Pilzticker BaWue 329:
Funde vom 15.08.2021 - 20.08.2021



Pilzticker BaWue 329




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»Man könnte die Pfifferlinge immer noch körbeweise aus dem Wald tragen«


Foto: Die Grillparty kann beginnen! Mit diesem Fund aus dem nördlichen Schwarzwald sollte die Familienfeier bei Thomas eine runde Sache werden. In den drei Sieben unten links, die aussehen wie Schubkarren, sind Flockenstielige Hexen (links), Lachsreizker (Mitte) und Grünende Pfeffermilchlinge (rechts). An Pfifferlingen sehen wir Samtpfifferlinge (links), Trompetenpfifferlinge (Mitte) und einen ganzen Korb voller Amethystschuppiger Pfifferlinge. (10 Fotos © Thomas)

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Foto: Es sind viele und hätten doch noch viel mehr sein können. Die Amethystschuppigen Pfifferlinge wachsen seit Wochen wie verrückt im nördlichen Schwarzwald. Sogar ein bislang pilzfrei lebender Jäger hat sie auf einmal für sich entdeckt. 

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Thomas schreibt am 20. August 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

sie lassen nicht nach, haben sogar nochmal zugelegt: die Pfifferlinge im Nordschwarzwald, hier hauptsächlich Amethystschuppige, wachsen und wachsen. Und das trotz der massiven Forstarbeiten im letzten Jahr, wobei sehr viele ältere und mittelalte Fichten und Rotbuchen herausgenommen und bis auf das Stammholz alle Äste liegen gelassen wurden.

Und all das für einen Jäger, damit er eine gut überschaubare Fläche für seine Hochsitze hat. Mittlerweile stehen hiervon schon drei neue da. Natürlich wieder mit Schlecksteinen und ausgebrachtem Obst und Getreide zur Kirrung. Was, wie ich finde, nichts mehr mit Jagen zu tun hat. Wenn man einem Pilzsammler vor seinem Waldgang einen Korb voller Pilze hinstellt, die er mitnehmen darf, ist das auch kein Sammeln mehr.


Foto: Amethystschuppige Pfifferlinge als Massenware. So viele wie dieses Jahr hat es viele, viele Jahre lang nicht mehr gegeben. 

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Foto: Sie stehen überall, wachsen in Gruppen und gesellig,...


Foto: ...wie auch dieses Foto zeigt. Der belaubte Waldboden ist geradezu übersät mit ihnen.

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Bisher hatte der Jäger mit Pilzen nichts am Hut. Das scheint sich aber geändert zu haben, seitdem ich ihn dort vor ein paar Wochen angetroffen habe und er meinen Pilzkorb sah. Nun hat wohl auch er die Pfifferlinge für sich entdeckt. An einigen Stellen unweit von den Hochsitzen fand ich nämlich viele Schnittreste von großen Pfifferlingen. An den Massen, die dastanden, änderte das aber rein gar nichts. Man könnte noch immer körbeweise die Pfifferlinge aus dem Wald tragen.

Da wir am Samstag großes Familiengrillen haben, standen heute Pfifferlinge auf dem Einkaufszettel, die da natürlich nicht fehlen dürfen. Darum war ich heute wieder mit meinen zwei Frauen im nördlichen Schwarzwald unterwegs. Nachdem wir unseren zweiten Korb schon wieder zuhause vergessen hatten, musste abermals der Fahrradkorb dafür herhalten, der diesmal aber keine Berechtigung für den Gesamtfund bekam.

Zu den vielen Amethystschuppigen Pfifferlingen gesellten sich auch heute wieder einige Echte und Samtige Pfifferlinge. Von den Samtpfifferlingen ließen sich heute sogar richtig kräftige Exemplare finden. Zudem sammelten wir wieder viele Lachsreizker, einen Fichtenreizker und einige Grünende Pfeffermilchlinge, die ich im übrigen ganz klein hacke und vielleicht ein oder zwei kleine Exemplare dem Mischpilzgericht beimenge.

Jeweils zwei Flockenstielige Hexenröhrlinge und Braune Filzröhrlinge wie auch ein Fleischroter Speisetäubling und ein kleiner Violettstieliger Pfirsichtäubling wanderten noch in unsere Körbe. Wenige Rötliche und Violette Lacktrichterlinge kamen auch noch mit hinzu. Von einen Stumpf mit schönen jungen Stockschwämmchen, nahmen wir nur ein paar der schon etwas größeren mit.


Foto: Sehr schöne Stockschwämmchen in ihrem typischen hygrophanen Hell-Dunkel-Kontrast. Er entsteht durch unterschiedlich starke Feuchtigkeitszonen am Hut. 

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Da ich im Bayerischen Wald schon Glück mit den Trompetenpfifferlingen hatte, schauten wir im Anschluss noch in meinem Fichtenwald vorbei. Du hattest ja bei meinem Bayern-Beitrag schon geschrieben, dass in den nächsten Wochen wohl vermehrt Funde von Trompetenpfifferlingen gemeldet werden. Dann mache ich hier mal den Anfang.

Der ganze Wald steht voll mit den allerschönsten jungen Trompetenpfifferlingen, wovon wir erstmal nur einige der größeren mitnahmen. Ich denke die Fotos zeigen in etwa, was in den nächsten Tagen und Wochen noch folgen könnte.

Zum Schluss durfte noch ein schöner Bewimperter Erdstern Model für ein Foto stehen.

Viele Grüße, Thomas und Familie"

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Foto: Die ersten Trompetenpfifferlinge stehen erntereif für Thomas & Familie da. 

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Foto: Und ihr Nachwuchs wächst zu Hunderten heran.

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Foto: Und zwar, wie man sieht, großflächig. Wer sie im Blick hat, kann in den kommenden Tagen und Wochen in die Vollen greifen. Auch diese Pilze lassen sich im Übrigen besser mit einer Schere ernten.

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Foto: Ein Bewimperter Erdstern posiert für Thomas' Kamera. Dieser ungenießbare Spezl durfte natürlich im Wald bleiben. 

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Nordschwarzwald: Es ist dieses Jahr ein Sammeln, kein Suchen

2 Fotos: Diese Pfifferlinge und einen Fichtensteinpilz sowie einige Herbsttrompeten haben Anke und Jens unter anderen Arten im Nordschwarzwald gefunden. (2 Fotos © Anke)

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Anke und Jens schreiben am 17. August 2021:

"Hallo,

dank eurer Seite sind wir jedes Jahr aufs Neue inspiriert, wieder in den Wald zu gehen und die leckersten Pilze zu suchen. Dieses Jahr ist es ja eher ein Sammeln und kein Suchen. 

Heute haben wir im Nordschwarzwald eine schöne Ausbeute von Herbsttrompeten, Pfifferlingen verschiedener Art, Steinpilzen, Flockenstieligen Hexenröhrlingen und Maronen gemacht. Ein Aniszähling kam noch hinzu

Wir wollten euch nur mal danke sagen!

Mit freundlichen Grüßen, Anke und Jens"

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Schwefelporling in der Küche: Abkochen empfehlenswert


Bernd schreibt am 16. August 2021 zu diesem Foto: 

"Hallo Heinz-Wilhelm,

ich lebe in der Nähe von Karlsruhe. Gestern habe ich den hier gezeigten Schwefelporling am abgebrochenen Stamm eines Birnbaumes gefunden. Der Pilz war wirklich beeindruckend. Ich habe lediglich den hier abgebildeten oberen Teil mit etwa einem Kilo Gewicht geerntet. Die zwei Konsolen darunter waren deutlich größer, aber auch älter. 

Ich habe dann das Rezept "Chicken of the Woods Nuggets" auf dieser Seite probiert. 

Es war meine zweite Zubereitung dieser Pilzart. Beim ersten Mal habe ich nicht abgekocht. Das Abkochen ist aber zu empfehlen, mir liegen diese Pilze sonst zu schwer im Magen.

Die Nuggets waren sehr gut. Die Textur ist wirklich wie Hühnerfleisch: schön saftig und leicht faserig.

Sehr zu empfehlen - natürlich nur die jungen Pilze.

Gruß Bernd"

(Foto © Bernd)

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Foto: Wenn Schwefelporlinge leuchtend gelb sind, rein gelb wie Zitronen, und ihre Fruchtkörper noch derbe, wulstige Ränder haben, sind sie für die Küche im Bestzustand. In diesem Altersstadium muss der Pilz nicht abgekocht werden. Ist er ein paar Tage älter, so empfiehlt sich das Abkochen, wie Bernd berichtet, sehr. Die Pilze können sonst unangenehm schwer im Magen liegen. Am besten schmecken sie von Obstbäumen. Dieses Prachtexemplar an einem Kirschbaum fotografierte Villa vom Pilz-Ticker-Thüringen am 31. August 2013. (Foto © Villa/Jena lebt)

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Viele schöne Pfifferlinge blieben im Wald bei Ettlingen zurück


Foto: Pfifferlinge satt für Torben und Mitsammler. Bei Ettlingen fanden sie so viele, dass sie eine ganze Menge für andere Pilzsammler stehen ließen. Pilzfreund Thomas, der in Ettlingen wohnt, kann momentan nicht nachfassen: er ist für einige Tage im Bayerischen Wald zu Gast. (Foto © Torben)

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Torben schreibt am 15. August 2021:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

nachdem wir von einem Wochenendausflug zum Bodensee zurückgekommen waren, ging es noch kurzentschlossen zum Spazierengehen bei Ettlingen. Der Wald war so gut wie pilzleer - mit Ausnahme der Pfifferlinge, die sich en masse ein Stelldichein gaben.

Besonders eine Stelle, die ich schon vor Jahren entdeckt hatte, erwies sich wieder als ziemlich ertragreich. Hier ließen wir größere Mengen sogar im Wald zurück, weil es sonst einfach zu viel geworden wäre. Der nächste Sammler wird sich sicher drüber freuen.

Viele Grüße, Torben"

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Nicht mehr ganz so prominente Pfifferlinge am Schluchsee


Foto: Dies ist nur eine zwischenzeitliche Teilausbeute, von Ines auf einem Stein ausgelegt. Es handelt sich um jene Pilze, die sich hinter Fichtenzweigen versteckten, wie auf dem 2. Foto zu sehen ist. (3 Fotos © Ines)

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Ines schreibt am 15. August 2021:

"Lieber Heinz-Wilhelm, 

nach einer zweiwöchigen Pause habe ich wieder im gleichen Gebiet zwischen Titisee und Schluchsee nachgeschaut.

Die Pfifferlinge waren nicht mehr ganz so prominent zeigefreudig, dennoch gab es noch sehr viele und der Korb war nach drei Stunden voll. Anbei ein Bild mit einem Teil eines zwischen Fichten versteckten Nestes, das niemand vor mir gefunden hat. Die Ausbeute allein hiervon habe ich auf einem großen Stein drapiert.

Noch eine Anmerkung zu den Diskussionen, ob Pfifferlinge eigentlich auch Fressopfer von Maden oder anderen Tierchen werden können: auch wenn sich kaum Spuren finden, bei einigen habe ich aber die Vermutung, dass irgendwelches Kleingetier doch seine Wege durch die Pilze gefunden hat (3. Foto).

Liebe Grüße an Dich und alle Pilzfreunde, Ines"

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Nur ein Steinpilzchen für Fritz im Bodenseekreis


2 Fotos: Im Bodenseekreis kommt das Pilzwachstum im Vergleich zu anderen Regionen nur langsam voran. So fand Fritz lediglich einen Steinpilz (Foto links), einen Roten Heringstäubling, einige Grüne Knollenblätterpilze (Foto rechts) sowie Spitzgebuckelte Rauköpfe und Rotgeschuppte Hautköpfe

(2 Fotos © Fritz)

15. August 2021

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