Pilzticker Thueringen 91
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens
Foto: Da läuft einem doch das Wasser im Mund zusammen! Heike zeigt ihren Schwefelporling als Antipastivariation (links); rechts daneben ein gegrillter Spieß von der Rehkeule. (4 Fotos © Heike)
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Foto: Muss natürlich auch gesondert gezeigt werden, weil es gar zu einladend aussieht: Heikes Schwefelporlings-Antipasti im exotisch-bunten Gourmetlook.
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Heike schreibt am 14. Mai 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
zuerst einmal herzliche Grüße an Dich nach der langen langen Zeit.
Heute möchte ich mich auch endlich einmal wieder melden.
Was soll ich sagen. Kaum wird es Frühling, herrscht große Trockenheit. Aber das ist ja nichts Neues mehr. Mein Pilztagebuch bescheinigt mir, dass in den letzten vier, fünf Wochen exakt 10 mm Niederschlag bei uns gefallen sind. Da weißt Du, wo die Morcheln geblieben sind. Aber was nützt es, man muss es nehmen, wie es kommt.
Die alte Leier: Es fehlt der Regen
Die Jagdsaison startete dagegen erfolgreich für uns. Zwei Stück Schwarzwild und zwei Rehböcke konnten wir seit April erlegen. Bei der Jagd kam uns das trockene Wetter wiederum gelegen. Fast täglich waren Ansitz oder Pirsch möglich. Einzig die Tage, an denen heftiger Ostwind ging, fiel die Pirsch aus. Wenn der Wind jagt, bleibt der Jäger zu Hause.
Auch für kommende Woche wird wieder Regen angekündigt, was eine Grundlage für die ersten Sommersteinpilze sein könnte. Doch warten wir es ab. :)
Erst einmal sind die Schwefelporlinge dran, auch bei uns. An vielen Ecken quillt es quietschgelb aus dem Holz hervor. So musste natürlich auch ich einen Teil ernten. Zu Hause angekommen, teilte ich die Beute. Einen Teil für uns, einen Teil für den Nachbarn.
Ich machte mich sogleich ans Werk und bereitete uns ein Antipasti vom Schwefelporling zu.
Der Nachbar war von den Socken
Zutaten wie Aceto Balsamico, Honig, frische Pepperoni, frische Kräuter wie Rosmarin, Oregano und Thymian aus dem Garten sowie Olivenöl und andere Gewürze kamen zum Einsatz. Nach der Fertigstellung stellte ich das Antipesto bis zum Abend kühl. Dann wurde es mit einem mediterranen Grillspieß von der Rehkeule verspeist.
Unserem Nachbarn reichte ich eine Kostprobe vom Antipasti rüber. Der war von den Socken. Er meinte nur: "Da weiß ich, was ich mit dem anderen Teil mache." :). Von den ersten Stückchen hatte er sich Schnitzelchen gebraten.
Lieber Heinz-Wilhelm, anbei wie immer einige Fotos vom schönen Schwefelporling. Ein beeindruckendes Foto vom April auch aus unserem Pirschbezirk von einem Rudel Damhirsche. Damhirsche und Damtiere (Damtier, so sagt man zum weiblichen Dam) leben immer getrennt. Ihre Rudel sieht man also außer zur Brunft - von Oktober bis Dezember - immer getrennt. Solche Anblicke bleiben den meisten von uns verborgen.
Ganz herzliche Grüße an Dich und an alle Pilzsammler
Heike & Dieter"
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Foto: Dem jungen Schweifelporling ist anzusehen, wie weich sein Fruchtfleisch noch ist. Perfekt für die Ernte!
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Foto: Ein Anblick, den wir Pilzsammler auch in Jahrzehnten wohl kaum einmal erleben werden: fünf Damhirsche beim Äsen an einem Jungbaumstreifen. Das Foto schoss Heike am 19. April 2022 um 15 Uhr.
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Monika schreibt am 11. Mai 2022:
"Herzliche Frühlingsgrüße an Dich, lieber Heinz-Wilheln, und an alle Pilzfreunde!
Heute habe ich ihn entdeckt, den Schwefelporling, an einer mir bekannten uralten Weide, in der Nähe von Triptis.
Ich habe lediglich ein paar Fotos gemacht. Ernten kann man den Pilz nämlich nicht, denn der Baum steht zu dicht am Wasser.
Bei uns in Ostthüringen ist es sehr trocken und sonnig und der Blütenstaub bedeckt die Landschaft. Hoffentlich regnet es bald mal, denn ein nasses Frühjahr ist gut für das gesamte Pilzwachstum.
Viele liebe Grüße von Monika"
(3 Fotos © Monika)
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2 Fotos: Uralt ist sie, die Weide, an der Monika schon seit einigen Jahren das Wachstum des Schwefelporlings im Frühling beobachten kann. An den Pilz kommt sie allerdings nicht heran. Den Stockenten (rechts) ist das nur recht, da können sie in aller Ruhe sonnenbaden.
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Jürgen schreibt am 24. Februar 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
ziemlich genau fünf Wochen zeitiger als in den letzten beiden Jahren habe ich heute die ersten Märzschnecklinge (Foto rechts) gefunden. An einem neuen Standort, der jetzt mein elfter Fundort dieser Pilzart ist. Der Platz: Ein Waldweg in Südhanglage, Steilwände zwischen zwei und fünf Metern Höhe mit Lehm und Buntsandsteinen.
Ein lichter Kiefernwald mit mehr Tod- als Lebendholz, die Wurzeln der Kiefern sind am Hang teils vom Wasser unterspült, dazwischen immer wieder kleine Birken. Der Boden ist extrem feucht und mit Laub, Moos und Heidelbeerbüscheln bedeckt.
Die Pilze sind noch klein, hätten allerdings wegen der Nässe und den vorhergesagten strengen Nachtfrösten in den nächsten Tagen ohnehin keine Chancen zum Weiterwachsen gehabt.
Beste Grüße aus Rudolstadt, Jürgen"
(Foto © Jürgen)
Anmerkung: Die Entnahme von Märzellerlingen ist nach der Bundesartenschutzverordnung untersagt und wird mit Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet. Nässe und strenge Nachtfröste übersteht dieser Kälteliebhaber, dessen Wachstum in den Alpen bis zu einer Höhe von 1950m ü. NN nachgewiesen wurde, mühelos.
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Foto: Die jungen Samtfußrüblinge sitzen in ihren Büscheln, Weintrauben ähnlich, dicht an dicht. (Foto © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 13. Februar 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
nach der über dreimonatigen Wettertristesse mit Nässe, fehlender Sonne und Temperaturen konstant um den Gefrierpunkt zeigt sich in Rudolstadt endlich mal wieder die Sonne bei Temperaturen von minus sechs Grad in der Nacht und plus 10 Grad am Tag.
Das scheint den Samtfußrüblingen an den Weidenstümpfen entlang der Saale zu gefallen. Die wachsen an einigen Stellen den Weintrauben nicht unähnlich in Büscheln mit vielen kleinen Fruchtkörpern, die hoffentlich noch größer werden.
Beste Grüße aus Rudolstadt von Jürgen"
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Ingeborg schreibt am 6. Februar 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
ich sende Dir sonntägliche Grüße aus dem Südharzer Vorland in der Nähe von Nordhausen und möchte über meinen heutigen Austernseitlingsfund berichten.
Die Pilze wachsen - immer noch - direkt auf einem Pappelstumpf. Die Pappeln fielen vor zwei Jahren der Motorsäge zum Opfer. Davor säumten sie einen Sportplatz. An einigen Stümpfen wachsen nun zu meiner großen Freude die Austernseitlinge.
Hier konnte ich bereits im November schmackhafte Ernte machen. Wenn Du das Bild genauer betrachtest, kannst Du sicher die Überreste vom Novemberfund erkennen. Es dauert lange, bis die Pilzreste sich zersetzen.
Nun sind zu meiner großen Überraschung diese frischen Exemplare nachgewachsen. Ich werde sie am Dienstag ernten und frisch verarbeiten.
Herzliche Grüße aus dem Südharz sendet Dir Ingeborg"
(Foto © Ingeborg)
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Foto: Da staunt der Pilzmann und der Laie wundert sich: Pfifferlinge im Februar! Es ist der zweite uns gemeldete Pfifferlingsfund in diesem Jahr. Zu beachten ist auch der Jumbo-Winterrübling hinten in der Mitte. Zwei Rauchblättrige Schwefelköpfe (rechts) und einige Judasohren (links) komplettierten Jürgens Fund. (Foto © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 6. Februar 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
auf dem Foto ist die Ausbeute einer kleinen Runde in einem Fichtenwald in Oberhasel bei Rudolstadt am 5. Februar zu sehen: Einige Judasohren, erstaunlich große Samtfußrüblinge, zwei Rauchblättrige Schwefelköpfe und sogar die ersten beiden Pfifferlinge im Pilzjahr 2022.
Ich finde, dies ist nicht schlecht für diese Jahreszeit mit viel Regen und Temperaturen zwischen null und sieben Grad.
Beste Grüße aus Thüringen, Jürgen"
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Monika schreibt am 2. Januar 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
wir wünschen Dir und allen Pilzfreunden, die Deine Pilzticker-Seiten besuchen, ein gesundes neues Jahr 2022.
Vielleicht wachsen dieses Jahr wieder ein paar mehr Sommer- und Herbstpilze in den Ostthüringer Wäldern. Wir freuen uns darauf.
Wir bedanken uns bei Dir, lieber Heinz-Wilhelm, für Deine lehrreiche Arbeit in den Pilztickern. Ein herzliches Dankeschön auch an die Pilzesucher, ihre Texte und schönen Fotos.
Herzliche Grüße aus dem Thüringer Vogtland
von Monika und Bernd"
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