Pilzticker RP 116
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Oliver schreibt am 30. Dezember 2023:
"Servus Heinz Wilhelm,
endlich war soweit!
Wir fuhren dieses Mal zu zweit in den Soonwald. In der Nähe vom Ellerspring stehen zwei unserer bekannten Wirtsbäume für Austernseitlinge. Wenn es gut laufen würde, so dachten wir, könnten wir dort schöne erntereife Exemplare finden.
Als wir ankamen, waren wir geradezu überwältigt vom Anblick herrlicher Austernpilze im besten Alter. Am ganzen Rotbuchenstamm rundherum wuchsen die leckeren Winterfrüchte, wie ich Austernseitlinge gerne nenne. Margit zückte sogleich ihr Handy und machte Fotos, auch eines mit mir (2. Foto rechts). Die Menge der Pilze an diesem ersten Baum war so reichlich, dass die beiden Körbe im Nu gefüllt waren (1. Foto rechts).
Einen Eindruck davon, wie prächtig die Pilze wuchsen, vermittelt das 3. Foto rechts, das zeigt, wie sie kaskadenartig schön meterhoch am Stamm saßen. Die kleineren Pilze ließen wir zum Weiterwachsen stehen.
Auch am zweiten Baum fanden wir reichlich Austernseitlinge. Sie waren etwas heller als die vorigen. Hier wucherten die Pilze bis hin zu den offen liegenden Wurzeln, und zwar bis zu 1,5 Meter vom Hauptstamm entfernt! Diese Fotos habe ich gemacht, aber leider konnte ich sie aus unerfindlichem Grund nicht mehr auf dem Handy finden.
Die Ausbeute konnte sich mehr als sehen lassen. Zunächst hatten wir die ersten beiden Körbe gefüllt, danach wurden die Pilze aus dem roten Korb im Auto in einen größeren Korb umgeladen, so dass wir den roten noch ein zweites Mal füllen konnten.
Einen Teil der Pilze haben wir natürlich umgehend frisch zubereitet und gegessen, der Großteil wurde unter Freunden aufgeteilt, den Rest haben wir, damit der Geschmack nicht verloren geht, sofort eingefroren.
Die Pilze schmeckten derart lecker, dass ein Freund gleich nach dem Verzehr nachfragte, ob er wieder welche bekommen könnte, sollten wir erneut fündig werden. Wenn es so weitergeht mit dem reichlichen Wachstum, kriegt er natürlich wieder welche.
Das war es erst einmal wieder von Margit und Olli, dieses Mal aus den weiten Wäldern im Vorderen Hunsrück.
Viele Grüße aus dem Nahe-Land"
(5 Fotos © Margit & Oliver)
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2 Fotos: Die jungen Austernpilze blieben zum weiteren Gedeihen noch stehen (links). Auch die Samtfußrüblinge (rechts) sind noch entwicklungsfähig.
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Oliver schreibt am 26. Dezember 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern war ich erneut in der Nähe der alten Raubritterburg Montfort, im Tal der toten Bäume.
Der Waldboden ist nach den heftigen Regenfällen in den letzten Wochen dermaßen stark aufgeweicht, dass ich die Wege nur noch mit Gummistiefeln betreten kann. Die Bäche laufen fast über.
Als ich in diesem Rotbuchenwald mit steil abfallenden Hängen und viel Totholz so dahinschritt, schreckte mich urplötzlich ein krachendes Geräusch auf, dem unmittelbar ein Bersten folgte. Ich kehrte augenblicklich um und entdeckte einen großen umgestürzten Baum mit einer riesigen Krone, dessen Spitze mit solcher Wucht niedergeschlagen war, dass ein alter, dicker, morscher Rotbuchenstamm, den ich eben noch nach Baumpilzen abgesucht hatte, nun zertrümmert war (2. Foto rechts).
Junge, Junge, war das knapp für mich gewesen! Da erklärte sich mir buchstäblich mit einem Schlag, warum dermaßen viele tote Buchen in diesem Wald am Boden liegen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es das in dieser Vielzahl in meiner Kindheit gegeben hatte.
Dieses Erlebnis hinderte mich allerdings nicht daran, weiter nach Austernpilzen Ausschau zu halten. Die Suche nach diesen so köstlichen Pilzen ist für mich ein kaum zu überbietendes Waldabenteuer, selbst die Suche nach Kaiserlingen kann da nicht mithalten. Allein der Anblick der herrlichen, kaskadenartigen Konsolen!
Auch gefallen mir sehr ihre stets sauberen herablaufenden Lamellen, also ihre Unterseite, sowie ihre außergewöhnliche Festigkeit. Ihr Geruch ist zudem angenehm pilzig - einfach herrlich.
Nun war ich schon etwa drei Kilometer unterwegs, aber außer ein paar alten ungeliebten Buchenschleimrüblingen konnte ich nichts entdecken. Doch dann beim Aufstieg, als ich den Berghang hinunterblickte, stand da eine abgebrochene Rotbuche mit Pilzbewuchs. Sollten es endlich die erhofften Austernseitlinge sein?
Um mich schlau zu machen, musste ich mich aber noch durch ein äußerst wehrhaftes Dorngestrüpp kämpfen und war froh, dass ich feste Handschuhe dabei hatte. Dann überkam mich wieder dieses Glücksgefühl eines wunderbaren Fundes von Austernseitlingen! Üppig wucherten sie an der aufgeplatzten Rinde.
Obwohl mein Korb nach dieser Ernte schon zu drei Vierteln gefüllt war, machte ich mich nach einem Foto weiter auf die Pilzsuche. An einer mir bekannten, abgebrochenen Rotbuche, die einsam in einem Tannenwald steht, wuchsen weitere herrliche frische Austernseitlinge, selbst noch an einem auf dem Boden liegenden Teil des Baumes. Einige Pilze wanderten noch in meinen Korb, den Rest ließ ich im Wald. Das 1. Foto rechts zeigt meinen vollen Korb.
Dann ging es die ganze Strecke wieder zurück, erneut dreieinhalb Kilometer, nur jetzt eben mit vollem Korb, der gut drei bis vier Kilo Pilze fassen kann. Dass ich dabei immer wieder den Arm wechseln musste, brauche ich wohl keinem Pilzsammler zu erzählen.
Soviel an Neuigkeiten aus unseren großen Wäldern.
Viele Grüße von Margit und Olli, dem Pilzsuchteam Nahe-Land"
(6 Fotos © Oliver)
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4 Fotos: Impressionen von Olivers erfolgreicher und abenteuerlicher Austernpilzsuche, gezeigt in 4 Bildern. Mal erntete er vom liegenden, mal vom noch stehenden Rotbuchenstamm.
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Foto: Die teils waghalsige Kraxelei in den mitunter sehr steilen Hängen der Rotbuchenwälder hat sich einmal mehr gelohnt. Oliver hat schöne frische Austernseitlinge geerntet. (4 Fotos © Oliver)
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Oliver schreibt am 18. Dezember 2023:
"Servus Heinz-Wilhelm,
heute war ich nochmals alleine unterwegs, und zwar in einigen großen, von Rotbuchen dominierten Laubmischwäldern. Viele dieser Bäume dort sind bereits hinfällig, also todkrank oder bereits tot, und bieten beste Voraussetzungen, damit Baumpilze wachsen können.
Mein Augenmerk war auf Austernseitlinge, Samtfußrüblinge und Stockschwämmchen
gerichtet.
Zunächst aber entdeckte ich viele Gelbstielige Muschelseitlinge und die in meinen Augen unschönen Buchenschleimrüblinge. An einer Rotbuche fand ich schließlich viele herrliche, in Kaskaden wachsende Austernseitlinge, die an diesem Stamm gegenüber den Schleimrüblingen dominierten. Dazu möchte ich anmerken, dass ich unlängst einen Wirtsbaum besuchte, an dem noch im letzten Jahr die Austernpilze klar in der Überzahl waren, nun aber mehrheitlich die Schleimrüblinge den Stamm erobert haben.
Ich werde diesen Baum aber trotzdem weiter kontrollieren, nämlich wenn der Frost zurückgekehrt ist. Es könnte sein, dass die Schleimrüblinge bei wärmeren Temperaturen
frunktifizieren, weil sie hier in der Region früher erschienen sind als die Austernseitlinge.
Zu meiner Freude habe ich auch wieder drei Schiefe Schillerporlinge (z. B. Foto rechts) und einige Birkenporlinge entdeckt. Von den Buchenschleimrüblingen habe ich kein Foto gemacht, ich mag sie überhaupt nicht, obwohl sie ja sogar essbar sind.
So manches Mal habe ich riskante Abstiege an Waldhängen gemacht, die ich mir hätte ersparen können, bin ich doch auf Pilze reingefallen, die aus der Entfernung den Austernseitlingen sehr ähnlich waren, zum Beispiel Gelbstielige Muschelseitlinge.
Beim nächsten Pilzgang wird dann Margit wieder mit von Partie sein.
Alles Gute und viel Freude beim Pilze suchen wünscht allen Pilzfreunden
das Pilzsuchteam Margit und Olli aus dem Nahe-Land"
Rot = giftig
Anmerkung: Wo Buchenschleimrüblinge in Massen wachsen, können ganze Buchenwälder in relativ kurzer Zeit vernichtet werden; warum, das lest Ihr im Pilzticker NRW, Tageseintrag vom 24. November 2023
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2 Fotos: Ein ergiebiges Büschel junger Austernpilze im Moos einer alten, kranken Rotbuche (links) und ein kleineres Büschel in einer Rindenöhle (rechts) waren Hauptbestandteil von Olivers schönen Fund.
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Oliver schreibt am 15. Dezember 2023:
"Servus Heinz-Wilhelm,
nun waren wir endlich wieder gemeinsam im Soonwald unterwegs, meine liebe Margit und meine Wenigkeit.
Wir suchten dort drei Gebiete mit viel altem Rotbuchenbestand nach Austernseitlingen ab und entdeckten einen neuen Wirtsbaum mit knackigen Exemplaren dieser Pilzart. Da die Pilze ziemlich weit oben saßen, gab ich früh auf und ging unverrichteter Dinge weiter.
Margit aber verweilte bei dem Baum und überlegte, wie sie diesen herrlichen Pilzen beikommen könnte. Derweil suchte ich diese Gegend, in der es nur so von absterbenden Rotbuchen wimmelte, weiter nach Baumpilzen ab. Wie sich schnell herausstellte, leider ergebnislos.
Als ich nach einer Weile zu Margit und ihrem Baum zurückkehrte, traf ich sie zu meiner großen Überraschung mit ihrem roten Korb voller Austernpilze an. Sie hatte doch tatsächlich einen ultralangen Ast gefunden, mit dessen Hilfe sie die gefrorenen Fruchtkörper hoch oben vom Baum hatte stoßen können. Wie hat sie das nur wieder hingekriegt, dachte ich so bei mir.
Anschließend suchten wir noch zwei weitere uns bekannte Wirtsbäume auf, die unsere Körbe Körbe ebenfalls gut füllten. So dürften am Ende gut und gerne fünf Kilo herrliche Austernseitlinge unsere Gesamtausbeute gewesen sein. Zum Schluss fanden wir auch noch sehr schöne Stockschwämmchen.
Eine große Steige Pilze schenkten wir dem Winzer Tom, unserem Freund, der beachtliche Rest ist auf dem Foto rechts zu sehen. Die Bilder stammen wieder von Margit.
Viele Grüße vom Pilzsuchteam Margit und Olli aus dem Nahe-Land"
(3 Fotos © Margit)
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2 Fotos: Sie saßen hoch (Bild links), doch weil Margit einen langen Ast fand, mit dem sie sie herunterstochern konnte, landeten auch diese Austernseitlinge im Korb. Das prächtige Büschel rechts war dagegen leichte Beute für Margit und Olli.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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