich glänzen!
Wir wünschen Dir und allen Pilzfreunden weiterhin einen artenreichen Pilzherbst und verbleiben bis zum nächsten Mal mit den allerbesten Grüßen!
Martin und Mona"
(2 Fotos © Mona/Martin)
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Torben schreibt am 16. Oktober 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
wegen eines Umzugs an den Fuß der Schwäbischen Alb im letzten Jahr bin ich leider erst jetzt wieder zum Sammeln gekommen. Jetzt heißt es also, sich erst mal im neuen Revier zurechtzufinden. Ein hilfsbereiter Wanderer gab mir in der letzten Woche zum Glück mit dem Schurwald einen Tipp. Es sollte tatsächlich ein guter gewesen sein, wie das angehängte Bild (rechts) zeigt.
Flockenstielige Hexenröhrlinge sowie Gelbe Hexenröhrlinge ließen sich zuhauf finden. Daneben gab es viele Maronen und Semmelstoppelpilze. Die vereinzelten Steinpilze waren leider allesamt überständig, was bei dem vielen Regen der letzten Tage aber auch nicht wundert.
Ich wünsche alles Gute für das nun vermutlich recht nahe Saisonfinale.
Herzliche Grüße Torben"
(Foto © Torben)
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Lieber Torben,
es freut mich sehr, dass Du wieder dabei bist! Dein Fehlen war mir durchaus nicht verborgen geblieben. Ich wünsche Dir ein noch erlebnisreiches und erfolgreiches Saisonfinale!
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
Foto: Ein sehr schöner Fund von Totentrompeten, Pfifferlingen und makellosen Steinpilzen aus dem Landkreis Emmendingen: Hilâl und Christian hatten ihre Freude bei ihrem schönen Pilzgang. (Foto © Hilâl/Christian)
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Hilal schreibt am 16. Oktober 2022 zu diesem Foto:
"Lieber Heinz-Wilhelm und Pilzfreunde,
unsere gestrige Reise durch die schönen Laubwälder im Landkreis Emmendingen hat uns Steinpilze, Totentrompeten und Pfifferlinge beschert.
Der erste Wachstumsschub der Steinpilze scheint nun abzuklingen. Betagte Steinpilze haben immer wieder unseren Weg gekreuzt. Die Jungen Steinis hingegen ließen bis auf ein paar Wenige eher auf sich warten.
Nach dem jüngsten Regen sind wir guter Dinge, dass in Kürze wunderbare Exemplare auf uns warten werden. In dem gleichen Gebiet haben wir an für uns neuen Stellen tolle Totentrompeten gefunden. Und die ersten Pfifferlinge mit festen Stielen und guter Qualität konnten wir auch schon ernten.
So war unser schöner Pilzgang mehr als gelungen. Hierfür sind wir sehr, sehr dankbar.
Wir wünschen allen Sammlern weiterhin erfolgreiche Funde und eine ertragreiche Pilzsaison.
Viele Grüße Hilâl & Christian"
Welzheimer Wald - Einen ganzen Korb voller Maronen (Foto rechts) hat Anton zu seiner Freude im Welzheimer Wald gesammelt, der sich über die Landkreise Rems-Murr, Ostalb und Schwäbisch Hall erstreckt. Die Pilze wurden eingefroren und dienen dem Wintervorrat. So macht das Pilze sammeln richtig Spaß! (Foto © Anton)
16. Oktober 2022
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Stuttgart-Filderstadt - "Echt schwierig" findet Elisabeth selbst nach 30 Jahren noch die Pilzsuche im Großraum Stuttgart, verglichen mit den Möglichkeiten, die ihr die heimatlichen Wälder in ihrer Kindheit in Niederbayern boten.
Dort habe sie nur 5 Gehminuten vom Wald entfernt gewohnt. Während der Pilzzeit habe es jeden Tag Pilze gegeben, vor allem Pfifferlinge. Von ihnen habe sie nur die größeren mitgenommen, dazu Rotkappen, Steinpilze, Milchbrätlinge. "Maronen haben wir nie gesammelt, weil genügend andere Pilze da waren."
Das habe sich dann in Baden-Württemberg geändert, "hier sei es schwierig, ein gutes Pilzgebiet zu finden". In diesem Jahr aber sei es erstmalig anders, es sei sogar "super", denn auf einmal finde sie schöne Exemplare.
Wie beispielsweise diese jungen Eichenrotkappen (Laubwaldrotkappen). Es waren nicht die Einzigen, die sie fand. So dürfte es in Zukunft etwas einfacher für sie werden, jetzt, da sie die Standorte entdeckt hat. (Foto © Elisabeth)
14. Oktober 2022
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Foto: Wer glaubt hier nicht im ersten Moment an Schwarzhütige Steinpilze (Bronzeröhrlinge)? Zu übereinstimmend und überzeugend ist die Kombination aus schwarzbraunen Hüten und ockerbraunen Stielen. Doch Heiko schielte unter die Hüte - und sah rote Röhren (2. Foto). Damit stand fest, dass es Flockenstielige Hexen waren - und er sie mitnehmen durfte. Denn Bronzeröhrlinge sind streng geschützt. (2 Fotos © Heiko)
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Heiko schreibt am 14. Oktober 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
ich möchte Dir ein schönes Bild von einem Quartett des Flockenstieligen Hexenröhrlings vorlegen. Ich konnte diese Exemplare heute Morgen im Kreis Leonberg finden und fotografieren. Die Hüte waren so dunkel, dass ich kurzzeitig an Schwarzhütige Steinpilze denken musste. Jedoch verrieten die roten Röhren schnell die wahre Identität. 😀
Ansonsten zeigt sich der gesamte Laubwaldbereich in meinen Gebieten nach wie vor extrem pilz- und artenreich. Lediglich Pfifferlinge und Totentrompeten vermisse ich bislang noch.
Weiterhin schöne Herbsttage und ein erholsames Wochenende wünscht Dir
Heiko"
Foto: Gruppenfoto mit Pilzkennern: wir sehen Michael, Suri und Thomas (von links) vor dem Start zu ihrem gemeinsamen Pilzgang. Für ein Foto danach wirken sie noch zu frisch... Hoppla, das hat jetzt aber gerade im Moment Thomas richtig gestellt: das Foto sei nach dem Waldgang entstanden. Da kann man mal sehen, wie jung und frisch Pilzgänge halten! (Foto © Suri)
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Foto: Wenn drei Kenner im Wald unterwegs sind, sehen die Körbe hinterher so aus. Wir lernen: Alle Pilze sind mindestens vorgeputzt wenn nicht fertig geputzt. Kein einziger überständiger Pilz ist zu sehen. Und der Bericht von Thomas hebt die große Artenvielfalt, allein bei den Täublingen (sieben Arten), hervor. (Foto © Thomas)
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Liebe Pilzfreunde,
irgendwann sind die zwei belesenen Pilzscouts Michael aus Kronau und Thomas aus Karlsruhe dahinter gestiegen, dass sie zum Teil im gleichen Revier ihre Pilze suchen. Ein mit Austernpilzen bewachsener Baumstamm über einem Waldbach, fotografiert von Michael und veröffentlicht im Pilz-Ticker BaWue, gab Thomas letzte Gewissheit. Gelassen warteten beide darauf, sich einmal zufällig im Wald zu begegnen. Es dauerte gar nicht lange, da standen sich die Zwei mit dem geballten Wissen gegenüber. Und beschlossen, einmal zusammen in die Pilze zu gehen. Jetzt war es so weit - und Michaels Freundin Suri war die Dritte im Bunde.
Ihren gemeinsamen Gang fasste Thomas, Pilzsachverständiger der DGfM, für den Pilzticker BaWue zusammen:
Foto: Das ist Thomas Handschrift, wenn er seine Pilze zuhause präsentiert. (Foto © Thomas)
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Foto: Und das ist Michaels Handschrift, wenn er sein Pilzmosaik zusammengelegt hat. Staunen dürfen wir über die Buchenschnecklinge rechts oben, die er offenbar zum ersten Mal mitgenommen hat für eine Kostprobe. (Foto © Michael)
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"Hallo Heinz-Wilhelm,
endlich haben wir es zu unserer ersten gemeinsamen Pilztour geschafft. Zu dritt zogen wir durch den Karlsruher Hardtwald um Hochstetten.
Gestartet sind wir gegen elf Uhr, wobei ich, Thomas, vorher noch schnell zu einer meiner Stellen für Trompetenpfifferlinge in den Nordschwarzwald gefahren bin, um zu schauen, ob es sich hier und heute schon lohnt. Dem war aber nicht so. Es fehlt mal wieder an Feuchtigkeit, damit sich die Kleinen prächtig entwickeln können.
Und das müssen sie auch, denn ich habe Michael versprochen, dass man in diesem Wäldchen gute vier Körbe davon füllen könnte, wobei das Maximum ohnehin meistens erst gegen Ende Oktober erreicht ist und dann aber bis weit ins Jahr hineinreicht. Je nach Temperaturen lassen sich auch im Januar und eventuell sogar noch bis in den Februar hinein verwertbare Exemplare finden.
Diskussionen über Plastiktütensammler und Pilzmatschsammler
Zu Beginn unserer Runde hatten wir es auch echt schwer, uns auf die Pilze zu konzentrieren, so viele interessante und aufschlussreiche Gesprächsthemen hatten wir. Du, Heinz-Wilhelm, warst auch eines davon. Aber keine Angst. Über Dich nur Gutes! Und das ist die Wahrheit!
Ausgelassen haben wir uns über andere. Und ich denke, wir kennen sie alle. Die Plastiktütensammler, die Pilz-auf-den-Kopf-Dreher, die Pilzmatschsammler, die Ich-schau-mal-daheim-nach-ob-ich-die-essen-kann-Sammler, die In-Ukraine-wir-essen-Sammler und so weiter und so weiter.
Als wir uns dann eingegroovt hatten, lief es wie am Schnürchen und unsere Körbe füllten sich fast wie von alleine, was in dem fast schon menschenleeren Wald auch so angenehm und erholsam war. Jedoch, wie in meinem letzten Beitrag schon erwähnt, lassen die Steinpilze auch hier allmählich nach.
Foto: Dass es Edelreizker sind, verraten schon beim ersten Blick die langen Nadeln der Kiefern, an die diese delikate Pilzart gebunden ist. (Foto © Thomas)
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Foto: Ein wunderschöner Flockenstieliger Hexenröhrling, fotografiert von Thomas. (Foto © Thomas)
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Foto: Und hier gleich Zwei, Mutter und Kind, diesmal fotografiert von Mihael. (Foto © Michael)
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Foto: Im Kuschelbett des Laubes wächst hier ein junger Kupferroter Gelbfuß heran. (Foto © Michael)
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Wer Vielfalt sucht, lernt Pilzarten kennen
Aber wir sind ja bekannt dafür, dass wir nicht nur reine Steinpilzsammler sind und dass eine gute Artenvielfalt den Korb noch viel bunter und herbstlich schöner macht. Und am Ende schmeckt so eine Mischung auch noch besser! Zumal man auch nur hierdurch zu einem breiten Wissen kommt.
Aber bevor ich wieder zu weit ausschweife, zähle ich mal auf, was so alles in meinen Körbchen Platz nehmen durfte. Dabei waren viele schöne Edelreizker, mitunter auch einige Wechselblaue Edelreizker, eine ganze Menge schönster erstklassiger Täublinge, wie: vier Frauentäublinge, einige Papageientäublinge, Buckeltäublinge und Fleischrote Speisetäublinge, einen Harten Zinnobertäubling, zwei Jodoformtäublinge und viele Blaugrüne Reiftäublinge.
Aber auch Violette Rötelritterlinge, Rotgelbe Stoppelpilze, Kupferrote Gelbfüße und zwei Lila Lacktrichterlinge durften mit. Suri fand auch noch eine Krause Glucke.
An Röhrlingen kamen vier Steinpilze, ein Flockenstieliger Hexenröhrling, drei Kuhröhrlinge und ein Pfefferröhrling in den Korb. Zwei der Steinpilze, wie auch die zwei Kuhmäuler und die Stockschwämmchen, hatte ich bereits am Morgen, während meines Trompetenpfifferlings-Kontrollganges im Nordschwarzwald, mitgenommen.
Foto: Ein Fichtensteinpilz, fotografiert im lichten Wald von Thomas. (Foto © Thomas)
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Foto: Und hier noch einer, umgeben von zwei Fliegenpilzen im Laubwald, diesmal fotografiert von Michael. (Foto © Michael)
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Foto: Ein schönes Büschel Stockschwämmchen. (Foto © Thomas)
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Zum Schluss noch zwei schöne Fotos der weißen Varietät des Grünen Knollenblätterpilzes, der hier in allen Farbvariationen wieder mal in unglaublichen Massen wächst. Weitere Giftpilze waren viele Fliegenpilze sowie ein mit Gifthäublingen besiedelter Stubben.
Nebenbei sammelte Suri noch ein paar Esskastanien. Mit Michael hatte sie in der letzten Woche bereits knapp 4 Kilo geholt.
Da in den nächsten Wochen einige Familienfeste anstehen, werde ich mich vorerst in eine kleine Sammelpause begeben. Hin und wieder werde ich natürlich trotzdem in den Wald schauen, aber erstmal keine größeren Runden drehen. Der nächste Gang mit Michael und Suri, wird aber bestimmt noch in diesem Jahr folgen.
Abschließend noch das obligatorische Gruppenfoto. Und nein, wir sind alle nicht mehr so jung wie wir aussehen. Wir haben uns dank vieler Pilzgänge halt gut gehalten…
Viele liebe Grüße von Thomas, Michael und Suri
P.S.: Warte ab, lieber Michael, noch drei, vier gemeinsame Runden und ich habe dich dazu überredet, die Prüfung zum Pilzsachverständigen zu machen. Das Zeug dafür hast du!"
14. Oktober 2022
Foto: Ein Grüner Knollenblätterpilz in Reinweiß. Er hat keine deutliche Knolle, sondern eine bleibend lappige (nicht gerandete) weiße Scheide (Volva). (Foto © Thomas)
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Foto: Wenn man diesen Grünen Knollenblätterpilz in weißer Farbe so daliegen sieht, kann man ahnen, dass der Hut wie ein Ei aus der weißen Hülle geschlüpft sein muss. Der Begriff Hülle wäre beim Grünen Knollenblätterpilz geeigneter als das Wort Knolle. Auch hier sieht man, dass sie lappig und nicht, wie bei Gelben Knollenblätterpilz, markant abgerundet ist. (Foto © Thomas)
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Foto: Der Korb ist diesmal nicht ganz so voll, doch für frische Pilzgerichte reichte es bei Patrick allemal. (4 Fotos © Patrick)
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Patrick schreibt am 13. Oktober 2022:
"Hallo,
ich war wieder an gleicher Stelle im Landkreis Schwäbisch Hall wie schon vor drei Tagen, als ich meine Wintervorräte an Steinpilzen mit einem Schlag sichern konnte.
Auch diesmal war mein Pilzkorb gut gefüllt, vor allem mit Flockenstieligen Hexenröhrlingen und erneut mit Steinpilzen.
Und hier drei Ideen aus unserer Pilzküche der letzten Tage:
Foto: Tortelloni mit Steinpilzen in Brühe
Foto: Handgeschabte Spätzle mit gebratenen Pilzen und Radiccio-Salat
Foto: Gebratene Steinpilze auf gemischtem Salat
Auch wenn man nur einmal die Woche Waldpilze essen sollte, machen wir aktuell eine Ausnahme. Lange genug haben wir gewartet!
Besten Dank, Patrick"
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Fritz schreibt am 13. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
es hat mir keine Ruhe gelassen: nach dem Braunen wollte ich unbedingt auch den Gelben Hohlfußröhrling wiederfinden. Und an der gleichen Stelle, wo auch die Braunen wuchsen, habe ich jetzt endlich auch den Gelben Hohlfuß gefunden.
Seine Anzahl hat sich gegenüber den letzten Jahren erfreulicherweise deutlich erhöht. Ich lasse sie aber nach wie vor alle stehen. Auf dem 1. Foto rechts sieht man recht gut die großen Röhrenmündungen.
Außerdem fand ich eine schöne Gruppe mit Hallimasch (2. Foto rechts). Ich nehme den Hallimasch für einen geschmacklich wunderbaren Pilzeintopf.
Liebe Grüße von Fritz aus dem Bodenseekreis"
(2 Fotos © Fritz)
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Foto: Das Ergebnis eines Waldlaufs waren diese Pilze. Michael sammelte sie auf einer nachfolgenden Fahrradtour ein. (5 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 12. Oktober 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
wie schon so oft beim Joggen entlang meiner Laufstrecke bei Kronau habe ich sie gesichtet und danach mit dem Fahrrad abgeholt: ein kleiner Schwung Sommersteinpilze entlang des Waldrandes, Schopftintlinge, Perlpilze, Safrangelbe Scheidenstreiflinge, einen Fichtensteinpilz und einen Frauentäubling.
Auch Schwarzblauende Röhrlinge und Stinktäublinge, die gerne vorgeben, Steinpilze zu sein, gibt es in Mengen.
Grüße Michael"
Blau = ungenießbar
Rot = giftig
Foto: Ein Sommersteinpilz im Sonnenschein - so schön kann der Pilzherbst sein.
Foto: Ein wunderschöner Safrangelber (oder Rotbrauner?) Scheidenstreifling. Aufschluss gäbe die lappige Volva (Scheide), die beim Safrangelben Scheidenstreifling innen orangegelblich sein müsste. Beide Arten schmecken nussig mild, sind allerdings unergiebig.
Foto: Wer möchte denn hier gerne ein Steinpilz sein?
Foto: Es ist, wie wir bei einem Blick unter den Hut feststellen können, der Gemeine Stinktäubling. Schon jung riecht er abstoßend, im Alter stinkt er nach vergammeltem Fisch.
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14 Reportagen von der Pilzsuche aus Wäldern, Feldern und in Wohnnähe
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