Pilzticker NRW 71
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Übersicht aller bisherigen NRW-Pilzticker
Antonio schreibt am 24. Oktober 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
endlich wachsen auch hier im Wiehengebirge einige Pilze, obwohl ich schon keine Hoffnung mehr hatte und überlegte, ob ich mir ausnahmsweise mal ein Pilzgericht mit Hallimasch zubereiten sollte.
Wenn der Fund auch bescheiden ist, wichtig ist für mich der Ansporn, ausgedehnte Wanderungen zu machen. Das tut mir körperlich gut und ist Balsam für die Seele.
Beim Erkunden unbekannter Waldwege bin ich auch auf zwei große Steinpilze gestoßen, die mitten auf dem Weg wuchsen und von deren einem nur noch der Stiel dastand (2. Foto rechts). Das hat mich besonders gefreut, ist es doch ein Zeichen dafür, dass hier kaum einer vorbeikommt.
Heute hat sich das bestätigt, was du mir letztes Jahr sagtest, dass nämlich die Steinpilze, die nicht regennass sind, deutlich intensiver schmecken. Allein nach dem Putzen duftete die ganze Küche herrlich nach Wald.
Dir und allen Pilzfreunden einen schönen Abend!
Antonio"
(2 Fotos © Antonio)
Pilzticker NRW 71
Foto: Elf kernige Steinpilze aus dem Unterholz, verraten von riesigen Steinpilzgreisen, die alle stehen blieben. Daneben Aprikosenpfifferlinge und einige Amethystschuppige Pfifferlinge. (4 Fotos © Michael)
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2 Fotos: Einen Teil der frischen Pilze sollte es zu Filet vom Balver Strohschwein (Teller rechts) geben.
Das komplette Gericht - Steinpilze und Pfifferlinge in einer Rahmsauce auf Filet vom Balver Strohschwein zu in Steinpilzbutter gerösteten Gnocchi - ist auf dem Foto rechts hierunter zu sehen.
Michael schreibt am 21. Oktober 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute früh galt es zu überprüfen, ob Vollmond, Regen und milde Temperaturen wirklich neue Steinpilze hervor gelockt haben. Fliegenpilze, Maronen, Flockis (leider überständig), Mehlräslinge, Verblassender Birkentäubling, Pupurschwarzer Täubling (Pilz der Eichenwälder, hat immer eine fast schwarze Hutmitte) und Zedernholztäubling (besser: Heimtückischer Täubling; erst nach einer Weile und bis zu 30 Min. anhaltend extrem scharf) waren neben Schopftintlingen und Fichtenreizkern schon mal sehr reichlich zu finden. Ein guter Beginn!
Nachdem ich im Unterholz über einige große, beginnend überständige Steinpilzriesen gestolpert bin (woanders hält man so etwas stolz hoch und als vermeintliche Pilzsensation vor die Kamera der Lokalzeitung, hier bleiben solche Exemplare im Wald und können weiter ausstäuben) fand ich dann, immer mit Bezug zu Brombeeren, 11 tolle Steinpilze in diversen Größen, allesamt ganz frisch, schön fest und noch mit weißen Röhren.
Und nun bereits im 6. Monat, denn die ersten ganz kleinen Pfifferlinge habe ich schon am 15. Mai diesen Jahres erspäht, gesellte sich auch noch Waldgold in Form von Aprikosenpfifferlingen dazu. Überrascht hat mich dabei der Fund von Amethystschuppigen Pfifferlingen, die ich bisher so spät im Jahr nicht mehr gefunden habe.
Zum Abendessen gab es rosa gegartes Filet vom Balver Strohschwein zu in Steinpilzbutter gerösteten Gnocchi mit Steinpilzen und Pfifferlingen in einer leichten Rahmsauce. Ohne Chichi, dafür saugut! Was übrig blieb von den Pilzen, kam in den Frost.
Wenn ich morgen noch die Zeit finde, spähe ich eine weitere Fundstelle aus, um zu sehen, ob sich dort auch etwas getan hat, bevor es am Dienstag für ein paar Tage ins Waldecker Land geht: Kurzurlaub in Hessen.
Grüße Michael"
Blau = ungenießbar
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Foto: Herbstliche Morgenstimmung auf etwa 450 Metern NHN auf den Balver Höhen. Interessant ist das Vergleichsfoto, das Michael genau zwei Wochen zuvor vom gleichen Standort schoss (siehe Pilznachricht vom 6. Oktober 2024).
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Michael schreibt am 18. Oktober 2024:
"Hallo Herr Bertram,
die Steinpilze im Balver Wald machen derzeit eine Pause, große Funde sind im Moment nicht zu machen. Mal abwarten, ob mäßiger Regen, der Vollmond von vorgestern und die sehr milden Temperaturen um die 20 Grad einen zweiten Wachstumsschub ausgelöst haben und in den nächsten Tagen wieder mehr zu finden sein wird.
Auf einer kurzen Runde gestern war eine große Artenvielfalt zu sehen: Schleierling, Lila Lacktrichterling, Violetter Rötelritterling, Rotfußröhrling, Marone, Birkenpilz, Hainbuchenröhrling, Sandröhrling, Goldröhrling, Falscher Pfifferling, Flaschenbovist, Hallimasch, Kartoffelbovist, Grünblättrige Schwefelköpfchen und Unmengen schönster Fliegenpilze.
Weit unten im Moos versteckt fand ich einen sehr schönen Steinpilz-Zwilling, der sich nur durch einen winzigen cremefarbenen Fleck im satten dichten Grün verriet. Sein großer Bruder stand kaum zwei Meter weiter am Fuß einer jungen Fichte. An zwei neuen Fundstellen unter Blautannen versteckten sich tief im Gras zwischen Brombeeren zahlreiche, teils sehr große Aprikosenpfifferlinge, von denen leider die meisten bereits überständig waren.
Für eine große Portion Geschnetzeltes vom Schweinefilet in Sherry-Rahmsauce mit Kartoffelklößchen hat es dennoch gereicht.
Grüße Michael"
(4 Fotos © Michael)
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2 Fotos: Lediglich ein winziger cremefarbener Fleck im satten dichten Grün verriet den Steinpilzzwilling (links). Der große Aprikosenpfifferling (rechts) war noch küchentauglich.
Foto: Die lassen wir mal lieber stehen. Es ist unverkennbar eine Bande von Grünblättrigen Schwefelköpfen, die nach Verzehr etliche höchst unangenehme Stunden auf der Toilette bescheren.
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Ost-Westfalen-Lippe - Sternschuppige Riesenschirmlinge, oft verwechselt mit Parasolen, hat Pilzfreund Christoph in einem Laubwald im Norden von Ost-Westfalen-Lippe gefunden. Sie sind kleiner als Parasole, haben aber verhältnismäßig längere Stiele und sind dadurch schlanker, graziler.
Namensgebend ist ihre große, sternförmige Schuppe in der Hutmitte. Sie haftet fester als die Schuppen in Richtung des Hutrandes, die sich leicht ablösen. Die Sternform ist auf dem Foto oben besonders gut bei den zwei Pilzen unten mit noch halb geschlossenem Hut zu sehen. Auf dem Foto rechts ist ein junger Sternschuppiger Riesenschirmling zu sehen, dessen Stern sich erst noch herausgebildet hätte.
Diese Riesenschirmlingsart erscheint deutlich später im Pilzjahr als die ähnlichen Parasolpilze. Beide schmecken gleich.
Christoph zur Zubereitung: Er habe "den Stiel entfernt, den Hut auf den Lamellen in etwas Öl gebraten, leicht gesalzen und dann auf einer Pizza als Belag verwendet. Nach dem Backen wurde die Pizza mit frisch gepflücktem Rucola veredelt."
(2 Fotos © Christoph)
14. Oktober 2024
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Foto: Nicht schlecht gesammelt in Martins Revier hat Andrea. Auf dem 2. Foto hat sie einen Steinpilz auf einem Ameisenhaufen fotografiert. Nicht unwahrscheinlich, dass die Ameisen für den Transport der Sporen selbst gesorgt haben. (2 Fotos © Andrea)
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Martin schreibt am 12. Oktober 2024:
"Guten Morgen lieber Heinz-Wilhelm,
jetzt, da ich im Urlaub bin, habe ich endlich wieder Zeit, mich zu melden. Die letzten drei Wochen war ich sechs Mal erfolgreich im Wald in der Voreifel, was viel Putz- und Schnippelarbeit bedeutete.
Die letzten Tage war ich nicht unterwegs, aber dafür Sammelfreundin Andrea. Sie war gestern in meinem alten Fichtengebiet unterwegs. Und hat mir ihre Bilder zur Verfügung gestellt.
In den Buchen gab es die letzten Wochen nur vereinzelt ein paar Steinpilzstellen. Meistens in der Nähe von Fichten. Nach den ergiebigen Regenfällen von Donnerstag sollte es in den Buchen auch irgendwann mal losgehen. Am besten nächstes Wochenende, wenn wir aus dem Urlaub zurückkommen.
Schöne Grüße von der Nordsee aus Hooksiel sendet Martin
Ps: Hier werde ich mich dieses Jahr nochmal im Jever Staatsforst umsehen. Letztes Jahr waren wir dort nicht erfolgreich."
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Foto: Während Steinpilze einen Topeindruck machen, haben die Maronen einen Blaustich, obwohl doch der rot angesetzte Pinsel noch daliegt. Die leichte Blaufärbung ist die natürliche Reaktion von Maronen bei Schnitt. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 6. Oktober 2024:
"Hallo Herr Bertram,
der Frost ist da. Wir mussten Eis kratzen, bevor wir in die Balver Höhen fahren konnten. Bei knapp 3 Grad erforschte ich mit Rika einen neuen Südwest-Hang. Zur Begrüßung standen Mehlräslinge, Fliegenpilze, Pfefferröhrlinge, Flaschenstäublinge, Purpuschwarzer Täubling und Fichtenreizker am Waldrand. Es sollte also wohl auch mit Steinpilzen klappen.
Rika fand direkt welche bei Farnen. Die beiden großen, leicht überständigen Exemplare blieben aber im Wald. Es folgten dann zahlreiche kleinere und mittlere Fruchtkörper. Allesamt ganz frisch und kernig. Auch ein großer echter Pfundskerl von 518 Gramm mit noch weißen Röhren, der vergeblich versuchte, sich tief im Gras zu verstecken, ging uns ins Netz.
Maronen waren gestern auch sehr zahlreich zu finden, die kleine, dickstielige Variante, schön frisch und knackig. Auf dem Foto oben liegen sie küchenfertig geschnippelt in der Schale.
Die Maronen wurden direkt gestern Abend verputzt, als Beilage zu Kalbsschnitzel. Steinpilze gibt es nachher zu Mittag, sie werden das Rumpsteak und die Kartoffelecken mit Meersalz und Olivenöl begleiten.
Grüße aus dem Märkischen
Michael und Rika"
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Foto: Rika mit zwei - leicht überständigen - Steinpilzen, die im Wald blieben.
Foto: Morgenstimmung auf den Balver Höhen.
Michael schreibt am 30. September 2024:
"Hallo Herr Bertram,
schon vor Monaten hatten wir uns ein neues potentielles Pilzrevier speziell für Steinpilze angeschaut. Unser altes war vom Harvester bedroht und letztendlich dann auch in weiten Teilen zerstört worden.
Auf diesem anderen, weitläufigen Hang, schien alles zu passen. Ausrichtung, Bodenbeschaffenheit, Partnerbäume und -pflanzen, Gräser und Moos: hier stimmte alles. Hier sollten also neben Pfifferlingen auch Steinpilze gut gedeihen.
Gestern haben wir uns zu dritt diese Erhebung in 450 Metern Höhe genauer angeschaut. Und sogleich zeigten uns Fliegenpilze und Mehlräslinge an, wir sind auf der richtigen Spur. Innerhalb von knapp zwei Stunden hatten wir den Berg einmal spiralförmig von unten bis oben umrundet und neben zahlreichen, wirklich kapitalen Pilzleichen und überständigen Pilzsenioren noch 3,5 Kilo frische Steinpilze gefunden.
Darunter waren auch einige wirklich kolossale Exemplare und bis auf wenige Ausnahmen waren sämtliche Fruchtkörper überwiegend mangelfrei. Selbst die dicken Brummer - siehe auf dem Foto rechts das stattliche Exemplar rechts außen mit 816 Gramm -, zeigten keinerlei Schneckenfraß oder waren madig.
Foto: Diese Majestät wog 473 Gramm, also ein knappes Pfund.
Damit haben wir unseren Wintervorrat an eingefrorenen Steinpilzen schon fast komplett beisammen und außerdem eine ganze Menge getrocknet. Natürlich haben wir gestern Abend auch noch frische Pilze geschmaust: es gab in Butter geschmorte Steinpilze pur, nur mit etwas Pfeffer und Salz dran, dazu frisches Schwarzbrot und milden Landschinken am Stück. Köstlich!
Ende dieser Woche geht es weiter, mit der Erforschung anderer, neuer Waldstücke und es steht ein Tagesausflug in die Eifel an.
Liebe Grüße
Michael, Cara und Jule"
(4 Fotos © Michael)
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Foto: Jule freut sich über einen weiteren Steinpilz; Odin scheint das relativ egal zu sein.
Foto: Dieser große Steinpilz kann mit der Höhe der Trinkflasche mithalten.
Foto: Ein sehr schöner Fund von Michael, zusammengetragen im Kampf gegen sechs laute osteuropäische Professionals. Die Steinpilze werden jetzt mehr, die Pfifferlinge weniger. (2 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 26. September 2024:
"Hallo Herr Bertram,
angespornt durch die Funde im Balver Wald vor drei Tagen, bin ich gestern bei 13 Grad und Regen mal rüber nach Plettenberg gefahren. Dort angekommen, gab es direkt zwei "Unfälle": mein Netz, in dem ich immer die Pilze transportiere, lag noch Zuhause. Vom Parkplatz an folgten mir außerdem sechs lautstarke Osteuropäer in Richtung Wald und blieben mir, obwohl ich extra Umwege nahm, dicht auf den Fersen.
Zum Glück blieben sie bei den Unmengen Falscher Pfifferlinge im Moos am Waldrand hängen und begannen diese hörbar freudig einzusammeln. In der Zeit, habe ich mich ins Unterholz verkrümelt, um sie nicht zu meinen üblichen Fundstellen zu führen.
Ziemlich schnell fand ich erste Steinpilze, kaum madig oder von Schnecken angefressen und eine schöne Krause Glucke. Meine Jacke hatte ich mit Hilfe von etwas Paracord zu einem provisorischen Tragebeutel zusammen gebastelt, so war ich halbwegs gut ausgerüstet, wenngleich auch schnell bis auf die Haut nass.
Auf der deswegen verkürzten Tour gesellten sich noch ein junger, knackiger Flocki sowie einige Pfifferlinge, die deutlich seltener werden, dazu. Außerdem gab es Maronen, Semmelstoppelpilze, diverse Täublinge, Igelboviste und an Giftpilzen Schönfußröhrlinge, Fliegenpilze sowie Grüne und Weiße Knollenblätterpilze. Nun ist es tatsächlich echter Pilzherbst.
Heute Abend gibt es Krause Glucke in einer leichten Rahmsauce auf Bandnudeln mit Rindergehacktem und in ein paar Tagen hoffentlich erneut Steinpilze, dann aber bitte bei uns vor der Haustüre im Balver Wald.
Grüße, Michael"
* In sehr kleiner Menge als Mischpilz geeignet
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Foto: Ein Steinpilz inmitten von Fichtenkeimlingen.
Foto: Für die herrlichen Steinpilze, Rotkappen, Flockis und Birkenpilze braucht Markus weder ins Sauerland noch ins Siegerland zu fahren (was viele pilzbegeisterte Ruhrgebietler tun). Er findet sie im Norden des Ruhrgebietes im städtischen Bereich. (Foto © Markus)
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Markus schreibt am 25. September 2024:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
hier am nördlichen Rand des Ruhrgebietes geht es weiter. Das Interessante dabei ist, dass unser Waldgebiet, die Haard, ein sehr "später" Pilzwald zu sein scheint. Maronenröhrlinge, Goldröhrlinge, Täublinge usw. lassen sich noch gar nicht oder nur sehr vereinzelt blicken. Das war auch schon in den vergangenen Jahren so.
Bemerkenswert ist auch, dass es seit zwei Jahren eine Stelle gibt, an der jetzt Pfifferlinge wachsen. Wie auch immer sie ihren Weg dorthin gefunden haben. Auch andere Pilzsammler haben bisher nie Pfifferlinge in der Haard gefunden. Allerdings ist der Bestand so klein, dass es sich nicht lohnt, sie zu ernten. Aber wer weiß, was daraus wird.
Der aktuelle Wachstumsplatz zu meinen Funden ist eher dem städtischen Raum zuzuordnen.
Soll heißen, es handelt sich um zwei kleine Rasenflächen an einem Parkplatz am Stadtrand nebst den dazugehörigen Grünanlagen. Nur die Bewegung, also das Gesündeste am Pilze sammeln, kommt da irgendwie zu kurz. Macht nichts, es schmeckt trotzdem!
Wie man sieht, wachsen die Steinpilze, Birkenpilze und Rotkappen fröhlich weiter. In einer halben Stunde habe ich sie alle eingesammelt. Dazu kam noch zwei Flockenstielige Hexenröhrlinge, die immer noch nicht so recht wollen. Vielleicht hilft ihnen ja der Regen ein bisschen auf die Sprünge.
Ich bin gespannt, was der Samstag bringt.
Liebe Grüße
Markus"
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Foto: Wie gemalt wachsen diese drei wunderschönen Steinpilze aus dem moosbedeckten Hügel. Michael entdeckte sie in Perfektion genau am richtigen Tag; schöner hätten sie nicht dastehen können. Es sind keine Kiefernsteinpilze, wie man wegen der dunklen Hüte glauben könnte. Nicht nur, weil ihnen am Hut ein Schuss mehr Rot fehlt, sondern weil sie, wie das 2. Foto zeigt, weiße Stiele haben. Der Stiel von Kiefernsteinpilzen geht ins Rotbräunliche. (2 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 24. September 2024:
"Gestern war ich in meinem vom Harvester ausgelichteten einstigen Lieblingswald. Ein Pferd fürs Vielseitigkeitsreiten hätte in dem unebenen Geläuf wohl noch Spaß gehabt, ich aber hatte Mühe, sicheren Fußes durch das völlig verwüstete, unübersichtliche Gelände zu gelangen.
Glücklicherweise gibt es dort immer noch vereinzelte Flecken, wo auf circa 50 bis 100 Quadratmetern der Forst weiterhin unberührt ist. Und dort fand ich recht schnell 12 Stümpfe von Boletus edulis, dem Fichtensteinpilz, mittlere und große. Fein säuberlich bis zur Grasnarbe hinunter abgefressen. Hier war schon jemand mit Fell am Leib schneller als ich. Immerhin, es waren die ersten Steinpilze, oder besser -reste, die ich in diesem Jahr erblickte.
Und so fand ich in anderthalb Stunden die glorreichen Sieben, wie ich sie getauft habe, und wie sie auf dem Foto zu sehen sind. Es waren vier Fichtensteinpilze und drei Kiefernsteinpilze. Obwohl hier weit und breit nicht ein einzige Kiefer wächst. Und auch keine Fliegenpilze oder Pfefferöhrlinge als Anzeigerpilze, jedoch so einige große Mehlräslinge.
Jetzt heißt es erst einmal abwarten, ob der für die nächsten Tage angekündigte Regen kühlere Temperaturen und noch ein paar mehr Steinpilze hervorbringt.
Auf dem Weg zurück zum Auto entdeckte ich zwischen den Nadeln einer gefällten Tanne noch zwei Dutzend goldgelb leuchtende Pfifferlinge. Sie hatten in ihrem Unterstand die sehr trockenen letzten zehn Tage gut überstanden und waren zu tüchtiger Größe herangewachsen. Alles in allem war es eine sehr schöne Tour, an deren Ende Strammer Max mit Steinpilzen stand.
Grüße Michael"
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Martin schreibt am 23. September 2024:
"Guten Morgen lieber Heinz-Wilhelm,
nach den Meldungen der Pilzfreunde aus Morbach im Pilzticker Rheinland-Pfalz und diversen Facebook-Gruppen, dass die Steinpilze auch schon im Kreis Euskirchen angekommen sind, haben wir uns gestern auf den Weg in unser Steinpilzrevier in der Voreifel gemacht.
Als erstes besuchten wir den Buchenwald mit kleiner eingeschlossener Fichtenstelle. Dort wurden wir schon freudig von vielen jungen knackigen Steinpilzen erwartet. Auch die eine oder andere Marone hat sich blicken lassen, allerdings nur im Fichtenwald. In den Buchen war noch nichts los.
Da der Fichtenteil sehr überschaubar ist, haben wir noch unser Steinpilzeldorado (Rureifel) aufgesucht. Auch hier wurden wir schon von etlichen Steinpilzen, aber noch wenigen Maronen erwartet. Diese waren hier allerdings schon viel größer. Aber noch im besten Alter und madenfrei.
Entweder hat es hier früher geregnet oder es liegt an der Höhe. Luftlinie sind es nur zwei bis drei Kilometer, der Höhenunterschied beträgt zwischen 300 und 400 Meter.
So kann es jetzt ruhig weitergehen. Wir sind gespannt, wie sich der Wetterwechsel auswirken wird. Es drücken nämlich jede Menge kleine Steinpilze nach.
Liebe Grüße aus Eschweiler"
(3 Fotos © Martin)
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Foto: Und die größten Exemplare landeten in der gelben Schüssel.
Foto: Auf dem silbernen Tablett serviert uns Pilzfreund Markus Steinpilze, Rotkappen und Birkenpilze. Die beiden letzten Arten würden derzeit wachsen wie verrückt. (3 Fotos © Markus)
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Markus schreibt am 22. September 2024:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
auf den drei Fotos sind meine Funde von vorgestern und heute bei Oer-Erkenschwick zu sehen.
Die Rotkappen und die dunklen Birkenpilze wachsen gerade wie entfesselt und sind so gut wie wurmfrei. Die Steinpilze hingegen muss man ernten, sobald sie aus dem Erdreich gucken, damit die Würmchen erst gar keine Chance kriegen.
Auf jeden Fall hat die Saison sehr vielversprechend begonnen und ich hoffe, dass der eine Flockenstielige Hexenröhrling ein erster Vorbote war.
Liebe Grüße vom Rande des Ruhrgebiets,
Markus"
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Foto: Was das nördliche Ruhrgebiet so bietet: Zwei Dutzend Steinpilze und - hoffentlich - die Vorhut der Flockenstieligen Hexenröhrlinge.
Foto: Und so bescheiden hatte alles angefangen am 20. September: kleine junge Steinpilze, Rotkappen und Birkenpilze.
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Sep 13, 25 07:16 AM
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Sep 12, 25 09:02 AM
Sep 11, 25 12:04 PM
Sep 11, 25 02:35 AM
Sep 10, 25 02:06 PM
Sep 07, 25 08:58 AM
Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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