Pilzticker BaWue 393:
Funde vom 12.10.2022 - 19.10.2022



Pilzticker Bawue 393




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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs




Fantastisch: Ein neuer, bärenstarker Schub der Sommersteinpilze, fast wie zum Sommerbeginn


3Aestivalis Michael 19.10.22

Foto: Sie sind wieder da! Michael bestätigt eindrucksvoll, was auch Thomas in seiner Nachricht hierunter beschreibt: Die Sommersteinpilze kommen mit einem sehr starken Auftritt - fast wie im Juli - wieder zurück. Hier sind es schon mal drei auf einen Streich. (9 Fotos © Michael)

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Fund Michael 19.10.22

Foto: Mit einem Rumms sind sie wieder da: 30 Sommersteinpilze in Premiumqualität haben Suri und Michael eingesackt, alles junge und jugendliche Pilze. Auch die Krausen Glucken finden kein Ende, und das, da die Hallimasche (unten rechts), die typische Herbstpilze sind, bereits ihre Zeit haben. 

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Michael schreibt am 19. Oktober 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

mit dem Rückzug der Steinpilze, wie ich ihn kürzlich beobachtet hatte, rudere ich zurück!

Ich nenne jetzt bewusst keinen Wald und Ort, wo wir fündig wurden, kann aber versichern:  Die Sommersteinpilze haben derzeit wieder einen massiven Schub. Es ist fast wie zu Beginn des Sommers. Überall stehen sie in enormer Größe und von bester Qualität. Wir haben nur einen Bruchteil davon sammeln können.

Dazu gesellten sich Perlpilze in ihrer absoluten Perfektion, einige Krause Glucken, Flockis, Laubwaldrotkappen, Rotfüße und einige schönste Hallimasche.

Auf die Sommersteinpilze wurde ich aufmerksam, als ich bereits auf dem Anmarschweg den typisch aasartigen Geruch verwesender Steinpilze wahrnahm. Diesem Geruch sind wir nach und entdeckten dann einen riesigen vergammelten Sommersteinpilz, in dessen Nähe etliche Kleine standen.

Bei dem ekelhaften Geruch und Anblick des alten Pilzes kam mir sofort der Gedanke an Polinas Pürreesuppe, so dass es mir ziemlich schnell anders wurde. Ich kann nicht nachvollziehen, wie das appetitlich sein soll, da alleine der Geruch bereits abschreckt. Vom Konsum und den gesundheitlichen Risiken mal ganz abgesehen.

Viele Grüße Suri und Michael"

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2Aestivalis Michael 19.10.22

Foto: Waren es auf dem Aufmacher-Foto noch drei, so sehen wir hier zwei herrliche Sommersteinpilze. Sie sind ebenfalls makellos. 


Aestivalis1 Michael 19.10.22

Foto: Nun müssen wir auch noch ein Einzelexemplar zeigen, und zwar diesen dreisten Kerl, der uns doch frech die Zunge rausstreckt. So nach dem Motto: Ällabätsch, da sind wir wieder! 

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Aestivalis3 Michael 19.10.22

Foto: Jung, knackig, perfekt: dieser Sommersteinpilz ist einfach mustergültig. 


Perlpilz Aestivalis Michael 19.10.22

Foto: Überleitung von den Steinpilzen zu den Perlpilzen. Hier fragt der Große eindeutig: "Was willst du, Kleiner?!" Was sind doch die Perlpilze dieses Jahr für Klopper! 

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Toller Perlpilz Michael 19.10.22

Foto: Michael hat es dieses Jahr ganz dick mit den Perlpilzen. Dieser hätte dem vom Foto des Jahres schwer Konkurrenz gemacht. Die herrlichen Perlpilze haben in dieser Saison besondere Beachtung verdient. 

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Perlpilz2 toll Michael 19.10.22

Foto: Auch dieser kann sich durchaus für einen Schönheitswettbewerb anmelden. 


KG ObenaufBaum Michael 19.10.22

Foto: Dies muss als Fluchtversuch gewertet werden. Die Krause Glucke will nach oben entkommen, vermutlich deshalb, weil ihr die anderen Pilze schlicht zu schön sind. Mit ihrer krausen Frisur kommt sie da nicht mit. 

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Karlsruhe: Die Sommersteinpilze drücken nach wie im Juli, die Raufüße warten auf raues Wetter


4Aestivalis Thomas 19.10.22

Foto: Da kann das Auge siedeln und nisten. Tadellose Sommersteinpilze tun ihm gut. Und erst dem Gaumen! (4 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 19. Oktober 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

heute waren wir nach meinem Feierabend noch für ein Stündchen mit den Kindern auf unserem Lieblingsspielplatz bei Karlsruhe.

Im Gegensatz zu den Fichtensteinpilzen, die sich mittlerweile an all meinen Stellen wieder sehr weit zurück gezogen haben, drücken die Sommersteinpilze hier immer noch kräftig nach, was aber für den Monat Juli nichts Außergewöhnliches ist. Ach nein, wir haben ja schon Mitte Oktober!

Aber in so trockenen Jahren, wie wir es auch in diesem Jahr den ganzen Sommer über hatten, ist das nichts, was uns in irgend einer Weise beunruhigen müsste. 2018, das über den Sommer ähnlich trocken verlief, fand ich meine letzten Sommersteinpilze bei einem Sonntagsspaziergang in einem Wald bei Grünwettersbach am 28. Oktober, ja sogar noch eine Woche später, am 4. November. Da waren es allerdings nur noch Opas, die allesamt stehen bleiben durften.


Aestivalis1 Thomas 19.10.22

Foto: Ein kerniger Sommersteinpilz ist doch was anderes als ein gammeliger Fichtensteinpilzopa.


Aestivalis2 Thomas 19.10.22

Foto: Dieser hier besticht mit einem hellen Netz auf cremefarbigem Grund. 


Aber auch in vielen weiteren Jahren habe ich Sommersteinpilze noch bis weit in den Herbst hinein finden können. Und das fast immer an sehr wärmebegünstigten Stellen und genau dort, wo ich auch meine ersten im Jahr finde. Auf dem Spielplatz!

Also alles noch im Rahmen des Normalen. Und was ist in der Pilzwelt schon normal?
Nach den vielen, vielen schönen Steinpilzfunden in den letzten Wochen, dokumentiert hier im Pilzticker, bekommt man mittlerweile immer mehr alte und überständige Pilze zu Gesicht, die einem sogar noch als absolut frisch und knackig verkauft werden.

Da ist ein Anblick von solch schönen Sommersteinpilzen, auch wenn es nur vier Stück waren, fast wie eine Wohltat für die Augen. Zumal auch diese Exemplare wieder ohne ersichtlichen Madengang waren…

Was ich in diesem Jahr auf dem Spielplatz aber noch ganz stark vermisse, sind die Birkenpilze. Naja, vielleicht kommen sie ja noch. Raue Füße wollen raues Wetter. Jedenfalls trifft das hier sehr oft zu.

Viele liebe Grüße Thomas"

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Aestivalis3 Thomas 19.10.22

Foto: Und hier noch der Schönste von allen. Gut ist das helle Stielnetz auf hellbraunem Grund zu erkennen.

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Kronau: Rückzug der Steinpilze, frivole Parasole


Parasol Korb Michael 18.10.22

Foto: Die Parasole spannen ihre Schirme momentan zu rekordverdächtiger Größe auf. Dieser hier scheint den Krausen Glucken in Michaels Korb Schutz vor Regen bieten zu wollen. Aber auch die jungen Exemplare ziehen mit frivolem Aussehen die Blicke auf sich, siehe das 2. Foto. (4 Fotos © Michael)

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Parasol jung Michael 18.10.22

Michael schreibt am 18. Oktober 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

in den Wäldern um Kronau ziehen sich die Steinpilze langsam zurück. Ich fand mehr Steinpilzleichen als brauchbare Steinpilze. Trotzdem kam einiges zusammen:

Fichten- und Sommersteinpilze, Krause Glucken, Parasole, Perlpilze, Stockschwämmchen, Flockis, Kupferrote Gelbfüße, Laubwaldrotkappen, Maronen, ein paar Pfifferlinge und ein Klapperschwamm.

Dieses Jahr haben die Pilze allgemein einen Riesenwuchs. Vor allem die Parasole machen ihrem Namen alle Ehre. Wenn sie nicht gerade aussehen wie Sexspielzeuge, spannen sie ihre Schirme bis hin zu seltener Größe, und das auch noch im besten Verwertungszustand. 

Viele Grüße Michael"

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Fund Michael 18.10.22

Foto: Auch wenn sich die Steinpilze so langsam verabschieden aus den Kronauer Wäldern, hier sind sie noch stark präsent. Wir sehen, der Klapperschwamm blieb im Wald, dafür kamen u. a. Krause Glucken und einige ganz junge Parasole mit nach Hause.

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Klapperschwamm Michael 18.10.22

Foto: Den Klapperschwamm ließ Michael stehen. Jung ist er von mittlerem Speisewert. 


Böblingen: Die Flockis wollen mit aller Macht Bronzeröhrlinge sein


Flocki Heiko 17.10.22

Foto: Ein Flockenstieliger Hexenröhrling, der gerne ein Bronzeröhrling sein wollte. Die Flockis sind (dieses Jahr) extrem verwandlungsfreudig. (3 Fotos © Heiko)

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Herkuleskeulen Heiko 17.10.22

Heiko schreibt am 17. Oktober 2022:

"Guten Morgen Heinz-Wilhelm,

auf einer Tour mit meiner Frau durch die Laubwälder im Landkreis Böblingen konnten wir bei Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad noch einmal den wunderschönen und farbenprächtigen Herbst genießen, verbunden mit tollen Funden für unseren Pilzkorb.

Das Speisepilzaufkommen hat sich in den letzten 14 Tagen in unseren Waldgebieten ziemlich verändert: während von den Fichtensteinpilzen nur noch sehr wenige junge Exemplare nachdrücken, sind die Flockenstieligen Hexenröhrlinge in zahlreichen (Nachwuchs-) Gruppen präsent.

Außerdem zeigen sich auch vermehrt die Maronenröhrlinge. Wir entdeckten außerdem erste Semmelstoppelpilze (noch zu klein für die Mitnahme), auf deren Ernte ich mich wegen Geschmack und Konsistenz sehr freue, sowie viele Violette Rötelritterlinge.

Besonders freuten wir uns über den Anblick einer Familie von der Herkuleskeule (Herkulesriesenkeule) (Foto rechts), die wir in einem kleinen feuchten Buchenwaldabschnitt finden bzw. ablichten konnten. Sie sind von nur mäßigem Speisewert, blieben aber auch aus Naturschutzgründen stehen. 

Einen guten Wochenstart wünschen Dir

Kerstin + Heiko"

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Flockis Heiko 17.10.22

Foto: Auch diese Vier erinnern stark an Bronzeröhrlinge bzw. Schwarzhütige Steinpilze. Es sind jedoch ebenfalls Flockenstielige Hexenröhrlinge. 

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Gleich zwei Erstfunde im bunten Herbstlaub des Schönbuchs: Totentrompeten und Graue Kraterellen


Fund Mona 16.10.22
Totentrompeten Mona 16.10.22

Mona schreibt am 16. Oktober 2022:

"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute möchten wir uns mit einem fantastischen Erstfund melden. Nachdem die Pilzvielfalt in den letzten beiden Jahren im Schönbuch deutlich unter dem gewohnten Niveau geblieben war, hatten wir heute endlich wieder Glück.

Neben Steinpilzen, Flockenstieligen Hexenröhrlingen (das größte Exemplar mit 760 Gramm in bester Qualität), Birkenpilzen, Rotkappen, Trompetenpfifferlingen, Frauentäublingen und Maronen konnten wir heute gleich zwei Erstfunde machen.

Zwischen dem bunten Herbstlaub haben wir unzählige Totentrompeten (2. Foto rechts) entdeckt, dicht an dicht standen sie, man musste sie nur pflücken. Auch Graue Kraterellen konnten wir das erste Mal mitnehmen. Beim anschließenden Mittagessen konnten die Pilze in einer Sahnesauce geschmacklich glänzen!

Wir wünschen Dir und allen Pilzfreunden weiterhin einen artenreichen Pilzherbst und verbleiben bis zum nächsten Mal mit den allerbesten Grüßen!

Martin und Mona"

(2 Fotos © Mona/Martin)

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Ein freundlicher Wandersmann half Torben bei der Neuorientierung im Schurwald


Korb Mischpilze Torben 16.10.22

Torben schreibt am 16. Oktober 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

wegen eines Umzugs an den Fuß der Schwäbischen Alb im letzten Jahr bin ich leider erst jetzt wieder zum Sammeln gekommen. Jetzt heißt es also, sich erst mal im neuen Revier zurechtzufinden. Ein hilfsbereiter Wanderer gab mir in der letzten Woche zum Glück mit dem Schurwald einen Tipp. Es sollte tatsächlich ein guter gewesen sein, wie das angehängte Bild (rechts) zeigt.

Flockenstielige Hexenröhrlinge sowie Gelbe Hexenröhrlinge ließen sich zuhauf finden. Daneben gab es viele Maronen und Semmelstoppelpilze. Die vereinzelten Steinpilze waren leider allesamt überständig, was bei dem vielen Regen der letzten Tage aber auch nicht wundert.

Ich wünsche alles Gute für das nun vermutlich recht nahe Saisonfinale.

Herzliche Grüße Torben"

(Foto © Torben)    

Lieber Torben, 

es freut mich sehr, dass Du wieder dabei bist! Dein Fehlen war mir durchaus nicht verborgen geblieben. Ich wünsche Dir ein noch erlebnisreiches und erfolgreiches Saisonfinale! 

Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm 

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Ein rundum gelungener Pilzgang im Landkreis Emmendingen für Hilâl & Christian


Fund Hilal 15.10.22

Foto: Ein sehr schöner Fund von Totentrompeten, Pfifferlingen und makellosen Steinpilzen aus dem Landkreis Emmendingen: Hilâl und Christian hatten ihre Freude bei ihrem schönen Pilzgang. (Foto © Hilâl/Christian)

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Hilal schreibt am 16. Oktober 2022 zu diesem Foto:

"Lieber Heinz-Wilhelm und Pilzfreunde,

unsere gestrige Reise durch die schönen Laubwälder im Landkreis Emmendingen hat uns Steinpilze, Totentrompeten und Pfifferlinge beschert.

Der erste Wachstumsschub der Steinpilze scheint nun abzuklingen. Betagte Steinpilze haben immer wieder unseren Weg gekreuzt. Die Jungen Steinis hingegen ließen bis auf ein paar Wenige eher auf sich warten.

Nach dem jüngsten Regen sind wir guter Dinge, dass in Kürze wunderbare Exemplare auf uns warten werden. In dem gleichen Gebiet haben wir an für uns neuen Stellen tolle Totentrompeten gefunden. Und die ersten Pfifferlinge mit festen Stielen und guter Qualität konnten wir auch schon ernten.

So war unser schöner Pilzgang mehr als gelungen. Hierfür sind wir sehr, sehr dankbar.

Wir wünschen allen Sammlern weiterhin erfolgreiche Funde und eine ertragreiche Pilzsaison.

Viele Grüße Hilâl & Christian"

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Anton besorgt sich im Welzheimer Wald mit vollem Maronenkorb den Wintervorrat


Maronenkorb Anton 16.10.22

Welzheimer Wald - Einen ganzen Korb voller Maronen (Foto rechts) hat Anton zu seiner Freude im Welzheimer Wald gesammelt, der sich über die Landkreise Rems-Murr, Ostalb und Schwäbisch Hall erstreckt. Die Pilze wurden eingefroren und dienen dem Wintervorrat. So macht das Pilze sammeln richtig Spaß! (Foto © Anton)

16. Oktober 2022

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Filderstadt: Die schwierige Pilzsuche ist in diesem Jahr etwas einfacher geworden


2Laubwaldrotkappen Elisabeth 13.10.22

Stuttgart-Filderstadt - "Echt schwierig" findet Elisabeth selbst nach 30 Jahren noch die Pilzsuche im Großraum Stuttgart, verglichen mit den Möglichkeiten, die ihr die heimatlichen Wälder in ihrer Kindheit in Niederbayern boten.

Dort habe sie nur 5 Gehminuten vom Wald entfernt gewohnt. Während der Pilzzeit habe es jeden Tag Pilze gegeben, vor allem Pfifferlinge. Von ihnen habe sie nur die größeren mitgenommen, dazu Rotkappen, Steinpilze, Milchbrätlinge. "Maronen haben wir nie gesammelt, weil genügend andere Pilze da waren."

Das habe sich dann in Baden-Württemberg geändert, "hier sei es schwierig, ein gutes Pilzgebiet zu finden". In diesem Jahr aber sei es erstmalig anders, es sei sogar "super", denn auf einmal finde sie schöne Exemplare.

Wie beispielsweise diese jungen Eichenrotkappen (Laubwaldrotkappen). Es waren nicht die Einzigen, die sie fand. So dürfte es in Zukunft etwas einfacher für sie werden, jetzt, da sie die Standorte entdeckt hat. (Foto © Elisabeth)

14. Oktober 2022

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Die Flockenstieligen Hexenröhrlinge verkleiden sich als Schwarzhütige Steinpilze


4 tolle Flockis Heiko 14.10.22

Foto: Wer glaubt hier nicht im ersten Moment an Schwarzhütige Steinpilze (Bronzeröhrlinge)? Zu übereinstimmend und überzeugend ist die Kombination aus schwarzbraunen Hüten und ockerbraunen Stielen. Doch Heiko schielte unter die Hüte - und sah rote Röhren (2. Foto). Damit stand fest, dass es Flockenstielige Hexen waren - und er sie mitnehmen durfte. Denn Bronzeröhrlinge sind streng geschützt. (2 Fotos © Heiko)

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Flockis vonunten Heiko 14.10.22

Heiko schreibt am 14. Oktober 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

ich möchte Dir ein schönes Bild von einem Quartett des Flockenstieligen Hexenröhrlings vorlegen. Ich konnte diese Exemplare heute Morgen im Kreis Leonberg finden und fotografieren. Die Hüte waren so dunkel, dass ich kurzzeitig an Schwarzhütige Steinpilze denken musste. Jedoch verrieten die roten Röhren schnell die wahre Identität. 😀

Ansonsten zeigt sich der gesamte Laubwaldbereich in meinen Gebieten nach wie vor extrem pilz- und artenreich. Lediglich Pfifferlinge und Totentrompeten vermisse ich bislang noch.

Weiterhin schöne Herbsttage und ein erholsames Wochenende wünscht Dir

Heiko"



Zwei Scouts und Suri auf gemeinsamer Pilztour: Geballtes Wissen und herbstlich gefüllte Körbe aus dem Hardtwald


Michael Suri Thomas 13.10.22

Foto: Gruppenfoto mit Pilzkennern: wir sehen Michael, Suri und Thomas (von links) vor dem Start zu ihrem gemeinsamen Pilzgang. Für ein Foto danach wirken sie noch zu frisch... Hoppla, das hat jetzt aber gerade im Moment Thomas richtig gestellt: das Foto sei nach dem Waldgang entstanden. Da kann man mal sehen, wie jung und frisch Pilzgänge halten! (Foto © Suri)

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3Körbe Thomas 13.10.22

Foto: Wenn drei Kenner im Wald unterwegs sind, sehen die Körbe hinterher so aus. Wir lernen: Alle Pilze sind mindestens vorgeputzt wenn nicht fertig geputzt. Kein einziger überständiger Pilz ist zu sehen. Und der Bericht von Thomas hebt die große Artenvielfalt, allein bei den Täublingen (sieben Arten), hervor. (Foto © Thomas)

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Liebe Pilzfreunde,

irgendwann sind die zwei belesenen Pilzscouts Michael aus Kronau und Thomas aus Karlsruhe dahinter gestiegen, dass sie zum Teil im gleichen Revier ihre Pilze suchen. Ein mit Austernpilzen bewachsener Baumstamm über einem Waldbach, fotografiert von Michael und veröffentlicht im Pilz-Ticker BaWue, gab Thomas letzte Gewissheit. Gelassen warteten beide darauf, sich einmal zufällig im Wald zu begegnen. Es dauerte gar nicht lange, da standen sich die Zwei mit dem geballten Wissen gegenüber. Und beschlossen, einmal zusammen in die Pilze zu gehen. Jetzt war es so weit - und Michaels Freundin Suri war die Dritte im Bunde.

Ihren gemeinsamen Gang vom 13. Oktober 2022 fasste Thomas, Pilzsachverständiger der DGfM, für den Pilzticker BaWue zusammen:


Thomas Handschrift 13.10.22

Foto: Das ist Thomas Handschrift, wenn er seine Pilze zuhause präsentiert. (Foto © Thomas)

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Michael Handschrift 13.10.22

Foto: Und das ist Michaels Handschrift, wenn er sein Pilzmosaik zusammengelegt hat. Staunen dürfen wir über die Buchenschnecklinge rechts oben, die er offenbar zum ersten Mal mitgenommen hat für eine Kostprobe. (Foto © Michael)

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"Hallo Heinz-Wilhelm,

endlich haben wir es zu unserer ersten gemeinsamen Pilztour geschafft. Zu dritt zogen wir durch den Karlsruher Hardtwald um Hochstetten. 

Gestartet sind wir gegen elf Uhr, wobei ich, Thomas, vorher noch schnell zu einer meiner Stellen für Trompetenpfifferlinge in den Nordschwarzwald gefahren bin, um zu schauen, ob es sich hier und heute schon lohnt. Dem war aber nicht so. Es fehlt mal wieder an Feuchtigkeit, damit sich die Kleinen prächtig entwickeln können.

Und das müssen sie auch, denn ich habe Michael versprochen, dass man in diesem Wäldchen gute vier Körbe davon füllen könnte, wobei das Maximum ohnehin meistens erst gegen Ende Oktober erreicht ist und dann aber bis weit ins Jahr hineinreicht. Je nach Temperaturen lassen sich auch im Januar und eventuell sogar noch bis in den Februar hinein verwertbare Exemplare finden.

Diskussionen über Plastiktütensammler und Pilzmatschsammler

Zu Beginn unserer Runde hatten wir es auch echt schwer, uns auf die Pilze zu konzentrieren, so viele interessante und aufschlussreiche Gesprächsthemen hatten wir. Du, Heinz-Wilhelm, warst auch eines davon. Aber keine Angst. Über Dich nur Gutes! Und das ist die Wahrheit!

Ausgelassen haben wir uns über andere. Und ich denke, wir kennen sie alle. Die Plastiktütensammler, die Pilz-auf-den-Kopf-Dreher, die Pilzmatschsammler, die Ich-schau-mal-daheim-nach-ob-ich-die-essen-kann-Sammler, die In-Ukraine-wir-essen-Sammler und so weiter und so weiter.

Als wir uns dann eingegroovt hatten, lief es wie am Schnürchen und unsere Körbe füllten sich fast wie von alleine, was in dem fast schon menschenleeren Wald auch so angenehm und erholsam war. Jedoch, wie in meinem letzten Beitrag schon erwähnt, lassen die Steinpilze auch hier allmählich nach.

Edelreizker Thomas 13.10.22

Foto: Dass es Edelreizker sind, verraten schon beim ersten Blick die langen Nadeln der Kiefern, an die diese delikate Pilzart gebunden ist. (Foto © Thomas)

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Flocki Thomas 13.10.22

Foto: Ein wunderschöner Flockenstieliger Hexenröhrling, fotografiert von Thomas. (Foto © Thomas)

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Flockis Michael 13.10.22

Foto: Und hier gleich Zwei, Mutter und Kind, diesmal fotografiert von Mihael. (Foto © Michael)

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Kupferroter Gelbfuß Michael 13.10.22

Foto: Im Kuschelbett des Laubes wächst hier ein junger Kupferroter Gelbfuß heran. (Foto © Michael)

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Wer Vielfalt sucht, lernt Pilzarten kennen

Aber wir sind ja bekannt dafür, dass wir nicht nur reine Steinpilzsammler sind und dass eine gute Artenvielfalt den Korb noch viel bunter und herbstlich schöner macht. Und am Ende schmeckt so eine Mischung auch noch besser! Zumal man auch nur hierdurch zu einem breiten Wissen kommt.

Aber bevor ich wieder zu weit ausschweife, zähle ich mal auf, was so alles in meinen Körbchen Platz nehmen durfte. Dabei waren viele schöne Edelreizker, mitunter auch einige Wechselblaue Edelreizker, eine ganze Menge schönster erstklassiger Täublinge, wie: vier Frauentäublinge, einige Papageientäublinge, Buckeltäublinge und Fleischrote Speisetäublinge, einen Harten Zinnobertäubling, zwei Jodoformtäublinge und viele Blaugrüne Reiftäublinge.

Aber auch Violette Rötelritterlinge, Rotgelbe Stoppelpilze, Kupferrote Gelbfüße und zwei Lila Lacktrichterlinge durften mit. Suri fand auch noch eine Krause Glucke.

An Röhrlingen kamen vier Steinpilze, ein Flockenstieliger Hexenröhrling, drei Kuhröhrlinge und ein Pfefferröhrling in den Korb. Zwei der Steinpilze, wie auch die zwei Kuhmäuler und die Stockschwämmchen, hatte ich bereits am Morgen, während meines Trompetenpfifferlings-Kontrollganges im Nordschwarzwald, mitgenommen.


Steinpilz Thomas 13.10.22

Foto: Ein Fichtensteinpilz, fotografiert im lichten Wald von Thomas. (Foto © Thomas)

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Steinpilz Fliegen Michael 13.10.22

Foto: Und hier noch einer, umgeben von zwei Fliegenpilzen im Laubwald, diesmal fotografiert von Michael. (Foto © Michael)

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Stockis Thomas 13.10.22

Foto: Ein schönes Büschel Stockschwämmchen. (Foto © Thomas)

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Zum Schluss noch zwei schöne Fotos der weißen Varietät des Grünen Knollenblätterpilzes, der hier in allen Farbvariationen wieder mal in unglaublichen Massen wächst. Weitere Giftpilze waren viele Fliegenpilze sowie ein mit Gifthäublingen besiedelter Stubben. 

Nebenbei sammelte Suri noch ein paar Esskastanien. Mit Michael hatte sie in der letzten Woche bereits knapp 4 Kilo geholt. 

Da in den nächsten Wochen einige Familienfeste anstehen, werde ich mich vorerst in eine kleine Sammelpause begeben. Hin und wieder werde ich natürlich trotzdem in den Wald schauen, aber erstmal keine größeren Runden drehen. Der nächste Gang mit Michael und Suri, wird aber bestimmt noch in diesem Jahr folgen.

Abschließend noch das obligatorische Gruppenfoto. Und nein, wir sind alle nicht mehr so jung wie wir aussehen. Wir haben uns dank vieler Pilzgänge halt gut gehalten…

Viele liebe Grüße von Thomas, Michael und Suri

P.S.: Warte ab, lieber Michael, noch drei, vier gemeinsame Runden und ich habe dich dazu überredet, die Prüfung zum Pilzsachverständigen zu machen. Das Zeug dafür hast du!"

14. Oktober 2022

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Grüner Knolli weiß Thomas 13.10.22

Foto: Ein Grüner Knollenblätterpilz in Reinweiß. Er hat keine deutliche Knolle, sondern eine bleibend lappige (nicht gerandete) weiße Scheide (Volva)(Foto © Thomas)

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Grüner Knolliweiß Knolle Thomas 13.10.22

Foto: Wenn man diesen Grünen Knollenblätterpilz in weißer Farbe so daliegen sieht, kann man ahnen, dass der Hut wie ein Ei aus der weißen Hülle geschlüpft sein muss. Der Begriff Hülle wäre beim Grünen Knollenblätterpilz geeigneter als das Wort Knolle. Auch hier sieht man, dass sie lappig und nicht, wie bei Gelben Knollenblätterpilz, markant abgerundet ist. (Foto © Thomas)

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Auf den Tisch mit den herrlichen Pilzgerichten! »Lange genug haben wir gewartet«


Korb Patrick 13.10.22

Foto: Der Korb ist diesmal nicht ganz so voll, doch für frische Pilzgerichte reichte es bei Patrick allemal. (4 Fotos © Patrick)

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Patrick schreibt am 13. Oktober 2022:

"Hallo,

ich war wieder an gleicher Stelle im Landkreis Schwäbisch Hall wie schon vor drei Tagen, als ich meine Wintervorräte an Steinpilzen mit einem Schlag sichern konnte.

Auch diesmal war mein Pilzkorb gut gefüllt, vor allem mit Flockenstieligen Hexenröhrlingen und erneut mit Steinpilzen.

Und hier drei Ideen aus unserer Pilzküche der letzten Tage:


Tortellini SteinisBrühe Patrick 13.10.22

FotoTortelloni mit Steinpilzen in Brühe


Spätzle SteinpilzeRadiccio Patrick 13.10.22

FotoHandgeschabte Spätzle mit gebratenen Pilzen und Radiccio-Salat


Steinpilze GemischterSalat Patrick 13.10.22

FotoGebratene Steinpilze auf gemischtem Salat


Auch wenn man nur einmal die Woche Waldpilze essen sollte, machen wir aktuell eine Ausnahme. Lange genug haben wir gewartet!

Besten Dank, Patrick"

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Ein seltener Gelber Hohlfuß und Hallimasche »für einen geschmacklich wunderbaren Pilzeintopf«


Gelber Hohlfuß Fritz 13.10.22
Hallimasch Fritz 13.10.22

Fritz schreibt am 13. Oktober 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

es hat mir keine Ruhe gelassen: nach dem Braunen wollte ich unbedingt auch den Gelben Hohlfußröhrling wiederfinden. Und an der gleichen Stelle, wo auch die Braunen wuchsen, habe ich jetzt endlich auch den Gelben Hohlfuß gefunden.

Seine Anzahl hat sich gegenüber den letzten Jahren erfreulicherweise deutlich erhöht. Ich lasse sie aber nach wie vor alle stehen. Auf dem 1. Foto rechts sieht man recht gut die großen Röhrenmündungen.

Außerdem fand ich eine schöne Gruppe mit Hallimasch (2. Foto rechts). Ich nehme den Hallimasch für einen geschmacklich wunderbaren Pilzeintopf.

Liebe Grüße von Fritz aus dem Bodenseekreis"

(2 Fotos © Fritz)

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Ein Täubling, der sich als Steinpilz verkleidet


Fund Michael 12.10.22

Foto: Das Ergebnis eines Waldlaufs waren diese Pilze. Michael sammelte sie auf einer nachfolgenden Fahrradtour ein. (5 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 12. Oktober 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

wie schon so oft beim Joggen entlang meiner Laufstrecke bei Kronau habe ich sie gesichtet und danach mit dem Fahrrad abgeholt: ein kleiner Schwung Sommersteinpilze entlang des Waldrandes, Schopftintlinge, Perlpilze, Safrangelbe Scheidenstreiflinge, einen Fichtensteinpilz und einen Frauentäubling.

Auch Schwarzblauende Röhrlinge und Stinktäublinge, die gerne vorgeben, Steinpilze zu sein, gibt es in Mengen.

Grüße Michael"

Blau = ungenießbar

Rot = giftig


Aestivalis Michael 12.10.22

Foto: Ein Sommersteinpilz im Sonnenschein - so schön kann der Pilzherbst sein. 


Safrangelber Scheidenstreifling Michael 12.10.22

Foto: Ein wunderschöner Safrangelber (oder Rotbrauner?) Scheidenstreifling. Aufschluss gäbe die lappige Volva (Scheide), die beim Safrangelben Scheidenstreifling innen orangegelblich sein müsste. Beide Arten schmecken nussig mild, sind allerdings unergiebig.

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Stinktäubling Michael 12.10.22

Foto: Wer möchte denn hier gerne ein Steinpilz sein? 


Stinktäubling2 Michael 12.10.22

Foto: Es ist, wie wir bei einem Blick unter den Hut feststellen können, der Gemeine Stinktäubling. Schon jung riecht er abstoßend, im Alter stinkt er nach vergammeltem Fisch.

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    Flockenstielige Hexe und Pfifferlinge; Foto Stefan 28.4.24
    Pilz-Ticker-Hessen: Welche Pilze derzeit im Bundesland Hessen wachsen

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Zuchtpilze werden immer beliebter

Hawlik Limonenseitling

Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen




Ein toller
Blog von

Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich



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