Pilzticker BaWue 398:
Funde vom 13.12.2022 - 30.12.2022



Pilzticker BaWue 398 




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Da ist Vorsicht geboten: Die Gifthäublinge übernehmen für die Samtfußrüblinge


Fund Michael 30.12.22

Foto: Viele Austernseitlinge und viele Samtfußrüblinge gab es für Michael. Letztere waren zum Teil groß wie Handteller. Auf dem 2. Foto einer der vielen Stellen von ihnen, die Michael am Waldrand entdeckte. (5 Fotos © Michael) 

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Michael schreibt am 30. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

heute habe ich das letzte Mal in diesem Jahr zu meinem Pilzmesser gegriffen. Ich radelte in die Wälder um Kronau. An einem Waldrand, dessen Pilzen ich bislang keine Beachtung schenkte und dessen Bewuchs hauptsächlich aus Schlehen, Haselnuss, Kornelkirsche und Holunder besteht, entdeckte ich Samtfußrüblinge in Massen. Es waren teilweise fast handtellergroße Exemplare, wie auf meinem Gesamtbild zu sehen ist.

An meinen anderen Plätzen sammelte ich noch Austernpilze. Vor die Kamera kamen mir noch Winterstielporlinge und Nachwuchs von Stockschwämmchen.

Erschreckenderweise wuchsen an vielen meiner anderen Samtfußrüblingstellen jetzt nur noch Gifthäublinge in großen Mengen. Bei einigen der älteren Gifthäublinge ist der silbrige Überzug am Stiel bereits verschwunden, weswegen man auf die anderen Merkmale wie z. B. den Geruch achten sollte.

Zum Vergleich habe ich mal einen älteren Samtfußrübling neben einen Gifthäubling (mit Silberüberzug) gelegt.

Immer wieder lustig finde ich die Reaktion mancher Spaziergänger, die mich um diese Jahreszeit voller Erstaunen auf die Pilze im Korb ansprechen.

Viele Grüße Michael"

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Winterstielporling Michael 30.12.22

Foto: Zeitgleich mit Thomas hat auch Michael Winterstielporlinge gefunden, die jedoch nichts für die Pilzküche sind. 


Gifthäublinge Michael 30.12.22

Foto: Dort, wo vor Kurzem noch schöne Samtfußrüblinge wuchsen, machen sich zu Michaels Schrecken jetzt die Gifthäublinge breit. 


Enoki Gifthäubling Michael 30.12.22

Foto: Links ein alter Samtfußrübling, rechts ein Gifthäubling. Ist sein Stiel nicht mehr silbrig überfasert, was hier noch der Fall ist, so ist er schwer vom Winterrübling zu unterscheiden. Der Geruch spielt eine große Rolle. Der Gifthäubling riecht muffig-abstoßend nach verfaulendem Holz, der Winterrübling angenehm pilzig.

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Die Austernpilze machten einen gewaltigen Schuss


Austern Foto9 Thomas 28.12.22

Foto: Prächtig entwickelt an der alten Rotbuche  haben sich diese vielen jungen Austernseitlinge, die Thomas am 28. Dezember 2022 fotografierte. Man vergleiche sie nur mit dem Foto hierunter, das genau die gleichen Pilze zeigt. (11 Fotos © Thomas) 

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Austern5 Thomas 24.12.22

Foto: Und zwar genau vier Tage vor dem obigen Foto. Dieses Bild entstand am 24. Dezember 2022.


Thomas schreibt am 28. Dezember 2022:

Hallo Heinz-Wilhelm, hallo Pilzfreunde,

ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest und zwei ruhige, erholsame und stressfreie Feiertage.

Nach den großen Festessen der letzten Tage haben wir uns heute einen laaangen Spaziergang durch den Hardtwald gegönnt. Natürlich auch, um an meiner kürzlich entdeckten Austernpilz-Buche nach dem derzeitigen Stand der Dinge zu sehen. Deshalb gibt es heute nur mal einen kleinen Zwischenstands-Bericht, wieder mit tollen Fotos und einem kleinen, aber dennoch glücklichen Beutelfund.

Judasohren hätten wir einige an den vielen Holunderbäumen sammeln können. Wie aber schon erwähnt, ist unser Vorrat davon noch so gut gedeckt, dass alle an Ort und Stelle bleiben durften.

Auch die wenigen, vereinzelt wachsenden Samtfußrüblinge ließen wir alle im Wald. Desgleichen auch ein paar Birkenporlinge, die in einer Höhe von gut vier bis sechs Metern wuchsen, weil wir heute weder Korb noch Maurerseil dabei hatten. Lediglich das Pilzmesser und mein kleiner Stoff- beziehungsweise Netzbeutel waren mit an Bord.

Schön anzusehen sind die in diesem Jahr mal wieder in Massen vorkommenden Winterstielporlinge (4. Foto), die aufgrund ihrer lederig-zähen Konsistenz jedoch nicht für den Speisepilzkorb in Frage kommen.

Den Weg in meinen Netzbeute  fand nur ein kleines Büschel Austernseitlinge (5. Foto), die am Abend auch gleich gebraten wurden und auf einer Scheibe Brot landeten.

Und wie man auf den nächsten beiden Fotos sieht, kamen die wenigen Pilze auch in einem Netzbeutel noch ziemlich glücklich Zuhause an (6. und 7. Foto). Bei den Pilzmassen, die sich hier jedoch ankündigen, wird beim nächsten Mal der Korb wieder zwingend notwendig sein, um sie glücklich und geborgen nach Hause zu bringen.


Judasohren Thomas 28.12.22

Foto: Alle Judasohren blieben sitzen. Thomas hat noch reichlich häuslichen Vorrat. 


Enoki Thomas 28.12.22

Foto: Die Winterrüblinge wuchsen nur vereinzelt und blieben deshalb ebenfalls im Wald. 


Birkenporlinge Thomas 28.12.22

Foto: Die Birkenporlinge saßen zu hoch, denn Thomas hatte sein Maurerseil, mit dem er sie durchaus einfangen kann, nicht dabei. 

Winterstielporlinge Thomas 28.12.22

Foto: Winterstielporlinge sind zu zäh, um sie zu essen. 


Austern Thomas 28.12.22

Foto: Hier und da wuchsen kleine Büschel von Austernpilzen. 


Netzbeutel1 Thomas 28.12.22

Foto: Ein solcher Netzbeutel ist ein passables Transportmittel für Pilze, um auch während eines Waldganges, der nicht den Pilzen zugedacht ist, gewappnet zu sein. Das Naturmaterial ist weich, anpassungsfähig und nach allen Seiten hin luftdurchlässig. Nur ja kein Plastekram für den Transport wertvoller und geschätzter Lebensmittel!

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Netzbeutel2 Thomas 28.12.22

Foto: Das gefällt auch den Austernpilzen. 


Das nächste Foto (8. Foto) zeigt zum Vergleich nochmals die Stelle mit Austernseitlingen in Stecknadelkopfgröße, die ich am 24. Dezember fotografiert und hier im Pilzticker gezeigt hatte. Das folgende Foto (9. Foto) zeigt die gleiche Stelle vier Tage später, nämlich am heutigen 28. Dezember. Boah, welch ein Schub!

Das soll aber noch lange nicht alles sein, denn das 10. Foto zeigt, dass dieses Büschel nicht das einzige an dieser Buche ist. Aber selbst damit nicht genug! Auf dem 11. Foto ist der komplette untere Bereich dieser Rotbuche zu sehen, und wie man erkennen kann, ist hier ordentlich was im Anmarsch.

Aber auch auf der Rückseite wie auch im oberen Bereich wachsen noch etliche Büschel heran. Wenn mir hier nicht irgendjemand zuvor kommt, werden das wohl meine ersten Austernseitlinge im Jahr 2023 sein.

Allen Winterpilzsammlern noch viel Erfolg und liebe Grüße, Thomas"

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Foto10 Thomas 28.12.22

Foto (10): Rechts von dem ganz oben abgebildeten Büschel wachen noch reichlich weitere Austernpilze heran. 

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Foto11 Thomas 28.12.22

Foto (11): Der gesamte untere Bereich der hinfälligen Rotbuche zeigt, dass noch viele, viele junge Austernpilze groß werden möchten. 

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Karlsdorf: Beim Verdauungsgang das nächste Pilzmahl eingesammelt


Austernpilze Michael 27.12.22

Foto: Sehr schöne Austernpilze für Michael und Suri. Sie fanden sie beim nachweihnachtlichen Verdauungsgang. (2 Fotos © Michael) 

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Michael schreibt am 27. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

zwecks Verdauung des leckeren Festtagsessen unternahmen Suri und ich gestern einen ausgiebigen Spaziergang in den Wäldern um Karlsdorf. Hierbei sammelten wir Austernpilze und Judasohren.

Suri entdeckte zudem noch eine Krause Glucke, die allerdings schon Frostschäden hatte. Zum Schluss fand ich noch einige wenige Stockschwämmchen, die aber auch im Wald blieben.

Viele Grüße Michael und Suri"

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KG Austern Michael 27.12.22

Foto: Drei auf einen Streich: eine bereits verdorbene Krause Glucke, schöne Austernseitlinge und wohl eine orangefarbige Schmetterlingstramete. 


Kurz vor dem Weihnachtstrubel rückte Thomas noch einmal aus

Am Morgen des Heiligen Abends die Körbe im Hardtwald gut gefüllt


Volle Körbe Thomas 24.12.22

Foto: Typisch Thomas. Er hatte die exklusive Idee, am Heiligen Abend noch nach seinen Winterpilzstellen im Hardtwald zu sehen. Dabei wurden seine Körbe schwer und schwerer. (18 Fotos © Thomas) 

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Thomas schreibt am 24. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem wir hier jetzt seit ein paar Tagen wieder milde Temperaturen von über zehn Grad haben und es auch immer wieder nieselt oder regnet, war ich heute Morgen, bevor der ganze weihnachtliche Vorbereitungstrubel losgeht, nochmal für knapp eineinhalb Stunden in meinem kürzlich neu erkundeten Waldstück im Hardtwald bei Karlsruhe. Und pünktlich zu Heiligabend gab es dann am Morgen schon die erste große Bescherung mit schönsten Winterpilzen.

Nur ein paar Meter vom Auto entfernt, konnte ich schon die ersten Austernseitlinge in meinem Korb verstauen. Ganz vereinzelt ließen sich hier und da auch mal ein paar wenige Samtfußrüblinge finden. Dann lief ich direkt meine Stellen an, wo ich vor genau einer Woche die tiefgefrorenen Austernpilze im Schnee entdeckt hatte.

Wie so oft hat sich das Warten wieder einmal mehr als nur gelohnt. Mehrere wunderschöne Büschel warteten nur darauf, von mir abgeholt zu werden. Die Wetterbedingungen sind zur Zeit einfach ideal für ihr Wachstum. Da lässt auch der zahlreiche, zum Teil gerade mal stecknadelkopfgroße Nachwuchs auf weitere gute bis sehr gute Ernten in den nächsten Wochen hoffen.


Korb Austernpilze Thomas 24.12.22

Foto: Es fehlte nicht an gut nachgewachsenen Austernpilzen. 


Mischkorb thomas 24.12.22

Foto: Die jungen Austernpilze fanden zusammen mit Samtfußrüblingen und Kaffeebraunen Gabeltrichterlingen Platz im kleineren Korb. 


Fund Thomas 24.12.22

Foto: Aufgetischt und präsentiert. So sieht ein weihnachtlicher Fund im Hause Thomas aus. Zum Weihnachtsessen fehlt es nicht an frischen Wildpilzen. 


Wie schon bei meiner letzten Sammelrunde durften auch heute wieder einige Kaffeebraune Gabeltrichterlinge mit ins Körbchen. Ein sehr schöner und auch seltener Fund war der von einigen Gelben Stachelspitzchen, die aber wie zu erahnen nichts für den Sammelkorb sind.

Auf dem Rückweg fuhr ich dann nochmal zu meiner jungen Esche, um mir auch hier noch einige schöne Samtfußrüblinge mitzunehmen. Die nächsten vier Fotos zeigen nochmal einen Vergleich, wie sich das kleine Büschel der Rillstieligen Seitlinge und das Büschel der Austernseitlinge in genau einer Woche entwickelt haben.

Nun wünsche ich Dir, lieber Heinz-Wilhelm, wie auch allen anderen Pilzfreunden ein wunderschönes, ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und ebenso zwei erholsame Feiertage und dass alle Wünsche in Erfüllung gehen.

Herzliche Grüße Thomas"

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Austernpilze1 Thomas 24.12.22

Foto: Die ersten Austernseitlinge waren schnell gefunden. 


Wenige Enoki 24.12.22

Foto: Die Samtfußrüblinge wuchsen eher spärlich. 


Austern2 Thomas 24.12.22

Foto: Die Austernseitlinge wuchsen in schönen Büscheln,...


Austern3 Thomas 24.12.22

Foto: ...die nur darauf zu warten schienen, dass Thomas sie abholte. 


Austern4 Thomas 24.12.22

Foto: An jungen nachwachsenden Austernpilzen fehlte es nicht. 


Austern5 Thomas 24.12.22

Foto: Teils hatten sie nur Köpfchen winzig wie Stecknadeln. 


Kaffebrauner Gabeltrichterling Thomas 24.12.22

Foto: Gern gesehene Korbpilze sind für Thomas auch die Kaffeebraunen Gabeltrichterlinge.


Gelbes Stachelspitzchen Thomas 24.12.22

Foto: Das Gelbe Stachelspitzchen ist eine Attraktion im Winterwald, jedoch nichts für die Pilzküche. 


Enoki1 Thomas 24.12.22

Foto: An der jungen Esche sah es besser aus mit den Winterrüblingen. 


Enoki2 Thomas 24.12.22

Foto: Trotz eines Weihnachtsbesuchers gab es hier einige schöne Büschel zum Mitnehmen. 


Rillstielige1 Thomas 24.12.22

Foto: Die jüngeren Rillstieligen Seitlinge sind seit der letzten Ansicht ebenso gewachsen...


Rillstielige2 Thomas 24.12.22

Foto: ...wie die schon etwas älteren.

Austern6 Thomas 24.12.22

Foto: Desgleichden die Austernseitlinge. 


Austern7 Thomas 24.12.22

Foto: Da lohnte es, sich schon mal ein Büschel zu sichern. 


Ein dickstacheliger Baumquälgeist fordert die Experten heraus


Dickstacheliger Schwammporling Michael 22.12.22

Foto: Der vermeintliche Igelstachelbart erwies sich bei genauer Betrachtung als Dickstacheliger Schwammporling. Er kann ganze morsche Stämme überwuchern. (6 Fotos © Michael) 

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Dickstacheliger Schwammporling2 Michael 22.12.22

Foto: Kaskaden dicker Stacheln fallen von den vielen Hüten herab, die dieser großflächige Pilz bildet. Ein imposanter Anblick, wenn er komplette Stämme befallen hat. 

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Fund Michael 22.12.22
Austernpilze Michael 22.12.22
Ausern Michael 22.12.22

Michael schreibt am 22. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

heute war ich in den Wäldern um Hochstetten unterwegs. Jetzt tut sich was, nachdem die Temperaturen aktuell um die 13 Grad sind und es regnet.

Die Austernpilze über dem Bach sind nicht großartig weitergewachsen, seit Thomas dort war. Dafür konnte ich an meinen anderen Stellen einen regelrechten Wachstumsschub feststellen. Überall fand ich kleine Austernseitlinge (z. B. 3 Fotos rechts) und Samtfüße, einige davon schon sammelreif. Vorsicht ist allerdings nach wie vor geboten, da immer noch Gifthäublinge vorkommen.

Am meisten habe ich mich über den Fund eines vermeintlichen Igelstachelbarts gefreut, der einen Baumstamm großenteils überzog. Mal sehen, ob auch Thomas diesen Stamm findet ;).

Da ich bei der Bestimmung allerdings etwas skeptisch war, habe ich weiter recherchiert. Ein Pilzsachverständiger in meiner Facebookpilzgruppe war sich sicher, dass es sich um den Dickstacheligen Schwammporling (Irpiciporus pachyodon) handelte. 

Ich wünsche Dir und allen Pilzfreunden eine frohe Weihnacht!

Viele Grüße Michael" 

Blau = ungenießbar

Rot = giftig

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Gifthäubling Michael 22.12.22

Foto: Nicht selten tritt der Gifthäubling als unscheinbarer Einzelgänger auf. Besonders gefährlich wird es, wenn er unauffällig an der Seite von Stockschwämmchen wächst. 

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Madeira-flambierte Morchelsauce zum adventlichen Rinderfilet mit Brezelknödeln und Rotkraut


Rotrandiger Baumporling Thomas 18.12.22

Foto: Dass dies ein Rotrandiger Baumporling alias Fichtenporling ist, erkennt man allein schon an der roten Mütze. ;-) (9 Fotos © Thomas) 

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Thomas schreibt am 18. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem die Winterpilze hier in der Region in diesem Jahr bislang noch nicht so recht in Schwung kommen wollen, war ich wie Michael gestern auf einer gut dreistündigen Tour, um neue Pilzreviere sowohl im Nordschwarzwald als auch im Hardtwald bei Karlsruhe ausfindig zu machen.

Gestartet bin ich um kurz vor acht Uhr bei minus sieben Grad. Im Nordschwarzwald zeigte das Thermometer sogar minus elf Grad. Eine zirka acht Zentimeter hohe und geschlossene Schneedecke, machte das Auffinden von neuen Revieren aber so gut wie unmöglich. Also schaute ich lediglich an meinen bekannten Stellen, wo ich nach einer halben Stunde zitternd und bibbernd jedoch nicht einen Speisepilz finden konnte.

Das Einzige, was ich hier an den Stämmen von Rotbuchen fand, waren wieder viele Rotrandige Baumschwämme. Da es mir hier dann doch etwas zu mühselig war und auch viel zu kalt, machte ich mich auf den Weg in den weniger verschneiten Hardtwald.

Obwohl fast alle der im Sommer oder im letzten Jahr umgestürzten Rotbuchen mittlerweile schon wieder abtransportiert wurden, wurde ich dennoch nach kurzer Zeit an mehreren neuen Stellen mit tiefgefrorenen Austernseitlingen fündig. Sehr überrascht hat mich so spät im Jahr ein kleines Büschel Rillstieliger Seitlinge, die ebenfalls am Stamm einer Rotbuche wuchsen.


Austern Thomas 18.12.22

Foto: Obwohl sie alle gut für den Verzehr gewesen wären,...


Austern2 Thomas 18.12.22

Foto: ...ließ Thomas alle Austernseitlinge...


Austern3 Thomas 18.12.22

Foto: ... diesmal im Wald zurück. 


Rillstielige Seitlinge Thomas 18.12.22

Foto: Was auch für die Rillstieligen Seitlinge galt. Ihr Vorkommen an Rotbuchen ist seltener als an Weichhölzern wie Weiden oder Pappeln. Sie sind sehr gute Speisepilze. 

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Da ich heute jedoch nur zur Erkundung unterwegs war, blieb der Korb ausnahmsweise mal im Auto und alle Pilze blieben im Wald. Sobald wieder Tauwetter einsetzt, werde ich mir dieses Waldstück noch einmal vornehmen.

Am Mittag ging es dann mit der Familie nach Mannheim, um dort mit meinen beiden Geschwistern und deren Familien unser alljährliches Weihnachts- beziehungsweise Adventsessen, bestehend aus Rinderfilet, Brezelknödeln, Rotkraut und meiner bei der ganzen Familie beliebten Madeira-Morchelrahmsoße mit flambierten Spitz- und Speisemorcheln und einigen Morchelbecherlingen zu genießen.

Das erste der vier Fotos zeigt die eingeweichten Morcheln mit einem geschätzten Warenwert von mehreren hundert Euro. Die Pilze in der linken Schüssel, wurden allesamt püriert in der Soße verarbeitet. Der Inhalt aus der rechten Schüssel komplettierte die Soße als Einlage.

Dir, Heinz-Wilhelm, wie auch allen Pilzfreunden, wünsche ich einen schönen Start in die letzte Woche vor den Weihnachtsfeiertagen.

Viele liebe Grüße, Thomas"

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Spitzmorcheln Thomas 18.12.22

Foto: Eingeweichte Spitz- und Speisemorcheln und Morchelbecherlinge im Marktwert von einigen hundert Euro. Die Pilze in der linken Schüssel wurden püriert, die in der rechten gab es flambiert mit Madeira-Wein als Einlage in der Sauce. 

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Spitzmorcheln Pfanne Thomas 18.12.22

Foto: Vor dem Flambieren...


Spitzmorcheln flambiert Thomas 18.12.22

Foto: ... und beim Flambieren. 


Morchelmadeirasauce Thomas 18.12.22

Foto: Da ist die Morchelmadeira-Soße, auf die Thomas' Verwandtschaft fliegt.


Die Ruhe im verschneiten Wald ist einfach schön


Enoki Schnee Michael 15.12.22

Foto: Vier Winterrüblinge im Schnee. Michael fand nur wenige von den goldgelben Winterpilzen. Auf dem 2. Foto sehen wir einen erfrorenen und teils verschneiten Schwefelporling. Das kommt davon, wenn man sein Wachstum, wie bei dieser Pilzart üblich, nicht im September einstellt. 

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Schwefelporling erfroren Michael 15.12.22

Michael schreibt am 15. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem bei uns in der Region Kronau der erste Schnee gefallen ist, war ich gestern einige Stunden unterwegs, um bekannte und auch neue Pilzstellen ausfindig zu machen.

Gefunden habe ich lediglich wenige Samtfüße, einen gefrorenen Schwefelporling an einem Kirschbaum und die Schopftintlinge von meinem letzten Post, deren Selbstzersetzuzg sprichwörtlich eingefroren ist.

Erwähnenswert ist mir die absolute Ruhe im Wald. Das ist einfach schön. Außer mir war keine Menschenseele unterwegs.

Viele Grüße Michael"

(4 Fotos © Michael) 

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Erforene Schopftintlinge Michael 15.12.22

Foto: Die Selbstzersetzung (Autolyse) der Schopftintlinge wurde von Frost und Schnee gestoppt. 


Verschneiter Winterwald Michael 15.12.22

Foto: Im verschneiten winterlichen Wald ist Ruhe eingekehrt. Während seines Ganges begegnete Michael keinem Menschen. 

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Michael bremst die Ermittlungen des Pilzkommissariats zur Akte Stachelbart aus


Enoki Michael 13.12.22

Foto: Nur langsam, hier und da, beginnen die Samtfußrüblinge in Michaels Revieren zu wachsen. An Austernseitlingen fehlt es noch gänzlich. (2 Fotos © Michael) 

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Michael schreibt am 13. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern waren Suri und ich im Wald um Karlsdorf entlang einer meiner Joggingstrecken unterwegs. Jetzt hatten wir bereits Temperaturen in der Nacht um die -4 Grad. An fast all meinen dortigen Baumstämmen hat es noch keine bzw. wenige Samtfüße. Von Austernpilzen noch keine Spur. Lediglich eine Herbstlorchel war noch zu sichten.

Dieses Mal war Thomas schneller an unserem Baumstamm über dem Bach. Und ich wollte mich erst morgen dorthin aufmachen. Zu dem Dornigen Stachelbart muss ich Thomas in seinem Ermittlungs- und Feststelleifer etwas ausbremsen ;).

Natürlich ist es derselbe Fruchtkörper, allerdings habe ich ja nie geschrieben, wo wir diesen gefunden haben. Lediglich, dass wir bislang in Hochstetten zum damaligen Zeitpunkt keine Winterpilze fanden und uns anschließend in die Kronauer Wälder begaben, wo wir die in meinem Post aufgeführten Speisepilze gesammelt haben.

Viele Grüße Michael und Suri"

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Herbstlorchel Michael 13.12.22

Foto: So verlockend sie auch aussehen, Herbstlorcheln sind nichts für die Pilzküche. Solange die Lorchelgifte noch nicht erschöpfend erforscht sind, gilt es, die Finger von dieser Pilzgattung zu lassen. 

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