Pilzticker Bayern 106
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Ingo schreibt am 3. Mai 2021:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
da meine Partnerin und ich zum Ende des letzten Jahres aus Rheinland-Pfalz, wo unsere langjährigen Fundstellen im Hunsrück lagen, nach Fürth gezogen sind, erkundeten wir in den vergangenen Monaten unbekannte Wälder, Felder und Auen, um uns ein Bild von dem zu machen, was uns an Pilzen hier zukünftig erwarten könnte.
Bereits im März und April hofften wir auf einen Zufallsfund von Morcheln – und wir hatten Glück. An den beiden letzten Wochenenden - am 25. April und am 2. Mai - konnten wir jeweils eine kleine, aber feine Menge Spitzmorcheln ernten (2. Foto rechts).
Die Pilze, insgesamt 18 Stück, standen am Wegesrand neben einer
gerodeten Waldfläche; sowohl bei den gerodeten als auch bei den verbliebenen
Bäumen handelte es sich um Kiefern und Birken. Es gab viel natürlichen Mulch auf lehmigem Boden und
ringsum blühte das Kleine Immergrün. So gab es ein köstliches Gericht mit einer Morchel-Sahnesauce zu Spaghetti (Foto rechts).
Ganz in der Nähe entdeckten wir außerdem einige Fingerhut-Verpeln (die aufgrund ihrer Seltenheit natürlich nur fotografiert wurden) sowie, etwas weiter entfernt, ein paar stattliche Frühjahrslorcheln, die sich von uns bewundern ließen.
So darf es weitergehen – wir fühlen uns in den Wäldern unserer neuen Heimat bereits willkommen!
Viele Grüße, Ingo und Kati"
(7 Fotos © Ingo)
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4 Fotos: Gut ist auf den Fotos oben die Längsrippung der Spitzmorcheln zu erkennen, die ihr auffälligstes Merkmal ist.
Bei der Fingerhutverpel (unten) besticht besonders das linke Foto, weil es den "Wohnort" dieses seltenen Frühjahrspilzes sehr anschaulich zeigt: sie wächst an einem sehr lichten Platz auf offener Fläche mit viel Streugut und vergehenden Holzresten.
Fingerhutverpeln sind nämlich Folgezersetzer, die man eigentlich eher in Flussauen denn in naturnahen Wäldern findet. In letzteren nur, wenn es vorher ein zerstörerisches Ereignis (Windbruch, Borkenkäferinvasion, Rodung) gab. Das Foto links ist deshalb sehr aufschlussreich; es ist schade, dass uns Bilder dieser Art eher selten erreichen. Rechts daneben ist der glatte Hut dieser Pilzart gut zu erkennen, weshalb sie treffenderweise auch Glatte Fingerhutverpel genannt wird.
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Foto: Prächtige Giftlorcheln. Sie haben eine faszinierende Ausstrahlung und es fällt nicht jedem leicht, sie unangetastet zu lassen. Doch man ist gut beraten, sie ja nicht zu verspeisen; manch einer musste dafür schon mit dem Leben bezahlen.
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Christian schreibt am 28. April 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm, liebe Schwammerlfreunde,
unser Familienausflug am Sonntag in die Isar-Auen hat reichlich Ernte eingebracht und auch die heutige Nachlese kann sich mehr als sehen lassen.
An einem meiner Spitzmorchel-Plätze an der Isar mitten in München gab es - fast unglaublich - zum siebten Mal Nachschlag. Da der Boden mittlerweile ziemlich trocken ist, kommt - hoffentlich - der angekündigte Regen genau zur rechten Zeit für eine nochmalige erfolgreiche Ernte.
Zum Teil gab es wieder nicht gerade kleine Exemplare, die auch in dem Gewusel auf den Blechen gut erkennbar sind. Graue Morcheln satt, eine Käpchenmorchel, ein paar Morchelbecherlinge und heute die ersten Gelben Speisemorcheln ergaben eine herrliche Sammlung.
Die Minis muss man erstmal finden
Die Kleinen hingegen sind eine echte Herausforderung. Es ist knifflig, sie auf lehmig-sandigem Boden unter abgestorbenen Blättern und teils unter Bärlauch versteckt zu entdecken. Der Rundkurs dauert jedes Mal gut zwei Stunden.
Und nun noch zu Marias Bitte:
Liebe Maria,
erst einmal Glückwunsch zu deinem Fund, da dürfte demnächst noch einiges dazukommen. Zu Deiner Frage: Thomas vom Pilzticker BaWue hat schon gut beschrieben, unter welchen Bedingungen Spitzmorcheln gerne wachsen. Meine Spitzmorchel-Wälder bestehen fast ausschließlich aus Fichten.
Gefällte, am Wegrand aufgestapelte Fichtenstämme nehmen den restlichen Pflanzen das Licht und ergeben, nachdem sie z.B. ein Jahr später abgeholt werden, eine freie Fläche. Das sind gute Voraussetzungen für Morchelwachstum.
Wenn die Fichten dann auch noch vor Ort entrindet wurden, ergibt das nach meiner Erfahrung einen guten Nährboden für Morcheln, vergleichbar mit dem Rindenmulch im Garten oder auf den Rabatten vor Supermärkten oder vor Firmengebäuden im Gewerbegebiet.
Wenn sich in den Spitzhütchen die Sahnesauce sammelt...
Eine Garantie für Morchelwachstum gibt es natürlich nicht. Das Wichtigste bei der Morchelsuche ist: nicht locker lassen!
Nun noch zu Bild 1: 8 Augen sehen doch mehr.
Volle 500 Gramm, also ein halbes Kilo, brachten diese Morcheln auf die Waage. Diese kleineren Exemplare sind natürlich nicht mit den Brummern von den Apfelbaumwiesen vergleichbar, die schon mal 200 Gramm pro Einzelstück auf die Waage bringen. Aber wenn sich die Morchelsahnesoße im
inneren dieser hoch aromatischen Spitzhütchen sammelt: mmmhhh...
Und zu Bild 2: Heute waren wir zu Zweit unterwegs. Die Morchelbecherlinge und die ersten Gelben Speisemorcheln, die wir dieses Jahr fanden, sind jeweils mit roten Pfeilen markiert.
Liebe Grüße, Christian"
(2 Fotos © Christian)
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Maria schreibt am 27. April 2021:
"Liebe Pilzfreunde,
ich habe heute in den Inn-Auen im Raum Rosenheim einige schöne Speisemorcheln (Foto rechts) gefunden. Sie sind nur schwer zu entdecken, weil sie farblich meist aussehen wie ihre Bodenumgebung.
Leider finde ich kaum Spitzmorcheln, nur einmal am Wegrand bei einem Busch ließen sich einige wenige blicken. Meine Suche in Auen oder in der Nähe von Bächen und bei der Roten Pestwurz haben
bisher fehlgeschlagen. Vielleicht kann der Christian noch die Baumarten
mitteilen, in deren Nähe er Spitzmorcheln findet. Die Rote Pestwurz alleine ist bei mir seit Jahren keine Orientierungshilfe.
Grüße Maria"
(Foto © Maria)
Hallo Maria,
zu diesem Thema hat unlängst Thomas vom Pilzticker BaWue (Baden-Württemberg) ausführlich berichtet, siehe hier und hier.
Viele Grüße Heinz-Wilhelm
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Foto: Zwei kleine Speisemorcheln sind auf diesem Bild zu sehen. Auch sie sind Bewohner der Isar-Auen. (Foto © Ulli)
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Ulli schreibt am 18. April 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
auch in den Isarauen nördlich von München geht es nun los mit den Speisemorcheln. Wir haben erste kleine Exemplare gefunden.
Viele Grüße, Ulli"
Christian schreibt am 17. April 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm, liebe Schwammerlfreunde,
eine Woche mit nasskaltem Wetter ist zu Ende gegangen. Gut für die eher kälteunempfindlichen Spitzmorcheln, die zuverlässig an meinen bekannten Plätzen in den Isar-Auen nachgewachsen sind.
Den Startschuss gab es für meine Lieblingsmorcheln, die Graue Morchel. Zumindest nenne ich sie so. Bei 0,5 - 2 Zentimeter Größe und teils unter dem Laub versteckt, musst Du entweder ein sehr gutes Auge dafür haben oder einfach genau wissen, wo sie regelmäßig wachsen. Auf dem Foto (rechts) sind sie in der Mitte zu sehen.
Viel Erfolg wünscht Euch Christian"
(Foto © Christian)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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Besonders für Einsteiger in die faszinierende Morchelsuche geeignet!
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