Pilzticker Thueringen 84:
Funde vom 26.07.2021 - 21.08.2021



Pilzticker Thueringen 84




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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens




Sehr lesenswert!

Gnadenbrot für den Igelstachelbart und die Eichhasen, Wasser für die Waldtiere und ein Heilpilz für den Magen


Foto: Der überaus prächtige Igelstachelbart durfte im Wald bleiben. Er ist ein seltener, stark gefährdeter Pilz, dessen starker Rückgang, liebe Naturschützer, nicht auf die Pilzsammler zurückzuführen ist, sondern auf die Herabsetzung der Hiebreife von alten Bäumen. Heißt, ihm wurde sein Lebensraum entzogen. Er wächst an alten Rotbuchen und Eichen, an denen er sich zunächst parasitisch, dann saprobiontisch, d. h. von Totsubstanz, ernährt. Die Pilzart, die u. a. auch Pompom genannt wird, wird heute als Speisepilz kultiviert und in etlichen Ländern erfolgreich vermarktet. (4 Fotos © Heike)

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Heike schreibt am 21. August 2021:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

es ist nicht viel los in den Wäldern im nördlichen Eichsfeld. Aber einiges lässt sich ja immer finden.

Seit zwei Wochen schaue ich nun schon den Semmelstoppelpilzen beim Wachsen zu. Sie wachsen soooo langsam. in Schub Regen könnte das Wachstum deutlich beschleunigen. Sollte er, wie so oft, ausbleiben, wird es aber auch so einige für mich geben. Immerhin besteht eine gewisse Hoffnung, denn am morgigen Sonntag und am Montag soll es Regen geben. Wer sich von Hoffnung nährt, wird nicht dick, sagen die Chinesen.

Auf unseren Streifzügen durch die Wälder konnte ich mir die ersten Birkenporlinge sichern. Das wurde auch langsam Zeit, denn mein Vorrat neigt sich dem Ende zu. Der Birkenporling leistet mir im Moment gute Dienste.  Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell er auch wirkt. 


Foto: Über den Fund dieser Birkenporlinge hat sich Heike besonders gefreut. Schon länger nicht mehr wurde über diesen Pilz berichtet. Er ist, zu einem Tee aufbereitet, ein Magenwunder. Er hält Sodbrennen nieder und bekämpft wirksam Magenirritationen und -entzündungen. Über seine Heilkräfte wurde auf dieser Website schon oft berichtet

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Foto: Gleich vier Eichhasen hat Heike gefunden, und alle vier durften aus Gründen des Naturschutzes im Wald bleiben. Die Pilze wachsen in der Regel jährlich an derselben Stelle wieder. 

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Neben den Birkenporlingen waren auch pünktlich die Eichhasen zur Stelle. Vier Stück an der Zahl gab es dieses Jahr für uns.

Weiter konnten wir noch einen prächtigen Riesenporling und einen Igelstachelbart sichten. Beide durften aber im Wald bleiben.

Ich habe auch wieder ein Foto eines prächtigen Damschauflers mitgesandt. Das sieht man nicht alle Tage. Voller Spannung sind wir immer, wenn wir die Chips in den Kameras austauschen, dann zu Hause auf den PC laden und uns die Fotos ansehen. Das ist dann wie Weihnachten. Was da nicht alles für Überraschungen drauf sind. Oft bekommen wir große Augen.  

Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzfreunde!

Heike & Dieter"

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Foto: Und hier mal wieder ein Schmankerl aus Heikes Wildkamera an jenem Tümpel, den sie und Dieter für die Waldtiere mit Wasser aus dem Kanister füllen, sobald er trockenzufallen droht. Das Tier ist vermutlich um die fünf Jahre alt. 

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Bad Blankenburg: Die Zeit der großen Pfifferlinge ist da


Thomas schreibt am 13. August 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem ich Mittwochfrüh wegen Starkregens am Dienstag Abend nicht auf meine geplante Pilzrunde gehen konnte, holte ich sie einen Tag später nach.

Mein Kumpel Jürgen aus Stadtilm erzählte mir, dass er in seinen Wäldern nahe Stadtilm nicht einen einzigen Pilz fand, obwohl es da witterungsmäßig unserer Umgebung in nichts nachsteht. Er konnte dann kaum glauben, dass es bei uns doch so anders ist. 

Endlich kommen die großen Pfifferlinge zum Vorschein, die hauptsächlich an feuchten, dunklen und bemoosten Stellen wachsen. So konnte ich mit meiner Ausbeute (Foto rechts) mehr als zufrieden sein. Nur die Röhrlinge halten sich immer noch sehr zurück. Bis auf einen Maronenröhrling gab es nichts.

Viele Grüße, Thomas aus Bad Blankenburg"

(Foto © Thomas)

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Wasserspenden im ausgetrockneten Wald - nicht für die Pilze, sondern für das Wild


Foto: Der Nachbar durfte sich freuen, denn diese schmackhaften Lungenseitlinge waren ausnahmslos für ihn. (3 Fotos © Heike)

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Heike schreibt am 8. August 2021: 

"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

viel über die Pilze gibt es derzeit nicht aus den Wäldern zu berichten. 

Was es gibt, sind allerdings Unmengen an GoldröhrlingenTäublinge in vielerlei Arten, die allerdings nach wie vor total zerfressen sind. Ein paar Schiefknollige Champignons und ein paar Lungenseitlinge. Die nahmen wir mit, um sie unserem Nachbaren zu schenken. Ansonsten wachsen jetzt die ersten Grünen Knollenblätterpilze.

Die Wälder sind wieder knochentrocken, es kracht nur so unter den Füßen. Auch alle Waldtümpel liegen trocken. In unserem Pirschbezirk haben wir ein kleines natürliches Pfützchen. Da der Boden dort sehr verdichtet ist, hält sich dort das wenige Wasser einige Tage.


Foto: Hier sitzen die Lungenseitlinge noch am altersschwachen oder gar schon toten Baum, dessen Rinde schon weitgehend abgeblättert ist. 

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Es wird dankbar vom Wild jeglicher Art angenommen. Egal ob Ringeltauben, Füchse, Dachse, Waschbären, Rehwild, Schwarzwild, Damwild, Hasen, ja sogar eine Wildkatze und auch Marder: sie alle hatten wir schon auf der Kamera.

Wenn es zu trocken wird, nehmen wir tatsächlich über 100 Liter Wasser mit in den Bezirk und füllen das Pfützchen wieder auf. Die Jagd an dieser Stelle ist tabu für uns. Hier soll das Wild sich in Ruhe laben. Ich hänge mal ein Bild von Damwild mit an. So sieht es aus, wenn sich Wild aller Art nächtens labt.

Gestern Abend kam ein kleiner Schauer. Viel verrichten konnte er nicht. Aber ich will mal heute nach den Semmelstoppelpilzen schauen.

Erfahrungsgemäß wachsen sie hier sehr, sehr langsam. Ich schaue meist rund vier Wochen zu, ehe ich sie entnehmen kann. Aber wir mögen sie. Sie haben eine Konsistenz wie  Pfifferlinge und einen guten Geschmack. 

Ganz herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzfreunde.

Heike & Dieter"

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Foto: Damwild bei Nacht an der kleinen Tränke. In Trockenzeiten füllen Heike und Dieter den Tümpel mit 100 Litern Wasser, das sie im Kanister mitbringen, auf. Links sehen wir einen Damwildspießer (2Jahre alt), rechts einen Halbschaufler, der ab 5 Jahre alt ist. 

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Vergessliche Pfifferlinge bei Bad Blankenburg


Foto: Die Pfifferlinge wuchsen zwar reichlich, waren jedoch im Wachstum gehemmt und blieben klein. (2 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 5. August 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm, 

obwohl zur Zeit bestes Wachstumswetter mit immer wieder zwischenzeitlichem Regen ist, war die Ausbeute auf unserer Runde in den Wäldern um Bad Blankenburg eher bescheiden. Außer einigen Rotkappen findet man nichts. Bei Röhrlingen sieht es ganz mau aus.   

Um die Pfifferlinge steht es besser, nur vergessen sie leider zu wachsen. Es gibt viele Flecken, die jedoch wenig Ertrag bringen. Auch die Standorte haben sich verschoben.  Am besten man bleibt auf Wegen, da ist die Aussicht auf Erfolg am größten.  

Es kann nur wieder besser werden , denn am Wetter liegt es nicht. Die Schuhe müssen jetzt erstmal wieder trocken.*

Viele Grüße, Thomas aus Bad Blankenburg"

* Das riecht förmlich danach, als sei der Waldboden zu nass. Das ist schlecht für das Wachstum der Pilze, weil die jungen Fruchtkörper dann im Erdreich verfaulen, ehe sie wachsen können. 


Foto: Eine Schale Pfifferlinge war es schließlich - gewiss keine schlechte Ausbeute an den vergesslichen Pilzen. An Röhrlingen gab es für Thomas nur Rotkappen, alle anderen Röhrlingsarten streiken momentan. 

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Rehrücken am Knochen auf einem Gnocchi-Gemüse-Pilzbett


Heike schreibt am 29. Juli 2021:

"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

auf der gestrigen Waldgassirunde wurde  noch einmal eine Handvoll Pilze mitgenommen. Körbe voll hätte man sammeln können. Denn der Wald steht voll von Täublingen, leider fast immer völlig zerfressen, von Milchlingen, Goldröhr-lingen, Hainbuchenröhrlingen, Birkenpilzen und so weiter.

Einen ersten winzigen Semmelstoppelpilz konnte ich gestern auch entdecken. Hin und wieder lässt sich auch ein Sommersteinpilz oder eine Ziegenlippe finden.

Die Goldröhrlinge schießen derzeit nur so aus dem Boden. Überall rund um die Lärchen leuchten orangene Punkte. Ein schöner Anblick. Täublinge gibt es in Massen, nach wie vor aber leider komplett zerfressen.

So nahm ich mir wenige Pilze für das Abendessen mit, das es in dieser Form bereits Sonntag hatte geben sollen: Rehrücken am Knochen, auf Holzkohle gegrillt (2. Foto rechts) und auf einem Gnocchi-Gemüse-Pilzbett, siehe das 1. Foto. Es war köstlich!

Herzliche Grüße an Dich und alle Pilzfreunde, Heike & Dieter"

(4 Fotos © Heike)

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Foto: Diese Pilze hatten ihren Anteil am Gnocchi-Gemüse-Pilzbett. 


Foto: Die jungen Birkenpilze standen da wie die Orgelpfeifen. 


Bad Blankenburg: Ein Friedhof von Steinpilzen, dafür aber viele Rotkappen und Pfifferlinge


Foto: Viele Rotkappen, viele Pfifferlinge. Sie sorgten für einen prima Ausgleich der vielen, vielen nicht mehr verwertbaren alten Steinpilze. (2 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 27. Juli 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm, 

nach zwei Wochen Urlaub und Pilzpause zog es meinen zehnjährigen Großneffen und mich heute wieder hinaus in die Wälder rund um Bad Blankenburg.

Angestachelt durch das Freitagsergebis meines Kumpels Stefan,  der diesmal in einer anderen Region unterwegs war und ordentlich Steinpilze und Pfifferlinge fand, ging es in der Frühe raus. 

Um es vorweg zu nehmen, bestimmt 200 Steinpilze mussten im Wald bleiben, da sie überständig oder komplett vermadet waren. Da waren Riesen dabei!

Dafür waren wir im Land der Glückseligkeit was die Rotkappen betraf. Manchmal wusste man gar nicht, welche man zuerst ernten sollte. 

Ordentlich war aber auch die Pfifferlingsausbeute. Einige Maronen, Sandpilze und Hexenröhrlinge machten den Korb bunter.

Alles in allem ein erfolgreicher Waldgang, bei dem auch mein Begleiter seinen Korb ordentlich füllte. So konnten wir rundum zufrieden nach Hause fahren.

Viele Grüße, Thomas aus Bad Blankenburg"

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Foto: Volle Körbe, voller Kofferraum. Thomas fuhr mit seinem Großneffen mehr als zufrieden aus den Wäldern um Bad Blankenburg nach Hause.

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Dass das bitte keine Kinder sehen: Pilze sammeln im Plastesack





Foto rechts: Wir sehen Pilze im Plastesack, ein Behältnis, wie es nur Profis der Extraklasse verwenden. Ein besseres Mittel für den Abtransport von Pilzen gibt es nicht, speziell im Hochsommer, an schwül-warmen Tagen... 🤣 (Foto © Klaus)



Klaus schreibt am 26. Juli 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

am Wochenende war ich südlich des Rennsteigs in der Nähe von Steinbach-Hallenberg unterwegs und habe eine schöne Mischung gefunden: Täublinge, Reifpilze, Steinpilze, Maronen, Parasole, Pfifferlinge, Reizker.

Schöne Grüße sendet Klaus"

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