Pilzticker Bawue 235: Pilzfunde in Baden-
Wuerttemberg vom 07.03.2020 - 17.03.2020



Pilzticker Bawue 235




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Landkreis Karlsruhe: Thomas freut sich über seine ersten Morchelbecherlinge


Thomas schreibt am 17. März 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

ich habe heute eindeutig meine ersten Morchelbecherlinge gefunden, und zwar im Landkreis Karlsruhe. Ihr typischer Chlorgeruch ist unverkennbar.

Nun bin ich sehr gespannt darauf, wie sie schmecken werden. Fundort war ein Waldrand mit Bachnähe, direkt am Weg. Zwei Exemplare sind auf dem Foto rechts zu sehen. Es ist letztlich ein großer Teller voll geworden. Hinzu gesellte sich noch schöner junger Bärlauch.

Viele Grüße Thomas«

(Foto © Thomas)

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Ronnys Frühlingsgang am Neckar mit einer ersten Böhmischen Verpel und einem Fall für die Fachliteratur


Foto: Einen schönen Frühlingsfund bei einem sonnenbeschienenen Pilzgang entlang des Neckars machte Ronny. Wir sehen etliche Morchelbecherlinge, eine Böhmische Verpel, einen Prachtbecherling, Judasohren sowie ganz rechts und auf dem Bild hierunter (rechts) einige der sehr seltenen (ungenießbaren) Beigebraunen Sandborstlinge. Ronny nahm sie zur sicheren Bestimmung mit nach Hause. (4 Fotos © Ronny)

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Ronny schreibt am 15. März 2020:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

heute zog es mich wieder in Richtung der Auwälder am Neckar nördlich von Stuttgart.

Auf meiner ersten Etappe konnte ich eine schöne Menge an Aderigen Morchelbecherlingen finden, auch Prachtbecherlinge und Judasohren kamen noch hinzu.

Milde Temperaturen und leicht sonniges Wetter verschönerten den zweiten Teil der Wanderung entlang des Neckarufers zu einer herrlichen Frühlingsrunde. Welch ein Glück, als ich unmittelbar in Ufernähe die für mich erste Böhmische Verpel 2020 entdecken konnte.

Leider blieb es bei dem einen Vorboten. Die Verpa bohemica lässt sich gut durch den innen wattierten wie auch gekammerten Stiel von anderen Morchelarten unterscheiden. Die Oberfläche des Stieles ist hingegen fast kleiig-körnig. Diese Pilzart tritt fast immer vor den Spitzmorcheln auf.

Anschließend durfte ich mich über eine Gruppe von ungenießbaren Beigebraunen Sandborstlingen (Geopora foliacea, Foto rechts) freuen. Diesen Pilz habe ich bisher noch nicht gefunden. Prompt lag ich mit meiner anfänglichen Vermutung, es handle sich dabei um den Blasigen Becherling, gehörig daneben. Erst eine genaue Prüfung zuhause brachte die Lösung.

Leider konnte ich auch auf dieser Tour noch keine Speisemorchel entdecken. Verwunderlich war das nicht, folgen sie doch in aller Regel auf die Spitzmorcheln.

Ich wünsche Dir & allen Pilzfreunden noch ein schönes Wochenende. Genießt die herrliche frische Luft draußen in der Natur!

Grüße & bis bald, Ronny  (Pilzfreund71 auf Youtube

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Foto: Die Böhmischen Verpeln wie dieses Exemplar treten in aller Regel vor den Spitzmorcheln auf. Sie überdauern diese und wachsen häufig noch, wenn die Speisemorcheln bereits da sind, mit denen sie gar nicht selten Seite an Seite zu finden sind.

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Foto: Ein ganzes Nest von Beigebraunen Sandborstlingen. Die extrem seltenen Pilze wachsen typischerweise auf kalkhaltigen sandigen nackten Böden des Laubwaldes. Sie schmecken zu erdig, als dass man sie essen könnte.

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Frühlingsfreuden im Schönbuch trotz der erbarmungslosen Sabrina


Foto: Von dieser Schmetterlingstramete nahm Renate einige Rosetten mit, um sie zu einem Gesundheitstee zu verarbeiten. Der Geschmack des Pilzes beim Kauen sagte ihr zu. (3 Fotos © Renate)

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Renate schreibt am 13. März 2020:

»Guten Tag, lieber Heinz-Wilhelm,

ich hoffe, es geht Dir gut und Du bist wohlauf.

Ich war gestern mit einer lieben Freundin in den Wäldern am Rande des Schönbuchs unterwegs und auch ein wenig auf der Suche nach den ersten Frühlingsboten. Bei uns ist das Klima etwas rauer, weswegen wir mit dem Frühling immer etwas später dran sind.

Aber der erste erntereife Bärlauch ist bereits da. Mir fiel auf, dass es dieses Jahr viele der giftigen Aronstabpflanzen gibt, die sich tückisch unter den Bärlauch mischen. So mussten wir bei unserer Ernte auf der Hut sein. Nach sorgsamer Auslese nahmen wir je ein Körbchen Bärlauch mit nach Hause. 

Meine Freundin entdeckte dann am Baumstumpf einer Rotbuche - es war der Fund des Tages - Schmetterlingstrameten. Was für eine Freude über diesen Erstfund, zumal dieser Pilz ja als Heil- und Vitalpilz vor allem im ostasiatischen Raum eine große Rolle spielt. Die meisten Exemplare waren noch gut zur Teezubereitung geeignet.


Foto: Eine Kolonie von Gesäten Tintlingen. Sie sind zwar essbar, jedoch wegen ihrer schnellen Vergänglichkeit und ihres begleitenden strengen Alkoholverbotes von zwei Tagen vor bis zwei Tagen nach dem Verzehr wenig attraktiv für die Küche. Von den Glimmertintlingen unterscheiden sie sich durch die fehlenden glänzenden Schüppchen. Zum Ausgleich haben vor allem ältere Glimmertintlinge eine prägnante Riefung von der Hutmitte an abwärts.

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Obwohl es ja da und dort heißt, dass sie ungenießbar sei, war ich ganz mutig und habe ein Trametenstück zerkaut. Man sagt ja, sie sei eine Art Kaubonbon für Waldgänger. Ich fand sie wohlschmeckend, habe sie nach gründlichem, längerem Kauen allerdings nicht hinuntergeschluckt. Die geernteten Hüte werden nun geschnitten, getrocknet und dann als Tee Verwendung finden. Ich bin schon sehr gespannt, wie er schmeckt.

Weiter habe ich dann noch eine Großfamilie von Gesäter Tintlinge* entdeckt. Alle Generationen von jung bis alt waren vertreten. Sie durften samt und sonders im Wald bleiben. Das galt im Übrigen auch für die ersten zarten Primeln (Schlüsselblumen).

Alles in allem war es ein wunderschöner Nachmittag, auch wenn der Anblick des vom Sturm Sabrina total zerstörten Fichtenwaldes mich sehr traurig gemacht hat. Dies war mein geliebtes Steinpilzrevier.

Dir, lieber Heinz-Wilhelm, sowie allen Pilzfreunden sende ich herzliche Grüße und wünsche viel Gesundheit in diesen für uns alle schweren Zeiten!

Renate aus Böblingen«

* Nur ohne Alkoholverzehr (auch vor- und nachherig) essbar

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Foto: Ein giftiges Aronstabgewächs (breite Blätter) inmitten von jungem Bärlauch. Da heißt es, beim Pflücken der Bärlauchblätter sehr aufmerksam zu sein

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Der Wald bei Kronau empfiehlt die Zubereitung einer Frühlingspilzsuppe


Foto: Glimmertintlinge eignen sich gut als Suppenpilze - und schmecken nicht einmal schlecht. Sie sind typische Frühaufsteher, die an vermoderndem Holz wachsen. Wer sie essen will, darf allerdings in der Zeitspanne von zwei Tagen vor und nach dem Verzehr keinen Alkohol trinken. (4 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 10. März 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

die letzten beiden Tage war ich zusammen mit Suri unterwegs, um nach Spitzmorcheln zu schauen. Morcheln haben wir leider noch keine gefunden, dafür aber bereits die ersten Stockschwämmchen.

Des Weiteren entdeckten wir einen Stubben voller Grünblättriger Schwefelköpfe und Glimmertintlinge. Und für das Auge gab es Teppiche voller blühendem Immergrün und Weißen Buschwindröschen.

Viele Grüße Michael und Suri«

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Foto: Auch die Stockschwämmchen zählen zu den sehr frühen Speisepilzen. Wie wär's mit einer Stockschwämmchen-Glimmertintlingssuppe

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Foto: Schon von weitem zeigen sich die Grünblättrigen Schwefelköpfe - im Gegensatz zu den Stockschwämmchen mit ihren eher stumpfen Hellbrauntönen - im schwefelgelben, leicht leuchtenden Farbton.

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Foto: Das Blau der zarten Blüten vom Immergrün erfreut, oftmals als Teppich, das Herz im Frühjahrswald. Der kriechende Halbstrauch blüht ab März von Hellblau bis Violett. Er ist eine Pflanze der Laub- und Buchenmischwälder mit starker Standorttreue. Nicht selten zeigt deshalb das Immergrün den Standort früherer Siedlungen an, denn es war im Mittelalter ein typisches Burggartengewächs.

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Im schneefreien Freudenstädter Tal entdeckt Rene in Stefans Begleitung seine ersten Spitzmorcheln


Foto: Rene erlernte unter Anleitung von Stefan den Morchelblick. Nachdem er die erste gefunden hatte, war auch schon seine Leidenschaft für diese begehrten Pilze geweckt. Im Netz (zweites Foto) sammelte sich eine für die sehr frühe Fundzeit beachtliche Menge.

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Rene schreibt am 7. März 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm, 

ich bin der Rene und wohne auf dem Kniebis bei Freudenstadt.

Hier liegen noch 20 Zentimeter Schnee, aber mein pilzverrückter Nachbar hat mich heute mit ins Tal genommen auf rund 600 Höhenmeter. Dort ist es schneefrei und die ersten Spitzmorcheln schauten schon aus der Erde.

Es war heute meine erste Pilztour, zu der mich mein Nachbar Stefan mitgenommen hat. Und er hat mich, nachdem ich die erste Morchel selbst gefunden habe, direkt mit dem Morchelfieber angesteckt. 

Geschmeckt haben sie auch sehr gut. Wir haben uns einen Jägertoast mit den Pilzen zubereitet, es hat gerade so für zwei Portionen gereicht.

Die Saison geht gerade erst los - ich freue mich drauf!

Liebe Grüße Stefan und Rene«

(3 Fotos © Rene)

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Foto: Noch etwas blässlich von ihrer Jugend und der Kühle stehen sie da. Eine junge Schnecke hat auch schon Hunger auf Spitzmorchel.

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