Pilzticker BaWue 357:
Funde vom 09.04.2022 - 14.04.2022



Pilzticker Bawue 357




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Kronau: Mehr Bärlauch als Speisepilze


Foto: Bärlauch satt, Bärlauchknospen und Judasohren je eine gute Handvoll und ein kleines Speisemorchelchen nahm Michael mit nach Hause. Die Dachpilze, eine Fngerhutverpel und Frühe Mürblinge blieben im Wald. (4 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 14. April 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern waren Suri, Yoga und ich gemeinsem unterwegs, um Bärlauch zu sammeln. Dann entdeckte Yoga eine Speisemorchel, Suri eine Runzelige Fingerhutverpel und ich einen Holunderast voller Judasohren.

Die Verpel blieb stehen, die Morchel kam mit. Zudem entdeckten wir noch einige sehr kleine Speisemorcheln, Frühe Mürblinge und schönste Rehbrauche Dachpilze.

Viele Grüße, Michael, Suri und Yoga"


2 Fotos: Schönste Rehbraune Dachpilze (links) und eine Runzelige Fingerhutverpel (rechts)


Foto: Die Frühen Mürblinge, auch Schmalblättrige Faserlinge genannt, blieben ebenfalls im Wald zurück. Sie sind Speisepilze von nur mäßigem Wert. 

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Thomas deckt bereits seinen Jahresbedarf an Spitzmorcheln, und das mit Premiumqualität 


Foto: Ein fantastischer Fund! Der große Inspektionsgang der Morcheln in Wald und Gärten war für Thomas ein toller Erfolg. Viele, viele Spitzmorcheln, ein ganzes Nest Rehbrauner Dachpilze, zwei Speisemorcheln, drei Morchelbecherlinge, fünf Käppchenmorcheln sowie zwei Hände voller Judasohren konnte er mit nach Hause nehmen. (10 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 11. April 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

pünktlich zum Sonnenaufgang um 6:25 Uhr war ich am Sonntagmorgen erneut auf einer großen Morcheltour bei und um Karlsruhe unterwegs. Im Gegensatz zu meiner Samstagsrunde kann sich die gestrige Ausbeute mehr als nur sehen lassen. Und das, obwohl ich mich nur auf Premiumqualität beschränkt habe.

Begonnen habe ich dort, wo ich am Samstag aufgehört hatte. Und zwar an meinen Morchelstellen am Entwässerungsgraben. Leider konnte ich dort nur zwei weitere kleingewachsene Speisemorcheln, drei Morchelbecherlinge und wieder Käppchenmorcheln finden.


2 Fotos: Die Ausbeute an Speisemorcheln (links) und Käppchenmorcheln (rechts) blieb überschaubar. Diesmal hatten die Spitzmorcheln bei Weitem die Oberhand. 

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Die Wabenöffnungen der Speisemorchel zeigen jedoch, dass sie auch nicht mehr viel größer geworden wären. So landeten sie neben den Käppchenmorcheln in meinem Körbchen. Des Weiteren fand ich noch eine schöne große Gruppe Rehbraune Dachpilze, die in einer Art Rindenmulch wuchsen. So ein schönes Büschel darf ausnahmsweise dann doch auch mal mit, weil ich mein größeres Körbchen dabei hatte, da ich mir einiges vorgenommen hatte. Den Großteil werde ich trocknen und zu Pilzpulver verarbeiten.

Auf dem Rückweg zum Auto sah ich noch einen Holunderbaum, der über und über voll war mit Judasohren. Aus jedem Spalt quirlten die Fruchtkörper hervor. Einige der schönsten Exemplare nahm ich mir auch hiervon mit.


Foto: Die Rehbraunen Dachpilze, Speisepilze von mittlerem Wert, wuchsen in einem kräftigen Büschel. Thomas will sie zu Pilzpulver verarbeiten.

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Foto: Die Judasohren an diesem Holunder standen dicht an dicht. Schnee und Regen hatten sie reichlich versorgt, so dass sie sich schön aufplustern konnten. 

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Dann begab ich mich auf die große Rindenmulchrunde, bei der wieder viele schöne Fotos von Spitzmorcheln zusammenkamen, die, wie ich finde, mit die schönsten Pilzmotive überhaupt ergeben, wenn sie, wie auf dem 6. Foto, zusammengekuschelt die Nähe zum Randstein suchen.

Oder wie auf dem 7. Foto, wenn sich zwei in Hündchenstellung hinter einem Busch verstecken und nicht mitbekommen, dass sie von weiteren Artgenossen weiter hinten beobachtet werden.

Auch immer wieder schön sind Aufnahmen von regelrechten Riesen wie auf dem 8. Foto, die eigentlich jedem ins Auge fallen müssten. Wenn man aber kurz zuvor an Exemplaren wie auf dem 9. Foto vorbeigelaufen ist, könnte man meinen, der ganze Mulch liegt voll mit Hundehaufen.


Foto 6: Spitzmorchelfamilie, die sich an die wärmende Mauer kuschelt. 


Foto 7: Spitzmorcheln hinterm Busch, beobachtet von der Familie an der Mauer. 


Foto 8: David & Goliath. 


Foto 9: Erinnern irgend wie an Hundekacka, diese drei Spitzmorcheln. 


Wurde man dann doch fündig, lohnt es sich, auch das Umfeld genauer zu inspizieren. Wie auf dem 10. Foto, wo sich nochmal zwei wunderschöne Spitzmorcheln unter Laub in einer Ecke von Randsteinen versteckt hatten.

So konnte ich mit meiner gestrigen Tour eigentlich schon unseren kompletten Jahresbedarf an Spitzmorcheln decken.

Ach wie schön ist doch die Morchelzeit!

Liebe Grüße an Dich und an alle Pilzfreunde, Thomas"

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Foto: Diese Zwei, die in der Mauerecke garantiert keiner entdeckt, würden sich als Zipfelmützen für die 7 Zwerge besonders gut machen. 

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Südbaden: Sammelfreude unter alten Obstbäumen


Morchelina schreibt am 10. April 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

schon länger sind wir begeisterte Pilzsammler und verfolgen die aktuellen PilzFunde auf deiner tollen Internetseite. 

Nun möchten wir unseren heutigen Fund gerne mit der Pilzsammlergemeinde teilen. 

Gefunden haben wir auf alten Streuobstwiesen in Südbaden Speisemorcheln, Käppchenmorcheln und Morchelbecherlinge.

Wir wünschen allen einen guten Start in die Pilzsaison. 

Liebe Grüße, Morchelina & Mitsammler"

Anmerkung: Bei der Morchel rechts von den Morchelbecherlingen dürfte es sich um eine Spitzmorchel handeln

(Foto © Morchelina)

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Heftiger Wintereinbruch im Raum Karlsruhe

Das sieht man nicht oft: Prachtbecherlinge im Schnee mit fast blühendem Bärlauch


Foto: Vor den sommerlichen 23 Grad, die ab Dienstag in der Region Karlsruhe erwartet werden, kehrte der Winter noch einmal machtvoll zurück. Nach dem prompt folgenden Tauwetter ist der Boden stark bewässert, die Wärme dürfte das Morchelwachstum bestärken. (4 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 9. April 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

das mit dem ”Mal-eben-Pilze-ernten“ hat heute nicht so ganz hingehauen. Nach dem starken Dauerregen, der in der Nacht auf Samstag auch noch in Schnee überging, ist der Boden nun klatschnass. Weit über 60 Liter Wasser sind in den letzten 24 Stunden auf den Quadratmeter gefallen. Ganz so extrem war es für die Karlsruher Region eigentlich nicht vorhergesagt. 

Ich wollte deshalb heute meine Kalkgebiete aufsuchen. Als ich morgens aus dem Haus trat, war ich erst einmal froh, dass bereits wieder Tauwetter eingesetzt hatte. Also fuhr ich doch auf einen Blick meine Stellen an. Aber je näher ich meinem Ziel kam, desto weißer wurde die Landschaft. Das schöne Foto oben zeigt die tief winterliche Stimmung.

So beschloss ich, doch wieder Richtung Rheinebene zu fahren, dem Tauwetter entgegen. Im Erlen-Eschenwäldchen bot sich dann mit den Prachtbecherlingen immer noch der gleiche Anblick wie seit Wochen, nur eben weiß dekoriert.

Ich finde, die Fotos haben auch einen gewissen Seltenheitswert. Prachtbecherlinge im Schnee und Prachtbecherlinge im Bärlauch haben gewiss schon viele Morcheljäger zu Gesicht bekommen. Aber Prachtbecherlinge mit kurz vor der Blüte stehendem Bärlauch, dazu noch im Schnee, das ist wohl ein eher seltenes Motiv. Ich aß eine Handvoll Bärlauchknospen, im Korb landete nichts. 


Foto: Da staunt der Prachtbecherling. Die Bärlauchknospen stehen kurz vor der Blüte, da kehrt der Winter noch einmal zurück. 

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Am Abend war ich mit unserer Tochter noch ein bisschen spazieren. Dabei suchten wir eine nahe gelegene Morchelstelle auf, die nicht in jedem Jahr Fruchtkörper hervorbringt, weil sie ein eher trockener Standort ist, sehr stark von Niederschlägen abhängig. Wenn es dann aber genügend geregnet hat, sammelt sich das Wasser in einem Entwässerungsgraben, an dessen Hang stellenweise vereinzelt Morcheln wachsen.

Wir hatten ein bisschen Glück und fanden jeweils eine einzelne Speisemorchel und Käppchenmorchel. Beiden Exemplaren ist aber stark anzusehen, wie hungrig die Schnecken sind.

Als wir dann wieder zuhause ankamen, schaute ich noch nach der Chinesischen Morchel(-Zucht). Damit gemeint sind Äste von abgestorbenem Holunder, die vom Judasohr befallen sind, wovon ich mir hin und wieder welche bei Wintergängen mitnehme und unter unseren Holunder lege. Je nach Dicke des Astes bringen sie noch etwa ein bis drei Jahre Fruchtkörper hervor.

Allen Pilzfreunden wünsche ich noch viel Erfolg und Geduld bei der Morchelsuche.

Liebe Grüße, Thomas"

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Foto: Die abgebrochenen, verwitternden Äste des Holunderbaumes bringen Judasohren hervor. Nach der Beobachtung von Thomas können sie es bis zu drei Jahren.

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Foto: Ein spärlicher Fund unmittelbar nach Rückkehr des Winters bei Karlsruhe: Thomas hat Judasohren, eine Speisemorchel (oben) und eine Käppchenmorchel (unten) gefunden. 

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