Rohlands Pilztouren 48:
Funde vom 04.04.2016 - 13.04.2016



Rohlands Pilztouren 48




Alle Funde des Pilzberaters ab dem 08.02.2014:

Hier geht's zum Pilztagebuch von Peter Rohland





Peter Rohland auf Tour

Leipzig: Die Morcheln, Verpeln und Maipilze warten auf den auslösenden Regenschauer




Foto: Graue Speisemorcheln, essbar.

Rohlands Pilztouren 48



Peter Rohland schreibt am 13. April 2016:

»Hallo Ihr Lieben,

zur Zeit habe selbst ich es schwer, mich im Pilzticker gegen die immer größeren Morchel- und Verpelberge durchzusetzen. Die Böhmische Verpel ist Rote Liste 3, was heißt, dass diese Pilze nur zum Eigenverbrauch zu sammeln bzw. zu schonen sind. Wir haben sonst irgendwann keine seltenen Pilze mehr. 

Bei mir in Leipzig und an anderen Stellen sind nicht so viele Morcheln und Verpeln und auch noch keine Maipilz; sie werden erst erscheinen, wenn es wieder regnet.

Einige Pilze sind aber da. Ich habe auch einmal das Sklerotium (Myzelmasse) des Anemonenbecherlinges ausgegraben und für Euch sichtbar gemacht. Es steckt in ca 8-10 cm Tiefe und ist mit dem Fruchtkörper verbunden.

Kieferzapfenrüblinge fand ich unter Sumpfzypresse und unter Kiefer reichlich. Auch habe ich die Fotos der ersten diesjährigen Stockschwämmchen hinzugefügt, die ich schon vor einigen Tagen gemacht habe.

Viel Spaß mit den Bildern Euer Peter Rohland aus Leipzig«

Blau = ungenießbar

Rohlands Pilztouren 48


Heike vom Pilzticker Thüringen antwortet Peter Rohland am 14. April 2016:

»Von den Massen an Böhmischen Verpeln, die zur Zeit auftreten, lassen wir reichlich stehen«

»Hallo Herr Rohland,

mit großem Interesse lese ich Ihre gesamten Artikel. Von denen bin ich immer ganz begeistert.

Ich denke, hoffe und glaube, dass sich jeder Morchelsammler bewusst ist, wieviel er von was mitnimmt. Ich hoffe es.

Es ist bekannt, dass die Böhmische Verpel auf der Roten Liste steht wie viele andere Morchelarten auch. Es ist auch bekannt, dass sie nicht jedes Jahr erscheint. Ebenfalls ist mir bekannt, dass sie nicht so viele Sporen trägt wie manch anderer Pilz: es handelt sich bei ihr um eine zweisporige Asci*.

Ich arbeite bzw. ernte Pilze nach bestimmten Prinzipien. Morcheln, die bereits »luftgetrocknete« Längsrippen aufweisen, bleiben generell stehen. An jedem Platz, wo Morcheln gefunden werden, bleibt minimum ein Drittel stehen. Sie erscheinen hier meist in riesigen Gruppen. Dieses Jahr ist es so, dass die Böhmische Verpel nicht selten mit über 30 Stück pro Gruppe auftritt.

Wir scheinen hier in diesem Jahr eine regelrechte »Explosion« an Böhmischen Verpeln zu haben. Offenbar sind alle erforderlichen Voraussetzungen erfüllt. Von den Massen, die derzeit auftreten, lassen wir gut und reichlich stehen.

Herzliche Grüße Heike Breuksch«

* Asci (Singular Ascus) sind die Fortpflanzungsorgane der Schlauchpilze, zu denen Morcheln gehören. Die Käppchenmorchel hat beispielsweise achtsporige Asci. Die Bedeutung der Sporenanzahl pro Ascus wird allerdings für den Fortbestand einer Art als eher unwesentlich bewertet. (hwb)

Rohlands Pilztouren 48


Foto: Frühjahrslorcheln, giftig.






Foto rechts: Böhmische Verpel, essbar.






Foto: Rehbrauner Dachpilz, essbar.


Foto: Stockschwämmchen, essbar.





Foto: Anemonenbecherlinge, ungenießbar.


Foto: Sklerotium (feste Myzelmasse) vom Anemonenbecherling, ungenießbar.

Foto: Milder Kiefernzapfenrübling, essbar.


Foto: Glimmertintlinge, essbar, jedoch nie mit Alkohol davor und danach.





Foto: Früher Risspilz, giftig.


Foto: Zu guter Letzt: Leberblümchen.

(11 Fotos © Peter Rohland)

Peter Rohland auf Tour

Die parasitierenden Anemonenbecherlinge plagen und zerstören jetzt die Buschwindröschen




Foto: Anemonenbecherlinge 1, ungenießbar.


Peter Rohland schreibt am 4. April 2016:

»Hallo liebe Pilzfreunde,

ich hatte Euch unlängst Fotos vom Anemonenbecherling versprochen, der stets auf den Wurzeln der Anemonen, also der Buschwindröschen, parasitiert, sie im Wachstum behindert und die Pflanze allmählich zerstört.

Ich fand heute auf einer Fläche von 1x1 Meter im Auewald fast 100 dieser Becherlinge. Nur selten habe ich so viele auf einem Fleck entdeckt. Sie stehen alle noch direkt am Wegrand. Wer sie sehen will, muss sich allerdings sputen, denn sie wachsen nur zur Blütezeit.

Außerdem sah ich noch den essbaren Schmalblättrigen Faserling, eine typische Frühlingsart.

  • Der Stielbovistexperte Peter Specht hat für mich die Stielboviste, die ich unlängst fand, unter dem Mikroskop bestimmt. Es handelt sich um Gewimperte Stielboviste (Tulostoma fimbriatum). Ich bin noch einmal zu ihrem Fundort gefahren und habe sie mit Begleitpflanzen im Habitat fotografiert.

Euer Peter Rohland aus dem frühlingshaften Leipzig«

Blau = ungenießbar






Foto rechts: Anemonenbecherlinge 2, ungenießbar.




Foto: Anemonenbecherlinge 3, ungenießbar.


Foto: Schmalblättriger Faserling, essbar.


Foto: Gewimperte Stielboviste in ihrem Kübelhabitat, ungenießbar.

(5 Fotos © Peter Rohland)

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