Pilzticker RP 38 (Rheinland-Pfalz 38):
Funde vom 22.08.2017 - 18.09.2017



Pilzticker RP 38




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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Rheinland-Pfalz




Südliche Weinstraße: Nach dreiwöchiger Pilzpause regen sich als Erste die Goldröhrlinge


Foto: Goldröhrlinge im besten Alter haben Annette und Stephan gefunden. Als Monogericht sollte man die Huthaut abziehen, empfindliche Leute können sonst, wie bei allen Schmierröhrlingen, zum Teil heftige Magen- und Darmbeschwerden bekommen. (Foto © Annette)

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Annette und Stephan schreiben am 18. September 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm, Hallo Pilzticker,

»Gewusst wo«, kann man zum heutigen Fund sagen. Auf einer grasigen Lichtung inmitten eines Kastanienwaldes ernteten wir heute eine große Menge schöner Goldröhrlinge.

Die letzten zwei, drei Wochen waren im Pfälzerwald, Bereich Südliche Weinstrasse, eher ruhig, was das Pilzwachstum angeht. Offenbar oder auch hoffentlich wird das jetzt wieder besser.

Gruß aus der Südpfalz, Annette und Stephan«




Nahe-Land: Köstliche Semmelstoppelpilze für eine »Försterpfanne mit Kräuterbaguettes«




Foto: Da schmoren sie zu Margits und Ollis Feude für die »Försterpfanne mit Kräuterbaguettes«. Unmittelbar nach dem Foto kam die Crème fraîche hinzu.

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Margit und Oliver schreiben am 14. September 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

ich war mit Margit wieder einmal auf dem Kuhberg bei Bad Kreuznach Pilze suchen. 

Wir fanden sehr gute knackige und recht junge Semmelstoppelpilze, denen ich gerne das Prädikat »Waldgold« verleihe, denn sie lassen sich schon aus beträchtlichem Abstand an ihrer hellgelb leuchtenden Farbe erkennen, die sich gut vom braunen Laub abhebt.

Ab und zu fanden wir auch meist vereinzelte Samtige Pfifferlinge, die sich fast noch geschickter im Laub verstecken. Außerdem pickten wir noch einen Goldröhrling sowie ein vereinsamtes Exemplar von Flockenstieligen Hexenröhrling auf.

Die Pilze reichten für drei gute Esser, wie man der vollen Pilzpfanne ansehen konnte. Der Goldröhrling und der Hexenröhrling sind mit in der Pfanne untergetaucht.

Wir hatten noch fünf kleinere Schweineschnitzel im Kühlschrank, die wir zu Geschnetzeltem verarbeiteten und mit den geputzten Pilzen zu einer herzhaften »Försterpfanne mit Kräuterbaguettes« kreierten.

Das Rezept wollen wir hiermit gerne an Pilz- und Fleischfreunde weitergeben.


Zutaten:

  • 500 gr mageres Schweinegeschnetzeltes
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 kleines Bund Liebstöckel (kann auch getrocknet sein)
  • 1 kg Semmelstoppelpilze
  • 4 Scheiben Schwarzwälder Schinken
  • 1 gehäufer Teelöffel Französische Würzmischung von Le Gusto
  • 1 Teelöffel Rinderbouillion 
  • 1 250 g Becher Crème fraîche
  • 1 kräftiger Schluck Rotwein
  • 3 Esslöffel Sonnenblumenöl
  • 3 Kräuterbaguettes

Foto: Hier sehen wir die nicht nur von Margit und Olli hoch geschätzten Semmelstoppelpilze, die sich mit ihrem festen Fleisch von fast allen Speisepilzarten abheben. (2 Fotos © Margit)


Zubereitung:

Geschnetzeltes in eine Schüssel geben, Knoblauch kleinhacken und mit der Französichen Würzmischung vermengen.

Die Zwiebel in kleine Würfel hacken, dann in einer großen Pfanne das Sonnenblumenöl erhitzen und die Zwiebeln kurz anschwitzen.

Das marinierte Geschnetzelte hinzugeben und anbraten. In der Zwischenzeit Liebstöckel kleinhacken.

Nach ungefähr 8 Minuten die Pilze (je nach Größe auch kleingeschnitten) in die Pfanne geben und gut 15 Minuten mitbacken bzw. schmoren lassen.

Kurz vor der nächsten Handlung den kleingeschnittenen Schinken in die Pfanne geben. Nach einer Weile das Liebstöckel hinzugeben, danach das Bratgemenge mit Rotwein ablöschen und den Teelöffel Rinderbouillon darüberstreuen. Nach etwa einer Minute das Crème fraîche hinzufügen und unterrühren.

In der Zwischenzeit wurden die Kräuterbaguettes im Backofen knusprig gebacken. Nun kann serviert werden, dazu passt ein guter Rotwein. Es könnte auch, wie es in unserer Weingegend passend zur Jahreszeit der Fall ist, ein Roter oder auch Weißer Federweißer (leicht gegorener Traubenmost) sein.

Guten Appetit!

Viele Grüße von Margit und Olli aus dem Nahe Land«

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Nahe-Land: Semmelstoppelpilze in Hülle und Fülle, ideale Pilzgeschenke für die Freunde


Foto: Semmelstoppelpilze satt waren der Hit bei Margits und Ollis jüngsten Pilzgängen. Sie wachsen nicht in allen Regionen. Aber dort, wo man sie antrifft, findet man sie meist in großen Gesellschaften.

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Margit und Olli schreiben am 6. September 2017:

»Viele Grüße von Margit und Olli aus dem Nahe-Land bei Bad Kreuznach.

Letztes Wochenende suchten wir wieder Laubwälder im schönen Hunsrück auf, in der Hoffnung, viele wohl schmeckende Speisepilze zu finden.

Wir fanden sehr viele Semmelstoppelpilze, die im Moment dominant zu wachsen scheinen. Hin und wieder stießen wir auch auf sehr schöne Samtige Pfifferlinge sowie Birkenpilze. Die Hoffnung, noch einige Steinpilze zu finden, erfüllte sich hingegen nicht. Außer einigen überständigen Exemplaren war nichts zu sehen.


Foto: Der genatterte Stiel und der verschiebbare Doppelring sind die hauptsächlichen Merkmale des Parasolpilzes. Dank Margits Froschperspektive beim Fotografieren wirkt dieser fast so hochgewachsen sie ein Strauch.

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Bis 12 Uhr Mittag waren unsere beiden Körbe gefüllt mit herrlichen Speisepilzen. Die Semmelstoppelpilze färben die Finger ähnlich gelbbraun wie die eines Kettenrauchers. Die Hände bekommt man eigentlich nur mit Zitronensäure sauber, haben wir festgestellt.

Tags drauf besuchten wir einen Buchenwald bei Bad Kreuznach. Auch dort standen wieder  viele Semmelstoppelpilze, hellgelbe Pfifferlinge, Parasole, Waldchampignons und Flockenstielige Hexenröhrlinge in guter Qualität.

Margit hat auch wieder einige Fotos für den Pilzticker gemacht. Auf dem ersten Bild ist etwa die Hälfte von unserem Gesamtfund zu sehen. Die meisten Pilze verschenken wir ja an gute Freunde, die sich immer herzlich über diese Köstlichkeiten freuen.

Noch weiterhin gute Pilzfunde wünschen wir allen Pilzliebhabern des Pilztickers und Dir, Heinz-Wilhelm, noch gute Berichte und schöne Bilder. «


Foto: Auch dieser ausgewachsene Flockenstielige Hexenröhrlinge zählte zum Fund. Er stand im grasigen Waldboden bei Eichen. (3 Fotos © Margit)

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Die gesperrte Straße im Soonwald ist wieder passierbar

Jürgen W. schreibt am 1. September 2017:

»Hallo Margit und Olli,

die gesperrte Straße im Soonwald zu Euerm Pilzgebiet ist wieder geöffnet.

Zur Wachstumssituation: Die Pilze brauchen dringend Regen, sie wachsen sehr langsam und sind deshalb von Maden befallen.

Viele Grüße Jürgen W.«


Soonwald: Die »Butterfässchen« begeisterten Margit und Olli


Foto: Was ist das für ein Steinpilz? Margit und Olli verliehen dieser Wuchsform den originellen Kosenamen »Butterfässchen«. Besser hätte man ihn nicht benennen können!

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Margit und Olli schreiben am 28. August 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

am Samstag suchten wir wieder einmal den Soonwald auf. Unser Ziel war ein Waldabschnitt mit vielen alten Eichen, Rotbuchen und Birken, in dem wir den Schiefen Schillerporling zu finden hofften, einen hoch wirksamen Vitalpilz. Er besitzt so viele Antioxidantien wie kein anderes bekanntes Lebensmittel. Bis jetzt habe ich seinen Tee allerdings noch nicht probiert.

Leider war die Straße zu diesem Waldgebiet gesperrt, so dass wir uns mit einem anderen Gebiet begnügen mussten.

In einem bemoosten Fichtenwald fanden wir einige Steinpilze und in den Waldübergängen zu Laubwäldern einige Birkenpilze. Da dieser Wald nicht allzu viele Pilze ablieferte, wollte Margit unbedingt in einen Laubwald mit überwiegend Rotbuchen wechseln, weil sie sich dort mehr versprach.


Foto: Die Semmelstoppelpilze wuchsen üppig. Sie haben eine feste Konsistenz und eignen sich besonders gut als Einlegepilze.


Und tatsächlich: Wir fanden viele herrliche Semmelstoppelpilze, dazu noch einige schöne Pfifferlinge. Ab und zu stand auch hier und dort ein vereinzelter Steinpilz oder auch ein Fichtenreizker. Die Qualität war sehr gut. 

Bei Bad Kreuznach fand ich Tags darauf in einem Buchenwald nochmals viele Semmelstoppelpilze und dazu einige herrliche Steinpilze, denen wir begeistert den Kosenamen »Butterfässchen« verliehen.

Überwiegend auf den mit Blattwerk belegten Wegen wuchsen nicht selten Flockenstielige Hexenröhrlinge, die ebenfalls dem Messer zum Opfer fielen. Die Semmelstoppelpilze wachsen gerne direkt an  Buchenstämmen, des öfteren tummeln sich Hexenröhrlinge in ihrer Nähe.

Des öfteren fand ich auch schöne Butterpilze am Rand von Waldwegen oder auch am Fuße von Esskastanien, die es häufig bei Bad Kreuznach gibt.

Grüße von Margit und Olli aus den Wäldern von Rheinland-Pfalz«

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Foto: So ein schönes Pilzbüffet trugen Margit und Olli zusammen. Das gab gewiss wieder herrliche Pilzgerichte! (3 Fotos © Margit)

Ida bewahrte ihre Eltern vor einem Heimgang mit leerem Korb


Tina schreibt am 24. August 2017:

»Ein fröhliches Hallo an alle!

Auch in den letzten Tagen waren wir wieder im Wald. In unserem »geheimsten aller Geheimwälder« waren außer uns wohl noch andere Pilzfreunde unterwegs. So fanden wir leider nur hier und da einen Steinpilz. Wo all die Jahre reiche Ernte einzusammeln war, blieben für meinen Mann, unsere Tochter und mich nur abgeschnittene Stummel und Pilzsenioren übrig. 

Überaus enttäuscht machten wir uns auf den Rückweg. Und mittendrin dann das: Ida entdeckte eine ganze Steinpilz Familie. Wunderschön. Kind glücklich, Eltern glücklich, Abendessen gerettet. 

Also auf in den Wald, zur nächsten Sammelrunde!

Viele Grüße aus Betzdorf (so ziemlich dem nördlichsten Teil von Rheinland Pfalz)«

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Foto rechts: Nur gut, dass Ida mit war im Wald. Sonst wären ihre Eltern wohl mit leeren Händen heimgegangen. Freudig zeigt sie auf die Steinpilz-Familie, die sie auf dem Rückweg entdeckt hat. (2 Fotos © Tina)




Nahe-Land: Es waren so viele schöne Pilze, dass Margit und Olli zwei Freundinnen zum Mitessen einluden


Foto: Frisch und wahrhaftig sind sie, diese herrlichen Pilze, zu deren Gericht Margit und Olli noch zwei Freundinnen von Pilzspeisen einluden. (Foto © Margit)

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Margit und Olli schreiben am 23. August 2017:

»Servus Heinz Wilhelm,

Margit und meine Wenigkeit fanden im Soonwald schöne junge Steinpilze sowie herrlich große und unversehrte Pfifferlinge. Sie versteckten sich unter dem Laub, vielleicht waren sie deshalb vor den gierigen Schnecken geschützt.

Im durch den Harvester gelichteten Fichtenwald entdeckten wir viele geschlossene Anisegerlinge und unversehrte Fichtenreizker. Die Population der Maronenröhrlinge geht momentan zurück.Ein leckerer Flockenstieliger Hexenröhrling landete auch im Pilzkorb.

In unseren Heimatwäldern nahe Obermoschel fanden wir noch mehrere geschlossene Parasolpilze, die rasch unseren scharfen Messern zum Opfer fielen. Die Pilze waren so zahlreich, dass wir zum Festmahl noch zwei Pilzliebhaberinnen einluden.

Das erinnerte uns an eine Weisheit: »Auch für weniger betuchte Menschen gibt es eine Gerechtigkeit, nämlich das Finden herrlich schmeckender Pilze aus dem Wald.«

Man kann sie nicht in dieser Frische und Wahrhaftigkeit kaufen. Und muss kein Geld für sie bezahlen. Nur naturverbunden muss man sein.

Liebe Grüße von Margit und Olli aus dem Nahe-Land«


Rebenpilze aus dem Pfälzer Wald für die Sauerländer


Michael schreibt am 22. August 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

aufgenommen vom Balkon unseres Ferienhauses, das »Alte Winzerhaus« in Rhodt unter Rietburg, direkt über den Reben liegend, sind auf dem Foto zwar nur zwei Steinpilze und ein Flocki zu sehen. Aber der Gang in den im Hintergrund zu erahnenden Pfälzer Wald war trotzdem sehr erlebnisreich. Es ist eine wunderschöne Gegend hier!

Liebe Urlaubsgrüße aus der Pfalz senden die drei Sauerländer Anja, Michael und Ella«

(Foto © Michael)

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