Pilzticker Thueringen 14
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens
Foto: Als Heike die "lustigen" Eselsohren fotografieren wollte, die sehr gute Speisepilze sind, entdeckte sie eine neue Pfifferlingsstelle.
Pilzticker Thueringen 14
Heike schreibt am 16. September 2015:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
natürlich war ich auch heute "kurz" im Wald, um nach den Körnchenröhrlingen zu schauen. Ich kann sagen, sie blitzen schon gut hervor. Ich habe auch viele Brutnester gesehen. Ein Foto von kleinen Körnchenröhrlingen ist etwas weiter unten. Eine Handvoll habe ich geerntet.
Ich werde nun in regelmäßigen Abständen alle paar Tage vorbeischauen, in der Hoffnung sie bleiben stehen. Weil der Wald leicht zugängig und gut begehbar ist, ist er bei Pilzsammlern sehr beliebt.
So konnte ich heute hier auch in drei verschiedenen Steinpilzrevieren leider nur Schnittstellen vorfinden. Aber mein geübtes Auge zeigte mir winzig kleine Steinpilze. Ich habe sie mit Moos und Nadelstreu etwas abgedeckt. In einigen Tagen werde ich die Stellen erneut aufsuchen. Aber ich fürchte fast, der Weg könnte umsonst sein, so dass ich wohl wieder in "meinen" unzugänglichen Hängen nach Steinpilzen schauen muss.
Dass die letzten Tage in den Fichtenwäldern alles, was nicht Steinpilz war, zertreten wurde, hat mich sehr geärgert.Unmöglich! Pilze, die man nicht kennt, haben stehen zu bleiben. Unter den Leidtragenden waren natürlich auch Speisepilze wie der Perlpilz. Soviel Unkenntnis ist schon traurig.
Pilzticker Thueringen 14
Foto: Fünf junge Körnchenröhrlinge haben unter einer Kiefer das Licht der Welt erblickt. (3 Fotos © Heike B.)
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An die Fichten des Steinpilzwaldes grenzt ein Hochwald mit Kiefern und Fichten. Dort fand ich unzählige kleine frische Krause Glucken. So viele habe ich noch nie gefunden und gesehen. Es ist wohl das Jahr der Glucken. Lach.
Abschließend machte ich mich auf den Weg in einen mir noch unbekannten
Eichenwald mit angrenzendem Birkenwald auf saurem Boden. Die Pilze
schießen und sprießen hier nur so. Es waren vor allem viele Eichenmilchlinge, dünnbeinige Knoblauchschwindlinge, lustige Eseslohren und jede Menge
Boviste. Hier ging es mir aber weniger darum, Essbares zu finden.
Vielmehr wollte ich ein Eselsohr fotografieren. Als ich mich daran machte, lachte mich auf einmal ein anderes Gelb an. Ui, da standen doch tatsächlich drei Pfifferlinge unter Eichen. Dazu musst Du wissen, dass es Pfifferlinge im Eichsfeld fast gar nicht gibt. Die ersten in meinem Leben fand ich erst vergangenes Jahr! Ich hatte im Pilzticker darüber berichtet.
So habe ich also wieder einen neuen Fundort, der ab sofort unter Beobachtung steht.
Herzliche Grüße aus dem Eichsfeld Heike B."
Pilzticker Thueringen 14
Foto: Alles ist schön geputzt. Wir sehen auf dem Teller links Körnchenröhrlinge und Judasohr, darüber die kleine Krause Glucke, rechts auf dem Teller Steinpilze, Herbstrotfüße, eine Birkenrotkappe und wohl einen Goldröhrling. (2 Fotos © Heike B.)
Heike schreibt am 14. September 2015:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern war ich mehrere Stunden im Wald, um zu schauen, was sich getan hat. Auf dem Weg in den Steinpilzwald konnte ich erstmals zwei Lila Lacktrichterlinge, den ersten Pantherpilz und sehr viele Flaschenboviste entdecken. Und auch wieder einige Krause Glucken.
Im Steinpilzwald selber bin ich erneut ausschließlich in den Traufbereichen fündig geworden. Dort standen einige Steinpilze, die ich letzte Woche wohl übersehen hatte, da das Gebiet recht groß ist. Weiterhin habe ich vier überständige, aber madenfreie Perlpilze entdeckt, auch einige frische und erste sehr schöne Herbstrotfüße.
Und dann fand ich noch den ersten Fliegenpilz in diesem Jahr (Foto rechts). Dazu ist anzumerken, dass wir ja vergangenes Jahr kaum Steinpilze hier hatten und gar keine
Fliegenpilze.
In einem weiteren Wald bei Niederorschel konnte ich
die ersten sehr kleinen Körnchenröhrlinge sammeln. Die dortigen Stellen gehe ich seit gefühlten Ewigkeiten wöchentlich ab.
Desweiteren fand ich hier eine Birkenrotkappe und Judasohren. Auch an Krausen Glucken fehlte es nicht. Ich ernte sie aber nicht mehr. Nur eine kleine habe ich noch mitgenommen.
Ein paar Worte noch zum Thema madenfreie Pilze, die wir in diesem Jahr meist finden: Ich vermute, dass es an der Trockenheit liegt. In trockenen Jahren haben wir, wie dieses Jahr, anormal viele Wespen, während feuchtwarme Sommer meist eine Mückenplage hervorbringen. Es sind ja meist Mücken, die die Pilze anstechen und ihre Eier darin ablegen, aus denen sich Maden entwickeln.
Das Schönste ist, dass es derzeit gut regnet und es soll diese Woche
nochmals etwas regnen. So darf ich hoffen, dass die Steinpilze bald aus der
Nadelstreu hervorblitzen.
Ganz herzliche Grüße aus dem Eichsfeld, Heike B."
Thomas schreibt am 12. September 2015:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
obwohl vergangene Woche kein nennenswerter Niederschlag fiel, zog es mich Abend noch ins angestammte Revier.
Die gewaltigen Steinpilze stehen teilweise noch sehr frisch und fest im Wald, viele sind allerdings auch schon überständig. Ein Anzeichen, dass es feucht genug ist.
Momentan sprießen massenhaft Perlpilze. Dazu einzelne Pfifferlinge, Maronen, Flockenstielige Hexenröhrlinge und Hallimasch. Auch eine faustgroße Krause Glucke fand ich.
Insgesamt gibt es erfreulich wenig Wurm- und Madenbefall, nur vereinzelt äußerliche Fraßstellen. Der Korb war nach einer guten Stunde gefüllt.
Den genießbaren Pilzen gesellen sich allmählich ungenießbare Korallen und das herrlich anzusehende Rot der Fliegenpilze hinzu. Auch vereinzelte Gruppen des Grünblättrigen Knollenblätterpilzes traten auf."
(2 Fotos © Thomas)
Blau = Ungenießbar
Rot = Giftig
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Heike schreibt am 10. September 2015:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
wie jede Woche werden sämtliche Pilzstellen konsequent von mir abgelaufen. Es ist bei uns im Eichsfeld, im Raum Worbis, einfach noch viel zu trocken.
Bei Heiligenstadt, ebenfalls Eichsfeld, sieht es offenbar schon besser aus. Dort soll es bereits reichlich Steinpilze geben. Dort kamen ein paar mehr Schauer an als bei uns.
Nur in den Traufbereichen der Wälder, also dort, wo der Nebel dank größerer Tropfen den Waldboden nässen kann, beginnen die Pilze zu wachsen.
So konnte ich diese Woche eine prächtige Krause Glucke von fast zwei Kilo finden (siehe Foto), dazu die ersten Goldröhrlinge, einige Safranschirmlinge, kleine Blutegerlinge, Parasole und Anischampignons. Auch zwei erste kleine Steinis landeten im Korb. Neben all diesen stehen auch verschiedene Täublingsarten.
2 Fotos: Den Goldröhrlingen (links) reicht bei Worbis im Eichsfeld die vom Nebel erzeugte Nässe ebenso wie einem der ersten beiden Steinpilze (rechts), die Heike fand. (3 Fotos © Heike B.)
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An giftigen und ungenießbaren Pilzen gibt es Grünblättrige
und Ziegelrote Schwefelköpfe, Vielgestaltige Holzkeulen, Wurzelnde Bitterröhrlinge und einiges mehr.
Tiefer in den Wäldern ist es dagegen so trocken, dass von Pilzen noch nichts zu sehen ist. Lediglich das Klebrige Hörnchen gibt ein Lebenszeichen. Diese Spärlichkeit ist weit entfernt von der Artenvielfalt, die ich sonst um diese Zeit vorfinde. Es fehlen die Röhrlinge und die Leistlinge.
Keine Spur auch von Fliegenpilzen, Knollenblätterpilzen, Pantherpilzen und Gallenröhrlingen.
Viele Grüße aus dem Eichsfeld in Thüringen
Heike B."
Rot = Giftig
Blau = Ungenießbar
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Rainer schreibt am 10. September 2015:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
das katastrophale Frühjahr mit Nachtfrösten, Tageskälte und langer Tockenheit verhieß nichts Gutes für dieses Pilzjahr in Nordthüringen. Keine Pilze in meinen Revieren, die sich hauptsächlich auf den Staatsforst Ziegelroda und das Kyffhäusergebirge erstrecken.
Im Kyffhäuser haben wir jetzt schon wieder seit vier Wochen anhaltende Trockenheit mit keinem Tropfen Regen.
So beschränken sich meine Pilzfunde auf zugegebenermaßen herrliche Steinpilze, die ich am 4. September fand; siehe das Foto links. Ich verdanke sie meinem Wissen über ihren genauen Standort.
Aber Du weißt, dass ich ein Pilzjahr an seiner Vielfalt messe. Und da muss ich leider mitteilen: Keine Maronen, Rotfußröhrlinge, Pfifferlinge, Parasolen, Reizker, Champignons, Täublinge etc.
Aber eine Frage bleibt:
Warum sind die Steinpilze 2015 zu 95 % madenfrei, wo doch sonst das Verhältnis eher umgekehrt ist?
Gruß den Pilzfreunden Deiner schönen Seiten und allen einen pilzreichen Herbst 2015!
Euer Rainer"
(Foto © Rainer)
Lieber Rainer,
Pilzberater Peter Rohland merkt zu Deiner Frage an, dass verschiedene Arten von Insekten ihre Eier in den Pilzen ablegen. Die verschiedenen Insektenarten können starke oder schwache Jahre haben, bis zum kompletten Ausfall. In diesem Jahr scheinen - bislang - so gut wie alle "Pilzinsekten" nicht zum Zuge zu kommen.
Während letztes Jahr (viel Regen, feuchtwarm) die große Madenschwemme in den Stielen der Pilze steckte, seien, so Peter Rohland, in diesem trockenen Jahr die Hüte der Pilze betroffen, aber in viel geringerer Menge als 2014 die Stiele.
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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