Pilzticker RP 2
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Rheinland-Pfalz
Gerhard schreibt am 2. Mai 2013:
"Hallo Heinz Wilhelm,
am 1. Mai haben meine Frau und ich ca. 15 herrliche Speisemorcheln gefunden, und zwar im Rheinauenwald bei Speyer. Auch die sogenannten Rimumo's (Rindenmulchmorcheln) sind jetzt bei uns im Garten aufgetaucht. Zusammen mit unseren Dudenhofener Spargeln gab es gleich ein herrliches Essen.
Bis dann und viele Grüße aus der Pfalz, Gerhard"
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Foto: Die Rimumo, also Rindenmulchmorcheln, sind endlich da. Sie kommen zeitgleich mit den Morcheln in den naturnahen Wäldern. Zusammen mit Spargel sind sie eine Delikatesse.
Angelika schreibt am 5. November 2012:
"Hallo aus Mainz! Ich komme erst heute zum Schreiben, und habe zwei Fragen an Dich.
1.) Habe ich eine ältere Sammlerin aus Kasachstan getroffen, die hier seit ein paar Jahren wohnt, und wir haben gegenseitig unsere Pilzfunde bestaunt :O))
Ich habe ihr meinen ergiebigen Trompetenpfifferlingsplatz gezeigt; und ihr gesagt, wie der von ihr "XY" genannte Pilz auf deutsch heißt: Hallimasch. Dann staunte ich nicht schlecht, dass sie Unmengen Nebelkappen gesammelt hatte.
Sie hatte ein Koch- und Sauer-Einmach-Rezept, dem ich nicht ganz folgen konnte, mit Zwiebel, Borretsch, Lorbeer und komischerweise, wenn ich es recht verstanden habe mit Speck oder Schweineschwarte?? Ich habe nur immer von meiner Oma gehört - riechen gut, sind giftig...
Sie erkannte die Pilze auch, sagte, bei ihnen würden die Pilze "Blaupilze" oder so heissen, obwohl sie gar nicht blau wären... Ich habe jetzt schon mal gegoogelt, aber irgendwie trau ich mich doch nicht so recht ran... Hast Du Tipps und Infos fuer mich?
2.) Das vorletzte Wochenende war ja ein Kälteeinbruch und meine geliebte Steinpilzstelle im Soonwald war zugeschneit. Trotzdem haben wir einige wunderschöne Steinpilzkerle geerntet. Zuhause angekommen, und die Pilze fingen beim saubermachen und Scheibchen schneiden an aufzutauen - krochen oder hopsten aus den Röhren der Pilze kleine, zweistecknadelkopfgrosse, schwarze Viecherl raus, wie ein Komma gekrümmt, in Massen... Da habe ich die schönen Steinpilze schweren Herzens entsorgt und meine bereits getrockneten noch zehnmal kontrolliert. Was war das für ein Viehzeug?
Liebe Grüße aus Mainz,
Angelika"
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Foto: Essen oder lieber nicht? Nebelgraue Trichterlinge alias "Nebelkappe" alias "Herbstbladl" spalten die PIlzgemeinschaft. Neben der fachlichen Antwort - siehe weiter unten - gibt es auch eine beantwortende Gegenfrage: Warum sollen wir uns, da es zeitgleich mit ihnen eine Reihe schmackhafter Pilze gibt, der Gefahr einer Unverträglichkeit aussetzen?
Hallo Angelika,
1. Russen bzw. auch Bürger ihrer eingegliederten Staaten sind über Jahrhunderte erprobte Meister im Vorbehandeln von Pilzen, die wir Europäer nicht vertragen. Sie essen die schärfsten Milchlinge wie z. B. den Zottigen Birken-Milchling (giftig!) und superscharfe, bitterste Täublinge, in Sibirien auch Fliegenpilze, auch wenn die nicht auf der Tagesordnung stehen.
In der DDR stationierte russische Soldaten haben hierzulande Pilze gesammelt und gegessen, an die sich nie ein Deutscher herantrauen würde - weil sie nach unserer Fachliteratur giftig sind. Das ist belegbar, ich kenne glaubwürdige Zeugen persönlich. Russen haben einen von Kindheit an eisernen Magen - damit können wir uns nicht vergleichen.
Der Nebelgraue Trichterling wird heute in der Pilzliteratur tendenziell vorsichtig bis ablehnend bewertet. "Essbar, aber abbrühen, wird nicht von jedermann vertragen", heißt es in "Welcher Pilz ist das?" Ich habe bislang nur zwei bis drei junge pro Mischpilzgericht "mit"-gegessen. Sie schmecken nussig, ich hatte mit ihnen bislang keine Probleme.
Dennoch rate ich von ihrem Genuss - vor allem als Solo-Gericht - ab. Siehe hierzu auch der Pilz-Ticker Baden-Württemberg (Pilzfreund Torben). Wenn die Nebelkappe, wie sie auch heißt, wächst, warten schließlich noch andere gute Pilze auf uns. Wir haben es nicht nötig, mit ihr unseren Magen und Darm zu beleidigen.
2. Deine kleinen Haustierchen in den Steinpilzen waren sicher Nematoden, Fadenwürmer. Davon gibt es abertausende Arten, auch solche, die sich spät im Jahr über die Pilze hermachen. Bei Wikipedia findest Du eine ausführliche Beschreibung dieser possierlichen Kreaturen. Natürlich war es richtig, dass Du den ganzen Klump entsorgt hast. Das Pilzjahr geht in Siebenmeilenstiefeln dem Ende entgegen, da finden wir so etwas schon mal in unserer Beute. Auf ein Neues im Neuen Jahr!
Ich hoffe, Dir weitergeholfen zu haben. Viele Grüße von
Heinz-Wilhelm
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Sven schreibt am 2. November 2012:
"Beim Spazieren im Wald heute Nachmittag nochmal vier schöne mittelgroße Steinpilze am Wald in Mainz-Lerchenberg gefunden - trotz der kalten Witterung am letzten Wochenende."
Hallo Sven,
danke für die gute Nachricht! Ja, es ist erstaunlich, siehe nur die heutige Meldung aus dem Landkreis Esslingen bei Stuttgart. Beste Steinpilze!
Der Wintereinbruch war nur kurz und der Boden ist aufgrund des sonnigen Oktobers noch gut erwärmt, so dass etliche Pilze überleben konnten. Ich sage deshalb nicht zuviel: wenn kein neuerlicher Wintereinbruch kommt, kann es dieses Jahr noch sehr spät beste Speisepilze geben, auch Steinpilze! Ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf.
Viele Grüße - und noch einmal so einen Griff wie heute - von
Heinz-Wilhelm
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Anja schreibt am 22. Oktober 2012:
"Im Wald oberhalb von Waldalgesheim gab es gestern jede Menge Riesenschirmlinge und an einer Stelle im Mischwald standen die schönsten Steinpilze, sieben auf einem Streich!"
Hallo Anja,
eine knappe, schöne Meldung!
Viele Grüße von
Heinz-Wilhelm
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Antje schreibt am 10. Oktober 2012:
"Im Lennebergwald bei Mainz am 10. Oktober viele Safranschirmpilze, Frauentäublinge, Stockschwämmchen, Sandröhrlinge und einen Maronenröhrling gefunden. Leider auch einige Grüne Knollenblätterpilze und viele Karbolchampignons."
Gerhard schreibt am 10. Oktober 2012:
"Hallo,
die Vorderpfalz, nahe Speyer, erlebt dieses Jahr ein Superpilzjahr. Steinpilze in großen Mengen, aber auch Parasole, Stock-schwämmchen, Rotkappen, Butterpilze, Hexenröhrlinge und Maronen. Birkenpilze etwas weniger. Habe selten so viele Steinpilze gefunden wie in diesem Jahr.
Gruß Gerhard"
Hallo Gerhard,
vielen Dank für diese sehr erfreuliche Meldung! Spät, aber dafür richtig - so kann man in etlichen Regionen Deutschlands dieses Pilzjahr umschreiben. Dabei kommen die Steinpilze gar nicht spät. Nur hatten uns die vergangenen drei, vier Jahre mit deutlich früherem Steinpilzwachstum - sehr stark teils schon im August - beinahe vergessen lassen, dass der Oktober traditionell ein sehr guter Steinpilzmonat ist.
Weiterhin viel Spaß bei der schönen Ernte wünscht Dir bzw. Euch
Heinz-Wilhelm
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Foto: Ein solcher Anblick lässt unser Herz höher schlagen: Steinpilze in einer Fichtenschonung. Aber auch und gerade im Laubwald haben Steinpilze derzeit ihr großes herbstliches Stelldichein (Foto © Monika Tahl).
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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