Pilzticker RP 77
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Rheinland-Pfalz
Foto: Sehr viele Netzstielige Hexenröhrlinge, alle mit gelben Hüten, gehörten mit zu den Funden. Thoams ließ sie alle stehen, er und seine Familie sammelten bei diesem Waldgang ausnahmsweise mal keine Speisepilze. (7 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 27. Juni 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute stand bei einem großen Spaziergang bei Herxheim mit der Familie die Erholung im Vordergrund und die Speisepilze waren einmal nur Randfiguren. Trotzdem konnten wir viele interessante Funde machen. Am Ende gaben wir dieser Tour den Namen „Gelb und Blau ergibt Grün", da wir überwiegend Pilze in diesen Farben fanden.
Den Anfang machte ein winzig kleiner Goldmistpilz mit gerade mal eineinhalb Zentimetern, der etwas untypisch an einem morschen Ast wuchs, den ich zuerst für einen klein geratenen Löwengelben Dachpilz hielt. Da aber auch noch viele weitere Fruchtkörper im Umkreis typisch im Moder und Häcksel standen, sprach alles für den Goldmistpilz.
Nicht weit davon entfernt wuchsen, erneut im Holzhäcksel, die selteneren Olivfarbenen oder auch Verschiedenfarbigen Mistpilze. Sie unterscheiden sich vom Goldmistpilz durch ihre olivgelbe bis olivgrüne Farbe und die leicht aderige Hutmitte.
2 Fotos: Der Goldmistpilz wurde hin und wieder auf dieser Website vorgestellt. Er ist ungenießbar. Ein ausgezeichneter Speisepilz ist hingegen der Frauentäubling, der sich auf dem Foto rechts in hellem Fliederlila zeigt.
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Foto: Markantes Äußeres, nichts für die Pfanne: Olivfarbene oder Verschiedenfarbige Mistpilze sind ungenießbar.
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Auch in diesen Wäldern sind die Narzissengelbe Wulstlinge, die weitaus giftiger sind als der Gelbe Knollenblätterpilz, sehr stark vertreten. Des Weiteren fanden wir einen sehr schönen Sklerotienporling, auch Kleiner Schuppenporling genannt, der in jungem Zustand essbar ist und nicht einmal schlecht schmeckt.
Entlang eines Bachlaufes unter Lärchen entdeckten wir noch einige etwas ins Alter gekommene Goldröhrlinge. An diesem Bachlauf wuchsen auch sehr viele Netzstielige Hexenröhrlinge, die allesamt eine gelbe Hutfarbe aufwiesen, was vielleicht das Rätsel der (Gelben Flockenstieligen Hexenröhrlinge) von Erwin aus dem Pilzticker Hessen löst.
Foto: Der Narzissengelbe Wulstling ist giftiger als der Gelbe Knollenblätterpilz. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist der Geruch nach Kartoffeln oder Kartoffelkeller bei Gelben Knollenblätterpilzen. Narzissengelbe Wulstlinge haben keinen nennenswerten Geruch.
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Foto: Ein Sklerotienporling am Baumholz ist eher außergewöhnlich. Die Pilze stehen fast immer auf dem Waldboden. Ihr Stiel verlängert sich um einen vom Myzel stark durchwachsenen erdigen Klumpen, das so genannte Sklerotium, in dem oft Steinchen eingeschlossen sind. Die Römer entnahmen dieses Sklerotium und verpflanzten es in ihren Garten, um Jahr für Jahr davon die Fruchtkörper ernten zu können.
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Im weiteren Verlauf übernahm dann die Farbe Blau in Form von vielen Blau-Violett-Grünen Frauentäublingen, um zum Schluss die Farbe Grün zu erreichen.
Für die Farbe Grün standen dann eine sehr große Ansammlung von Gesäten Tintlingen direkt am Wasser, die im Einzelnen zwar grau sind, aber in diesem Umfeld sehr grün erschienen.
Den Abschluss machte dann noch ein etwas älterer Sommersteinpilz, der mich eventuell nochmal zur Nachschau verleitet.
Foto: Gesäte Tintlinge sind, wie ihre Artverwandten auch, in Verbindung mit Alkohol giftig. Aber auch so sind die zartgliederigen Pilzzwerge für die Pilzküche unergiebig.
Da diese Tour überwiegend der Erholung und dem Erkunden der hiesigen Wälder diente, durften auch alle Speisepilze stehen bleiben.
Auch wenn ich heute kein Sammelergebnis vorweise, zeigt es doch, dass in den richtigen Wäldern so einiges wächst.
Nun bleibt zu hoffen, dass der starke Regen der vergangenen acht Tagen sich nicht negativ auf das Pilzwachstum auswirkt. Insgesamt kamen um Rülzheim wie auch in der Heimatgegend Karlsruhe, in dieser Woche stellenweise an die 90-100 Liter Wasser pro Quadratmeter herunter, was schon ein sehr kritischer Wert für das Fruktifizieren der Pilze ist.
Wir wünschen Dir und allen Pilzfreunden, eine weiterhin so tolle Pilzsaison.
Liebe Grüße, Thomas und Familie"
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Margit und Oliver schreiben am 26. Juni 2021:
"Servus Heinz Wilhelm,
wir waren gestern in den Eichenwäldern der Verbandsgemeine Langenlohnsheim Pilze sammeln.
Nachdem wir zunächst einen Buchenwald mit großen gesunden Bäumen erfolglos abgesucht hatten, beschlossen wir, das Gebiet zu verlassen und uns gezielt nach älteren Eichenbaumbeständen umzusehen. Auf dem Weg dorthin,durchschritten wir einen neu angelegten Wald mit jungen Eichen im Alter von etwa 12 bis 15 Jahren.
Hin und wieder fanden wir bereits überständige Ziegenlippen, aber keinen Steinpilz. Von Mücken geplagt, wurden wir in einem alten Eichenwald mit leichter südlicher Hanglage fündig. Da stand nun der erste Sommersteinpilz, erkennbar an seinem sandsteinfarbenen Hut, endlich vor uns. Es gesellten sich noch einige weitere mit ins rote Körbchen, was nach und nach voll wurde. Wir entdeckten auch noch einige Frauentäublinge und Perlpilze.
Am Abend versuchte ich es mal mit einer Husarenpfanne mit Sommersteinpilzen (siehe das 1. Foto). Dazu gab es Schaukelbraten (Schwenkbarten) mit Basmatireis. Hier das Rezept:
Zutaten für für 3 - 4 Personen:
750 Gramm Sommersteinpilze
60 Gramm Ingwer
1 Knolle Knoblauch
1 Bund Liebstöckel
1 rote Spitzpaprika
1 grüne Paprika
1 Banane
2 große Zwiebeln
1 gehäufter Teelöffel Curry
100 - 150 ml süßsaure Soße
50 ml Apfelsaft 100 %
Gutes Bratöl
2 Fotos: Auch diese zwei Sommersteinpilze landeten in der köstlichen Husarenpfanne für Margit, Oliver und Sohnemann Jens. (4 Fotos © Margit)
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Zubereitung:
Die Sommersteinpilze putzen und in Scheiben schneiden. Den Ingwer schälen und in ganz dünne Scheiben schneiden.
Die Paprika putzen und in mittelgroße Stücke schneiden. Die Knoblauchzehen schälen und ganz lassen.
Die Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden. Die Banane schälen und in Scheiben schneiden.
Nun eine Wokpfanne auf die Herdplatte stellen, gut erhitzen, dann erst das Öl in die Pfanne und nach etwa 5 Sekunden die Pilze in die Pfanne geben und scharf anbraten. Nachdem einige Pilze schon etwas angebraten sind und dadurch ihr Aroma entfallten können, den Ingwer, die Zwiebeln und den Knoblauch dazugeben und unter ständigem Umrühren anschmoren.
Nach etwa 5 Minuten die Banane und den kleingehackten Liebstöckel und den Teelöffel Curry hinzugeben. Zum Schluss die süßsaure Soße in die Wokpfanne geben und einen kleinen Schluck Apfelsaft dazu. Nun den Deckel drauf und mit geringer Hitze schonend garen, bis alle anderen Komponenten fertig sind.
In der Zwischenzeit wird der Basmatireis im Reiskocher gegart (Gebrauchsanweisung des Herstellers beachten).
Nun den Schaukelbraten grillen.
Jetzt alles auf Tellern anrichten und ein Getränk nach Wahl aussuchen.
Unser jüngster Sohn Jens war zu Besuch da und ich kann Dir sagen, Heinz-Wilhelm, die Platte war anschließend geputzt.
Steinpilze mal ganz anders, ohne Sahne, aber dafür mit exotischen Gewürzen und süßsauer angerichtet.
Margit knipste auch wieder das ein oder andere Foto für den Pilzticker.
Soviel für heute aus dem Nahe-Land.
Herzliche Grüße, Margit und Olli"
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Foto: Diese Nelkenschwindlinge waren Thomas und seiner Tochter hoch willkommen. Kein Wunder, schmecken sie doch ausgezeichnet. In diesem Zusammenhang ist der Nelkenschwindlings-Klassiker vom 25. August 2020 aus Ungarn, wo diese Pilzart regelrecht Nationalpilz ist, immer wieder lesenswert. (2 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 26. Juni 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem wir vergangenes Wochenende aufgrund des Deutschlandspieles, das wir zuhause mit Freunden geschaut haben, nicht auf dem Campingplatz waren, sind wir dieses Wochenende wieder in Rülzheim.
Mein erster Weg war natürlich gleich zu den Südlichen Ackerlingen, aber leider habe ich den zweiten Schub verpasst. Der komplette Stumpf der Pappel war wieder voll mit Pilzen, aber alle waren bereits am vergammeln. Wegen des vielen Regens wuchsen sie einfach viel zu schnell.
Also lief ich mit meiner Tochter kurz über die Kurzzeit-Camperwiese. Hier sammelten wir im Traufenbereich von Eichen, Linden und Eschen ein paar Nelkenschwindlinge für das Abendessen, die momentan wieder richtig gut wachsen.
Auf dieser Wiese standen auch eine Vielzahl von Perlpilzen und auch einige Frauentäublinge, die aber alle leider schon madig und nicht mehr zu gebrauchen waren, obwohl sie äußerlich noch ganz annehmbar aussahen. So blieb es heute mal bei den Nelkenschwindlingen, die aber immer sehr willkommene Pilze sind.
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Hier stehen die Nelkenschwindlinge noch im Gras und verdeutlichen, dass es mehr oder weniger kurz zuvor geregnet haben muss.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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