Pilzticker BaWue 283:
Funde vom 01.01.2021 - 09.01.2021



Pilzticker Bawue 283




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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs




Kronau: Komfortable Ernte der Pilzbüschel bei Waldesruhe und einsetzendem Schneefall


Foto: Die Samtfußrüblinge (rechts) wuchsen in schönen Büscheln - da geht die Ernte schnell und ist komfortabel. Die Judasohren (links) sind gewiss wieder für Michaels Thai-Küche.

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Michael schreibt am 9. Januar 2021:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern war ich bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad in den Wäldern um Kronau. Es war nasskalt, windig und gegen Ende meiner Tour schneite es. Schön war die Ruhe, es waren nämlich keine Coronaausflügler im Wald.

Gesammelt habe ich viele Judasohren und Samtfußrüblinge. Die Samtfüße waren alle perfekt und ich konnte, bis auf wenige, alle im kompletten Büschel vom hinfälligen Gehölz nehmen. An einem Stumpf wuchsen Samtfüße und Glimmertintlinge zusammen (Foto rechts). Einige verspätete Zitzen-Riesenschirmlinge, die allerdings schon durch waren, entdeckte ich auch.

Viele Grüße Michael«

(4 Fotos © Michael)

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Foto: Ein Büschel schöner junger Samtfußrüblinge. Auch bei ihnen empfiehlt es sich schon, die Stiele wegzuschneiden, denn sie sind bei dieser Pilzart holzig bis zäh.

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Foto: Die wohlschmeckenden Zitzenriesenschirmlinge waren, wie nicht anders zu erwarten, bereits hinüber. Sie sind Sommer- und Herbstpilze.

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Nördlicher Schwarzwald: Ein Neujahrssteinpilz und schmackhafte Samtfußrüblinge vom Holunder


Foto: Das feuchte, wechselhafte Wetter gefällt den Trompetenpfifferlingen, die gar keine Winterpilze sind, ausgesprochen gut. Wie erhofft, fand sie Thomas in einem gut geschützten Fichtenwaldstück in stattlicher Zahl. An Holundersträuchern siedelten Judasohren und einige Samtfußrüblinge, die er an dieser Baumart besonders schmackhaft findet (links), während er die Austernseitlinge, schön herangewachsen, an Rotbuchen erntete. (4 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 4. Januar 2021:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem meine Frau und meine Tochter den halben Tag bei der Oma verbringen wollten, hatte ich dann heute morgen auch noch ein bisschen Zeit, um an meinen Plätzen nach den Pilzen zu sehen.

Und so ging es heute mal wieder in den verschneiten nördlichen Schwarzwald. Aber mir ging es nicht, wie die Jahreszeit vermuten lässt, ausschließlich um Winterpilze. Vielmehr war ich auf Trompetenpfifferlinge aus. Denn in solch einem feuchten, wechselhaften Winter, wie wir ihn auch dieses Jahr wieder haben, lohnt es sich, auch im Januar noch nach ihnen zu schauen. Gerade wenn die Temperaturen um Weihnachten 15 Grad oder gar noch mehr aufweisen.

Also fuhr ich in mein bekanntes Wäldchen, in dem ich die Trompetenpfifferlinge auch schon mal bis in den Februar hinein finden konnte. Allerdings nur noch an wind- und kältegeschützten Plätzen.

In diesem Fall ist es ein sehr junger dichter Fichtenwald in einem Tal auf cirka 300 Metern über Null, der mit seiner Krone ein komplett geschlossenes Dach bildet. An den Rändern des Waldes befindet sich genügend Bewuchs aus jungen Kiefern und Rotbuchen, damit das Innere auch gut von den Seiten geschützt ist. So kann es im Zentrum durchaus ein bis drei Grad wärmer sein als außerhalb des Waldes.

Trompetenpfifferlinge sind robuste Spätherbstvertreter

An einigen Stellen in diesem Wald wachsen die Trompetenpfifferlinge in Kolonien, wie in ihren besten Herbsttagen. Aber auch bei Trompetenpfifferlingen, die recht kälteresistent sind und auch mal kurzzeitig einfrieren dürfen, sollte man auf eventuelle Frostschäden achten. Wenn sie schmierig, brüchig und glasig sind, oder vielleicht schon schlecht riechen, sollte man sie besser stehen lassen. Am besten ist es, wenn man den Zeitpunkt ihrer Fruktifizierung kennt und ab da den Wetterverlauf verfolgt.


Foto: Dort, wie sie geschützt sind, wachsen die Trompetenpfifferlinge in richtigen Kolonien. Bis in den Februar hinein hat Thomas sie schon gefunden.

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Den Vogel abgeschossen hat hier aber ein Steinpilz (Foto rechts), der wohl irgendwann zwischen Weihnachten und Neujahr gewachsen sein muss. Er ist somit mein erster Steinpilz im Jahr 2021. Allerdings war er schon sehr stark frostgeschädigt und nichts mehr für den Pilzkorb.

Zum Schluss lief ich dann noch in einen Rotbuchen-Fichtenwald an eine Stelle für Austernseitlinge, um mir die Pilze zu holen, die ich vor einiger Zeit noch zum Wachsen stehen gelassen hatte.

Auf dem Rückweg zum Auto sammelte ich an einigen Holunderbäumen noch viele Judasohren und auch ein paar Winterrüblinge. Geschmacklich gehören Samtfußrüblinge, die an Holunder gewachsen sind, mit zu meinen Favoriten.

Liebe Grüße an Dich und an alle Pilzfreunde

Thomas«

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Foto: Diese Austernpilze hatten Thomas schon vor ein paar Tagen entdeckt und wachsen lassen. Jetzt waren sie für die Ernte ideal.

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In Michaels Pilzküche wird ab sofort im japanischen Stil geschnippelt


Foto: Austernseitlinge, Winterrüblinge und das neue Küchenmesser im japanischen Stil. So startet Pilzfreund und Messerschmied Michael ins neue Pilzjahr. (2 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 4. Januar 2021:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

ich wünsche Dir und allen Pilzfreunden ein frohes neues Jahr!

Heute war ich zusammen mit Suri entlang meiner Laufstrecke in den Wäldern um Karlsdorf-Neuthard an meinen bekannten Plätzen Austernpilze und Samtfüße sammeln. Es waren wieder beste Exemplare zu finden.

Auf dem Foto ist nun auch mein fertiggestelltes Kochmesser im japanischen Stil zu sehen. Die Herstellung verlief wie bei meinem Jagdmesser, mit dem einzigen Unterschied, dass ich die Klinge des Kochmessers geätzt habe, um eine künstliche Patina (Rosthemmer) zu erzeugen.

Das Messer ist nun seit 2 Tagen im Dauereinsatz und bin sehr zufrieden mit meinem Ergebnis.

Viele Grüße Michael und Suri«

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Foto: Die Austernseitlinge, die sich eine Rotbuche als Wirtsbaum ausgesucht hatten, waren schon fast ausgewachsen und gaben richtig was her.

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Kein Witz vom Fritz: Fast ein Kilo Trompetenpfifferlinge

Fritz schreibt am 4. Januar 2021:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem ich von meinen anderen Sammelkollegen gelesen habe, was sie so gefunden haben, bin auch ich bei einem Spaziergang mit meiner Frau zu meinen Fundstellen gegangen und habe cirka 1 Kilo Trompetenpfifferlinge (Foto rechts) gefunden.

Grüße aus dem Bodenseekreis, Fritz«

(Foto © Fritz)

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Die ersten Judasohren für Corinna


Ihre ersten Judasohren (Foto rechts) überhaupt hat Corinna an einer steilen Waldböschung in der Ortenau gefunden. »Das Gericht war dann eine Reispfanne, gewürzt mit Andaliman-Pfeffer (zitronisch), ein wenig Fenchel und Chili. Sehr empfehlenswert!«

(Foto © Corinna)

2. Januar 2021



Samtfußrüblinge als Grenzgänger und Austernpilze, die dem Sägeangriff entkamen


Foto: Ein schöner Start ins neue Jahr gelang Thomas zusammen mit seiner Familie am Altrhein und im Hardtwald bei Karlsruhe. Die Samtfußrüblinge (links) landeten in einem Gesundheitssüppchen, die Austernpilze (rechts) gab es zusammen mit Judasohren zu Mini-Romanasalat. (5 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 1. Januar 2021:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

ich wünsche Dir und allen Pilzfreunden ein gutes neues Jahr 2021, verbunden mit der Hoffnung, dass bald wieder mehr Normalität in unser Leben zurückkehren möge.

Was die Pilze angeht, so beginnt dieses Jahr genauso, wie das letze aufgehört hat. Mit reichlich Winterpilzen.

Bei einem kleinen Spaziergang mit der Familie heute Morgen am Altrhein hier bei Karlsruhe lief ich noch einmal kurz zu ein paar jungen Eschen, an denen seit letztem Jahr auch erstmals Samtfußrüblinge wachsen. Hier hatte ich auch den kleinen Gifthäubling vor Weihnachten gefunden, der sich so gut tarnen wollte.

Diesmal war an einer der anderen Eschen ein wunderschönes Büschel Winterrüblinge herangewachsen, die ich natürlich gleich für die erste stärkende Suppe im Jahr mitgenommen habe. Das Lustige an dieser Stelle ist, dass diese Samtfußrüblinge vielleicht nur zwei oder drei Schritte vom Naturschutzgebiet trennen. Die grüne Erhebung im Hintergrund auf dem zweiten Foto ist der Damm und genau dieser bildet die Grenze und gehört somit schon zum Naturschutzgebiet, in dem das Entnehmen von Pilzen verboten ist.


Foto: Vorne ein schönes Büschel Samtfußrüblinge, hinten verläuft der Grenzdamm des Naturschutzgebietes, in dem Thomas sie nicht mehr hätte ernten dürfen.

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Am frühen Nachmittag waren wir dann noch einmal für eine Stunde mit den Fahrrädern im Hardtwald unterwegs. Als wir an einem am Wegrand liegenden Rotbuchenstamm vorbeifuhren, der wohl gerade erst in gröbere Stücke zum Abtransport zersägt worden war, musste ich kurz Halt machen.

Denn genau an der Stelle, an der gesägt wurde, wuchsen ein paar Austernseitlinge. Die zwei oberen Exemplare sind wohl der Säge zum Opfer gefallen. Auch an der Rückseite wuchsen noch weitere Exemplare und an der Unterseite noch ein schönes Büschel, die alle im Fahrradkorb meiner Frau landeten.

Gleich am Abend haben wir daraus zwei ganz einfache, aber leckere Gerichte gemacht. Ein paar der Samtfüße kamen in eine Brühe, die wir glücklicherweise am Vormittag aus den Resten von unserem Raclette an Silvester angesetzt hatten, und die Austernpilze gab es mit Judasohren einfach nur gebraten und gewürzt mit restlichem Mini-Romanasalat.

Liebe Grüße und allen Pilzfreunden ein erfolgreiches Pilzjahr 2021
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Foto: Diese Austernpilze, von Sägespänen bedeckt, haben Glück gehabt und mit ihnen Thomas. Über ihnen sieht man die Stümpfe der von der Motorsäge abgeschnittenen Pilze.

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Foto: Die Samtfußrüblinge kamen für eine gesunde Wintersuppe gerade recht. So konnte die Brühe vom Raclette des Vortages prima genutzt werden.

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Foto: Die Austernseitlinge und einige Judasohren waren das Topping des Romanasalates.

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