Pilzticker BaWue 397:
Funde vom 25.11.2022 - 12.12.2022




Pilzticker BaWue 397




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Glückliche Pilze und ein Dorniger Stachelbart auf mysteriöser Wanderschaft


Korb Thomas 12.12.22

Foto: Glücklich der Pilz, der in einem luftigen Korb transportiert wird und nicht in einem Stoffbeutel, in dem Gequetsche herrscht und die armen Schwämme nach Luft ringen müssen. Hier freuen sich Austernseitlinge, Samtfußrüblinge, drei Kaffeebraune Gabeltrichterlinge und einige Schmetterlingstrameten über komfortable Beförderung. (10 Fotos © Thomas) 

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Fund Thomas 12.12.22

Foto: Da liegen sie, die glücklichen Pilze. Da ist doch allerhand zusammengekommen zur Freude von Thomas. Nur der Dornige Stachelbart blieb als Winterrätsel im Wald. 


Thomas schreibt am 12. Dezember 2022:

Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern Morgen hatte ich endlich mal wieder gut zweieinhalb Stunden Zeit, um auch an meinen Winterpilz-Stellen im Hardtwald nach dem Rechten zu sehen. Und ich bin einer der wenigen, der auch jetzt noch, so spät im Jahr, bei seinen Pilzgängen sogar noch mit dem Korb durch die Wälder streift.

Bei mir ist der Korb mehr als nur ein Transportmittel für die Pilze. Vielmehr ist er auch ein ausgezeichneter Glücksbringer. Wenn ich mit Korb unterwegs war, kam es noch nie vor, dass er am Ende völlig leer geblieben ist. Mit einem Stoffbeutel kam das hingegen schon ab und zu vor.

Manchmal scheint es eben so, als hätten Pilze Augen. Denn wer möchte schon als Erster, ganz unten nach Luft ringend und eingequetscht und schwitzend von anderen Artgenossen im Stoffbeutel zerdrückt  werden? Da ist ein luftiger Weidenkorb doch um einiges attraktiver und gemütlicher für die Pilze. Glücklich sollen sie sein!

Da sich mein Vorrat an Schmetterlingstrameten aus den Vorjahren nun dem Ende zuneigt, war das die erste Pilzart, die sich heute einmal mehr über einen Platz in meinem Körbchen freuen durfte.

Hier wären wir auch gleich bei einem weiteren meiner Glücksbringer. Denn wenn die Schmetterlingstramete als erste Pilzart in meinem Korb Platz nimmt, folgen in der Regel auch weitere Pilzfunde. Wie ich hier im Pilzticker schon mal geschrieben hatte: wer die Tramete nicht ehrt, ist der Auster nicht wert.

Also sammelte ich die besten Exemplare in wunderschönen Braun- und Schwarztönen für gesunde Teemischungen. Und mit den Trameten im Korb lief es dann auch gleich um einiges besser. Wo ich zuvor an fünf der mir bekannten Stellen, die sonst sehr ergiebig waren, nicht einen Winterpilz entdecken konnte, folgte nun ein Speisepilz auf den anderen.

Die nächste Pilzart, die es sich in meinem Korb gemütlich machen durfte, waren drei Kaffeebraune Gabeltrichterlinge, die im allgemeinen auch sehr selten in den Sammelkörben zu finden sind. Wie ich finde: zu Unrecht. Sind sie doch ganz passable Speisepilze für eine leckere Mischpilzpfanne.

An einer weiteren Stelle folgten dann genau die Pilze, weswegen ich eigentlich hier war: wunderschöne Austernseitlinge im besten Alter. An dieser Stelle noch einen lieben Gruß an Michael und Suri. Denn auch an unserer gemeinsamen Rotbuche über dem Bach zeigen sich bereits etliche junge Fruchtkörper. Einige der größeren Exemplare nahm ich mir schonmal mit. Der Rest benötigt allerdings noch gut eine oder eineinhalb Wochen, bis auch sie erntereif sind.


Kaffeebrauner Gabeltrichterling Thomas

Foto: Eher seltene Pilzfracht sind Schokoladenbraune Gabeltrichterlinge wie dieser. Zum Monogericht taugen sie zwar kaum, doch in der Mischpilzpfanne machen sie sich gut. 


Austernpilze1 Thomas 12.12.22

Foto: Über die jungen schönen Fruchtkörper der Austernseitlinge freute sich Thomas sehr. Vor allem ihretwegen war er zu diesem Pilzgang gestartet. 

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Austernpilze Thomas 12.12.22

Foto: Nur her damit und ab in den Korb! In diesem Stadium sind Austernpilze gerne willkommen. 


Austernpilze Bach Thomas 12.12.22

Foto: Die Austernpilze an dieser alten Rotbuche über einem Waldbach teilen sich Thomas sowie Michael und Suri nicht zum ersten Mal. Der Samtige Schichtpilz links unten im Bild ist den schönen Speisepilzen allerdings schon beängstigend nah. Wer weiß, ob es in der kommenden Wintersaison noch welche gibt an diesem Stamm.

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Wie auf diesem Foto am linken Bildrand zu sehen ist, hat sich der Samtige Schichtpilz jedoch schon weit in das dickere Holz vorgearbeitet, so dass ich vermute, dass dieser den Austernseitling in den Folgejahren komplett aus dem Holz verdrängen wird. 

Erwähnenswert ist zudem, dass an vier von fünf meiner Stellen für Samtfußrüblinge bislang nur Massen von Glimmertintlingen wachsen, jedoch nicht ein einziger Samtfußrübling.

Auf dem Rückweg zum Auto lief ich noch an einer weiteren uns beiden bekannten Rotbuche vorbei. Aber auch hier sieht es für den Austernseitling schlecht aus. Dieser Baum wird mehr und mehr vom aggressiven Zunderschwamm besiedelt, der das Ende für den Austernseitling bedeuten dürfte.

Momentan sieht es in dieser Gegend noch nach einem eher schlechten Jahr für Winterpilze aus. Aber das kann sich noch ändern.

Ein sehr schöner und seltener, aber auch durchaus mysteriöser Fund war der eines Dornigen Stachelbartes, der sich wohl auf große Wanderschaft begaben hat: es handelt sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um genau den, den Michael und Suri am 25. November noch in den Wäldern bei Kronau fotografiert hatten. 😉 Wie kommt der nur hier hin? 🤔 Und dass es sich tatsächlich um den gleichen Fruchtkörper handelt, beweist eine kleine Verletzung, die ganz rechts zu sehen ist.

Da die ganze Familie momentan mit einer Grippe und Rotznase zu kämpfen hat, fuhr ich auf dem Nachhauseweg dann doch nochmal an meiner jungen Esche vorbei, um uns ein paar Samtfußrüblinge für ein stärkendes Winterpilzsüppchen mitzunehmen.

Und da viele selbsternannte Pilzspezialisten der falschen und auch gefährlichen Meinung sind, Samtfußrüblinge würden sich für absolute Anfänger eignen, kann ich nur immer wieder zur äußersten Vorsicht raten. Denn Winterrüblingszeit ist auch Gifthäublingszeit!

Auf den beiden letzten Fotos zeige ich exakt diesen Vergleich: Drei Samtfußrüblinge und einen tödlich giftigen Gifthäubling (2. von links). Und um es noch ein bisschen schwieriger zu machen, habe ich zusätzlich noch einen Grünblättrigen Schwefelkopf (2. von rechts) hinzugelegt.

Viele liebe Grüße, Thomas"

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Dorniger Stachelb Thomas 12.12.22

Foto: Ein Dorniger Stachelbart, den offenbar auch Michael schon fotografiert hat. 


Dorniger Stachelb2 Thomas 12.12.22

Foto: Die Verletzung rechts belegt, dass es sich um den gleichen Pilz handelt. Er war Michael wohl bei Hochstetten vor die Linse gekommen.

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Vergleich Enoki Thomas 12.12.22

Foto: Fünf Goldhütchen - aber welche beiden sind die Giftzwerge?


Vergleich Enoki vu Thomas

Foto: Der (weiße) Ring macht den zweiten Pilz von links zum Hauptverdächtigen. Es ist ein sehr giftiger Nadelholz- oder Gifthäubling. Der zweite Pilz von rechts ist ein nicht ganz so giftiger Grünblättriger Schwefelkopf. Die drei anderen sind Samtfußrüblinge. Wir sehen, das Sammeln der Samtfußrüblinge ist kein Kinderspiel, erst recht nicht für Anfänger. 

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Welch ein Einstieg in das Pilze sammeln:

Max und Levin mit Opa Dieter bei der Austernpilzernte im Landkreis Heilbronn


MaxLevin Austernpilzkorb_Dieter_11.12.22
Austernpilze Dieter 11.12.22

Dieter schreibt am 11. Dezember 2022:

"Hallo Heinz- Wilhelm,

wir waren wie im letzten Jahr zur selben Zeit an derselben Buche bei Weinsberg im Landkreis Heilbronn und siehe da, die Austernseitlinge waren wieder am Werk. Opa Dieter und die Enkel Levin und Max waren begeistert. Für Levin war es besonders anschaulich, da im Naturkundeunterricht gerade das Thema 'Pilze' behandelt worden war.

Die Buchen leiden bei uns im württembergischen Unterland sehr, viele stehen infolge der Trockenheit unter Dauerstress und werden die nächsten Jahre nicht überdauern. Die Austernseitlinge freut das natürlich.

Die Pilze waren diesmal noch mit kleiner Aufstiegshilfe erreichbar; wir müssen uns aber bei weiteren Pilzexkursionen wieder mit der langen Dachlatte und angeschraubter Spachtel weiterhelfen, um in die Region von drei bis fünf Höhenmetern vorstoßen zu können. 

Auf dem 1. Foto rechts präsentieren Max (links) und Levin (rechts) stolz ihre beachtliche Ernte von herrlichen jungen Austernseitlingen. Das 2. Foto rechts veranschaulicht die tolle Qualität der noch jungen, knackfrischen Pilze. 

Allen Pilzbegeisterten ein friedliches Weihnachtsfest!"

(4 Fotos © Dieter) 

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Austernpilze Levon 11.12.22
Ausernpilze MaxLevin Dieter 12.11.22

2 FotosDas Foto links zeigt Levin, bewehrt mit einem Messer, bei der Ernte der Austernpilze. Auf dem Bild rechts ist er es, der die herabpurzelnden Pilze mit dem Korb aufzufangen versucht, die Max über ihm vom Baum schneidet. Für beide war es die erste Erfahrung des Pilzesammelns überhaupt. Wenn das kein motivierender Einstieg war!

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Kronau: Baum- und Wiesenpilze für das Abendessen


Fund Michael 11.12.22

Foto: Austernpilze, drei Knöpfchen von Samtfüßen und zwei Lilastielige Rötelritterlinge von der Waldwiese: für ein Abendessen hat das gereicht. (3 Fotos © Michael) 

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Michael schreibt am 11. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

heute waren Suri und ich bei angenehmen Temperaturen um den Gefrierpunkt in den Wäldern um Kronau.

Erneut konnten wir einige schöne Austernpilze und ein paar Samtfußrüblinge ernten. An den Wegrändern zeigen sich immer noch viele Karbolchampignons. Auf den Wiesen gibt es aktuell einen Schub Lilastieliger Rötelritterlinge, die allerdings bis auf zwei knackige Exemplare alle stehen blieben.

Und tatsächlich entdeckte Suri direkt neben einem Waldweg noch ein kleines Nest von Schopftintlingen. Schön für ein Foto, aber nichts mehr für den Sammelkorb.

Viele Grüße Michael und Suri"

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Schopftintlinge Michael 11.12.22

Foto: Wie Thomas, so haben auch Suri und Michael einige späte Schopftintlinge gefunden. Sie blieben - wie bei Thomas - im Wald. 


Karbolegerlinge Michael 11.12.22

Foto: Das galt erst recht für die Karbolchampignons, da konnten sie noch so jung und knackig aussehen.

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Die Schopftintlinge raffen sich zu einem letzten Auftritt auf


Schopftintlinge Thomas 9.12.22

Foto: Auch die Schopftintlinge sind noch Dezembergäste. Und wir werden nicht lange warten müssen, bis sie im neuen Jahr auch zu den Frühaufstehern zählen dürften. (9 Fotos © Thomas) 

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Thomas schreibt am 9. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

zunächst einmal meine herzlichsten Glückwünsche zu Deinem ganz persönlichen Rekordjahr mit passion-pilze-sammeln.com mit fast 1,4 Millionen Seitenaufrufen. Verbunden mit den Glückwünschen aber auch einen riesengroßen Dank an Dich, Heinz-Wilhelm, wo Du es doch bist, der mit seiner tagtäglichen Arbeit und der Liebe zu den Pilzen und der Natur so etwas überhaupt erst möglich gemacht hat. Vielen Dank für diese tolle Internetseite!

Da ich es zeitlich bisher noch nicht wirklich geschafft habe, meine Winterpilzstellen abzulaufen, konnte ich heute dank Homeoffice und einem frühen Feierabend zumindest mal meine nahe gelegenen Bereiche entlang des Rheins und auch am Spielplatz inspizieren.

An meinen bekannten Pappelstümpfen am Spielplatz tut sich in Sachen Samtfußrüblingen allerdings noch überhaupt nichts. Dagegen raffen sich die Schopftintlinge auf den dortigen Wiesen aber nochmal zu einem letzten ordentlichen Auftritt auf.

So spät im Jahr, gerade wenn die Temperaturen um die Nullgradmarke schwanken oder wie auch in der letzten Nacht bei minus 4 Grad lagen, lasse ich Schopftintlinge jedoch generell stehen, weil sie zuhause meist schon nicht mehr verwertbar ankommen. Auch wenn einige Pilze noch jung waren, befanden sich alle Fruchtkörper bereits unmittelbar vor der Autolyse (Selbstzersetzung), wenn sie nicht schon eingesetzt hatte.


Schopftintlinge2 Thomas 9.12.22

Foto: Wenn sie nur nicht so schnell hinfällig werden, zumal während des Transportes im Winter, hätte Thomas die besten dieser Schopftintlinge gerne mitgenommen. 


Blaugrüner Reiftäubling Thomas 9.12.22

Foto: Hat sich in der Zeit geirrt: ein kleiner Blaugrüner Reiftäubling. Mit dem Winter hat er üblicherweise nichts am Hut. 


Schwarzpunktierte Schneckl Thomas 9.12.22

Foto: Gerade mal zwei Schwarzpunktierte Schnecklinge fand Thomas im Fichtenwald. Bislang ein magerer Winter für diese Pilzart.

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Violetter Roetelr Thomas 9.12.22

Foto: In den Rheinauen sah es etwas günstiger aus. Hier konnte Thomas einige schöne Violette Rötelritterlinge ausmachen. Zum Beispiel diesen hier. 


In einem jungen Kiefernwald, in dem ich im letzten Jahr erstmals Frostschnecklinge im Hardtwald finden konnte, zeigte sich heute lediglich nur ein einziger Blaugrüner Reiftäubling. Auch in meinem kleinen Fichtenwäldchen sind die Schwarzpunktierten Schnecklinge in diesem Jahr nicht gerade stark vertreten, so dass alles, inklusive  Reiftäubling, an Ort und Stelle bleiben durfte.

Anders sah es an einigen mir bekannten Stellen unweit des Rheins aus. Hier haben sich die niedrigen Temperaturen noch nicht so heftig ausgewirkt, so dass sogar noch einige schöne Violette Rötelritterlinge zu finden sind. Und auch das Wachstum der Samtfußrüblinge ist hier bereits in vollem Gange, sowohl an meiner jungen Esche als auch an einigen Holundersträuchern. Ich lasse sie aber noch ein wenig wachsen, ehe ich zur Ernte antrete.

Die Judasohren dürfen in dieser Wintersaison hingegen alle stehen bleiben, es sei denn, einige Prachtexemplare böten sich zur Mitnahme an. Ich habe sie noch reichlich vorrätig.  Von Austernseitlingen fehlt hier noch jede Spur.

Ich wünsche allen ein schönes 3. Adventswochenende und viel Glück bei der Winterpilzsuche.

Viele liebe Grüße, Thomas"

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Enoki Esche Thomas 9.12.22

Foto: Dass diese vielen Samtfußrüblinge (Winterrüblinge) an der Stammgabelung einer jungen Esche wachsen, zeigt an, dass der Baum trotz seiner Jugend bereits erkrankt oder verletzt ist. 

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Enoki Holunder Thomas 9.12.22

Foto: Diesem kleinen Trupp Winterrüblinge gefällt es dagegen besser an einem alten, moosüberwachsenen Stamm eines Holunderbaumes. 

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Enoki Holunder2 Thomas 9.12.22

Foto: Was auch für diese junge Gesellschaft der wohlschmeckenden und gesunden Winterpilzart gilt. 

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Judasohren Thomas 9.12.22

Foto: Noch mehr als die Samtfußrüblinge haben es die Judasohren mit Holunder als Wirtsbaum.

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Austernseitlinge kontra Gelbstielige Muschelseitlinge


Austernseitlinge heiko 9.12.22

Foto: Lupenreine Austernseitlinge, fertig für die Pfanne. Sie sind ausgezeichnete Speisepilze. 


Gelbstielige Muschels Heiko 9.12.22

Heiko schreibt am 9. Dezember 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

auf einem gestrigen Spaziergang mit meinem Sohn Finn durch einen Laubwald im Kreis Ludwigsburg konnten wir erste schöne Austernseitlinge an umgestürzten Buchen finden.

Da ich tags zuvor mit dem Gelbstieligen Muschelseitling (Foto rechts) aber auch einen Verwechselungspartner entdeckte, der Giftstoffe enthalten soll und ebenfalls als Folgezersetzer am gleichen Stamm wachsen kann, habe ich beide Pilzarten abgelichtet. Der ein oder andere Pilzsammler, der wie ich bei der Bestimmung noch weit am Anfang steht, kann mit der Gegenüberstellung hoffentlich etwas anfangen und vermeidet Verwechslungen.

Beim Austernseitling laufen die Lamellen am Stiel ohne Abgrenzung tief nach unten. Beim Gelbstieligen Muschelseitling laufen sie ebenfalls herab, enden aber schon bald nach der Stielspitze jäh, so dass der gelbe Stiel weitgehend frei liegt.  

Viele Grüße Heiko"

(4 Fotos © Heiko) 

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Austernseitlinge wald Heiko 9.12.22

Foto: Weit, beinahe bis zur Stielbasis, laufen die Lamellen der Austernpilze herab. 


Muschelseitlinge vonoben 9.12.22

Foto: Auch die Hutfarben der zwei ähnlichen Pilzarten sind unterschiedlich. Muschelseitlinge haben grün-grau-braune Farbtöne, oft mit einem Schuss Olivgrün. Austernseitlinge haben dagegen keinen grünen Farbtöne. 

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Die letzten Herbstpilze entsenden Grüße aus dem Schwäbisch-Fränkischen Wald


Violette Rötelritterlinge Heiko 7.12.22

Schwäbisch-Fränkischer Wald - Unverdrossen unterwegs ist immer noch Pilzfreund Heiko. Im Schwäbisch-Fränkischen Wald bei Heilbronn hat er 14 schöne Violette Rötelritterlinge gefunden, von denen er diese Zwei fotografierte. Warum? "Weil das Bild zeigt, dass sich so mancher schöne Herbstpilz auch im Dezember noch in den Wäldern tummeln möchte", schreibt er dazu. Doch damit dürfte es in Kürze vorbei sein, werden doch für die kommenden Tage tiefere Minustemperaturen vorhergesagt. (Foto © Heiko) 

7. Dezember 2022

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Krönender Abschluss zur Pilzsaison:

Ein gemütlicher Kennenlernabend mit Pilzessen für Michaels tüchtige Sammelbegleiter


Pilzessen Suri 3.12.22
Wildgoulasch Michael 3.12.22

Michael schreibt am 4. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

zum krönenden Abschluss eines tollen Pilzjahres habe ich bei mir daheim einmal mehr ein Wild- und Pilzessen veranstaltet. Fast die komplette Pilzsammlerrunde, mit der Suri und ich mehrmals im Jahresverlauf unterwegs waren, war versammelt: Thomas und Markus, Nazan und Sasa, Suri und ich. Einzige Ausnahme war mein Messerfertigungs-Freund Bastian.

Als Vorspeise gab es eine Pilzcremesuppe mit 16 verschiedenen Pilzarten, als Hauptgericht ein herzhaftes Wildgulasch und als Nachtisch Kuchen und Nusszopf satt. Begleitet wurde das Ganze von diversen Weinen und Likören.

Es war ein absolut gelungener, fröhlicher Abend mit reichlich Gesprächstoff, so dass sich meine einzelnen Begleiter endlich einmal persönlich kennenlernen konnten. 

Grüße von der ganzen Truppe!"

(5 Fotos © Michael); (1 Foto © Suri)

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Pilzsuppe Topf Michael 3.12.22
pIlzsüppchen Michael 3.12.22

2 Fotos: Die köstliche Cremesuppe mit 16 Pilzarten im Topf und bald darauf in einer Glasterrine, wohl mit aufgelegter Blätterteigpastete.

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Vorstufe Gulaschsauce Michael 3.12.22

Foto: Vorstufe der Sauce für das Gulasch mit reichlich frischen Kräutern. 


Vorgebratenes Gulasch Michael 3.12.22

Foto: Das vorgebratene Wildgulasch macht die Vorfreude auf das Essen nicht geringer...


Trotz Frostschäden gibt es noch schöne Trompetenpfifferlinge und natürlich Schwarzpunktierte Schnecklinge


Korb Thomas 2.12.22

Foto: Eine Auslese von schönsten Trompetenpfifferlingen. Viele waren allerdings bereits Opfer von Nachfrösten und kaltem Regen geworden. (4 Fotos © Thomas) 

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Thomas schreibt am 2. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

diesen Bericht sende ich absichtlich mit ein wenig Verspätung, denn als ich gestern den Bericht von Heiko sah, dachte ich, ich warte mit meinem Bericht noch einen Tag, damit Heikos Dezembersteinpilze zumindest für ein, zwei Tage auch die Bühne erhalten, die ihnen zu Recht gebührt. Nun sehe ich aber, dass sich auch Michael mit seinen späten Pfifferlingen in die Reihe der Dezember-Raritäten eingereiht hat. Glückwunsch an beide für diese tollen Funde!

Da ich in den letzten eineinhalb Wochen nur sehr wenig Zeit für die Pilze hatte, musste die letzten drei Tage mal wieder meine Mittagspause herhalten. In den Wäldern um Ettlingen musste ich jedoch feststellen, dass hier an der ein oder anderen Stelle bereits die Nachtfröste gnadenlos zugeschlagen haben und mittlerweile kaum noch etwas Verwertbares zu holen ist.

Es lassen sich zwar immer noch einige junge Maronenröhrlinge und Herbstrotfüße finden. Sie waren jedoch von dem Begriff küchentauglich weit entfernt und durften somit stehen bleiben. Außer einer Handvoll Schwarzpunktierter Schnecklinge kam am Mittwoch in einer halben Stunde leider nichts Weiteres ins Körbchen.


Schwarzpunktierte Schnecklinge Thomas 2.12.22

Foto: Der Schwarzpunktierte Schneckling heißt auch Punktiertstieliger Schneckling. Wegen seiner feinen dunkelbraunen bis schwarzen Schüppchen über die gesamte Stiellänge. Zur Spitze hin nehmen sie ab. Es sind zierliche, gesellig wachsende Fichtenbegleiter.

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Trompetenpfifferlinge Thomas 2.12.22

Foto: Nicht wenige der Trompetenpfifferlinge warn noch in ausgezeichnetem Zustand. 


Deshalb fuhr ich gestern auf direktem Wege eine meiner Stellen für Trompetenpfifferlinge an. Aber auch hier haben die niedrigen Temperaturen und der kalte Regen vielen Fruchtkörpern ordentlich zugesetzt. Damit ich meine Mittagspause nicht überziehe, beließ ich es bei meinem kleinen Körbchen, gefüllt mit schönsten Trompetenpfifferlingen. Plus einer kleinen Flockenhexe. 

Ich habe sie allerdings nach einer zweiten, dritten und vierten Begutachtung nach vier Stunden im Auto bei einer weiteren Mittagspausenrunde, die ich heute einlegte, wieder im Wald entsorgt. Das Einzige, was ich auf dieser Runde vor die Linse nahm, war ein schöner großer, älterer Kiefern- bzw. Nadelholzbraunporling.

Dir, Heinz-Wilhelm, und allen Pilzfreunden wünsche ich ein schönes zweites Adventswochenende.

Viele liebe Grüße Thomas"

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Kiefernbraunporling Thomas 2.12.22

Foto: Der Kiefernbraunporling ist nichts für die Pilzküche, macht sich aber auf Gestecken für draußen hervorragend als Schmuckdetail.

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Kronau: Und schon sind die Dezember-Pfifferlinge da


Fund Michael 1.12.22
Stockis Michael 1.12.22

Michael schreibt am 1. Dezember 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

heute ging es bei durchwachsenen 5 Grad in die Wälder um Kronau. Winterpilze habe ich nicht gefunden. Dafür einige Stubben mit besten Stockschwämmchen (2. Foto rechts). Teils wuchsen sie auch zusammen mit Grünblättrigen Schwefelköpfen (siehe das nächste Foto). Ein paar schöne Pfifferlinge konnte ich auch einsammeln. Zwei Perlpilze blieben hingegen im Wald. Vereinzelt ist auch der Gifthäubling vertreten.
Viele Grüße Michael"

(5 Fotos © Heiko)

Rot = giftig

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Stockis Grünblättrige Michael 1.12.22

Foto: Zwei verschiedene Pilzarten an einem Stubben: Wir sehen links ein Büschel Grünblättriger Schwefelköpfe, rechts schöne Stockschwämmchen. 


Gifthäubling Michael 1.12.22

Foto: Finger von diesem Pilz! Es ist ein sehr giftiger Nadelholz- oder Gifthäubling. Sein Amanitin-Gift wirkt wie das vom Grünen Knollenblätterpilz.

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Toller Fund am 1. Dezember bei Calw:

Einer der besten Pilzgänge in Heikos Sammelleben: Sechs prächtige Steinpilze und herrliche Lachsreizker


Steinpilzfund Heiko 1.12.22

Foto: Die Leonberger Kreiszeitung mit ihrer Ausgabe vom 1. Dezember 2022 belegt: Heiko fand sechs nahezu makellose Steinpilze, sechs unversehrte Rotfüße und zehn herrliche Lachsreizker. Dazu gab es noch ein wenig schwarzes, gelbes und violettes Pilzbeiwerk. (5 Fotos © Heiko)

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Heiko schreibt am 1. Dezember 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

hier kommt er also, mein Wald- und Pilzbericht vom heutigen 1. Dezember 2022.

Ich entschied mich nach Prüfung der Wetterdaten heute für eine Fahrt in meine Fichten- und Weißtannenwälder in der Region Calw im Nördlichen Schwarzwald und damit gegen die Laubwälder bei Böblingen.

Zwar hatte es im Nördlichen Schwarzwald in den letzten zwei Wochen in Summe 4 Tage mit Temperaturen knapp unter 0 Grad gegeben, aber zum einen lagen diese frostigen Tage nicht hintereinander und außerdem hatte es laut Wetterradar dort im gleichen Zeitraum fast 90 Liter Regen gegeben.

Auf der Hinfahrt machte ich noch einen kurzen Zwischenstopp, um eine Tageszeitung zu kaufen. Denn sollte ich wirklich fündig werden und dies nicht mit einer tagesaktuellen Ausgabe belegen können, so würde mir meinen Fund wohl kaum einer abnehmen. 😊 Da die Bild heute eine recht schlüpfrige Titelstory hatte, entschied ich mich für die Leonberger Kreiszeitung. 

Angekommen an meinem Waldparkplatz, erwarteten mich frostige 0 Grad und eine ältere Dame mit Hund, die mich entgeistert fragte, ob ich mir der Tatsache bewusst sei, dass wir in der Adventszeit seien und zu dieser Jahreszeit nie und nimmer mehr Pilze wachsen würden. Ich versuchte zwar noch, sie vom Gegenteil zu überzeugen, doch da stieg sie schon kopfschüttelnd in ihr Auto.


Steinpilz Heiko 1.12.22

Foto: Ein Prachtkerl von einem Steinpilz, der erste, den Heiko heute fand. Daneben die Ausgabe vom 1. Dezember 2022 der Leonberger Kreiszeitung. Der Steinpilz erfuhr auf diese Art und Weise, dass Sportdirektor Sven Mislintat mit sofortiger Wirkung von allen Aufgaben beim VfB Stuttgart entbunden wurde.

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Topsteinpilz Heiko 1.12.22

Foto: Hier ist das Prachtexemplar noch einmal in Nahaufnahme zu sehen. Ein rundum perfekter Steinpilz, und das am 1. Dezember! 


Beirren konnte sie mich natürlich nicht. Ausgerüstet mit Korb, Rucksack und warmem Tee schlich ich dann gegen 8:00 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang, in den Wald. Es sollte eine dreistündige Runde werden, deren Verlauf mir von zahlreichen vorherigen Gängen wohlbekannt war. 

Und jetzt versichere ich dir, lieber Heinz-Wilhelm: es sollte einer der besten Pilzgänge meines Sammellebens werden! Weil einfach alles so unmöglich und hoffnungslos schien und doch so fantastisch wurde!

Mein heutiger Dezembergang trug mir 6 tolle, feste Fichtensteinpilze ein, ebenfalls 6 schöne Rotfußröhrlinge sowie herrliche, weil knackige und junge Lachsreizker. Zudem freute ich mich über Trompetenpfifferlinge, Totentrompeten (Herbsttrompeten) sowie 3 Violette Lacktrichterlinge.

Lieber Heinz-Wilhelm, für Deine Arbeit in diese Pilzseite wieder ein „Herzliches Dankeschön“ von mir.

Ob ich mich dieses Jahr noch einmal mit Steinpilzfunden melden werde? Wer weiß…. 😀

Viele Grüße sendet Dir Heiko"

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Lachsreizker Heiko 1.12.22
Doppelsteinpilz Heiko 1.12.22

2 Fotos: Ehre, wem Ehre gebührt: ein schöner Lachsreizker (links) bietet sich Heikos Pilzkorb an. Die zwei zusammengewachsenen Steinpilze rechts haben kleine Knabberlöcher von Schnecken, sind aber davon abgesehen in gutem Zustand.

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Die Krönung bei Kronau war ein seltener Dorniger Stachelbart im Topzustand


Ein seltener Dorniger Stachelbart. Foto Michael, 25.11.22

Foto: Ein seltener Pilz zu selten später Erscheinungszeit ist dieser prächtige Dornige Stachelbart. Er ist noch jung, wie seine cremeweißliche Farbe zeigt. Bald wird er gelblich bis gelbbräunlich sein. Er benötigt zum Fruktifizieren das bereits stark morsche Holz dickerer abgestorbener Laubbäume. Von seiner Schutzwürdigkeit abgesehen, taugt er kaum für einen Speisepilz; dafür ist er in der Regel zu bitter. (4 Fotos © Michael)

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Rosa Rettichhelmling Michael 25.11.22

Michael schreibt am 25. November 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem im Bereich Hochstetten noch keinerlei Wnterpilze zu sehen waren, begaben sich Suri und ich in die Wälder um Kronau.

Tatsächlich fanden wir hier an einem einzigen Baum einige Büschel schönster Austernseitlinge. Außerdem landeten im Körbchen noch einige wenige Trompetenpfifferling, drei Winzlinge von Samtfußrüblingen, ein echter Pfifferling und ein Weißer Stoppelpilz.

Für die Kamera gab es noch viele Rosa Rettichhelmlinge (z. B. Foto rechts) und als Highlight einen Dornigen Stachelbart. Letzteren bekam ich erst zum zweiten Mal überhaupt zu Gesicht.

Viele Grüße Michal und Suri"



Austernpilze Michael 25.11.22

Foto: An Michaels und Thomas' Bachbaum bei Hochstetten gibt es noch keine Austernpilze. Anders bei Kronau, wo Suri und Michael diese Austernseitlinge entdeckten.

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Fund Michael 25.11.22

Foto: Dafür, dass die Herbstsaison endgültig zu Ende ist, ist dieser Fund von Suri und Michael durchaus respektabel. 


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Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich



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