Pilzticker Thueringen 33:
Funde vom 07.04.2017 - 23.04.2017



Pilzticker Thueringen 33




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Diesmal überraschten im Nördlichen Eichsfeld die fetten Speisemorcheln Heike


Heike schreibt am 23. April 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute habe ich nur eine kurze Stippvisite an mein Plätzchen mit den Maipilzen von voriger Woche gemacht.

Ich wollte schauen, ob sie gewachsen sind. Sie kommen nur langsam voran. Dafür ist etwas anderes um so schneller gewachsen, was letzte Woche noch nicht dort stand.

Speisemorcheln (Foto rechts)! Juhu! Ich bin das kleine Stück dann noch ein zweites Mal abgegangen, mit Erfolg.

Daraufhin entdeckte ich gegenüber eine vielleicht 20-Quadratmeter-Stelle, in der mindestens 50 Fingerhutverpeln aller Altersklassen standen. Von ganz jung und eben herausschauend bis völlig vertrocknet. So viele auf so einem kleinen Stück habe ich noch nicht gesehen. Der Boden war humusreich.

Herzliche Grüße Heike«

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2 Fotos: Ein Speisemorchel-Zwilling, wie er Heike gerade recht kam (links), sowie eine der kleinen jungen Fingerhutverpeln (rechts), die sie alle stehen ließ. (3 Fotos © Heike)

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Die ersten zwei Speisemorcheln im Nördlichen Eichsfeld wecken Hoffnung


Heike schreibt am 22. April 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute ging es nach Schnee und Eis mal wieder in die Natur. Eine furchtbar stürmische und kalte Woche liegt hinter uns.

Am Käppchenmorchelplatz schauten sechs Käppchenmorcheln heraus, die verstreut wuchsen. Sie hatten sich aber noch nicht gestreckt. Man sieht nur die Hüte auf der Erde. Der Besuch mehrerer Speisemorchelplätze war vergeblich. Neulich waren wir ja auf der Suche nach einem neuen Weg zu unseren Sommersteinpilzen. Ein kleiner Randstreifen weckte meine Aufmerksamkeit  in Richtung Morcheln.

Das hat sich heute prompt bestätigt. An einer alten Esche erwarteten mich, etwas geschützt, doch tatsächlich die ersten zwei Speisemorcheln dieses Jahres. Mehr war leider noch  nicht zu finden.

Ich schaute noch mal in einem anderen Gebiet vorbei, wo ich die Zipfellorchel fand. Und siehe da, heute schaute mich ihr Nachwuchs an. In diesem Gebiet schieben interessanterweise noch mal frische Samtfußrüblinge nach, die eigentlich Spätherbst- und Winterpilze sind. Bei der Gelegenheit wanderte heute noch frischer Waldmeister in den Beutel, er hängt bereits zum Antrocknen. Morgen wird das Endresultat Maibowle gebraut.

Thema Spargel und Morcheln: ich gebe Spargel in eine Aluschale mit etwas Butter und einem kleinen Schuss Öl, damit die Butter nicht gleich verbrennt. Etwas Salz auch. Dann kommen die Käppchenmorcheln dazu. Dann kommt Alufolie darüber. Dann wandert die Schale auf den Grill. Nach einigen Minuten kommt die Folie runter, etwas frische Petersilie darauf - und fertig. Ein schönes Steak dazu und ein Glas Wein runden die Sache ab. Ich sage Dir , yammi yammi :))

Herzliche Grüße Heike«

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2 Fotos: Es geht nur zäh voran mit den Käppchenmorcheln in deren Revier (Foto links). Am Fundort der großen seltenen Zipellorchel (siehe Eintrag vom 7. April 2017) regt sich Nachwuchs (Foto rechts). (3 Fotos © Heike)

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Das alte Lied im Nördlichen Eichsfeld: Die Trockenheit hindert Morcheln und Maipilze am Wachstum


Heike schreibt am 16. April 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

erst einmal wünsche ich Dir noch schöne restliche Ostern.

Vorgestern waren wir im Stadtwald. Dort gibt es einige Fichtenholzlagerplätze, die wir - vergeblich - nach Morcheln absuchten. Danach besuchten wir eine Weichholzaue. Gestern waren wir ebenfalls in Weichholzauen und Obstwiesen unterwegs. Das Einzige, was ich mit etwas Restfeuchte im Graben gefunden habe, waren jedoch die ersten Maipilze, zu sehen auf dem Foto rechts.

Heute waren wir in einem Morchelwald, der neben Speisemorcheln auch Maipilze hervorbringt. Dann noch auf diversen Obstwiesen. Aber es gab nichts. Es ist sooo trocken bei uns. Und vermutlich ist es auch zu kalt.

Immerhin konnte ich heute an der Pferdeweide die ersten vier Käppchenmorcheln entdecken. Sie standen im verwilderten Pflaumenbusch- und Weißdorngestrüpp. Da war kaum ein Durchkommen. Alles geht momentan sehr zäh und ist spärlich.


2 Fotos: Die Käppchenmorcheln retten bei der anhaltenden Trockenheit die Ehre der Gattung Morcheln. Aber auch mit ihnen geht's dieser Tage nur zäh voran. (3 Fotos © Heike)


In meinem Verpelgebiet war ich am Mittwoch. Es stehen viele, aber sie sind sehr klein und mickrig. An Fichtenmulchbeeten ist derzeit auch nichts zu finden. Sie sind richtig trocken.

Ganze 6 Millimeter Regen haben wir insgesamt seit Donnerstag inklusive heute (Ostersonntag) bekommen. Und der starke Wind pustet gleich wieder alles trocken. Ich weiß nicht, wie viele Kilometer wir insgesamt bereits zu Fuß zurückgelegt haben. Viele, sehr viele.

Kommende Woche soll es einige Tage mit nächtlichen Minusgraden geben, bis zu minus vier Grad sagen die Wetterfrösche voraus. O je. Fragt sich, wer mehr leidet, die Pilze oder ich.

Herzliche Grüße Heike«

Nördliches Eichsfeld: Die Morcheln lassen auf sich warten, die Austernpilze springen ein


Foto: Die großen Austernpilze sind schon leicht angetrocknet, am geschützten Stamm wachsen aber frische junge nach. (Foto © Heike)


Heike schreibt am 8. April 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute ging es noch mal raus. Der Grund: mein Wald der vielen Goldröhrlinge, Stockschwämmchen und dem guten Sommersteinpilzplatz ist nicht mehr anfahrbar. Dort, wo ich immer geparkt habe, wird eine Umgehungsstraße gebaut. Also muss ein neuer Zugangsweg gefunden werden.

Also ging es in alle Richtungen einmal um Wald, um zu erkunden, wo ich zukünftig parken kann, um zu den Sommersteinpilzen zu gelangen. Denn ich suche ungerne nach Wegen, wenn die Zeit der Pilze da ist.

Und ich habe sogar zwei passable Zugänge gefunden. Dabei begegneten uns Unmengen Glimmertintlinge - und sogar Austernseitlinge. Die kleineren auf dem Foto waren sogar noch ganz frisch, die großen außen schon etwas angetrocknet. Damit habe ich mehr zufällig eine dritte Stelle mit Austernpilzen entdeckt.

Heute ging es noch in einen Morchelwald, der üblicherweise Speisemorcheln hervorbringt. Leider war nichts zu finden. Ich wollte auch noch eine dritte Stelle anlaufen, aber da hat mein Mann dann gestreikt.

Die letzten zwei Tage bin ich auch sämtliche frisch gemulchte Beete vom letzten Jahr in diversen Orten abgegegangen. Aber leider ist auch hier nichts in Sicht. Alle Mulchbeete sind mehr als trocken. Während Michael in Baden-Württemberg ja voll abgreifen kann, gucken wir hier in die Röhre.

Wir brauchen unbedingt Regen. Stattdessen soll aber die Kälte zurückkommen, sogar Schneefälle sind laut Wetterprognose möglich. Da dürfte sich das Thema Morcheln erst einmal erledigt haben.

Herzliche Grüße Heike«








Eine seltene Zipfellorchel war die Krönung von Heikes Frühlingsgang im Wald der Herbstpilze





Foto rechts: Zipfellorcheln gibt es in Deutschland nur sehr zerstreut. Eines ihrer wenigen Verbreitungsgebiete ist das Thüringer Becken, wo Heike dieses Prachtexemplar gefunden hat. Sie galten lange als Delikatesse, ehe man entdeckte, dass sie das gefährliche Gyrometringift enthalten. Seitdem werden sie als tödlich giftig eingestuft.

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Heike schreibt am 7. April 2017:

Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

wir waren heute mal in Richtung meines Nadelwaldes, sprich mein Maronen- und Steinpilzwald, unterwegs. Da war ich noch nie im Frühjahr.

Auf dem Weg dorthin gehe ich durch einen Kalkwald mit Buchen, Eichen und Hainbuchen. Es folgt ein Nadelwald auf saurem Buntsandstein, dessen Waldrand kalkgeschottert ist.

Ich fand viele alte Graublättrige Schwefelköpfe, die ersten Glimmertintlinge, einige Frühlingsweichritterlinge und kleine Helmlinge.

Im Nadelwald selbst standen die ersten Scheibenlorcheln (Größte Scheiblinge) und in den Schneisen ebenfalls Glimmertintlinge, einige Nester von Samtfußrüblingen sowie Graublättrige und Grünblättrige Schwefelköpfe, letztere an Buchenstubben.

Foto: Glimmertintlinge zählen im Pilzreich zu den Frühaufstehern. Sie eignen sich gut für Pilzsuppen.

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Der Hammer aber war eine große Zipfellorchel im Kalkgebiet zwischen Buche, Eiche und Hainbuche am Rande des kalkgeschotterten Weges. Ein Erstfund für mich. Im Laub verborgen, war sie nicht leicht zu entdecken. Zunächst dachte ich, sie sei eine Riesenlorchel. Erst nachdem ich sie entblättert hatte, zeigte sie ihre charakteristischen Zipfel, drei an der Zahl.

Da war mir klar, dass ich dem Boden eine Rarität entnommen hatte, was mich mehr als ärgerte. Auf dem Hinweg waren wir noch an ihr vorbei gelaufen. Satte 363 Gramm brachte sie auf die Waage!

Herzliche Grüße Heike«


Foto: Die Scheibenlorcheln bzw. Größten Scheiblinge hat Heike ausnahmslos im Fichtenwald gefunden, was eindeutig auf ebendiese und nicht auf Morchelbecherlinge schließen lässt, auch wenn die herübergewehten Laubblätter Letzteres vermuten lassen.  (3 Fotos © Heike)

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