Pilzticker BaWue 375:
Funde vom 24.08.2022 - 01.09.2022



Pilzticker Bawue 375




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Pilzglück in der Obstplantage: Ewald freut sich im Bodenseekreis über zwei prächtige Riesenboviste


Foto: Da kam Freude auf bei Ewald und seinem Sohn Andreas: die zwei Riesenboviste präsentierten sich in bestem Zustand, waren innen ganz weiß, fest und völlig madenfrei.

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Andreas schreibt am 1. September 2022 für seinen Vater Ewald:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

bei einem Spaziergang im Bodenseekreis strahlten zwei superschöne Riesenboviste in einer Obstanlage um die Wette. Sie hatten einen Durchmesser von 30 und 20 Zentimetern und waren innen schneeweiß.

Als Schnitzel und Pilzgulasch mit Nudeln ein Leckerbissen!

Einen kleinen Bovist in Tennisballgröße habe ich stehen gelassen; er darf noch ein wenig wachsen.

Liebe Grüße Ewald und Andreas"

(3 Fotos © Ewald/Andreas)

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Foto: Sollte dies etwa der Fuß von Tennis-Star Novak Djokovic sein, der seinen Tennisball sucht? Nein, es ist Ewald, der den kleinen, gerade mal tennisballgroßen Riesenbovist begutachtete und entschied, dass er gerne noch weiterwachsen darf, damit hoffentlich nicht nur er etwas davon hat. 

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Rein in die Glucken im Raum Karlsruhe! 


Foto: Ein Prachtexemplar von einer Krausen Glucke am Fuße einer schon sichtlich altersschwachen, mitgenommenen Kiefer. (3 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 31. August 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

so wie es momentan aussieht, könnte meine frühe Prognose vom 18. Juli im Pilzticker Rheinland-Pfalz in Bezug auf ein gutes Gluckenjahr wohl voll ins Schwarze treffen.

Denn wo immer ich auch hinkomme, die Krausen Glucken stehen bereits parat. Und in den nächsten Tagen dürften wohl noch etliche von ihnen nachkommen.

Meine Beobachtungen, die ich in all meinen Pilzjahren gemacht habe, zeigen immer wieder, dass für ein zahlreiches Erscheinen im Spätsommer starke Regenfälle im Juni und eine darauf folgende extreme Hitze und Trockenheit wichtig ist.

Also genau das, was wir in diesem Jahr hatten: mit gut einhundert bis einhundertzwanzig Litern Regen auf den Quadratmeter, und das über den ganzen Juni verteilt. Das setzt die Kiefer, aber auch das Myzel der Krausen Glucke enorm unter Stress, was die Glucke gerne annimmt, um dann, wenn wieder erste Regenfälle einsetzen, massenhaft zu wachsen.

Heute war ich nur auf einer kleinen schnellen Runde in meiner Mittagspause mit dem Fahrrad im Hardtwald bei Karlsruhe unterwegs. Und auch hier gluckt es bereits kräftig vor sich hin. In nicht einmal zwanzig Minuten konnte ich zwei Glucken finden, wobei die zweite aber schon bis auf den Strunk abgefressen war. Umso schöner war das Prachtstück, das ich mitgenommen habe, das diesmal komplett an unsere Freunde Caro und Kolja mit Tochter Lotta geht.

Wer sich also jetzt nicht in die Glucken begibt, wird so einiges verpassen.

Dank des Regens der vergangenen Tage und der positiven Aussichten für diese Region werden auch die ersten Mykorrhiza-Pilze hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ein bisschen Geduld sollten wir allerdings noch haben.

Viele liebe Grüße, Thomas"

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Foto: Da gluckt sie vor sich hin, die Fette Henne. Wie gut, dass Thomas in der Mittagspause mit dem Fahrrad auf Inspektionstour war. Da konnte das prächtige Exemplar...

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Foto: ...wenige Stunden später in der heimischen Küche landen. Und Karo, Kolja und Lotta durften sich auf leckere Bissen freuen. 

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Keine Pilze, aber reichlich Schlehen und Schwarznüsse für Michael


Foto: Die Schlehen wachsen üppig, Michael darf sich auf gute Ernte freuen, damit er seinen geliebten Likör herstellen kann. Idealerweise erleben sie die ersten Fröste, was die Früchte leicht süßen lässt und umso aromatischer macht. Das Holz vom Schlehdorn, auch Schwarzdorn genannt, zählt zu den härtesten Gehölzen Europas. Gut daumendicke Stöcke wurden früher zum Aufhängen für schwere Schinken oder Würste über Jahrzehnte genutzt, ohne dass sie brachen. (7 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 31. August 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern radelte ich durch die Wälder, um mir einen Überblick zum Pilzaufkommen zu verschaffen.

Außer zwei Wurzelnden Bitterröhrlingen, einem Nadelholzbraunporling und vereinzelten Getigerten Sägeblättlingen herrscht in der Region Kronau noch tote Hose. Umso mehr freute ich mich, auch wenn es nicht die Pilze betrifft, über den Anblick der üppig gedeihenden Schlehen, die ich für meine Wein- und Likörherstellung gerne ernte.

Ein weiterer toller Fund war ein einziger, ca. 20 Meter hoher amerikanischer Schwarznussbaum. Wie oft bin ich schon an ihm vorbeigekommen, doch erst gestern ist er mir erstmals aufgefallen. Ein paar der Nüsse waren bereits reif (Foto rechts) und sind schon gegessen.

Das dekorative Holz der Schwarznuss hatte ich vor einiger Zeit geschenkt bekommen. Ein kleiner Schatz, den ich gerne für meine Messerfertigung verwende. Eine schönes Beispiel ist das abgebildete Küchenbeil, das ich für Suri geschmiedet habe.

Viele Grüße Michael"

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Foto: Da warten noch viele Schwarznüsse auf Michael, der sich solch willkommene Beute grundsätzlich nicht entgehen lässt. 

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Foto: Ein hoch dekorativer, schön gewachsener Schwarznussbaum mit seinen typisch gefiederten Blättern, die, wie hier, paarig wachsen, aber auch unpaarig stehen können. Die an lichten Standorten in Auenwäldern wachsende Baumart benötigt einen pH-Wert zwischen 5 und 7, mag aber auch gut durchlüftete, nährstoffreiche, tiefgründige Lehmböden. Ihre bekanntesten Standorte in Deutschland sind Lampertheim und Benzheim in Hessen und Philippsburg im Norden des Landkreises Karlsruhe. Die Heimat der Schwarznuss ist das östliche Nordamerika.

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Foto: Ein Küchenbeil mit einem Griff aus Schwarznussholz, von Michael hergestellt für Suri. 


Foto: Ein paar Pilze fand Michael auch, allerdings nichts zum Mitnehmen. Diese ohnehin ungenießbaren Wurzelnden Bitterröhrlinge sind schon sichtlich von der Hitze und Trockenheit geschädigt. 

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Foto: Ein Nadelholzbraunporling, unkorrekt auch oft Kiefernbraunporling genannt. Unkorrekt deshalb, weil er gar nicht selten auch an Fichtenstümpfen wächst. 


Gehämmert und blasshütig: Ein ziemlich seltener Röhrling


Foto: Die tiefen Gruben und Kerben besonders zum Hutrand hin waren namengebend für den Gehämmerten Steinpilz. Der Pilz ist selten, hat aber den Schutzstatus wie der Steinpilz, darf also in der vorschriftsmäßigen Menge entnommen werden. (3 Fotos © Heiko)

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Heiko schreibt am 29. August 2022:

"Guten Morgen Heinz-Wilhelm,

seit zwei Jahren - immer Ende August - beobachte ich an einer treuen Stelle (5x5 Quadratmeter) in einem kleinen Parkstück im Kreis Ludwigsburg, wie sich bis zu zehn Exemplare vom seltenen Gehämmerten Steinpilz (Marmorierter Röhrling) zeigen.

Zwischen Hainbuchen und Linden konnte ich heute den ersten Fund eines jungen Exemplars in diesem Jahr machen. Im jungen Stadium ist der Stiel (ähnlich wie beim Laubwald-Anhängselröhrling) noch kräftig gelb. In den nächsten Tagen werden die Farben mehr und mehr verblassen. Ich hoffe, meine Bilder mit den kraterartigen und marmorierten Stellen am Hut zeigen sehr gut, welchem Umstand dieser Pilz seinen Namen zu verdanken hat.

Da diese Art selten ist, blieb der Fund stehen.

Beste Grüße Dir und allen Pilzfreunden, Heiko"

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Foto: Ein weiterer volkstümlicher Name dieser Pilzart kommt auf diesem Foto sehr gut zum Ausdruck: er wird auch Blasshütiger Röhrling genannt. Hier ist die Blässe großflächig zu sehen, meist ist sie typisch für die Hutmitte. Das Merkmal eines dritten Namens ist hier nicht vorhanden: er heißt auch Marmorierter Röhrling, wegen der hellen oder dunklen Linien, die manchmal seine Huthaut durchziehen. 

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Foto: Hier ist der zerklüftete - gehämmerte - Charakter des Hutes noch einmal sehr gut zu erkennen. 


Das war Sepps Tag: Ein sehr seltener Dorniger Stachelbart an einer Birke im Landkreis Reutlingen


Foto: Der Dornige Stachelbart ist ein seltener bis sehr seltener Pilz; er wurde hiermit erst zum dritten Mal unserer Website gemeldet. Zuvor hatten ihn lediglich Oliver und Margit vom Pilzticker RP sowie Stefan vom Pilzticker Hessen gefunden. (2 Fotos © Sepp)

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Sepp schreibt am 24. August 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm, 

heute war mein Tag! Auf meiner Runde in einem der Wälder in Landkreis Reutlingen habe ich einen Dornigen Stachelbart gefunden und konnte schöne Bilder machen. Den Pilz habe ich im Wald gelassen.

Weitere Funde waren eine kleine Krause Glucke, eine Hand voll Stockschwämmchen und Schmetterlingstrameten.

Dir und allen Pilzsuchern herzliche Grüße!

Sepp"

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Foto: Dass er an einer Birke wächst, ist für den Dornigen Stachelbart noch seltener. Wenn, dann findet man ihn eher an Rotbuchen, wobei er starke, dicke, vergehende Stämme bevorzugt.

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