Pilzticker Schweiz 55
Übersicht aller bisherigen Pilzticker Schweiz
Foto: Eine Sensation im November sind ohne Zweifel die Südlichen Ackerlinge bzw. Pioppinos, von denen Martin die größeren mitnahm (Mitte unten, die Orangegelben). Links daneben das Minibüschel mit drei Rauchblättrigen Schwefelköpfen, links davon ein Fichtenzapfenrübling. An Schwarzpunktierten Schnecklingen (rechts) hatte er sich mehr erhofft. (3 Fotos © Martin)
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Martin schreibt am 17. November 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
ich streifte heute wieder einmal durch die St. Galler Wälder in der Hoffnung auf Graublättrige Schwefelköpfe und Schwarzpunktierte Schnecklinge.
Zuerst füllte sich mein Korb jedoch nur mit Plastikmüll. Als ich auch noch zwei Abfallsäcke fand, konnte ich wenigstens den Korb wieder frei machen.
Schwarzpunktierte Schnecklinge fand ich leider nicht so viele wie erhofft. Rauchblättrige Schwefelköpfe noch weniger. Hinzu kam noch ein Pfifferling und zwischen den Schnecklingen kauerte noch ein Fichtenzapfenrübling. Zum Abschluss gab es noch ein paar Totentrompeten.
Der absolute Höhepunkt war für mich heute aber der erstmalige Fund von Südlichen Ackerlingen. Schon lange steht dieser Pilz auf meiner Wunschliste ganz weit oben und immer wenn ich an Pappeln vorbeikomme, werden diese genau inspiziert. Doch heute hatte ich überhaupt nicht mit diesen Pilzen gerechnet.
Sie wuchsen wohl auch nicht an einer Pappel. Der Stumpf gehörte eher mal einer Esche oder Eiche. Insgesamt konnte ich etwa 50 kleine Exemplare und ein paar grössere entdecken. Die Kleinen werden nächste Woche aber wohl leider dem Frost zum Opfer fallen.
Die Stelle werde ich im nächsten Jahr wohl öfter besuchen "müssen".
Schöne Grüsse an alle passionierten Pilsammler!
Martin"
Pilzticker Schweiz 55
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2 Fotos: Zwei Fotos mit seltenen Südlichen Ackerlingen bzw. Pioppinos, wie die Italiener sagen. Die Pilze, die auch gezüchtet werden, zählen zu den am besten schmeckenden Speisepilzen Europas. Die wärmeliebende Art wächst meist an Pappelstümpfen oder -stämmen und kann im Jahr bis zu fünf, sechs Fruktifikationsschübe ausbilden.
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Philipp schreibt am 3. November 2024:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
heute habe ich in Abtwil einen Fehler begangen: ich habe erst eine Bank überfallen und dann ein Blasorchester ausgeraubt. Der Fehler dabei war, dass nach dem Überfall auf die Austernbank der Korb schon so voll mit Austernseitlingen war (Foto rechts), dass kaum noch Platz für all die Herbsttrompeten des Blasorchesters blieb.
Was ich mit den Austernseitlingen, welche mir nach dem Verschenken noch geblieben sind, anstellen werde, weiss ich noch nicht. Aus den Herbsttrompeten habe ich eine Suppe gekocht. Ich muss sagen, ich kann verstehen, warum Martin diese so sehr mag. Sie schmeckt vorzüglich. Übrigens, falls Martin noch Herbsttrompeten braucht, kann er sich melden.
Dir, lieber Heinz-Wilhelm, und allen Pilzfreunden wünsche ich noch einen schönen Spätpilzherbst.
Herzliche Grüsse
Philipp"
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Foto: Die vielen Herbsttrompeten stimmten Philipp auf einen schönen verbleibenden Pilzherbst ein. (2 Fotos © Philipp)
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Martin schreibt am 19. Oktober 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem ich gestern Abend von einer Woche Urlaub nach Hause kam, tauschte ich heute Morgen Koffer gegen Korb, um in "meinen" Wäldern im Appenzeller Vorderland einen Schwung Pilze zu sammeln.
Ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Es begann mit ein paar schönen Flockenstieligen Hexenröhrlingen und einem anständigen Büschel Blasser(!) Pfifferlinge. So spät im Jahr noch auf diese Pfifferlingsart zu stossen ist für mich ungewöhnlich. Ein paar Amethystschuppige Pfifferlinge und ein Echter Pfifferling kamen später noch dazu.
An einem Waldrand entdeckte ich ein paar Schwarzpunktierte Schnecklinge. Ich nehme sie gerne mit, da sie geschmacklich wirklich gute Speisepilze sind. Auf der Suche nach mehr davon zertrat ich beinahe zwei tolle Flockis so vertieft war ich in die Suche nach den kleinen Pilzchen...
Sehr gefreut habe ich mich über fast 200 Gramm Graublättriger beziehungsweise Rauchblättriger Schwefelköpfe. Sie stehen bei mir als Suppenpilze sehr hoch im Kurs. Zu meiner Überraschung hatte sich schon ein anderer kundiger Sammler an ihnen bedient. Aber es blieb ja noch genug für mich übrig. Das 2. Foto rechts zeigt meinen Zwischenstand nach diesem Fund.
Auch fünf schöne Steinpilze und einige Trompetenpfifferlinge konnte ich noch entdecken. Ausserdem fanden noch zwei Maronen, drei junge Parasole und ein paar Lachsreizker, von denen es zurzeit sehr viele gibt, den Weg in meinen Korb.
Die Röhrlinge kommen in den Dörrautomaten, aus den Schwefelköpfen, Trompetenpfifferlingen und den Schnecklingen gab es eine feine Suppe, und die Reizker und die Parasole sollten gebraten mein Abendessen sein, aber meine Frau hat mir die Parasole alle(!) wegstibitzt...
Ich wünsche allen Pilzfreunden, und da gehörst du, Heinz-Wilhelm, ja auch dazu, noch einen tollen Pilzherbst!
Gruss Martin"
(4 Fotos © Martin)
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2 Fotos: Die Rauchblättrigen Schwefelköpfe hatten sich im Spalt des verrottenden Nadelholzstumpfs kein schlechtes Versteck ausgesucht, doch Martins scharfem Pilzblick entgingen sie nicht. Der Steinpilz am lichten Waldrand war aber schon leichter zu entdecken.
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Christian schreibt am 14. Oktober 2024:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
gerne teile ich unsere Funde aus dem Zürcher Weinland mit.
Am gestrigen Sonntag waren wir auf einer Tour in einem Gebiet mit viel Buchen-Eichen-Mischwald sowie eingestreuten Waldkiefern. Das Steinpilzwachstum ist nach den vergangenen Wochen zum Erliegen gekommen. Dafür gibt es jetzt ein Massenvorkommen vom volkstümlich "Zigeuner" genannten Reifpilz. Weiter gibt es sehr viele Edelreizker, einige Weinrote Kiefernreizker und weitere Milchlinge.
Ein solches Massenauftreten des Reifpilzes gab es lange nicht mehr. Zudem sind sowohl die Reizker wie auch die Reifpilze madenfrei. Nun sind wir gespannt, ob nochmals ein Schub Steinpilze kommen wird.
Christian"
(3 Fotos © Christian)
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2 Fotos: Die Reifpilze (links) gibt es im Überfluss, die Reizker (rechts) in Reih' und Glied.
Foto: Einen ganzen Schwung Trompetenpfifferlinge, aber keine Reizker mitgenommen - das hört und liest man auch nicht alle Tage. Aber jeder hat seine eigenen Geschmacksvorlieben. Links unten in der Ecke liegen helle Semmelstoppelpilze. Auf dem 2. Foto ist ein muffig schmeckender Dunkelvioletter Schleierling, auch Mitternachtspilz genannt, zu sehen. Er duftet nach Zedern. Dieser Pilz ist der Gattungstypus (Leitpilz) aller 500(!) in Mitteleuropa vorkommenden Schleierlingsarten (Cortinarien). (2 Fotos © Philipp)
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Philipp schreibt am 13. Oktober 2024:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
heute war ich mit einem Freund im Appenzellerland unterwegs. Bereits vom Auto aus haben wir den ersten Steinpilz erspäht. Weiter ging es mit sehr vielen Fliegenpilzen, Trompetenpfifferlingen, Maronen, Semmelstoppelpilzen, Violetten Lacktrichterlingen, Pfifferlingen, Habichtspilzen und sogar einem jungen Birkenporling.
Ein optischer Höhepunkt war sicherlich der Dunkelviolette Schleierling. Stehen gelassen haben wir Unmengen an Reizkern.
Herzliche Grüsse
Philipp"
Foto: Martins sehr schöner Gesamtfund, diesmal endlich mit einem Batzen Steinpilze sowie einem Schwung junger Rotkappen. (3 Fotos © Martin)
Pilz-Ticker-Schweiz
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Martin schreibt am 6. Oktober 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
ich war heute wieder in den Wäldern im Appenzeller Vorderland unterwegs.
Endlich habe auch ich mal einen schönen Steinpilzfund zu vermelden. Von einer Steinpilzschwemme kann man allerdings nicht sprechen. Die Körbe der anderen Pilzsammler, die ich traf, waren fast leer. Man muss schon wissen, wo man suchen muss.
An zwei Stellen fand ich auch noch eine ansehnliche Menge von schönen Rotkappen. Wahrscheinlich Espenrotkappen.
Parasole gab es massenhaft, allerdings waren fast alle schon hinüber. Auch Amethystschuppige Pfifferlinge und Trompetenpfifferlinge konnte ich noch einsammeln.
Den Fund komplettierten ein paar Maronen, Kuhröhrlinge (Erstfund), Flockenstielige Hexenröhrlinge, Rotfussröhrlinge und Kleine Waldchampions. Erstmals fand ich auch ein Kuhmaul. Dieser Pilz war mir aber doch zu schleimig.* Vielleicht probiere ich ihn ein anderes Mal.
Schöne Grüsse aus der Schweiz
Martin"
* Bei diesem Pilz zieht man Huthaut an Ort und Stelle ab. Unbedingt nur junge Exemplare verwerten, bei älteren ist das Fleisch sehr weich und wässerig, außerdem färben die reifen Sporen das Pilzessen unappetitlich grauschwarz. Die jungen Pilze schmecken hervorragend.
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2 Fotos: Während sich dem Parasol ein etwas schwindelerregender Ausblick in den Wald bietet (links), stehen die Steinpilze festen Fußes im taunassen Moos.
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Martin schreibt am 26. September 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
um meine Überzeit abzubauen, hatte ich heute Nachmittag frei. Ich verbrachte die gewonnenen Stunden auf 1300 Meter über NHN auf der Schwägalp, ca. 20 km südlich von St. Gallen. Ich hoffte natürlich auf Steinpilze.
Ich war noch nicht einmal im Wald, da stand schon der erste für mich parat. Und was für einer! Makellos, völlig wurmfrei, mit noch reinweissen Röhrenmündungen. 349 Gramm herrlichster Steinpilz! Da ahnte ich noch nicht, dass ich in den kommenden vier Stunden keinen einzigen mehr finden würde.
Es war trotzdem eine tolle Runde. Bald folgten Pfifferlinge, Trompetenpfifferlinge, Violette Lacktrichterlinge, erste Mönchsköpfe, Semmelstoppelpilze, Saftlinge und Olivbraune bzw. Natternstielige Schnecklinge. Letztere waren ein Erstfund für mich, über den ich mich sehr freute.
An einigen Stellen gaben Weisse Büschelraslinge und Birnenstäublinge so richtig Gas. Ein weiterer Ersfund waren grosse Mengen an sehr giftigen Ohrförmigen Seitlingen. Da sie an alten Fichten wuchsen und absolut stiellos waren, konnten es keine Lungenseitlinge sein.
Massenpilze waren neben Ockergelben Täublingen auch verschiedene Korallenarten. Auch Habichtspilze gab es zuhauf. Da ich nun schon von verschiedenen Seiten zu hören bekam, wie gehaltvoll das Pilzpulver aus diesen Pilzen sei, nahm ich die schönsten (es wurden gut 850 Gramm) mit, um das auch mal zu probieren (Rezept siehe hier). Sie sind auf dem Foto mit dem Gesamtfund ganz oben zu sehen.
Ich fand auch die Steinpilzanzeiger Mehlräsling, Fliegenpilz und Pfefferröhrling. Von letzteren nahm ich ein paar mit. Sonst gab es an Röhrlingen nur noch zwei kleine Maronen und eine Flockenstielige Hexe.
Meine geliebten Schweinsohren waren bis auf ein paar wenige leider schon zu alt. Ich habe aber zwei Büschel von ihnen mit dem Pilzkorb mittendrin fotografiert (2. Foto rechts). An einigen Orten waren auch die Abgestutzten Herkuleskeulen (Riesenkeulen) zu bestaunen, die aber alle stehen blieben.
Das Sammellimit, zwei Kilogramm, habe ich eingehalten, aber viel Luft war da nicht mehr.
Es war herrlich, wieder einmal so viele und so viel verschiedene Pilze zu sehen!
Der Steinpilz und die Trompetenpfifferlinge teilen sich den einen Dörrautomaten, die Habichtspilze trocknen im anderen. Alle anderen Pilze kamen in die Pfanne.
Ich wünsche dir und allen Pilzverrückten einen tollen Pilzherbst!
Gruss Martin"
(9 Fotos © Martin)
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Foto rechts: Der Wuchs an einem Nadelbaumstumpf muss uns bei diesem Pilz sofort ein Warnsignal sein: dies sind keine Lungenseitlinge, wie man auf den ersten Blick wohl vermutet. Es sind sehr giftige Ohrförmige Seitlinge. Sie haben keine Stiele. Die Pilze sind ein Kuriosum: während sie in Deutschland hier und da folgenlos verzehrt wurden, soll ihr Verzehr in Japan mehrere Menschenleben gefordert haben.
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2 Fotos: Links eine Kammkoralle, auch Ziegenbart genannt. Ein guter, in Frankreich sehr geschätzter Speisepilz. Rechts eine Bauchwehkoralle, deren Name alles sagt.
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2 Fotos: Links die Goldgelbe Koralle, ein ausgezeichneter Speisepilz. Rechts Weiße Büschelraslinge, die stark im Verdacht stehen, die menschlichen Erbanlagen zu verändern.
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2 Fotos: Links ein kompaktes Nest Birnenstäublinge, ein Speisepilz von allenfalls mittlerem Wert. Rechts sehr wohlschmeckende Natternstielige Schnecklinge. Sie wachsen im Nadelwald, meist bei Fichten.
Pilzticker Schweiz 55
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2 Fotos: Knüppelhart und ohne ein Würmchen waren sie, die Steinpilze, die Heidi mit ihrem Mann fand. (2 Fotos © Heidi)
Pilz-Ticker-Schweiz
Heidi schreibt am 22. September 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern waren mein Mann und ich drei Stunden an unserem Pilzhang im Bezirk Aarau (Kanton Aargau). Belohnt wurden wir mit sieben knackigen Steinpilzen, praktisch ohne Wurmfrass!
Zum Nachtessen gab es ein Pilzgericht, bestehend aus Trompetenpfifferlingen, Echten Pfifferlingen, Semmelstoppelpilzen, Schusterpilzen und Steinpilzen.
Ich hoffe, das Wetter spielt noch etwas mit, damit wir unsere Wintervorräte noch etwas aufstocken können.
Freundliche Grüsse
Heidi"
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Aug 11, 25 11:48 AM
Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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