Pilzticker BaWue 381:
Funde vom 11.09.2022 - 12.09.2022

Pilzticker BaWue 381

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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs

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Thomas auf Champignonfeldzug am Spielplatz

Foto: Champignonpräsentation. Die hellen sind Stadtchampignons, die dunklen oben links Gegürtelte Champignons. Deren einer befindet sich auch oben in der Mitte. (7 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 12. September 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

im Moment kann ich mich echt glücklich schätzen, dass wir so viele pilzessende Freunde haben, die uns die Funden geradezu aus den Händen reißen.

Da wir gestern Morgen nur einen Stoffbeutel auf dem Spielplatz dabei hatten, der am Ende mit einem Riesenbovist und Nelkenschwindlingen gefüllt war, mussten wir viele, viele leckere Champignons erstmal stehen lassen.

Deshalb ging es heute am Abend nochmal mit dem Körbchen auf unseren Lieblingsspielplatz. Lieblingsspielplatz deshalb, weil es hier genügend tolle Spielgeräte für die Kleinen gibt, er sehr sauber und gepflegt ist und weil hier das ganze Jahr über an den verschiedensten Stellen mitunter beste Speisepilze wachsen. Angefangen von A wie Austernseitling bis Z wie Ziegenlippe.

Selbst ausgewachsene Champignons, große Pionierpilze, wie ich die voranwachsenden Exemplare so gerne nenne, wären komplett madenfrei gewesen. Dennoch durften solche Klopper zum Aussporen dort bleiben, ich konzentrierte mich eher auf die jungen und knackigen.

Und wenn man dann ein Nest von ihnen gefunden und frei gelegt hat, kommen immer noch einige mehr hinzu, siehe das entsprechende Foto.

Foto: Den ausgewachsenen Stadtchampignon mit reichlich Erde auf dem Hut...

Foto: ...schnitt Thomas ab, um zu sehen: er ist völlig madenfrei. Trotzdem ließ er die Großen im Wald zurück. 

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Foto: Denn er hat es mehr mit den jungen Exemplaren wie diesem, der aber auch schon gelernt hat, wie man die Erde richtig schiebt. 

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Foto: Dieses Nest von Stadtchampignons hat Thomas freigelegt. Es zeigt uns, dass die Pilze schon im Erdreich voll entwickelt sind und deshalb soviel Erde schieben können und entsprechend schmutzig sind. Sie werden deshalb auch Erdschieber genannt. Die Art liebt nährstoffreiche Böden. 

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Auch junge Gegürtelte Champignons kamen mit ins Körbchen. Auf dem Foto mit dem Gesamtfund sind sie links oben zu sehen. Ein Vorzeigeexemplar der Gegürtelten Champignons habe ich mal fast ungeputzt zum Gesamtfund gelegt (oben Mitte), da hier seine Merkmale, die gegürtelte Ringzone und die Natterung am Stiel, sehr gut erkennbar sind.

Da ich vor längerem schon mal erzählt habe, dass ich auf meinen Wintergängen gerne mal ein, zwei dickere Äste mit Judasohren mitnehme, um davon ganzjährig ernten zu können, sende ich noch ein Foto, wie diese mittlerweile über zwei Jahre alten Äste heute aussahen. Judasohren im September im eigenen Garten, wer begrüßt das nicht?

Viele liebe Grüße, Thomas"

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Foto: Junge Gegürtelte Champignons sudeln sich, wie man sieht, nicht minder gern wollüstig im Wald- oder Wiesenboden. Sehr schön sind am Hutrand die Velumreste zu sehen. Vom Verzehr älterer oder gar alter Pilze dieser Art ist wegen Unverträglichkeitsgefahr abzuraten. 

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Foto: Und hier noch ein Blick in Thomas' Garten. Der vor zwei Jahren aus dem Wald mitgebrachte Ast, wohl ein Holunder, trägt wieder Judasohren. Judasohren eigene Ernte, kann man sagen. 

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Gerstetten: Der kleine Pilzsammler Sven ist auf gutem Weg

Christian schreibt am 11. September 2022:

"Der kleine Pilzexperte Sven, sieben Jahre alt, fand heute bei Gerstetten im Kreis Heidenheim diesen schönen Steinpilz.

Am Ende waren es deren drei plus acht Maronenröhrlinge. Seine Mama wird daraus sicher ein schmackhaftes Gericht kredenzen!"

(Foto © Christian)

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Wenn einem in einem Waldgemälde eine Glucke vor den Reifen läuft

Nördlichster Kreis Calw u. südlicher Enzkreis - Dieses Waldgemälde mit einem gluckenden Wegelagerer soll die heutige Sonntagsarbeit am Pilzticker beschließen. 

Das Foto stammt von Frank, einem nicht ganz alltäglichen Pilzsammler, jedenfalls was die Fortbewegungsart betrifft:

"Ich fahre immer mit dem Fahrrad, um zügig von einer zur anderen meiner Pilzstellen zu gelangen. Teils liegen sie recht tief im Wald, daher ist es so ökonomischer. Die klassische Route beträgt um die 25 gefahrene Kilometer. Hinzu kommen noch die vielen Gelaufenen. Die Höhenmeter fallen nicht sonderlich ins Gewicht, da ich auf dem nördlichen Schwarzwaldplateau unterwegs bin." Zehn bis 15 Plätze klappere er auf diese Weise ab.

Da läuft einem schon mal mitten auf dem Weg eine stattliche Glucke vor den Reifen oder die Füße und gebietet Halt. Und der Betrachter wünscht sich im Stillen, dass ein begabter Kunstmaler dieses Motiv mitsamt der herrlich stimmungsvollen Waldkulisse auf die Leinwand bannen möge.

Ein tolles Foto, lieber Frank, vielen Dank! 

(Foto © Frank)

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Die tolle Steinpilz-Schau exklusiv für Heiko bei Leonberg

Foto: Wo am Donnerstag noch nichts zu sehen war, standen sie heute in Perfektion da: tolle madenfreie Steinpilze im besten Alter, in bester Größe. 

Heiko schreibt am 11. September 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm, 

am Donnerstag Nachmittag war bei Leonberg noch nicht ein Röhrling zu sehen. Das hat sich heute grundlegend geändert. Die schönsten Steinpilze standen da wie eine Eins. Und alle hatten das perfekte Alter.

Zudem fand ich noch beachtliche Gruppen von Blutroten Röhrlingen, deren einen ich wegen seiner herrlichen Kardinalröte einzeln zeige (Foto rechts).

Viele Grüße Heiko" 

(6 Fotos © Heiko)

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Auch ohne dicke fette Röhrlinge warten die leckersten Pilzarten - zum Beispiel Nelkenschwindlinge

Foto: Es müssen nicht immer die dicken fetten Röhrlinge sein. Thomas ist - wie Michael - ein großer bekennender Fan von Nelkenschwindlingen. Sie haben einen herrlich pilzigen Geschmack und machen sich exzellent in Rührei oder in hellen Soßen und Suppen. (6 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 11. September 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

das was Du in den letzten Tagen hier schaffst, grenzt ja wirklich an Akkordarbeit. Bei so vielen Pilznachrichten, die Dich derzeit erreichen, kommst Du momentan wohl gar nicht mehr zur Ruhe. Geschweige dem, in die Pilze. An dieser Stelle auch mal wieder ein riesiges Dankeschön für Deine Aufopferung und Deine Mühen, die Du tagtäglich in Deinen Pilzticker steckst. Vielen, vielen Dank dafür!

Und wie so oft, scheint es zwischen Michael und mir irgendwie eine Art Gedankenübertragung zu geben. Denn auch auf unserem Lieblingsspielplatz und auf den Wiesen rund um Karlsruhe wachsen die köstlichen Nelkenschwindlinge gerade wieder in großen Massen, mit dem kleinen Unterschied, dass sich hier nach langer, langer Zeit, auch endlich wieder die ersten Mykorrhiza-Pilze zeigen.

Dazu gehört in erster Linie ein wunderschöner Schwarzhütiger Steinpilz, der selbstverständlich an Ort und Stelle stehen bleiben durfte. Zu den vielen schönen Nelkenschwindlingen die ins Körbchen wanderten, kam auch noch ein schöner Riesenbovist. Einige weitere Exemplare befanden sich leider schon in der Babyplanung, wobei ich sie natürlich nicht stören wollte.

Auch ohne die dicken und fetten Röhrlinge lassen sich momentan die Körbe recht gut mit den leckersten Pilzarten füllen - man muss sie nur auf dem Schirm haben.

Viele liebe Grüße, Thomas"

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Foto: Einfach putzig, wie diese Nelkenschwindlinge dastehen in familiärer Geschlossenheit. Mit dieser Formation bilden sie wunderschön ihren botanischen Namen Marasmius oreades ab, benannt nach den Oreaden, den Bergnymphen in der griechischen Mythologie. Sie scheinen sich hier zum Tanz aufzustellen. 

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Foto: Sie danken dem Regen mit massenhaftem Wachstum. 

Foto: Der prächtige Schwarzhütige Steinpilz blieb wegen seiner Seltenheit an Ort und Stelle. 

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Foto: Dieser Riesenbovist wanderte zum Verzehr in die Küche. 

Foto: Und dieser wäre noch im 1. Weltkrieg hoch willkommen bei manchem Militärarzt gewesen. Das Sporenpulver des Riesenbovists wirkt blutstillend, antiseptisch und entzündungshemmend, weshalb der Riesenbovist im Mittelalter den volkstümlichen Namen Bovista chirurgorum erhielt. 

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