Pilzticker Thueringen 40:
Funde vom 03.08.2017 - 05.08.2017



Pilzticker Thueringen 40




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Heike sah die unzähligen Steinpilze und dachte: »Das ist nicht wahr«


Heike schreibt am 5. August 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

ich finde heute keine Worte mehr für das, was im Wald abging.

Ich brachte heut früh um 10 Uhr den Versand für den heutigen Tag zur Post. Danach gings noch kurz zum Einkauf, dann nach Hause, umziehen in Waldklamotten - und ab in Wald.

Meinen Mann ließ ich heute daheim. Ungünstigerweise gibt es bei uns gerade einen Totalabriss von zwei Zimmern. Alles muss neu werden. Meine Küche ist langsam zu alt. Vom Boden über Wände zur Einrichtung bis hin zur Decke, einfach alles! Baustelle hoch 10.

Also sagte ich zu meinem Mann vorsichtig: »Ich guck mal auf meine Burg, was die Herbsttrompeten und die Grauen Leistlinge machen. Ob sie schon kommen, wie weit sie wohl schon sind. Mehr wollte ich eigentlich nicht.

Ich habe immer meinen großen Spankorb  und 4-5 Stoffbeutel bei mir. Ohne die geht es nicht raus. Zum Glück. An meinem kleinen feinen Wäldchen angekommen, begann ich im Rechteck mit dem harten Boden. Ich dachte, o schau vier kleine Minisommersteinis. Das war um 11.01 Uhr. 

Fetteste Steinis

Ich hin zur nächsten Stelle , wieder sechs, sieben Stück. Ich überlegte wie ich weiterlaufe. Ich hatte nämlich noch eine Stelle entdeckt mit Pfifferlingen, nicht viel, immer mal hier bei uns eine Hand voll. Mehr wird das nicht im Eichsfeld. Ich dachte mir: Nee, kannste hinterher gucken, ich geh mal zum Tümpelchen und dann weiter zu den Herbsttrompeten und Grauen Leistlingsstellen.

Bis dahin bin ich nicht gekommen. Um 11.23 Uhr sah ich auf einen Hang und dachte: das ist nicht wahr. Ich sah von weitem Dank neuer Brille fetteste Steinis, zu groß, zu alt. Ich da hin. und den Matschhang hoch. Da entdeckte ich die ersten junge guten Sommersteinpilze. Und überall dazwischen in Massen die Herbsttrompeten.

Nicht vorenthalten möchte ich Euch die Gallertkäppchen. Auch sie massenhaft dazwischen. Ich erfreute mich am Blick der Steinis und Trompeten, erntete die Steinis, bin den Matschhang wieder runter gerutscht und weiter zum Tümpel.

Drohendes Gewitter

Dort angekommen, wollte ich meinen Augen erneut nicht trauen. Steinpilze über Steinpilze. Von Mini bis zu Steinpilzleichen. Letztes Wochenende war ich dort das letzte Mal gewesen, nachdem wir auf Buntsandstein in unseren Hängen die Trompeten ernteten.

Da war im Kalkwald noch nichts zu sehen von Trompeten. Nur Goldröhrlinge, Semmelstoppelpilze, Täublinge, Pfeffermilchlinge usw. standen.

Ich fing an, mich durchzuarbeiten. Schnell sein musste ich heute, denn es sollte ab 13 Uhr Gewitter geben. Ich hab nur die Steinis rausgemacht, am Stiel runter geschnitten, wenn madig, und ab in Korb. Alles im Eiltempo. Um 12.34 Uhr war ich grob um mein Minitümpelchen rum.

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Foto: Dieses Foto mit unzähligen Sommersteinpilzen , das Heike heute Nachmittag machte, verdeutlicht: Wir haben, neben einem ganz starken Täublingsjahr, auch ein Superjahr der Sommersteinpilze. Dort, wo sie traditionell zu finden sind, wachsen sie wie verrückt.

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Der Großteil wird verschenkt

Alle Behältnisse waren voll. Zu den Kraterellen habe ich es auch nicht mehr geschafft. Es wurde dunkel und dunkler. Ich musste Gott sei Dank nur zwei Kilometer zum Auto laufen. An meinen Hang, wo die Silberröhrlinge stehen, bin ich dann auch nicht mehr hingekommen.

Ich hatte ganz schön zu tun. Meinem Mann sind dann auch die Augen rausgefallen als ich wieder zu Hause war. Er meinte nur: »Oh, eine Invasion.«

Meine Steinis sehen allerdings nicht so toll aus wie Michaels. Bei uns scheint es mehr Nager zu geben, die offenbar auch sehr hungrig sind. Schmunzel. Ich geh dann jetzt die Pilze putzen. Und morgen wieder einen Großteil verschenken. Mein Vater und mein Nachbar sollen auch was abhaben. Ich habe übrigens ein Bild mitgeschickt, wo auf auf einem halben Quadratmeter über acht Steinis stehen. Unglaublich!

Herzliche Grüße Heike«

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Foto: Das Grüngelbe Gallertkäppchen ist giftig. Und wird öfter mit Trompetenpfifferlingen verwechselt. Wie gut, dass die Gallertkäppchen beim Braten aus der Pfanne springen. Weil sie so gummiartig-wabbelig sind. (5 Fotos © Heike)

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So viele Sommersteinpilze und allein im Wald: Wer hilft Heike beim Schleppen?





Foto rechts: Vor wenigen Minuten erhielten wir von Heike direkt aus dem Wald dieses Foto. Der Korb ist voll, die Stoffbeutel sind gleich voll - und sie schreibt dazu: »So ein Mist. Bin allein im Wald.«

(Foto © Heike)

Wie soll sie das alles zum Auto schleppen? Wer hilft?

Nördliches Eichsfeld, 5. August 2017, 12.36 Uhr




Monikas Freude am Pilzticker und an der Ernte der herrlichen Pilze im Thüringer Vogtland

Monika schreibt am 4. August 2017:

»Sehr geehrter Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde vom Pilzticker Thüringen,

schon einige Jahre informiere ich mich auf diesen Seiten und lese das Geschriebe sehr gerne.

Meine Leidenschaft sind der Wald und die Pilze. Ich komme aus Ostthüringen, mein Pilzgebiet ist das Thüringer Vogtland.

Auch bei uns gibt es zur Zeit Steinpilze, Maronen, Rotfüßchen, Ziegenlippen, Rotkappen und noch andere mehr. Es wächst fast alles und es ist eine Freude, die herrlichen Pilze zu ernten.

Herzliche Grüße aus Ostthüringen, Monika«

Liebe Monika,

vielen Dank für Deine freundliche Nachricht! Deutlich kann man daraus die Freude ablesen, die Dir das Pilzesammeln bereitet. Vielleicht meldest Du Dich öfter mal aus Deiner waldreichen Region in Ostthüringen mit Pilzfunden. Mir ist bekannt, dass es bei Euch eine lange Tradition des Pilzesammelns und der Pilzküche gibt.

Viel Freude und Erfolg in Deinen Wäldern wünscht Dir weiterhin mit besten Grüßen

Heinz-Wilhelm




Nördliches Eichsfeld: Viele Maronen, weniger Steinpilze und fette Pilzfußbälle für die Freunde


Foto: Die Maronen sind derzeit in Heikes Pilzrevieren stark vertreten, die Steinpilze eher vereinzelt. Unzählige Speisepilze wie Perlpilze, Scheidenstreiflinge und Täublinge lässt sie stehen.

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Heike schreibt am 3. August 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute früh um 7 Uhr ging es entspannter in den Wald als neulich. Einige Stunden Waldfreizeit waren freigeschlagen.

Die Steinis von gestern stammen aus einem flachen Stück Fichte mit eingestreuten Birken oberhalb meiner Hänge. Hier gab es einen ordentlichen Schub an Steinis wie beschrieben.
Erwartungsvoll sind wir heute früh dann in die Hänge und zwar in den untersten. Das war enttäuschend.

Noch immer sind die Gallenröhrlinge an der Macht. Landete doch heute ein Minigallenede in meinem Sammelkorb! Mit einer kastanienbraunen Kappe hatte er sich eingeschlichen und wurde erst zuhause entlarvt.

Die Maronen sind quer Beet gut vertreten. Die Steinpilze selten. Hundertfach zu sehen sind momentan die Scheidenstreiflinge*. Teilweise stehen an die 20 Stück auf einem kleinen Fleck.

Eine erste Krause Glucke fand mein Mann; sie hatte sich an einen Fichtenstumpf verirrt, ein Phänomen, das wir in diesem Wald schon öfter beobachten konnten. Unsagbar zahlreich sowohl im Wald als auch auf der Pferdekoppel sind die Perlpilze. Wie an einer Schnur reihten sie sich entlang des Koppelweges am Rand einiger Fichten. Sie standen im Abstand von 10-15 Zentimetern über mehrere Meter.

Am Nachmittag auf dem Nachhauseweg von den Pferden haben wir an der Kuhweide angehalten. Es galt, die Riesenboviste einzusammeln, wobei mein Enkel, wie das Foto zeigt, tatkräftig mitgeholfen hat. Freunde hatten nach Bovisten gefragt. Nach der Ernte wurden sie binnen einer Stunde ausgehändigt. Die Empfänger freuen sich immer sehr. Und wir auch, wenn wir jemanden mit Pilzen glücklich gemacht haben.

Sehr gefreut habe ich mich gestern über den Bericht von Klaus im Pilzticker Sachsen-Anhalt. Wir denken, dass er für dieses Jahr gut motiviert ist nach seinem Fund vom Mittwoch. Super.

Herzlichst Heike«

* Alle Scheidenstreiflingsarten sind essbar

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Foto: Die Steinpilze (links) findet Heike in diesen Tagen nicht so häufig. Die erste Krause Glucke (rechts) zeigte sich ausgerechnet an einem Fichten- und nicht, wie üblich, an einem Kiefernfuß. (4 Fotos © Heike)

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Erfurt: Steinpilzleichen, Heringsgeruch und gut getarnte Hexen


Foto: Immerhin, endlich kam eine »brauchbare Menge« an Pilzen zusammen, wie Thomas schreibt. Die Netzstieligen Hexenröhrlinge haben klar die Oberhand.

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Thomas schreibt am 3. August 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute hatte ich mir vorgenommen, unbekannte Wälder zu erkunden. Ich habe einige interessante Stellen entdeckt, aber richtig gelohnt hat es sich trotzdem nicht. An einer Stelle standen massenweise Butterpilze. Sie waren leider noch winzig, da konnte ich nur eine Handvoll der größten Exemplare mitnehmen.

An einer anderen Stelle standen unzählige Steinpilzleichen Die Täublingsschwemme scheint jetzt auch im Erfurter Raum anzukommen. Ich habe einige wenige Speisetäublinge und einen Heringstäubling mitgenommen. Daran habe ich meine Jungs mal riechen lassen, sie waren nicht gerade begeistert.

Die größte Überraschung wartete in einem lichten Buchenwald. Dort standen Unmengen von Netzstieligen Hexenröhrlingen. Ich habe sie erst gar nicht bemerkt, weil sie so gut getarnt waren.


Fotos: Die Netzstieligen Hexen waren im Laub so gut getarnt, dass Thomas sie erst gar nicht sah. Die Frage, wieviele Exemplare hier zu sehen sind, ist ein bisschen gemein. Es sind vier. Der vierte versteckt sich hinten rechts. (2 Fotos © Thomas)

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Zudem fand ich noch Gelbstielige Trompetenpfifferlinge, winzige Steinpilze und Rotkappen, Birkenpilze, Semmelstoppelpilze, Schirmpilze und einen(!) Pfifferling.

Von Heikes »Pilze überall« sind wir hier im Raum Erfurt weit entfernt. An der Stelle, wo ich vor zwei Jahren meine ersten Totentrompeten gefunden habe, tut sich rein gar nichts. Aber immerhin hab ich dieses Mal, es waren aber auch gut vier Stunden im Wald, eine brauchbare Menge zusammen bekommen.

Mit freundlichen Grüßen Thomas«

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