Pilzticker Bayern 39:
Funde vom 20.08.2016 - 03.09.2016



Pilzticker Bayern 39



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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Bayerns




In den Wäldern von Triftern/Niederbayern gluckte es zu Armins Freude an vielen Kiefern


Foto: Ein imponierender Aufmarsch an Krausen Glucken von klein bis groß und hell bis dunkel. Armin hat reiche Ausbeute an Fetten Hennen gemacht, die fast ausschließlich am Fuße von Kiefern wachsen. Oder, wie hier, auf einem schönen Terrassenholztisch. Als Zugabe gab es einige Maronen und Pfifferlinge. Ein Pilzgang, der sich lohnte.

(Foto © Armin)

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Armin schreibt am 3. September 2016:

»Servus Heinz-Wilhelm,

heute war ich in der Nähe von Triftern beim Schwammerl suchen und habe wieder eine große Ausbeute an Krausen Glucken, Pfifferlingen, ein paar Maronen und einem Birkenpilz gemacht.

Grüße aus Simbach am Inn, Armin«



Ein Steinpilz mit einem Kreuz wie Gérard Depardieu


Eva hat die Steinpilze auf den zwei Fotos am 27. August 2016 im bayerischen Allgäu gefunden, vermutlich in der Nähe von Kempten.

(Foto © Eva)

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Südwestlich München: Die ersten Habichtspilze sind da


Foto: Maria hat die ersten Habichtspilze des Jahres gefunden. Obwohl es sie auch in norddeutschen Wäldern gibt, konzentriert sich ihr Vorkommen deutlich auf vormontane Wälder. (Archivfoto © René)

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Maria schreibt am 27. August 2016:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

ich stimme Richard zu. Wir waren die letzten Tage fast ausschließlich in den ehemaligen Torfstichen unterwegs, wo es für Leo und die Steinpilze eine Menge ordentlich gefüllter Wassergräben gibt. Wir konnten zufrieden sein: Wir fanden etliche schöne Steinpilze, einige Hexen und ein paar Maronen.

Allerdings  empfehlen sich zur Madenkontrolle eine Druckprobe oder das Abschneiden eines Stückchens. Ein Nest wunderschöner kleiner Semmelstoppelpilze blieb stehen, da zwei total verwurmt waren und ich mir vorstellen konnte, wie der Rest aussah.

Auffallend ist auch, dass die Mykorrhizapilze sehr nah am Stamm ihrer Baumpartner stehen und weniger im Bereich der äußeren feinen Wurzeln. Offenbar werden sie in Stammnähe besser mit Wasser versorgt.

Das Moos ist stellenweise schon wieder so trocken, dass wohl schon eine kleine Glasscherbe ausreichen würde…

Viele der Stäublinge sind bereits reif und verbreiten ordentlich »Pulverdampf«. Deshalb nennen wir die Dinger übrigens auch »Rauchfassln«. Ich kann mich noch gut erinnern, wie viel Spaß es uns als Kindern immer gemacht hat, sie ordentlich qualmen zu lassen.

Außerdem gibt es zahlreiche Reizker und Täublinge. Und die ersten Habichtspilze des Jahres für das bayerische Traditionsgericht »Hirschling sauer« sind da.

Die nächsten Tage soll es ja regnen und  dabei warm  bleiben. Mal sehen, was ich Dir dann berichten kann.

Für heute liebe Grüße, Maria«

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Wörth an der Donau: Nur entlang des Baches wachsen die Steinpilze noch


Foto: Die anhaltende Trockenheit setzt den Pilzen zu. Nur wo sich die Feuchtigkeit in Bachnähe halten kann, findet Richard derzeit Steinpilze. (Foto © Richard)

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Richard schreibt am 26. August 2016:

»Servus Heinz-Wilhelm,

die Hitze und Trockenheit der letzten Tage haben das Pilzwachstum in unserem Pilzrevier bei Wörth an der Donau stark eingeschränkt.

Entlang eines Bachlaufs, wo es noch feucht war, fanden wir dann doch noch einige schöne Steinpilze.

Liebe Grüße, Richard«

Südwestlich München: Leo fand den Feiertagsschmaus ganz alleine


Foto: Leo machte den Eindruck, k.o. zu sein, dabei wollte er nichts weiter, als die Steinpilze anzeigen. Brav gemacht! Ob er zur Belohnung von den Steinpilzen mit Scampis wohl was abgekriegt hat? (Foto © Maria P.)


Maria schreibt am 23. August 2016:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute durchstreiften wir einen Wald, in dem wir schon lange nicht mehr waren und der sich infolge der Abholzung gewaltig verändert hat.

Dabei wurde mal wieder klar, warum es Schwammerl »suchen« heißt. Nach gut zwei Stunden traten wir mit zufrieden stellendem Ergebnis - im Korb befanden sich ausschließlich Maronen - den Rückweg an.  Es war ein elendes Gesteige über die Hinterlassenschaften der fleißigen Holzfäller.

Das Gute daran: ich kann Leo laufen lassen weil, er sich so seinen Weg suchen kann und bestimmt nicht abdüst. Am Ende eines schwierigen Stücks schnüffelte er plötzlich sehr intensiv und legte sich einfach hin. Ich wollte ihm ein bisschen Ruhe gönnen und sah mich noch etwas um. Es gab noch ein paar Maronen, etliche leider bereits überständige Rotfüße und Falsche Rotfüße, die unvermeidlichen Gallenröhrlinge und  die ersten Porphyrröhrlinge.

Und eine feiste orangefarbene Schnecke, die sich an einem Steinpilzzwerg gütlich tat. Sein ebenfalls noch kleiner Nachbar wanderte nach eingehender Überprüfung auf unerwünschte Proteine in mein Kröpfchen, da sich mein Magen allmählich zu melden begann. Leo machte keine Anstalten, aufzustehen, so dass ich ihn wohl oder übel holen musste.

Und siehe da, er lag neben zwei Prachtburschen von Steinpilzen. Ganz bedächtig machte ich das Foto. Als ich die zwei komplett madenfreien Burschis einpackte, erhob sich mein Vierbeiner, wedelte, schnappte seine Belohnung und  machte sich mit mir auf den Weg zum Auto.

In Butter gebratene Steinpilze auf einem Bett von Blattsalaten und Zitronengurkenscheiben, alles Marke Eigenbau, zu Scampi – ein Feiertagsschmaus an einem ganz gewöhnlichen Werktag. Über die Maronen durften sich Bekannte freuen, die an der Strecke wohnen.

Liebe Grüße Maria


Zwei Pilzgänge südwestlich von München: Steinpilzchen und Riesenporlinge


Foto: Beinahe an anmutige Rosen erinnern diese drei herrlichen Riesenporlinge. Sie sind essbar, solange sie jung und noch nicht bitter-scharf schmecken. Auch eignen sie sich jung zum Auskochen für eine gute Pilzbrühe.

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Maria schreibt am 22. August 2016:

»Hallo, Heinz Wilhelm,

gestern  wanderten eine stattliche Anzahl knackiger Flockis und etliche Goldröhrlinge ins Sackerl. Von den drei Steinpilzen konnten zwei das Moos aus Altersgründen leider nicht mehr verlassen. Der dritte machte sich der arglistigen Täuschung schuldig – außen hui und innen pfui - sprich total verwurmt, und musste zur Strafe den Weg in die Biotonne antreten. Schade für ihn und mich.

Eine nette Dame, mit der ich ein Stück ging, hatte neben einigen Steinpilzchen schöne Anisegerlinge im Beutel. Ein Augenschmaus für uns beide waren etliche schöne, junge Schopftintlinge.

Heute waren wir in einem als  Maronenwald bekannten Waldstück und machten ordentlich Beute. Nur der geringere Anteil von ihnen musste entsorgt werden. Für diese bei uns sehr madenanfälligen Pilze ein sehr gutes Ergebnis.

Auf einer Lichtung in einer kleinen Schonung entdeckte ich dann die abgebildeten Pilze, die ich leider nicht bestimmen kann, die aber so toll aussahen, dass ich sie unbedingt ablichten musste. Schließlich sind es doch auch die kleinen Dinge am Rande, die das Pilzesuchen immer wieder zu einem Erlebnis machen, oder? Die zwei Fotos zeigen die Unbekannten.

Liebe Grüße Maria«

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Foto: Und hier noch einer der jungen Riesenporlinge in voller Lebensgröße. Ein Prachtexemplar! (2 Fotos © Maria P.)


Im Thurn-und-Taxis-Wald sieht man die großen Steinpilze schon von weitem


Richard schreibt am 21. August 2016:

»Servus Heinz-Wilhelm,

Pilze suchen macht viel Spaß - Pilze finden noch viel mehr!

Zur Zeit muss man die Pilze im Forst von Thurn und Taxis bei Wörth an der Donau gar nicht suchen. Man sieht sie schon von weitem. Erst recht, wenn man solche Prachtexemplare findet wie auf dem Foto zu sehen.


Beim Wiegen der großen Steinpilze stellte sich zu meiner großen Überraschung heraus, dass beide exakt das gleiche Gewicht hatten, nämlich genau 438 Gramm.

Die große Rotkappe wog immerhin noch stattliche 388 Gramm. Zu unserem Fund zählten auch Birkenpilze, Maronenröhrlinge und zwei Goldgelbe Lärchenröhrlinge (Goldröhrlinge).

Und solche schönen Pfifferlinge findet man auch nicht jeden Tag.

So werden wur uns heute Abend einen leckeren Pfifferlingsauflauf mit Auberginin, Lauch und Tomaten schmecken lassen.

Liebe Grüße, Richard«

(Foto © Richard)

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Hedi und Roland freuen sich über den ersten schönen Röhrlingsfund im Nürnberger Umland


Foto: In den Wäldern um Nürnberg lohnen sich jetzt die Pilzgänge. Hedi und Roland konnten diese schönen Röhrlinge plus Pfifferlinge mit nach Hause nehmen. (Foto © Hedi/Roland)

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Hedi und Roland schreiben am 21. August 2016:

»Endlich ein nenenswerter Pilzfund!

Heute Morgen trieb uns das Pilzfieber in den Wald hinaus, und tatsächlich kommen langsam alle unsere Lieblinge zum Vorschein!

Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge und Rotkappen. Anbei ein Foto von unserem heutigen Fund.

Schön, dass es nun in Nürnberger Umland losgeht mit dem Pilzesammeln!«


Pilzgänge wischen Wut und Begeisterung

Würmtal: Warum Maria das Schwammerlsackerl doch nicht ins Korn werfen will

Maria schreibt am 20. August 2016:

»Hallo Heinz-Wilhelm,
 
in meinen Pilzrevieren südwestlich von München sieht es nach wie vor ziemlich mau aus. Das Moos gilbt vor Trockenheit, nicht viel anders der Rasen. Die Nadelstreu ist nach Regenfällen zwar gut durchnässt, aber ein, zwei Tage später raschelt es auch hier schon wieder. Die Natur scheint also trotz der diesjährigen üppigen Regenfälle immer noch Nachholbedarf zu haben.

Bleibt zu hoffen, dass die Wurzelgeflechte der Pilze durch den letztjährigen trockenen Sommer keinen Schaden genommen haben. Einige Schwammerlsucher, mit denen ich gesprochen habe, meinten, sie könnten an kritischen Stellen durchaus verbrannt oder verdörrt sein.  

Ich kann Stunden durch den Wald gehen, außer einem vereinzelten ungenießbaren Täubling oder hier und da einem Hexenring herrscht tote Hose im Moose. Am häufigsten trifft man noch auf  Gallenröhrlinge, teilweise echte Pachtstücke, und diverse Schleimköpfe, die auf den ersten Blick für das ungeübte Auge wie ein Steinpilz aussehen können und entsprechend behandelt werden: rausreißen und hinschmeißen.
 
Aufgefallen ist mir, dass vor allem die Röhrlinge, die ich bisher gefunden habe, dicht an den Baumstämmen stehen oder sogar direkt aus ihnen oder ihren Wurzeln herausgewachsen sind.

So beispielsweise die paar Sommersteinpilze, die ich ergattern konnte. Ausnahmslos die mit den dunkelgrauen Kappen, dem fast weißen, kaum genetzten Stiel und dem unvergleichlichen Nussgeschmack. Sie entsprossen den Buchenstämmen und –wurzeln direkt an der Würm und an einem Waldbach und wurden, da sehr klein, gleich vor Ort  genüsslich und andächtig verspeist.

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Foto: Es waren die ersten Herbst- oder Totentrompeten überhaupt, die Maria gefunden hat. Sie hat sie gleich getrocknet. Ein schöner Vorrat für den Winter! (Foto © Maria P.)


Angesichts der vielfältigen Markierungen an Baumstämmen, die mit großer Wahrscheinlichkeit von organisierten Pilzraubbanden stammen, vergeht einem irgendwie die Lust am Pilze suchen.
 
Heute habe ich in einem Buchenwald, wo ich vorletzte Woche einen der köstlichen oben erwähnten Steinpilzchen gefunden habe, meine ersten Totentrompeten überhaupt gefunden. Da war das Jagdfieber mit einem Schlag wieder da.

Wir sind dann noch in einen anderen Wald gefahren, wo, obwohl noch einige andere Schwammerlsucher unterwegs waren, zwei Flockis, etliche Maronen, zwei Blasshütige Steinpilze, ein Nest Goldröhrlinge und ein Nest Kuhröhrlinge schon auf uns gewartet zu haben scheinen.

Ein ausgesprochen freundliches Ehepaar trug lediglich ein paar Täublinge und einen Schirmpilz im Korb. Ein unfreundliches hingegen schimpfte, trotz meines Grußes, über die  »Scheißköter überall«, was natürlich eine bösartige Anspielung auf meinen Leo war, und verschwand dann im Unterholz, wo es kurz darauf mit Sicherheit pitschnass geworden ist (ätsch).

Gerade noch trocken zum Auto gekommen, sind wir im Regen heimgefahren, wo es mir eben noch gelang, meine Wäsche vor dem Regenwaschgang zu bewahren.

Die Schwammerl mit Semmelknödeln haben köstlich geschmeckt, eine weitere Portion ging in die Gefriertruhe und die Trompeten trocknen gerade. Leo schläft den Schlaf des Gerechten, und ich habe, mal wieder, beschlossen, doch nicht das Schwammerlsackerl ins Korn zu werfen.
 
Also, hoffentlich bis bald, Gruß Maria«

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