Pilzticker Bayern 125
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Bayerns
Foto: Zwei große Speisemorcheln, deren eine rechts unten fast in der Ecke etwas verborgen dasteht, vermitteln einen guten Eindruck von einem Morchelfundort in einem Auwald. (3 Fotos © Cornelius)
Pilzticker Bayern 125
Cornelius schreibt am 30. April 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem ich jetzt schon seit drei Jahren deinen Ticker mit Begeisterung (und häufig Neid) verfolge, möchte ich nun erstmals einen eigenen Beitrag posten.
Ich bin Pilzanfänger und habe bis jetzt in meiner Region Ulm/Neu-Ulm nur sehr wenige Pilzstellen ausfindig machen können. Wir sind zugezogen und haben keine Insidertipps ergattern können - die Region scheint auch nicht allzu überschwemmt mit Pilzen zu sein. Womit wir aber gesegnet sind, sind Flüsse mit Auwäldern.
Nahe Neu-Ulm hatte ich in einem Auwald in Bayern schon letztes Jahr Glück und konnte einige riesige Speisemorcheln finden. Die Stelle hatte ich mir in einer Karten-App markiert und wollte dieses Jahr nochmal dort suchen. Aber es ist erstaunlich, wie schwer mir die Orientierung im Wald fällt - vor allem im dichten Unterholz.
Obwohl der Wald nur wenige hundert Meter breit ist, brauchte ich fast zwei Stunden, um die Stelle wiederzufinden. Dort stehen einige Eschen, wovon eine (vermutlich im letzten Jahr) gefallen ist. Das Waldstück ist naturbelassen, die Bäume werden nicht weggeräumt. Und um diese Esche fand ich auch in diesem Jahr einige große Speisemorcheln.
Mir fällt es bei Morcheln schwer zu sagen, ob sie schon zu alt sind - da fehlt mir die Erfahrung. Deshalb ließ ich einige im Wald stehen. Auf den Bildern sind zwei der Exemplare, die in der Tasche gelandet sind (siehe die nächsten 2 Fotos). Zwei Morcheln sind, halb versteckt, auf dem Bild oben zu sehen. Das Foto vermittelt einen Eindruck von der Waldlandschaft des Fundplatzes.
Insgesamt knapp 20 Morcheln konnte ich mitnehmen, von der die größte geputzt sogar fast 300 Gramm wog.
Ich hoffe, ich kann hiermit etwas Erbauliches zum Ticker in Bayern beitragen, der in diesen Tagen ja durchaus noch Luft nach oben hat...
Ganz liebe Grüße, Cornelius"
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Thomas vom Pilz-Ticker BaWue schreibt hierzu am 2. Mai 2022:
"Hallo Cornelius,
schön, wieder von einem Pilzfreund zu lesen, der mit Bayern und Baden Württemberg gleich für zwei Bundesländer Bericht erstatten kann.
Ich habe einige Freunde und Bekannte, darunter auch Pilzsachverständige aus dem Raum Ulm, die für das Sammeln von Speisepilzen das weitere Umland aufsuchen und mitunter sehr weite Wege auf sich nehmen.
Manfred Enderle, Pilzsachverständiger der DGfM, schreibt diesbezüglich auf seiner Internetseite unter der Rubrik Führungen Folgendes:
'Ein wichtiger Hinweis vorab: Ab dem Herbst 2021 werde ich Pilzführungen nur noch in Wäldern machen, die für die Teilnehmer auch lohnend sind (Speisepilze!). Leider gibt es im Ulmer Raum kaum noch solche Wälder. Viele sind durch Stürme, die Forstwirtschaft oder sonstige Einflüsse in ihrem Pilzreichtum stark reduziert worden. Jeder, der bei mir also eine Pilzführung bucht, möge bitte gleich einen geeigneten Wald dafür vorschlagen.'
Aus Erzählungen kann ich Dir folgende Gebiete empfehlen:
Für Speisepilze aller Art, insbesondere Steinpilze und andere Röhrlinge, sollen sich wohl die Wälder um Ebnat, Heidenheim a. d. Brenz, Oberkochen, aber auch der Göppinger Raum besonders lohnen. Bei ausreichend Niederschlag sind auch die kalkreichen Wälder um Blaubeuren zu empfehlen, was aber ein von Pilzsammlern heftig umkämpftes Gebiet ist.
Für Deine weitere Pilzsuche wünsche ich Dir viel Erfolg. Ich würde mich sehr freuen, mehr von Deinen Waldgängen lesen zu dürfen.
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Cornelius antwortet hierauf am 3. Mai 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
die Ticker-Einträge von Thomas verfolge ich immer sehr gespannt. Er beschreibt seine Touren auch immer schön anschaulich und ausführlich.
Über die Tipps bis ich sehr dankbar. Sie werden dann ab dem Sommer in Angriff genommen.
Bis dahin gibt es hoffentlich noch ein paar Morcheln.
Liebe Grüße Cornelius"
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2 Fotos: Diese zwei großen gelben Speisemorcheln nahm Cornelius dankend mit. Die mit 300 Gramm und damit größte dürfte auf dem Foto links zu sehen sein.
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Christian schreibt am 23. April 2022:
"... und ich suche verzweifelt meine Spitzmorchel-Plätze ab!
Hallo Heinz-Wilhelm, liebe Schwammerlfreunde,
meine bisherigen vier Abstecher trugen mir stets dieselbe Anzahl an Spitzmorcheln ein. Dieses Jahr hat mich das Wetter in die Irre geführt. Tagsüber meist kalt und oft genug Nachtfrost: da glaubte ich, die Spitzmorcheln müssen erst ins Wachsen kommen, bevor die Grauen oder gar die Speisemorcheln in München wachsen. So kann man sich irren!
Denn heute hatte ich etwas mehr Zeit und wollte mal "vorfühlen", wie es denn so bei den Grauen Morcheln aussieht. Und so konnte ich heute erstaunlich viel Beute machen, wie das Foto rechts zeigt. Zu den vielen Speisemorcheln gesellten sich einige wenige Spitzmorcheln.
Schon zuvor war ich einmal nur zweiter Sieger gegen die Konkurrenz gewesen und musste mich mit der Nachlese begnügen. Außerdem hatte ich zufällig einen neuen Platz entdeckt.
Liebe Grüße von Christian - und Euch ebenso viel Pilzglück!"
(2 Fotos © Christian)
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Lieber Christian,
ein toller Fund! Ich hatte schon seit einigen Tagen auf Deine Ergebnisse gewartet und fragte mich, ob es an der Isar denn gar nicht losgehen würde. Die von Dir genannten Grauen Morcheln sind botanisch gesehen ebenfalls Speisemorcheln, entweder Gemeine Morchel oder Graue Speisemorchel genannt.
Es gibt daneben noch Graubraune oder Braune oder Gelbe Speisemorcheln, teils mit unterschiedlichen Hutformen wie die Rundmorchel. Ich halte diese Unterscheidungen für unersprießlich, weil es immer wieder Speisemorcheln mit farblichen und Formübergängen gibt, die zu unterscheiden äußerst schwierig ist und an Fliegenbeinzählerei grenzt.
Herzliche Grüße, Heinz-Wilhelm
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Foto: "Bei so viel Bärlauch ist der Blickwinkel entscheidend. Ein Stock zum vorsichtigen Beiseiteschieben der Blätter ist manchmal auch hilfreich", schreibt Christian zu diesem Foto.
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Foto: Ein ganzer Pulk Schuppiger Porlinge an einem Baumstumpf, eine Pilzart, die sich, sofern wie hier noch jung, ausgezeichnet zum Auskochen für eine wohlschmeckende Pilzbrühe eignet, die man einfrieren und später für Suppen und Soßen verwenden kann. (3 Fotos © Karen)
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Karen schreibt am 17. April 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
auch in den Donauauen im Raum Neuburg/Donau tut sich so langsam etwas. Die Böhmischen Verpeln hatten vor zwei Wochen einen kurzen Auftritt und ich dachte eigentlich, dass es für dieses Jahr vorbei sei. Aber heute, beim Osterspaziergang, waren sie zu meiner großen Freude wieder da.
Vereinzelt fand ich auch ein paar Käppchenmorcheln und meine erste gelbe
Speisemorchel 2022. Ein prächtiger Schuppiger Porling schloss den Morgenspaziergang ab. Na, das ist doch ein Osterfest!
Herzliche Grüße von Karen"
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2 Fotos: Links sehen wir eine Böhmische Verpel (Runzelverpel). Der Hut von Verpa bohemica ist glockenförmig-kantig, unregelmäßig längs- und querrunzelig bis hirnartig gewunden. Der Rand ist mit dem Stiel teilverwachsen. Bei der ähnlichen Käppchenmorchel steht der Hutrand dagegen frei. Der Name Böhmische Verpel geht auf ihren ersten dokumentierten Fundort zurück. Der k. k. österreichische Arzt, Botaniker und Mykologe Julius Vincenz von Krombholz (1782 - 1843) hatte die Pilzart nach Funden im Böhmerwald 1834 erstmals beschrieben.
Rechts das Blondinchen kennen wir; es ist eine gelbe Speisemorchel.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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