Pilzticker Schweiz 18:
Funde vom 30.09.2018 - 30.11.2018



Pilzticker Schweiz 18




Übersicht aller bisherigen Pilzticker Schweiz




Bieler Seeland: Gelbstielige Muschelseitlinge und Austernseitlinge als direkte Nachbarn




Foto rechts: Ein Motiv, auf das ich seit langem gehofft hatte: Das Foto zeigt, wie Gelbstielige Muschelseitlinge (oben) und Austernseitlinge (unten) gemeinsam in unmittelbarer Nähe an einem Baumstamm wachsen. Gut sind die für Muschelseitlinge charakteristischen Farben von Olivgrün der Hüte und ockergelblichem Teint der Lamellen und Stiele zu erkennen. Ganz anders das Taubenblaugrau der Austernseitlinge.




Pietro schreibt am 30. November 2018:

»Hallo Heinz Wilhelm,

obwohl nicht sehr viel los ist, war ich doch noch einmal im Bieler Seeland unterwegs.

Gefunden habe ich noch sehr junge Austernseitlinge (Foto rechts) und ebenfalls noch junge Judasohren und Samtfußrüblinge sowie Violette Rötelritterlinge.

Ferner habe ich Zitzenschirmlinge, Nebelkappen, Kaffeebraune Gabeltrichterlinge, Mönchskopf und Gelbstielige Muschelseitlinge* gesehen.

Ich hoffe, dass ich bald wieder eine Meldung habe.

Liebe Grüße, Pietro«

*Giftverdächtig; wegen ihres muffigen Geschmacks kaum für den Verzehr geeignet

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Foto: Kaffeebraune Gabeltrichterlinge sind Speisepilze von mäßigem Geschmack, die man allenfalls spärlich im Mischpilzgericht verwenden sollte. (3 Fotos © Pietro)

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Der Durchbruch bei den Austernseitlingen will Philipp noch nicht gelingen


Foto: Die gelben Stiele sind ein unverkennbares Merkmal der Gelbstieligen Muschelseitlinge. Sie stehen unter bislang nicht bewiesenem Giftverdacht, schmecken andererseits derart muffig, dass sich ihr Verzehr von selbst erübrigt. (2 Fotos © Philipp)

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Philipp schreibt am 30. November 2018:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

gestern Mittag musste ich mal kurz den Kopf lüften. Also raus aus dem Büro und ab in den Wald.

Austernseitlinge stehen bei mir seit langem auf der Liste der noch nicht entdeckten Pilze. Daher begab ich mich in einen Mischwald mit hohem Buchenanteil in der Nähe von St. Gallen.

Auf der Suche nach Winterpilzen muss sich das Auge wieder etwas anpassen. Also habe ich den Blick vom Boden auf die Bäume gerichtet und nach angeschlagenen oder umgefallenen Buchen gesucht. Und tatsächlich, nach einer Weile habe ich an einer alten Buche Seitlinge entdeckt! Die violette Farbe sah vielversprechend aus. Doch welche Entäuschung: es waren Gelbstielige Muschelseitlinge*.

Auf dem Rückweg waren dann noch Glimmertintlinge zu sehen und an einem toten Baum wuchsen die ersten Samtfußrüblinge.

So muss ich mich bis auf weiteres gedulden mit meinem Erstfund von Austernseitlingen. Aber bestimmt muss ich bald wieder mal raus aus dem Büro.

Herzliche Grüße Philipp«

*Giftverdächtig; wegen ihres muffigen Geschmacks kaum für den Verzehr geeignet 


Foto: Glimmertintlinge sind gute Suppenpilze, sofern man zwei Tage vor und nach ihrem Verzehr keinen Alkohol konsumiert.


St. Gallen: Das rasend schnelle Ende der Pilzsaison mit einem Glücksfund schöner Birkenporlinge


Foto: Philipp hat die Birkenporlinge in dünne Scheiben geschnitten und auf den Einsatzschalen des Dörrautomaten ausgelegt. Getrocknet werden sie geschreddert. So ist es richtig. 


Philipp schreibt am 11. November 2018:

»Lieber Heinz-Wilhelm

im Raum St. Gallen nähert sich die Pilzsaison rasend schnell dem Ende. Im Gegensatz zu einigen Gegenden in Deutschland ist hier nicht mehr viel zu sehen.

Auf unserem heutigen Sonntagsspaziergang hatte ich Glück. Ich bin an einer abgebrochenen Birke vorbeigekommen, die sowohl am abgebrochenen als auch am stehengebliebenen Teil voller Birkenporlinge war. Darüber wird sich mein Freund im Appenzellerland sehr freuen.

Etwas später sind wir noch auf einzelne Schopftintlinge (Foto rechts) und auf den vielleicht letzten Maronenröhrling dieses Jahr gestoßen.

Ich wünsche allen einen tollen Saisonabschluss und freue mich jetzt schon auf die ersten Morcheln!

Herzliche Grüße Philipp«

(2 Fotos © Philipp)

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St. Gallen: Ein freudiger Pilzgang mit Mützen


Foto: Es war ein schöner Pilzgang für Philipp & Freund, nachdem es in der St. Galler Region den ganzen Vortag geregnet hatte. In dem linken Korb über dem Bügel sehen wir auch eine kleine Gesellschaft Rauchgrauer Schwefelköpfe, späte Pilze im Jahr, exzellente Suppenpilze.
(Foto © Philipp)

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Philipp schreibt am 28. Oktober 2018:

»Lieber Heinz-Wilhelm

heute Morgen war ich mit einem Freund zum Pilze sammeln verabredet. Gestern hatte es den ganzen Tag geregnet, die Temperaturen lagen nur noch knapp über null Grad. Die Erwartungen, noch schöne Pilze zu finden, waren daher nicht gerade hoch.

Wir hatten uns in einem Wald in der Nähe von St. Gallen getroffen und machten uns mit Mützen und Korb auf den Weg.

Gleich zu Beginn stießen wir auf einige Maronen. Das machte uns Hoffnung auf weitere Funde. Und tatsächlich ging es mit den Maronen so weiter. Dann kamen auch noch Rauchblättrige Schwefelköpfe hinzu und mein Freund stolperte beinahe über einen Flockenstieligen Hexenröhrling. Auch viele Hallimasche waren zu sehen, die ließen wir aber stehen.

Ein Ziegelgelber Schleimkopf - er zählt zu den besten Speisepilzen auf kalkreichen Böden - kam zur Kontrolle mit. Im Korb landeten noch große Ziegenlippen und Frauentäublinge. Dem kümmerlichen Schopftintlings-Friedhof, ein schönes Sinnbild für das sich neigende Pilzjahr, konnten wir gerade noch zwei gute Exemplare entnehmen.

Nach zweieinhalb Stunden sind wir mit einer tollen Auswahl glücklich heimgekehrt.

Nächste Woche soll es wieder wärmer werden; wir hoffen auf einen weiteren Wachstumsschub.

Herzliche Grüße Philipp«


St. Gallen: Die Trompetenpfifferlinge warteten zu Hunderten auf die zurückgekehrten Urlauber


Foto: Hoffentlich hatte Philipp eine Schere dabei! Das ist die eleganteste Art, um Trompetenpfifferlinge zu ernten. (2 Fotos © Philipp)

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Philipp schreibt am 9. Oktober 2018:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

zurück aus dem Urlaub, hielt es meinen Sohn und mich nicht lange zu Hause. Raus in den Wald, um zu sehen, was wächst!

In einem Wald im Appenzellerland, an der Grenze zu St. Gallen, hatten wir es auf Trompetenpfifferlinge abgesehen. Und tatsächlich standen sie zu hunderten da und warteten auf uns. Auch ein paar Maronen durften mit.

Herzliche Grüße Philipp«


Foto: Und einige Maronenröhrlinge gesellten sich den Suppen- und Soßenpilzen, die Trompetenpfifferlinge gemeinhin sind, noch hinzu.


St. Galler und Appenzellerland

Eine Herbsttrompeten-Pfifferlingssuppe von und für Martin: »Einfach köstlich!«


Martin schreibt am 6. Oktober 2018:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

bis jetzt waren die Leistlinge im St. Galler und im Appenzellerland heuer sehr selten.

In meinem Hauswald, den ich in zwei Minuten zu Fuß erreiche, habe ich auch schon kiloweise Herbsttrompeten gefunden. Und das meistens schon im August.

Dieses Jahr aber musste ich bis zum Oktober auf sie warten, aber heute waren sie da. Wenn auch  nicht in den Massen, aber 300 Gramm sind für diese Leichtgewichte auch schon was.

Ich liebe diese düsteren Waldbewohnner! Ihr Aroma ist einzigartig, ich stelle es noch über das der Steinpilze!

Zusammen mit der genau selben Menge Pfifferlinge, habe ich eine Suppe gekocht: einfach köstlich!

Viele Grüße und viel Erfolg für alle Pilzfreunde!

Martin«

(Foto © Martin)

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Sehr lesenswert!

Alle beklagten ein Ausfalljahr - und dann das:

Felix entdeckt bei Chur ein Pilzmassengrab: Hunderte Kilo bester Steinpilze vermodern


Felix schreibt am 2. Oktober 2018:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

in der Regionalzeitung »Südostschweiz« war die Rede von einem äußerst mageren Pilzjahr. Freunde haben berichtet, dass fast nichts zu finden wäre.

Am vergangenen Sonntag, also am 30. September, war ich dort auf Kurzbesuch. Bei herrlichem Spätseptemberwetter habe ich eine kleine Wanderung im Umland von Chur gemacht und zur Sicherheit doch mal einen Stoffbeutel und ein Messer eingesteckt.

Der Weg führte durch eines meiner alten Steinpilz-Reviere auf cirka 1400 bis 1600 MüM. Und - was soll ich sagen: Steinpilze in Hülle und Fülle! So hatte ich das überhaupt noch nie gesehen. Alle paar Meter standen welche, manchmal in Gruppen, manchmal einzeln.

Viele waren alt und zeugten davon, dass sie schon mindestens seit einer Woche in solchen Massen dort standen und niemand sie gesammelt hatte. Das fand ich ungewöhnlich, denn in Graubünden ist Pilzesammeln eigentlich Volkssport. Ließen sich etwa alle abschrecken?

Der Schnee wird für die Steinpilze zum Leichentuch

Ich habe meine erlaubten 2 Kilo (großzügig ausgelegt) an frischen und jungen Pilzen gesammelt und bin dann weitergewandert.

Es war wahrscheinlich der allerletzte Tag in der diesjährigen Saison. Denn für den Montag war Schnee hinab bis auf 1200 MüM angesagt. Und jetzt ist sowieso wieder Schonzeit bis zum 10.10. 

Ich hab's gesehen, es stimmt: Dort oben vermodern jetzt hunderte Kilo beste Steinpilze. Nur an diesem einen Hang. 

Beste Grüße, Felix«

(3 Fotos © Felix)

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Überpünktlich zum Oktober sind die ersten Herbsttrompeten im Appenzeller Vorderland da


Martin schreibt am 30. September 2018:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

ich war heute Morgen wieder einmal in meinem Heimrevier im Appenzeller Vorderland unterwegs. Es standen viele Pilze im Wald: Perlpilze, leider schon ältere Maronen und Flockis, Täublinge und Halimasche. Vor allem letztere waren sehr häufig.

Die Steinpilze waren alle schon uralt. Aber ich fand ja vor drei Wochen genug. Wirklich genug. 

So freute ich mich heute über eine Handvoll Herbsttrompeten (Foto rechts), einen Pfifferling, zwei Parasole und einen kleinen Riesenchampignon. Eine junge Marone und zwei schöne Perlpilze durften auch noch mit.

Auch wenn die Ausbeute nicht riesig war, ein schöner Waldspaziergang war es für mich und unseren Hund Johnnie allemal.

Viele Grüße Martin«

(2 Fotos © Martin)

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Foto: Nicht die große Pilzwelt, aber immerhin: Martin freute sich bei seinem kleinen Gang über diese nicht uninteressante Pilzmischung.


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