Pilzticker Thueringen 22:
Funde vom 21.06.2016 - 03.07.2016



Pilzticker Thueringen 22




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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens





Neue Pfifferlingsstellen im nördlichen Eichsfeld und ein bitterer Geselle, der sich als Steinpilz ausgibt


Heike schreibt am 3. Juli 2016:

»Hallo lieber Heinz Wilhelm,

heute war wieder ein Pfifferlingskontrollgang angesagt. An den ersten Stellen, wo teilweise über 100 Stück pro Stelle standen, war über die Hälfte von den Schnecken verputzt. Trost war, dass an den Stellen noch niemand gewesen war.

Teilweise waren die Pfiffis unter den eingestreuten Birken doch besser gewachsen als die unter den Fichten. Unter den Birken waren sie, ähnlich wie unlängst bei Norbert vom Pilzticker Bayern, dickstielig, siehe das Foto rechts. Unter Fichte standen dagegen eher Dünnbeine. Exemplare mit weniger als zwei Zentimetern Durchmesser ließen wir stehen.

Im Wald entdeckten wir erneut einige neue Pfifferlingsplätze. Während unserer Etappen fanden wir Grüne Speisetäublinge, Frauentäublinge, einen Parasol, Perlpilze, Graue Wulstlinge und die ersten drei Gallenröhrlinge.

Zum letzten Mal hatten wir die 2013 hier gefunden, in jenem Jahr also, wo man die Steinpilze sprichwörtlich »mit der Sense« ernten konnte.

Anbei zwei Fotos. Dabei auch ein interessantes Bild (rechts hierneben) mit Sandstein aus unserem Pfifferlings- und  Steinpilzwald. Größtenteils stehen dort Fichte mit Birke, ab und zu auch einige Eichen und Buchen an Wegrändern.

Herzliche Grüße Heike«

(2 Fotos © Heike)

Blau = ungenießbar

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Südl. Thüringer Wald: Mitten in die Perlpilzlese platzten die neun herrlichen Steinpilze


Kerstin schreibt am 27. Juni 2016:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern hat es uns wieder ins angestammte Gebiet bei Schleusingen am südlichen Thüringer Wald gezogen.

Ich war schon drauf und dran, die besten der unzähligen Perlpilze einzusammeln. Aber nein, da standen sie endlich, die geliebten Steinpilze.

Noch waren es nicht so viele, aber immerhin neun sehr schöne madenfreie Exemplare wanderten ins Pilzkörbchen. Die schönsten sind auf den Fotos zu sehen.

Dazu gesellte sich ein Butterpilz, einige Goldröhrlinge und zwei kleine Hexenröhrlinge. Ein paar Pfifferlinge rundeten unsere Jagd ab.

Hoffentlich regnet es bald, dann könnten sich in einigen Abschnitten weitere Erfolge einstellen.

Liebe Grüße an Dich und alle leidenschaftlichen Pilzsammler sendet Kerstin«

(2 Fotos © Kerstin)

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Eichsfeld: Die Pfifferlinge wollen am liebsten Kinder bleiben, die Netzstieligen Hexen erleben schon ihren zweiten Frühling


Heike schreibt am 26. Juni 2016:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute Vormittag erfolgte ein erster Kontrollgang bei den am Donnerstag entdeckten Pfifferlingen, um ihr Wachstum beurteilen zu können.

Meine Befürchtung bestätigte sich. Sie hatten kaum zugelegt, trotz Wärme und Regenschauer. Meine Behauptung, Pfiffis brauchen drei Wochen, ehe sie ausgewachsen sind, bestätigt sich hier bei uns im Eichsfeld jedes Mal. Egal, ob sie im Fichten- oder Buchenwald wachsen.

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Ich bin heute sämtliche Stellen abgegangen. Sie wurden markiert, notiert und im Bedarfsfall dezent mit etwas Laub bestreut. In einer Woche werde ich wieder vorbeischauen. Früher wäre sinnlos. Insgeheim hoffe ich, dass dann auch die ersten Fichtensteinpilze herausschauen.


Foto: Da stehen sie, die Pfifferlinge. Sie kommen mit dem Wachstum nur langsam voran. Nach Gerds Beobachtung (Tageseintrag vom 7. Juni 2016) im Oderland wachsen sie binnen 24 Stunden höchstens um 10 Prozent. Das ist vermutlich noch hoch angesetzt. Sie sind harte, trockene Pilze; wasserhaltige wachsen deutlich schneller.






Heute Nachmittag haben wir eventuell ein weiteres neues Fichtensteinpilzgebiet entdeckt. Auch dieses steht ab sofort unter Beobachtung. Alle Fichtensteinpilzwälder sind bei uns noch »leer« von Röhrlingen. Man sieht nur Wulstlinge und Perlpilze, hier und da ein Rotfüßchen.

Im Kalkbuchenwald muss man derzeit nur der Nase nachgehen, um auf Stinkmorcheln bzw. auf ihre Hexeneier zu stoßen. Netzstielige Hexenröhrlinge haben bereits ihren zweiten Schub. Körnchenröhrlinge und Butterpilze im Kiefern-Kalkwald sind noch nicht da.

Die Pfiffis haben heute Abend vorzüglich gemundet. Es gab sie zu breiten Bandnudeln mit Steak in Sahnesoße mit Petersilie.

Herzliche Grüße Heike«


Foto: Die Pfifferlinge gab es zu Steak in einer Sahnesoße auf breiten Bandnudeln. (3 Fotos © Heike)

Markus' lohnenswerter Pilzgang in den schattigen Altenburger Parkanlagen

Markus schreibt am 25. Juni 2016:

»Ich war heute in den Parkanlagen in Altenburg unterwegs.

Unter alten Buchen und Eichen fand ich zahlreiche Flockenstielige Hexenröhrlinge und Perlpilze, die den hohen Temperaturen nach meinen Erfahrungen gut trotzen.

Erstaunlich war für mich ein Fund von jeweils zwei Hainbuchenröhrlingen und Sommersteinpilzen.

Nach den angekündigten Gewittern bin ich gespannt, welcher Pilzreichtum nächste Woche zu erwarten ist.«


Pfifferlinge tausendfach im traditionell pfifferlingsarmen Eichsfeld


Heike schreibt am 23. Juni 2016:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

jetzt muss ich mich unbedingt melden. Obwoh andere Dinge Vorrang hatten, war ich in Sachen Pilze nicht ganz unaktiv.

Bei den Sommersteinis fand ich am Sonntag noch vier Kilo, die aber leider schon überständig waren. Ich hätte also am Dienstag, beim Erstfund, nur einige Schritte ins Dickicht machen müssen, um sie zu sehen. Der Hutdurchmesser von einigen betrug 25 bis 30 Zentimeter! Unglaublich! Rückblickend bin ich aber froh, diese Stelle entdeckt zu haben, vor allem für die Zukunft.





2 Fotos: Der Boden ist übersät mit jungen Pfifferlingen. Heike schreibt: »Selbst mitten auf dem Weg standen sie zu Hunderten. So etwas habe ich noch nie gesehen.« Fotos dieser Art wären »dutzendfach« möglich gewesen.

Im Moment ist dieser Wald bis auf Stockschwämmchen wieder wie leergefegt.  Geradezu so, als ob da nie ein Steinpilz gestanden hätte. Aber einen Mäandertrüffel dürfte ich gefunden haben.

Gestern war ich erneut am Standort meiner Sommersteinis. Und siehe da, zwei helle Fleckchen verrieten Pfifferlinge.

Heute sind wir in unseren neu entdeckten Steinpilzwald vom letzten Herbst gefahren. Uns ist fast schwindlig geworden für diese Seltenheit im Eichsfeld: Schritt für Schritt stand alles voll mit Brutnestern von Pfifferlingen. Sie säumten dutzendfach den gesamten Weg am Waldrand, am Fuße eines Hanges. Alle im Traufbereich, also wo ihnen der Nebel Feuchtigkeit spendet. Nicht direkt im Wald.

Sie waren allerdings noch nicht erntereif. Nur eine Hand voll hab ich mitgenommen, für heute Abend. Man musste gut aufpassen, dass man die Nester nicht zertrat. Selbst mitten auf dem Weg standen sie zu Hunderten. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich hoffe , das niemand die ganzen Brutnester zerstört und der Meinung ist, er müsse die Pfifferlingsbabies ernten.





Foto rechts: Eine Mäandertrüffel oder Weiße Trüffel. Sie ist ein Pilz des Laubwaldes, wo sie am häufigsten unter Buchen zu finden ist. Geschmacklich ist sie allerdings eher minderwertig.

(4 Fotos © Heike)

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Ich hoffe, ich bekomme von den entdeckten tausenden Pfiffis was ab. Ich schätze, der Wald ist sehr beliebt.

Danach sind wir noch in einen Wald gegangen, in dem wir in guten Jahren Zentner Steinpilze ernten konnten. Auch hier kommen die Pfiffis, auch hier im Traufbereich. Da heißt es, die nächsten Tage wachsam zu sein.

Zum ersten Mal habe ich von hier zwei Frauentäublinge mitgenommen. Ich trau mich mal...

Anbei einige Fotos für einen Eindruck. Sie wären heute dutzendfach möglich gewesen.  

Herzliche Grüße Heike«

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Schleusingen: Tolle Rotkappen, kräftige Flockis und ein hoch edler Herr Boletus





Foto rechts: Den zeigen wir einfach mal in voller Lebensfreude und -größe: Ein überaus prächtiger Kiefernsteinpilz (Boletus pinophilus), zu erkennen am rötlichen bis roten Hut. Man findet sie selten, meist als Einzelgänger oder nur in kleiner Gesellschaft. Sehr gut ist hier eines seiner Hauptmerkmale erkennbar: der helle, streckenweise wie gebänderte Hutrand.

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Kerstin schreibt am 21. Juni 2016:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

auf der Suche nach Sommersteinpilzen waren wir am Sonntag in unserem angestammten Revier bei Schleusingen. Das liegt am südlichen Abhang des Thüringer Waldes im Landkreis Hildburghausen.

Gleich zu Anfang unseres 10 Kilometer unfassenden Reviers fanden wir tolle Rotkappen (Foto rechts). Es gab Perlpilze in ungeheurer Menge und in jeder Altersstufe. Dazu Flockis groß und kräftig in ausreichender Anzahl. Ein Kiefernsteinpilz veredelte unsere Pirsch. Von Sommersteinpilzen leider keine Spur.

Die nächsten Tage soll es heiß werden. Schade, denn das Wetter ist gut für das Pilzwachstum. Aber am Wochenende werden wir erneut unsere Plätze absuchen.

Bis dahin erfolgreiche Suche und liebe Grüße von Kerstin«

(2 Fotos © Kerstin M.)

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