Pilzticker Niedersachsen 66:
Funde vom 11.07.2021 - 24.08.2021



Pilzticker Niedersachsen 66




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Übersicht aller bisherigen Niedersachsen-Pilzticker




Eilenriede, Hannover: Ein wunderlicher Korallenpilz in seiner ganzen Pracht


Foto: Wie flauschig sieht er aus, der wunderschöne Ästige Stachelbart, der auch Korallenstachelbart genannt wird. Fast möchte man ihn streicheln. Damit haben wir innerhalb kurzer Zeit den Igelstachelbart, den Dornigen Stachelbart (Tageseintrag 22. August 2021) und nun auch den Ästigen Stachelbart vorgestellt. Fehlt noch der Tannenstachelbart. (2 Fotos © Gisela)

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Gisela schreibt am 24. August 2021:

"Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,

seit einigen Jahren genieße ich den Anblick - und einmal auch kulinarisch ein kleines Stück - des Ästigen Stachelbarts. Der bisherige Baumstamm bietet ihm keinen Lebensraum mehr, da er zerfallen ist. Doch ein paar Meter weiter sah ich zwei große, kräftige Exemplare. Ich finde diesen filigranen Pilz wunderschön.

Viele Grüße aus Hannover von Gisela"

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Foto: Hier sehen wir ihn im Ganzen. Der lückenhafte bis seltene Pilz benötigt das Starkholz von Buchen, Eichen oder Kastanien, an denen er nur im finalen Vermorschungsprozess fruktifizieren kann. Dabei wächst der erst weiße, später blass ockerfarbene Pilz aus einem einzigen Basisstrunk, strebt aufwärts und verzweigt sich vielfach. Die Endästchen mit dem Sporenlager (Hymenium) hängen nach unten. 

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Die Schwefelporlinge sitzen viel zu hoch

Da hilft nicht mal eine Räuberleiter


Gisela schreibt am 24. August 2021:

"Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,

leider waren diese prächtigen Schwefelporlinge (Foto rechts) in einer Höhe von ca. acht Metern für mich unerreichbar. An der knorrigen alten Weide im Lönspark habe ich im letzten Frühjahr viele Schwefelporlinge in Griffhöhe geerntet. In diesem Jahr tauchen sie jetzt erst auf, und dann auch noch so weit oben!

Viele Grüße aus Hannover von Gisela"

(Foto © Gisela)

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Burgwedel: Nur wo sich noch letzte Feuchtigkeit halten konnte, standen die Pfifferlinge


Foto: Im letzten Abschnitt seines Waldganges hat Uwe, der schon auf einen Schneidergang eingestellt war, doch noch etliche schöne Pfifferlinge gefunden. Sonst wäre er mit dem einsamen Speisetäubling nach Hause gekommen. (2 Fotos © Uwe)

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Uwe schreibt am 28. Juli 2021:

"Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,

wegen der anhaltenden Trockenheit in den letzten drei Wochen war auf Exkursionen im Wald nichts zu finden. Da es am Samstag reichlich geregnet hat, habe ich dennoch heute nach Feierabend im Mischwald bei Burgwedel auf einer zweistündigen Tour mein Glück versucht.

Außer einem Fleischfarbenen Speisetäubling und seltsamerweise reichlich Gallenröhrlingen in allen Reifungsstadien war aber auch rein gar nichts zu finden. Ich wollte schon aufgeben, folgte aber einer inneren Stimme, die mir einflüsterte: "Versuch es noch einmal dort, wo ich am 16. Juli die Pfifferlinge fand!"

Und tatsächlich, ich wurde, nach sehr mühseliger Suche, dann doch noch mit einer ordentlichen Menge an Pfifferlingen belohnt. Finden ließen sie sich ausschließlich gut versteckt im dichtesten Gestrüpp von Heidekraut und Beerensträuchern, ausschließlich im Moos. Dort konnte sich die Feuchtigkeit der Nächte und der Regen der letzten Tage wohl halten.

Mit der Hoffnung auf besseres Pilzwetter, liebe Grüße von Uwe aus Hannover"

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Foto: Sie standen ausschließlich tief in Heidekraut und Moos, wo sich ein wenig Restfeuchtigkeit halten konnte. 

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Der kleine Durchbruch im Mischwald von Burgwedel


Foto: Uwe war mit seinem Sammelergebnis diesmal mehr als zufrieden, freute sich über schöne Pfifferlinge und vor allem über schmackhafte Täublinge, darunter auch zwei Grünfelderige Täublinge, die rechts oben zu sehen sind. (2 Fotos © Uwe)

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Uwe schreibt am 16. Juli 2021:

"Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde

der 16. Juli scheint ein gutes Datum zu sein. Vor genau einem Jahr hatte ich das erste Mal in der Saison, trotz andauernder Hitze und Trockenheit, einen gut gefüllten Korb. Mit Maronen, Steinpilzen und anderen schönen Pilzen.

Und heute, auf den Tag ein Jahr später, trat ich nach einer kleinen Feierabendrunde  mit einem lächelnden Gesicht und einem gut gefüllten Korb aus dem Mischwald bei Burgwedel.

Finden ließen sich jede Menge Perlpilze, von denen aber nur einer den Weg in meinen Korb fand. Die anderen waren total vermadet. An Röhrlingen entdeckte ich die erste Marone für dieses Jahr. Außerdem gab es reichlich Pfifferlinge. Das Schönste jedoch war die Vielzahl an Täublingen und Täublingsarten. Reiftäubling, Speisetäubling und Grüngefeldeter Täubling kamen mit nach Hause.

Bei Letzterem mussten aber andere Merkmale zur Bestimmung herhalten als die für diesen Pilz charakteristisch felderig aufgesprungengene Huthaut. Nur am Hutrand kann man ganz zart, andeutungsweise die Felderung sehen.

Reiftäubling und Grüngefeldeter Täubling zählen für mich nicht nur zu den besten Täublingen, sondern zu den besten Speisepilzen überhaupt.

So war dies heute ein kleiner Durchbruch, denn bislang wollte er bei uns trotz bester Bedingungen einfach nicht vorangehen. Vor allem die Röhrlinge taten sich schwer. Bis auf ein Paar Pfifferlinge war auf meinen vergangenen Touren im Wald nicht viel zu holen.

Jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht. Pilzfreunde aus anderen Regionen Deutschlands haben ja schon die tollsten Funde gepostet... Glückwunsch dazu! (-:

In diesem Sinne, liebe Grüße von Uwe aus Hannover"

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Foto: Dieser Grünfelderige Täubling ist einem Grünen Speisetäubling sehr ähnlich und auf den ersten Blick kaum zu bestimmen.

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Die Fichtensteinpilze und die Sommersteinpilze wachsen nun bei Braunschweig um die Wette


Daniel schreibt am 14. Juli 2021:

"Guten Abend Heinz-Wilhelm ,

jetzt geht es richtig los mit den Steinpilzen in meinem Buchenwald bei Braunschweig. Zu den Sommersteinpilzen gesellt sich nun der erste kräftige Schub von Fichtensteinpilzen, die auf dem 1. Foto hinten zu sehen sind.

Leider waren sehr viele bereits vermadet, so dass sie im Wald bleiben mussten.

Grüße Daniel"

(3 Fotos © Daniel)

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2 Fotos: Nun sind sie gemeinsam da im Buchenwald bei Braunschweig: Sommersteinpilze, von denen wir einen mit Schneckenbesuch auf dem Foto links sehen, sowie Fichtensteinpilze, deren einer rechts wächst. Die Stiele der Fichtensteinpilze sind deutlich heller als bei Sommersteinpilzen. 

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Panierte Nuggets vom Riesenbovist mit einem mediterranen Ragout mit einer Minzenote


Foto: Solch ein Gewimmel aus Netzstieligen Hexenröhrlingen haben wir selten einmal gesehen. Arnold fand sie auf "seiner" Röhrlingswiese am Stadtrand, gleich neben der Fundstelle mit den Riesenbovisten. (3 Fotos © Arnold)

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Arnold schreibt am 13. Juli 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem ich sehr viele sehr gute Netzstielige Hexenröhrlinge gefunden hatte, kam es zu meinem ersten Fund eines Riesenbovists. Er wuchs am südöstlichen Stadtrand von Hannover in einem Böschungsgraben, direkt in Nachbarschaft meiner Röhrlingswiese.

Gesehen habe ich ihn erst, nachdem gemäht worden war. Das kleinere Exemplar habe ich stehen gelassen. Der Mitgenommene ist so groß, dass ich ihn gleich mit meinen chinesischen Nachbarn geteilt habe. Nach anfänglicher Skepsis waren auch Sie begeistert.

Zubereitet habe ich Nuggets, paniert mit Semmelbröseln, und ein mediterranes Gemüseragout mit Bovlst und Minze. Der Pilz schmeckt „neutral“, die Konsistenz ähnelt Schaumküssen. Sehr interessant mit verschiedenen Dips.

Viele Grüße, Arnold"

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2 Fotos: Aus dem Riesenbovist im Böschungsgraben hat Arnold köstliche Bovistnuggets gebacken, die er mit Semmelbröseln paniert hat. Dazu gab es ein mediterranes Gemüseragout mit Minzenote.

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Fehlgeschlagene Kostprobe:

Die Perlpilze kommen bei Gisela nicht auf den Speiseplan


Gisela schreibt am 12. Juli 2021:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

heute war ich im Bereich des Silbersees in Langenhagen unterwegs in der Hoffnung, Parasole zu finden. Die gab es leider nicht, dafür viele frische Perlpilze.

Ich habe einige für eine Geschmacksprobe mitgenommen. Die Pilze habe ich sorgsam geputzt (Huthaut abgezogen etc.), in Butter gebraten und mit einem Hauch Salz veredelt. Den Geruch bei der Zubereitung fand ich unangenehm; dasselbe gilt für den Geschmack der
Pilze.

Ich werde es weiterhin bei ihrem Anblick belassen und sie keinesfalls auf meinen Speiseplan setzen.

Viele Grüße aus Hannover von Gisela"

Liebe Gisela,

das habe ich bei Perlpilzen auch schon erlebt, und zwar bei solchen, die ich unter Rhododendron gefunden hatte, wo über 100 Stück auf engstem Raum standen. Sie landeten, schon gebraten, mit Schwung in der Biotonne. Seitdem bin ich gegenüber Perlpilzen, die nicht im Wald wachsen, vorsichtig.

Herzliche Grüße, Heinz-Wilhelm

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Braunschweig: Die Sommersteinpilze haben mit ihrem schnellen Wachstum Daniels Erwartungen überholt


Daniel schreibt am 11. Juli 2021:

"Guten Abend Heinz-Wilhelm,

heute war ich nach dem Frühdienst spontan noch einmal in meinem Buchenwald bei Braunschweig, wo ich schon des öfteren schöne Steinpilze gefunden habe in den letzten Jahren.

Noch vor einer Woche war dort kein Pilz zu sehen. Und heute? Da waren viele Sommersteinpilze leider schon überständig. Für einen vorzeigbaren Fund hat es dennoch gereicht (Foto rechts). Aber es ist schon ein Wahnsinn, wie schnell Pilze wachsen!

Viele Grüße, Daniel"

(2 Fotos © Daniel)

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Foto: Dieser Sommersteinpilz war noch jung und gut verwendbar, im Gegensatz zu etlichen hinfälligen Greisen seiner Art. 

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