Pilzticker Hessen 78:
Funde vom 06.10.2017 - 16.10.2017



Pilzticker Hessen 78




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Jürgen müht sich geschwächt zu seinen Diemelstädter Pilzstellen - und holt gleich ein paar Steinpilze ab


Jürgen schreibt am 16. Oktober 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

nach knapp fünf Wochen im Krankenstand möchte ich mich mal wieder melden. Ich bin jetzt immerhin wieder soweit, dass ich mich am Tag mal so eine halbe Stunde im Wald bewegen kann.

Auch in den letzten zwei Tagen bin ich in Begleitung raus. Es geht nur mit einer Begleitperson, da ich immer damit rechnen muss, dass mir die Luft fehlt.

Aber ein bisschen landete dann doch im Korb. Meine Fotos zeigen die Funde der vergangenen zwei Tage.

Liebe Grüße Jürgen«

Lieber Jürgen,

natürlich war mir aufgefallen, dass seit längerem von Dir keine Meldung kam. Leider ahnt man nicht, dass etwas Gravierendes dahinter steckt. An dieser Stelle wünsche ich Dir, auch im Namen der hier versammelten Pilzfreunde, dass Du bald wieder bei vollen Kräften bist und wie immer Deine geliebten Diemelstädter Pilzstellen aufsuchen kannst.

Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm

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2 Fotos: Nach langer krankheitsbedingter Pause fand Jürgen einige schöne Steinpilze. Die Wasserflasche deutet darauf hin, dass es, wie die Wetterfrösche angekündigt hatten, ein beinahe sommerlich warmer Tag in der Region Diemelstadt war. (3 Fotos © Jürgen S.)

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Vorspessart: Dem zähen Beginn in der Frühe folgte ein furioses Fundfestival


Stefan schreibt am 14. Oktober 2017:

«Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

ein langer Tag im Spessart und in einem Wald bei Büdingen geht zu Ende.

Um 6 Uhr klingelte der Wecker, mit dem Sonnenaufgang ging es für meine Freundin und mich los. Zuerst in die Steinpilzreviere, aber wie soll es anders sein, trotz der Frühe wir waren nicht alleine.

Ein kurzes Gespräch mit unserem Konkurrenten brachte Aufschluss. Der Mann war offenbar nicht ortskundig, also schnell weiter, damit er nicht bemerkte in welche Richtung wir verschwinden.

In der ersten von drei Fichtenschonungen herrschte erst einmal Ernüchterung. Nichts!
Weiter zur zweiten - wieder nichts! Auch an der dritten Steinpilzstelle warteten nur ernüchternde verwurmte Reststeinpilze. Nichts Brauchbares.

Immerhin, als wir den Wald ziemlich enttäuscht velrießen, gab es am Wegrand drei Steinis für uns.

Mit dem Auto also weiter in den Nachbarort, zu meiner Pfifferlingsstelle. Wie erwartet, fanden wir dort nicht mehr die große Menge, aber immerhin gut 500 Gramm.

Doch unsere Zeit sollte noch kommen. Wie schon die ganze Woche über, so hielt ich auch dieses Mal aufs Geratewohl bei irgendwelchen Eichen, möglichst am sonnigen Wald- oder Wegrand.

Drei Stopps haben wir auf diese Art eingelegt - und in kurzer Zeit war unser Korb mit tollen Steinpilzen gefüllt. Weiterhin fanden wir Rotkappen und einen Birkenpilz. Die Maronen blieben heute stehen, waren aber ebenfalls zahlreich.

Zuhause angekommen, kamen die Funde auf den Gartentisch (erstes Foto) - und schon ging's weiter mit unserer nächsten Tour, dieses Mal mit Fabiano. Wir fuhren Richtung Büdingen in einen Fichtenwald. Hier gab es ein paar schöne Maronen für Fabiano und 1,5 Kilo Gelbstielige Trompetenpfifferlinge (zweites Foto), die wir uns teilten. Aus ihnen machen wir Pilzpulver.

Während der Dörrautomat läuft, bin ich platt und dennoch vollauf zufrieden, nach einem mühsamen Start doch noch einen rundum erfolgreichen Pilztag erlebt zu haben.

Erwähnenswert ist noch eine ebenso seltene wie auch sehr gefährliche Bischofsmütze (drittes Foto), die wir typischerweise im Nadelwald an einem morschen, übermoosten Fichtenstumpf fanden. Sie steht, wie auch andere Giftlorcheln, im dringenden Verdacht, die Leber zu schädigen.

Liebe Grüße Stefan, Dani und Fabiano«

(3 Fotos © Stefan)

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Wie kann das passieren? Gleich vier Steinpilze hat Stefan glatt übersehen


Foto: Wenn einem auf dem Parkplatz des Arbeitgebers über ein, zwei Wochen täglich so herrliche Pilze wachsen, sollte die Arbeit gleich viel mehr Spaß machen. (Foto © Stefan)

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Stefan schreibt am 12. Oktober 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

wie angekündigt, habe ich heute die Flockenstieligen Hexenröhrlinge in meinem kleinen neuen Pilzparadies auf der Arbeit geerntet.

Zudem gab es gestern noch vier leckere Steinpilze und heute nochmal zwei. Leider habe ich im Laufe der Woche auch vier Stück übersehen, die dann heute überständig waren.

Morgen geht es mit dem Sonnenaufgang in den Spessart. Ich hoffe, wir kommen der Konkurrenz so zuvor. Auch werde ich nachsehen, ob meine schöne Pfifferlingsstelle dort nochmal was für mich bereit hält.

Viele liebe Grüße Stefan«

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Landkreis Darmstadt-Dieburg: Die Steinpilze unter Solitäreichen sind etwas Besonderes


Foto: Sie sind dunkel, sehr fest und schwer, die herrlichen Steinpilze, die Stefan unter Solitäreichen gefunden hat. Deshalb an dieser Stelle ein mykologischer Ausflug in Deutschlands Nordwesten: Speziell in Ostfriesland, wo es so gut wie keine Wälder gibt, findet man genau diese Art Steinpilze. Es ist ein Irrtum zu glauben, Ostfriesland sei aufgrund fehlender Wälder kein Pilzland. Das Gegenteil ist der Fall! (Foto © Stefan)

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Stefan schreibt am 11. Oktober 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

es scheint mir, dass bei uns aktuell die Eichen, bevorzugt einzeln stehende, die tollsten Steinpilze hervorbringen.

Einen habe ich noch in meinem neuen Pilzparadies auf dem Firmenparkplatz gefunden, die anderen auf der Heimfahrt an ganz ähnlichen Plätzen. Im Auto gilt mein Aufmerksamkeit momentan ebenso der Umgebung wie dem Verkehr. Es ist richtig schlimm. Zur Nachahmung nicht empfohlen.

Die Steinpilze unter Eichen sind etwas Besonderes. Im Gegensatz zu den Fichtensteinpilzen sind sie ausgesprochen kernig, fest und schwer.

Das Dörrgerät freut's. Es läuft bereits wieder und nun wird noch Steinpilzbutter gemacht, nachdem heute endlich der Nachschub meiner bestellten Buttertöpfchen kam.

Ganz liebe Grüße Stefan«





Hardtwald/Taunus: Lenka hofft auf ein pilzkräftiges Wochenende in diesem kuriosen Trötenjahr


Foto: Ein paar Steinpilze konnte Lenka vor dem Dahinscheiden gerade noch erhaschen, viele der auf einer Pferdekoppel entdeckten Exemplare musste sie zähneknirschend ihrem Verwesungsschicksal überlassen. In der grünen Schale sehen wir, gut beschirmt, Herbsttrompeten vom zweiten Schub, den sie in diesem Trötenjahr ernten konnte. (2 Fotos © Lenka)

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Lenka schreibt am 11. Oktober 2017:

»Um den Vollmond herum war es endlich im Hardtwald soweit: die Steinpilze sind da.

Leider freuen sich auch die Maden darüber, so dass man schauen muss, dass man die Kumpels in einem früheren Stadium erlegt.

Kurioserweise fanden wir auf einer unserer Pferdekoppeln am Waldrand, wirklich mitten im Gras, eine riesige Ansammlung von riesig großen Steinpilzen, an die 30 Stück. Leider hatten viele schon das Spätstadium erreicht; lediglich ein paar konnte ich retten (Bild).

Derweil blasen die Totentrompeten (zweites Foto) zum zweiten Angriff. Ich entdecke immer wieder neue Stellen und bin überzeugt, dass dieses Jahr das absolute Trötenjahr ist.

Ich hoffe, die Saison dauert noch an, zum Wochenende hin soll es ja richtig warm werden.  Hmmm…

Herzliche Grüße Lenka«


Darmstadt-Dieburg: Wenn die schönsten Steinpilze auf dem Firmenparkplatz wachsen


Foto: Fast wie Skulpturen wirken diese Steinpilze, so sichtlich hart sind sie. Da hatte Stefan einen guten Riecher. Bereits im Sommer hatte er vermutet, dass sie auf seinem Firmenparkplatz wachsen könnten...

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Stefan schreibt am 10. Oktober 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

einen tollen Fund habe ich gestern auf unserem Firmenparkplatz im Landkreis Darmstadt-Dieburg gemacht. Ich fand dort fast drei Kilo Steinpilze. Leider musste ich das Schwergewicht von 600 Gramm aussortieren, da er im Verdacht von gefährichem Schhimmel stand.

Zwischen den Parkstreifen befinden sich mit Eichen bepflanzte Inseln, weshalb ich bereits im Sommer aufmerksam mein Auge auf diese Flächen geworfen hatte. Nun war es soweit!

Gestern nach Feierabend dann dieser tolle Fund. Alle Pilze waren super knackig - und bis auf 3 Stück auch madenfrei.

Man beachte das Vierlingsknäuel oben links mit seitlichem Ausleger. ;-)

Stefan ergänzt am Abend des 10. Oktober 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute war ich nochmal eine kleine Runde auf dem Firmenparkplatz drehen.
Es wird immer erfreulicher!

Ich fand erneut Steinpilze! Zudem noch eine Krause Glucke, ohne eine Kiefer, einen Stumpf oder einen anderen Nadelbaum drum herum. Ich habe sie stehen gelassen und muss mir das nochmal genauer ansehen.

An einer weiteren Eiche habe ich noch ein junges Nest mit Flockenstieligen Hexenröhrlingen (7 Stück) gefunden. Sie waren alle noch jung und werden von mir bis zum Freitag beobachtet und dann mit ins Wochenende genommen.

Es bleibt spannend in meinem kleinen, neuen Pilzparadies. ;-)

Liebe Grüße Stefan«

Hallo Stefan,

es ist zu vermuten, dass die Krause Glucke an einem im Boden verbliebenen Wurzelstock einer gefällten Kiefer siedelt. Das ist nicht selten bei Holz verzehrenden Pilzen der Fall.

Viele Grüße Heinz-Wilhelm

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Foto: Ein Bild von Stefans heutiger Nachlese auf seinem Firmenparkplatz. Zwei knorrige Steinpilze mit rauer Huthaut warten auf - Zugriff(!) (2 Fotos © Stefan)

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Stefan empfiehlt: Gebt 2 Teelöffel Pulver von der Herbsttrompete an die Pilzsauce




Foto: Einen nur kleinen Inspektionsgang, um die nach langem Pilzgang noch brennenden Fußsohlen zu schonen, machte Stefan in seinem Hauswald. Dabei sprang wieder einmal eine beachtliche Pfifferlingslese heraus. Drei Birkenpilze und drei Totentrompeten wollten ebenfalls mit. (Foto © Stefan)

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Stefan schreibt am 8. Oktober 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

erst einmal vorweg: Ich freue ich mich für Heike (Thüringen), die unlängst einen Igelstachelbart gefunden hat. Meiner Meinung nach ist er ein hervorragender Speisepilz, ich schätze ihn sehr und kaufe ihn immer mal wieder gerne auf dem Markt.

Eigentlich wollte ich gestern in den Spessart, um nach Steinpilzen zu sehen, aber mir brannten immer noch die Füße von meiner ausgiebigen Tour am Freitag. Außerdem war eine Erkältung im Anflug.

Da ich die Füße aber doch nicht still halten kann, drehte ich eben eine kleine Runde in meinem Hauswald, das heißt, ich inspizierte meine Pfifferlingsplätze.

Es kam nochmal eine schöne Portion zusammen, aus der ich wieder Butter machen werde. Sie schmeckt so gut, dass man davon gar nicht genug haben kann. ;-)

Die je drei Birkenröhrlinge und Totentrompeten werde ich trocknen und zu Pilzpulver verarbeiten.

Stefans Verfeinerungstipp

Hier möchte ich auch noch erwähnen, dass ich vor etwa 2 Wochen das erste Mal eine Pilzsauce mit 2 Teelöffeln Pulver von der Totentrompete verfeinert habe, was ihr einen hervorragenden intensiven Geschmack verliehen hat. Absolut spitze, nur empfehlenswert!

Viele liebe Grüße Stefan«

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Alzenau: Einmal ungewollt um den Wald herum


Stefan schreibt am 6. Oktober 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

meine heutige Tour führte mich in ein neues Waldstück bei Alzenau, das ich mir bereits im Frühjahr angesehen hatte. Größtenteils stehen hier Kiefern mit eingestreuten Birken.

Pünktlich zum Sonnenaufgang ging es los, aber was mich erwartete, war alles andere als erfreulich. Konkurrenz ohne Ende! Ich bin manchmal mit vier Rivalen um die Wette gelaufen. Immer wieder Schnittreste, gefühlt war alles auf links gedreht.

Also bin ich tiefer in den Wald hinein, um mich abzusetzen. Da ich mich mehrmals verirrte, bin ich sogar einmal um den Wald herum gelaufen.

Neben Maronen standen vor allem diverse Täublingsarten. Gelbe Knollenblätterpilze und  Fliegenpilze (zweites Foto) waren massenhaft vertreten.

Durchnässt vom Regen und mit schweren Beinen ging es vier Stunden später mit ein paar schönen Steinpilzen und einigen knackigen Maronen im Korb wieder nach Hause. Das Foto oben zeigt meine Ausbeute.

Liebe Grüße Stefan«

(2 Fotos © Stefan)

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