Pilzticker NRW 64
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Übersicht aller bisherigen NRW-Pilzticker
Foto: Präsentation des Fundes zuhause auf dem Tisch. Vier Arten Pfifferlinge in reichlicher Ausbeute sowie drei Steinpilze haben Jule und Michael am Hang gelesen. Die Mühsal hat sich vollauf gelohnt! Die vier Teller fanden Platz im zweiten Kühlschrank (2. Foto, rechts) des Hauses. Michael hatte - extra für Pilze(!) - beizeiten einen zweiten angeschafft, was sich spätestens nach diesem Fund als kluge Entscheidung erwies. (7 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 4. September 2023:
Meine Frau Jule wollte am Samstag ein neues Waldgebiet, das sich von Balve bis nach Menden erstreckt, erforschen. Vom Wegesrand brachte Sie eine große Portion schöner Pfifferlinge mit und den seit langem ersten Steinpilz.
Gestern sind wir noch einmal zu zweit los und dabei tiefer in diesen Wald eingedrungen. Dort begegnete uns prompt eine Freude strahlende Dame, die ein Dutzend riesiger Pfifferlinge, aufgetürmt in beiden Händen, vor sich her trug. Offensichtlich war uns die Konkurrentin zuvorgekommen und hatte womöglich nichts mehr übrig gelassen.
Also sind wir steil bergauf, dorthin, wo es anstrengend ist und sich hoffentlich viele nicht hin bemüht haben. Das sollte sich als goldrichtige Entscheidung erweisen.
Entlang der Rinnen, die bei Regen das Wasser abführen, war der Boden gespickt mit Frauentäublingen, Orangenen Semmelstoppelpilzen und Grünblättrigen Schwefelköpfchen.
Vor allem aber: der gesamte Hang war förmlich übersät mit Pfifferlingen. Echte Pfifferlinge, Blasse Laubwaldpfifferlinge, Aprikosenpfifferlinge und Amethystschuppige Pfifferlinge: es war alles im Angebot. Waldgold, wohin unsere Augen sahen. Wir haben uns die schönsten Exemplare herausgesucht und dabei sicher noch rund 300 kleine Exemplare stehen gelassen.
Auf dem Weg zurück sind wir noch über zwei weitere Stellen gestolpert, an denen es im Waldboden goldgelb leuchtete. Allein unter einer einzelnen Weißtanne tummelten sich fast 100 frische Pfifferlinge und direkt nebenan standen zwei junge Steinpilze. Und das, obwohl ich erst unlängst ernste Zweifel geäußert hatte, ob es für sie überhaupt noch eine zweite Wachtumshalbzeit in diesem Jahr geben würde.
Nun denke ich, das wird ein toller Spätsommer und Herbst. Es hat tüchtig geregnet und es ist drückend warm, da geht noch mehr.
Foto: Jule im Pfifferlingswald. Bis tief in den Hintergrund der Bildmitte leuchtet es Goldgelb von Pfifferlingen.
Zuhause bewunderten wir die teilweise sehr kuriosen Wuchsformen der Leistlinge. Ein Exemplar sah aus wie eine Mischung aus Koralle und Brokkoli. Es hatte sich mit aller Macht unter einer Wurzel hervor gepresst und dabei total verformt.
Ich habe diesen Sonderling extra groß fotografiert, so dass man die Details erkennt. Er war knollig geformt, hatte weder einen erkennbaren Stiel noch einen Hut. Unsere Töchter Cara & Rika waren davon verzaubert, dass sie vorschlugen, ihn nicht zu essen, sondern in Epoxidharz zu gießen, um sich fortwährend an seinem Anblick erfreuen zu können. Ich denke aber, das Foto reicht zur bleibenden Erinnerung. Die tolle Knolle wird gegessen.
Liebe Grüße aus dem Märkischen, Michael"
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Foto: Ein Pfifferlingsplatz...
Foto: ... und ein weiterer, der besonders ergiebig war.
Foto: Und schon wieder einer.
Foto: Und hier der infolge Wuchsbehinderung arg deformierte Pfifferling, in der Form irgendwas zwischen Koralle und Brokkoli.
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Foto: Sie retteten Michaels Waldgang und damit den Tag. Nach mehrstündiger vergeblicher Pilzsuche fand er am Ende noch diese schönen Pfifferlinge, darunter auch den Klopper von 176 Gramm oben links, der ein Amethystschuppiger war. (4 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 29. August 2023:
"Für jede Fundstelle ist ein Pilzsammler zuvor viele Stunden lang und Kilometer weit erfolglos gelaufen", pflegte unser Uropa Robert zu sagen, der seine Fundorte bis zuletzt so gut hütete wie ein Staatsgeheimnis. Was man sich hart verdient hat, das gibt man nicht preis.
Heute war dann einer der Tage, die mir genau das bestätigten. Es hatte in den letzten Tagen im Märkischen ausgiebig geregnet. Und auch wenn es nachts 7 Grad kalt war, so waren die Tage an sich doch mild. Also bin ich vormittags losgezogen. Aber außer einigen Gallenröhrlingen, Grünblättrigen Schwefelköpfchen, zwei Pantherpilzen und einem Gemeinen Strubbelkopfröhrling habe ich im Wald gar nichts gefunden.
Drei Stunden lang bin ich meine übliche Tour abgelaufen, in der Hoffnung, Steinpilz-Nachzügler oder Flockis zu finden. Aber das Thema scheint im Moment genau so deutlich erledigt zu sein, wie es vor vier Wochen unglaublich gut begonnen hat.
2 Fotos: Der Pfifferling mit 11 Zentimetern Hutdurchmesser (links). Die Unterseite, die Michael sehr gefiel, zeigt die herablaufenden Leisten, die typischerweise durch querwachsende feine Adern miteinander verbunden sind.
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Auf den letzten zwei Kilometern habe ich aus der Not meines leeren Pilznetzes heraus noch einen Schlenker gemacht, über einen Bach und hinein ein Waldstück, dessen Wege komplett von Pestwurz überwuchert und sehr schlecht zugänglich sind. Das ist der Grund, warum ich dort bisher nicht gesucht habe.
Am Wegesrand, im Moos und gesäumt von Klee, habe ich eine schöne Gruppe großer Amethystschuppiger Pfifferlinge gefunden. Ein Exemplar, hatte knapp 11 Zentimeter Hutdurchmesser und brachte stolze 176 Gramm auf die Waage. Die Leisten empfand ich beim Betrachten bemerkenswert schön, eines der vielen Wunderwerke von Mutter Natur.
Damit war mein Tag gerettet, zumal ich ein Stückchen weiter noch eine ergiebige Stelle mit Echten Pfifferlingen fand, an der ich die kleinen Exemplare für eine Nachsuche nächste Woche zurückließ.
Zum Abendessen gibt es lauwarmen Pfifferlingssalat mit Ziegenkäse und Ciabatta. Damit und mit den zuvor auf Eis gelegten Steinpilzen lässt sich die Zeit bis zu einem möglichen zweiten Wachstumsschub im Herbst, falls es den nach dem fulminanten Hochsommeraufkommen dieses Jahr gibt, köstlich überbrücken.
Grüße, Michael"
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Foto: Lässt sich denn im Waldsauerklee auch ein Vierblatt, ein Glücksklee, finden? Nein? Na, dann nehmen wir doch die Pfifferlinge mit. Es sind Amethystschuppige, der größte mit einem Hutdurchmesser von elf Zentimetern. Es war der erste brauchbare Fund für Michael nach dreistündigem Marsch.
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Michael S. schreibt am 27. August 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
am frühen Sonntagmorgen bin ich bei Lennestadt auf eine ca. fünf Kilometer lange Waldrunde mit viel Buchenbestand aufgebrochen. Erhofft hatte ich mir Frauentäublinge, die wir dort schon des Öfteren am Wegesrand entdeckt haben. Aber natürlich hatte ich auch Sommersteinpilze und vor allem Semmelstoppelpilze im Sinn. Denn diese festfleischigen, sehr leckeren Pilze haben sich im letzten Jahr an den uns bekannten Stellen überhaupt nicht blicken lassen.
Die wenigen Frauentäublinge, die ich sah, waren leider bereits überständig. Noch ärgerlicher aber war, dass ich mehrere Dutzend bereits hinfälliger Sommersteinpilze entdeckte. Lediglich einer war noch küchentauglich.
Dafür ließen sich meine erhofften Semmelstoppelpilze glücklicherweise zahlreich blicken. Sogar so zahlreich, dass ich gegen Ende meiner Vormittagstour einige Exemplare habe stehen lassen.
Am Nachmittag dann, zusammen mit Anja und Ella, ging es in einen Ortsteil von Schmallenberg. Hier stießen wir auf mehr oder weniger große Nester herrlichster Pfifferlinge. Auf dem 1. Foto rechts habe ich sie zu einem großen Ring drapiert, der die Semmelstoppler umschließt.
Und nun fanden wir auch unsere Sommersteinpilze in wirklich tollem Zustand, z. B. zu sehen auf dem 2. Foto rechts. Zwar standen auch in diesem Buchenwald schon etliche zu weiche Exemplare, aber in deren Nähe sprießten auch immer wieder junge, makellose Pilze aus dem Boden. Außerdem entdeckten wir dort auch die ersten Totentrompeten in diesem Jahr. So kann es gerne weitergehen!
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
(4 Fotos © Michael S.)
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2 Fotos: Die ersten Herbsttrompeten sind auch schon da (links). Rechts im Bild genießen Sommersteinpilze, Frauentäublinge und ein Harter Zinnobertäubling den Blick auf Hawerland.
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Markus E. schreibt am 26. August 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
eigentlich war heute kein Beitrag für den Pilzticker geplant, denn es stand eine Radtour rund um die Dhünntalsperre im Bergischen Land (Rheinisch-Bergischer Kreis) auf dem Programm.
Aber schon nach kurzer Zeit sind wir einem in der Nähe wohnenden, sehr freundlichen Pilzsammler begegnet, der uns gerne seine tollen Pfifferlinge zeigte. Nun hieß es auch vom Fahrrad aus die Augen offen halten!
Nachdem sich eine ganze Zeit nichts zeigte, "blitzte" mich im Gebüsch plötzlich etwas an, was mich zum genaueren Hinschauen veranlasste. Eine kleine Gruppe von Scheidenstreiflingen mit einem besonders schönen Schauexemplar hatte ich entdeckt. Nach einem Foto durften sie aber unangetastet im Wald bleiben, ebenso wie eine Stinkmorchel und ein Hexenei.
Aber wir sollten doch noch fündig werden. An einer besonders steilen Stelle leuchtete es verdächtig aus dem Unterholz und wir konnten ein paar verstreut stehende Pfifferlinge einsacken (Foto rechts).
An sich nichts wirklich Besonderes. Aber da es in meinen Pilzrevieren absolut keine Pfifferlinge gibt, war dies für mich tatsächlich ein Erstfund!
Das gibt natürlich ein leckeres Abendessen.
Viele liebe Grüße Markus"
(2 Fotos © Markus E.)
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Foto rechts: Schön ist bei diesem Orangegelben Scheidenstreifling die Riefung zu erkennen. Desgleichen die lappige Scheide. Der Pilz wird auch Safranstreifling genannt. Scheidenstreiflinge haben keine Knolle, sondern eine Scheide, die mal weniger, mal mehr lappig ausfällt. Alle Scheidenstreiflinge sind roh giftig, nach gutem Erhitzen aber gute Speisepilze. |
Foto: Pfifferlinge, ein Frauentäubling und Perlpilze fand Michael auf seiner Nachlese bei Lennestadt. Allerdings musste er für die Pfifferlinge einen neuen Platz entdecken, nachdem er an seinen bekannten Stellen nichts gefunden hatte. Am Nachmittag bei Schmallenberg kam noch ein Schwung Sommersteinpilze und ein Speisetäubling hinzu (2. Foto, re.). (2 Fotos © Michael S.)
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Michael S. schreibt am 23. August 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute hatte ich einen freien Tag und bin schon in der Morgendämmerung los, um mir nochmal die Stellen anzuschauen, an denen Anja und ich vor ein paar Tagen viele schöne Pfifferlinge gefunden haben.
Es sind so ungefähr dreißig Minuten Fußweg vom Wanderparkpatz aus, bis man in diesem Gebiet ankommt. Und bereits da stellte ich fest, dass beispielsweise die Perlpilze, die vor kurzem noch reihenweise an der Böschung standen, nur noch vereinzelt zu sehen waren. Ein einziger Maronenröhrling und ganze zwei Fichtensteinpilze ließen sich auf der gesamten Vormittagstour blicken.
Auch die erhofften Pfifferlinge ließen lange auf sich warten. Waren sie noch vor wenigen Tagen vom Wanderweg aus kaum zu übersehen, schritt ich die beste Fundstelle insgesamt dreimal langsam ab - ohne Erfolg.
Also schlug ich mich auf gut Glück talwärts in den Wald. Und endlich erspähte ich unter Moos das erste Gelb. Nach und nach füllte sich der Pllzkorb. Ich nahm noch ein paar Semmelstoppelpilze mit und fand auch noch einen Frauentäubling.
Am Nachmittag war keine Pilzsuche mehr geplant. Stattdessen fuhren wir von Lennestadt aus ins Schmallenberger Sauerland, um bei Kaiserwetter und angenehmen 24 Grad in dieser schönen Landschaft zu wandern.
Vom Wanderweg aus erspähte Anja dann in einem Eichen-Buchen-Mischwald plötzlich einen ersten Sommersteinpilz. Schnell kamen noch ein paar weitere hinzu. Da wir ja keinen Pilzkorb dabei hatten, transportierte ich die Pilze mit Hilfe meines hoch gerafften T-Shirts. Glücklicherweise war die Strecke bis zum unserem Auto nicht mehr allzu weit.
Einen Fleischroten Speisetäubling entdeckten wir auch noch. Schön zu erkennen an der etwas zurückgezogenen Huthaut. Und den Rohkosttest haben beide Täublinge auch bestanden.
Welch ein erfüllter Pilztag mitten im Hochsommer!
Ganz herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
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Michael S. schreibt am 20. August 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern Nachmittag haben wir bei unserem Hundespaziergang in der Nähe von Lennestadt recht viele, wirklich wunderschöne Pfifferlinge entdeckt (Foto rechts).
Bei schwül-warmen 29 Grad war es ein eher ungewohnter Pilzgang. Abgesehen davon war klar, dass wir mit unserer Hündin Ella bei diesen Temperaturen nicht stundenlang unterwegs sein konnten. Nach rund eineinhalb Stunden waren wir, überrascht und glücklich, wieder am Parkplatz angelangt.
Ganz liebe Grüße senden Anja, Ella und Michael"
(Foto © Michael S.)
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Foto: Ein spektakulärer Anblick: Die Pfifferlinge stehen nicht nur am Ufer außerhalb des Wassers, sondern direkt im Wasser. Sogar im Strudel schimmert es noch goldgelb! (4 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 20. August 2023:
"Am Wochenende ist in Märkischen Wäldern leider sehr viel los. Es sind dann viele Menschen aus dem Ruhrgebiet zu Besuch und oft auch aus den Niederlanden, wo das Pilze sammeln generell verboten ist. Wenn so viele andere Pilzsucher unterwegs sind, dann zieht man am besten ganz früh los und möglichst dorthin, wo es anstrengend und unbequem ist.
Deswegen gingen wir heute Morgen auf einer kurzen Runde bei Balve immer weit abseits aller Wege. Und weit hinunter, in die kleine Schlucht, in der tief unten ein kräftiger Bach fließt. So etwas wie dort hatten wir noch nie gesehen.
Die Pfifferlinge standen nicht nur am hohen Ufersaum, sondern auch knapp oberhalb und sogar unterhalb der Wasserlinie! Die meisten waren leider ertrunken, aber einige, hatten das Vollbad unbeschadet überstanden und wurden von uns ins Trockene geholt.
Gestärkt mit einer großen Portion herrlicher Brombeeren, die Cara und Erika gepflückt hatten, genossen bei schöner Aussicht ins Tal auf einer Bank am Wegesrand (2. Foto rechts), sind wir weiter gezogen. Bis in eine auf über 500 Metern gelegene Heidelandschaft mit dichten Fichtenbeständen.
Während sich die Pilzsucher weiter unten auf dem Hauptweg zunehmend gegenseitig auf die Füße traten, bewegten wir uns einfach 100 Meter höher und stiegen seitlich über einen natürlichen Erdwall in den Wald ein. Hier oben hin, in den dichten Frühdunst, durch die Brombeerranken über das Hindernis in die Dickung, wollte keiner außer uns.
Mehlräslinge sind starke Steinpilz-Anzeiger
Schon auf den ersten Metern sahen wir Mehräslinge sowie Panther- und Fliegenpilze, die besten Anzeigerpilze. Und direkt daneben ein halbes Dutzend allerbester Fichtensteinpilze, madenfrei, nicht von Schnecken angefressen und mit hell elfenbeinfarbenen Röhren, denen auch noch schöne Sommersteinpilze folgten. Innerhalb von weniger als einer halben Stunde war unser Transportnetz gefüllt.
Weiter unten, am Hauptweg, schauten wir trotz durchnässter Kleidung und übersät mit feuchten Fichtennadeln belustigt in viele irritierte Gesichter und meist kaum halbvolle Körbe. Denn man hat sich dort gegenseitig die Pilze weg geschnappt.
Die hoch gelegenen Stellen, an denen wir so erfolgreich waren, haben wir uns gemerkt. Dort standen noch mehrere Dutzend große und einige riesige Exemplare, für die wir geschätzt drei bis sieben Tage zu spät dran waren. Ein Zeichen, dass dort außer uns niemand gesucht hat. Schöne Aussichten fürs nächste Mal.
Zuhause gab es die zuvor angekündigte Steinpilzcremesuppe mit frischer, krauser Petersilie und einem selbst gebackenen, locker-crossen Käsebrot mit zwei Sorten Cheddar. Ein köstliches Frühstück!
Grüße und herzlichen Dank für dieses tolle Forum,
Michael, mit Cara und Erika"
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Foto: Diese Pfifferlinge führen noch ein halbwegs normales Leben, wachsen neben dem Wasserlauf an Land. Auch weiter hinten, vor dem kleinen Wasserfall, stehen sie. Michael und Cara kannten diesen Wildbach offenbar, haben aber die Pfifferlinge noch nie im Wasser oder so dicht anbei gesehen.
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Foto: Einige Pfifferlinge hatten XXXL-Größe und überboten an Gewicht jeden Steinpilz. Die Hauptattraktion auf diesem Bild sind aber die Pfifferlinge auf dem großen Teller, weil Michael und Cara das Fundgebiet bei Hemer bisher gar nicht kannten. (4 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 16. August 2023:
"Unterwegs in Uropas (Lehr-)Pilzrevier waren wir, Cara und Michael, heute. Das Gebiet liegt zwischen Herscheid und Attendorn. Dort habe ich vor 49 Jahren das Pilze erkennen und sammeln gelernt. Und dort habe ich auch begonnen, mein Wissen an Cara weiterzugeben, als sie 8 Jahre alt war.
Waldverwüstung durch Harvester
Die Wälder in diesem Revier sehen übel aus, ein Großteil ist gerodet und wurde zu Geld gemacht. Auch käfergesunde Bestände, Bäume die ich schon als Kind kannte, wurden abgeholzt. Wir mussten heute oft lange Wege gehen, über verkrautete und mit Geäst und Gezweig bedeckte Flächen, durch tiefe, wassergefüllte Rinnen, die der Harvester gezogen hatte, vorbei an riesigen Holzpoltern mit völlig unversehrten Stämmen, Fichten und Kiefern.
In den gesunden Teilen des Waldes, mit aufgelockert gemischtem Bestand, wuchs es zum Glück recht üppig. Wir sahen die ersten Exemplare beider Sorten Semmelstoppelpilze oder pied-de-mouton, wie der Franzose so schön blumig sagt, Schafsfußpilz. Und die Perpilze drückten hier ganz massiv aus dem Boden, viele junge Exemplare mit noch geschlossenen Hüten.
Es wird wohl langsam Zeit, uns auch mal mal an diese Leckerchen heranzuwagen.
Vorrangig haben wir heute mal Pfifferlinge gesucht und gefunden, darunter einige extrem große Exemplare, mit bis zu 158 Gramm Einzelgewicht, die schwerer waren als der größte Steinpilz des Tages.
Wo einst Ur-Opa Robert Waldrast machte
Boletus edulis (Fichtensteinpilze, siehe 1. Foto rechts) und B. aestivalis (Sommersteinpilze) gab es auch einige, allesamt von guter Qualität und ein paar frischer, kleiner Flockis. Ziegenlippen, Rotfußröhrlinge, die zahlreichen Maronen und die Anisegerlinge auf der Weide am Waldrand ließen wir unbeachtet.
Das Highlight des Tages war der kleine, kugelige Sommersteinpilz. An der Wurzel im Moos, auf dem Aussichtsplatz im Wald, an dem (Ur-)Opa Robert immer Rast gemacht und gebuttert hat, bevor er sich ein paar Blaubeeren gegönnt hat, die direkt nebenan wachsen. An dieser Stelle haben wir heute auch wieder Pause gemacht (siehe 2. Foto rechts) und mit etwas Wehmut an ihn gedacht, den alten Schlesier. Ein uns lieb gewordenes Ritual.
Tatsächlich finden wir seit Jahren dort immer genau EINEN einzelnen, kleinen, knubbeligen Steinpilz... dessen Physiognomie der vom Opa nahe kommt. Der übrigens noch in die Pilze ging, bis er 84 Jahre alt war. Wir sagen dann immer, Robert grüßt uns gerade von oben mit seinem Lieblingspilz.
Unverhofft kam noch 1 Kilo Pfifferlinge hinzu
Auf dem Weg nach Hause sind wir spontan in Hemer noch in ein bisher unbekanntes Waldstück hineingegangen, wir wollten schauen, ob es auch hier Pfifferlinge gibt. Es gab sie reichlich, der zweite, große Teller, mit fast 1 Kilo Waldgold, überwiegend kleiner Pfiffis (3. Foto rechts) stammt von dort. Nun haben wir auch Pfiffis auf Vorrat im Eis liegen.
Morgen ist mal Pause. Genug Zeit, um die müden Beine sich erholen zu lassen, Pilze zu trocknen, neue Steinpilzbutter zu machen und feine Steinpilz-Cremesuppe.
Liebe Grüße
Michael & Cara"
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