Pilzticker BaWue 243: Pilzfunde in Baden-
Wuerttemberg vom 21.05.2020 - 01.06.2020



Pilzticker BaWue 243




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Erlesene Schätze aus dem Schönbuch und vom Tannenberg


Foto: Dies ist der erste uns angezeigte Fund eines Rotfußröhrlings 2020. Und gleich so ein Prachtkerl! Leider aber war er alleinstehend. (2 Fotos © Renate)

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Renate schreibt am 1. Juni 2020:

»Guten Morgen, lieber Heinz-Wilhelm,

heute kann ich lediglich von bescheidenen Funden berichten. Ich war am Freitag nochmals im Schönbuch, wo ich eine kleine Nachlese an meinem Pfifferlingsplätzchen gehalten habe. Einige wenige Pfifferlingswinzlinge habe ich immer noch zurückgelassen und hoffe - gegen die Wetterprognosen - auf Regen, damit sie eventuell doch noch eine weitere Mahlzeit ergeben.

An sonnigen Stellen konnte ich erste Walderdbeeren pflücken, deren köstlichen Geschmack ich sehr genossen habe.

Am gestrigen Sonntag war ich zusammen mit meiner Tochter auf dem hiesigen Tannenberg. Dort hat sie, obwohl er sich gut im Laub versteckt hatte, einen wunderschönen Rotfußröhrling entdeckt. Tadellos stellte er sich vor, seine Erkennungsmerkmale, die typische rote Linie unter der Haut seines Hutes und sein rotes Füßchen, hat er uns ganz stolz präsentiert. Leider war er der Einzige seiner Art. Ich hoffe aber, dass er die Vorhut bildete.

Noch ein wunderschönes restliches Pfingstfest und herzliche Grüße an alle Pilzfreunde von Renate«


Foto: Schätze aus dem Schönbuch: Einige Pfifferlinge von der Nachlese, frische leckere Walderdbeeren, eine Eichelhäherfeder, eine Flaumfeder vom weiß der Kuckuck und das alles präsentiert auf Blättern vom Huflattich oder der Gewöhnlichen Pestwurz bildete den Fund von Renate.


Schönbuch: Freudige Nachlese am Pfifferlingsplatz und ein Giftpilz mit Turbowirkung


Foto: Renate hat erneut an ihrem Pfifferlingsplätzchen vorbeigeschaut und konnte einige schöne »Kerlchen« mit nach Hause nehmen. Sie zeigt sie hier in Gesellschaft mit dem Flockenstieligen Hexenröhrling. (4 Fotos © Renate)

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Renate schreibt am 27. Mai 2020:

»Lieber Heinz-Wilhelm

ich war einmal mehr in meinen üblichen Revieren am Rande des herrlichen Schönbuchs
unterwegs. Gegen Ende meines wiederum mehrstündigen Aufenthaltes in den Wäldern habe ich dann nochmals bei meiner Pfifferlings-Fundstelle von vor wenigen Tagen vorbeigeschaut.

Und siehe da, die meisten Kerlchen waren sichtlich gewachsen und wollten freudig geerntet werden. Einige wenige durften noch im Laubwald unter der Buche bleiben und werden hoffentlich auch noch erwachsen werden.

Ein Schusterpilz stammte auch aus einem Laubwald und war noch gut, obwohl die Schnecken sich bereits an ihm bedient hatten. Gott sei Dank hatten sie ihren Appetit aber nur an den Röhren gestillt. Alles in allem war es wieder ein wunderbarer Tag im Wald!

Mich beschäftigt allerdings ein Fund von zwei mir unbekannten Pilzen. Da ich noch nie Maipilze gesucht und gefunden habe, weiß ich nicht, ob es sich hierbei eventuell um alte Exemplare handelt. Mitgenommen habe ich sie natürlich nicht, weil ich auch dachte, dass es sich vielleicht um eine Rötlings- oder um eine Risspilz-Art handeln könnte. Aber die Spuren von Rot waren wirklich minimal. So habe ich nur zwei Fotos gemacht - und würde gerne mein Wissen erweitern.

Dir und allen Pilzfreunden wünsche ich viel Gesundheit und ein wunderschönes Pfingstfest!

Herzliche Grüße von Renate«

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Foto: Hier sehen wir Renates Pfifferlingsplätzchen in aller Pracht und Herrlichkeit. Die kleineren ließ sie für eine abermalige Nachlese stehen.

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Riesenrötlinge - Die Pilze mit dem Turbo-Gift


Foto: Renate hat sehr gut beobachtet, dass die Lamellen der ihr unbekannten zwei Pilze »nur minimal« Spuren von Rot zeigen. Denn zu ihren Eigenschaften gehört es, dass sie meist nur rötlich oder rosa-ocker schimmern. Und das auch erst im Alter, wenn sich das Sporenpulver gebildet hat. Im jungen und mittleren Stadium sind die Lamellen gelblich. Genau das zeichnet die sehr giftigen Riesenrötlinge aus, mit denen wir es hier zu tun haben. Bei dem Exemplar rechts sieht man ziemlich gut, dass die Lamellen ausgebuchtet sind, beinahe wie freistehend vom Stiel.

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Foto: Riesenrötlinge sind nicht, wie die Literatur häufig warnt, tödlich giftige, jedoch sehr giftige Pilze, die bei einem normal gesunden Menschen einige Tage lang massive Magen-Darm-Probleme hervorrufen. Ihr Gift ist eines der am schnellsten wirkenden im Pilzreich: meist ist der Teller noch nicht geleert, da ruft schon der erste Gang zur Toilette... Riesenrötlinge werden hiermit im Übrigen erstmals auf dieser Website vorgestellt.

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Es ist mal wieder ein Jahr der Ziegelroten Risspilze


Foto: Typisch für den Ziegelroten Risspilz oder Mairisspilz ist seine radial aufgerissene Huthaut, allerdings erst, nachdem sich die Hüte aufgespannt haben. Und, vor allem, seine ziegelrote Färbung. (3 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 26. Mai 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

Maipilze gibt es bei uns in der Regionon Kronau leider immer noch nicht. Stattdessen haben Suri und ich ihren giftigen Doppelgänger am Wegesrand eines Waldweges gesichtet: den Ziegelroten Risspilz (Mairisspilz).

Meiner Meinung nach unterscheidet dieser sich aber deutlich vom Maipilz. Wer allerdings Mairisspilze das erste Mal sucht, sollte auf der Hut sein!

Viele Grüße Michael und Suri«

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Foto: Hier sehen wir zwei Ziegelrote Risspilze, die einen Anfänger zu der Annahme verleiten könnten, es handle sich um die essbaren Maipilze. Besonders unter Buchen und Linden ist deshalb für Einsteiger, die das erste Mal auf der Suche nach Maipilzen sind, Vorsicht geboten! In den Giftnotrufzentralen Deutschlands gehen im Mai immer wieder Anrufe wegen Vergiftungen mit Mairisspilzen ein.

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Fotos: Gealterte Mairisspilze wirken infolge der Rotfärbing fast wie verrostend. Sie sind deutlich leichter zu erkennen als ihre jungen Artgenossen.


Renates tolle Funde nach langem Gang im Schönbuch

Ein Nest schönster Pfifferlinge, ein köstlicher Frauentäubling - und eine Waldohreulenfeder


Foto: Das findet man nicht allle Tage, erst recht nicht am 22. Mai: herrliche Pfifferlinge, ein nicht minder schöner Frauentäubling, ein kräftiger Flocki sowie eine seltene Waldohreulenfeder, zu erkennen am orangenen Farbeinschlag. (4 Fotos © Renate)

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Renate schreibt am 22. Mai 2020:

»Guten Tag, lieber Heinz-Wilhelm,

noch ganz erfüllt und glücklich, berichte ich kurz von meinem heutigen Gang in den Wäldern am Rande des Schönbuchs.

Es war ganz herrlich, nicht zu warm, und ich war schon etwa 5 1/2 Stunden mit leerem Korb unterwegs. Kurz vor Abschluss meines heutigen Waldganges, der immer wieder von den Rufen eines fernen Kuckucks begleitet wurde, habe ich dann doch noch einen Einkehrschwung in ein seit vielen Jahren geliebtes Waldstück mit Buchendominanz gemacht.

Für mich ist es immer noch unfassbar, was ich dort alles gefunden habe: einen Schusterpilz (zwei weitere waren bereits vertrocknet, leider), einen Frauentäubling und zur Krönung, am Schluss: ein ganzes Nest mit Pfifferlingen!


Foto: Renate fiel beinahe aus allen Wolken, als sie diese herrlichen Pfifferlinge unter einer Buche entdeckte. So früh im Jahr hat sie noch nie einen Pfifferling gefunden.


In der prallen Sonne unter einer Buche. Wo gibt es denn so etwas? Ich musste mir mehrmals die Augen reiben, um zu begreifen, auf was ich da gestoßen war. Und vor allen Dingen so vorzeitig! Zwar hatte ich in anderen Jahren schon mal Pfifferlinge zur Monatswende Mai/Juni gefunden, aber am 22. Mai?? Und es sind wirklich prächtige Kerlchen. Und ich muss noch hinzufügen, dass sie noch nicht zu sehen waren, als ich vor drei Tagen das letzte Mal dort war.

Das Ganze wurde noch vervollständigt durch die Feder einer Waldohreule, die ich seit Wochen, wenn ich dort bin, höre, aber noch nie gesehen habe. Die dortigen Buchen sind über 40 Meter hoch und stark belaubt, und irgendwo in diesem Blätterreich sitzt sie, die Frau Eule. Na, jedenfalls hat sie mir heute eine ihrer Federn geschenkt.

Herzliche Grüße von einer total glücklichen Renate«

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Foto: Und diesen prächtigen Frauentäubling, dessen Art zu den am besten schmeckenden Täublingen zählt, durfte sie auch mitnehmen.

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Foto: Und damit es auch an Menge in der Frühlingspilzpfanne nicht fehlte, bot sich der stramme Hexenröhrling noch zur Mitnahme an.

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Und der erste Pfifferling ist auch schon da - im Südschwarzwald


Benjamin schreibt am 21. Mai 2020:

»Hallo,

als ich heute in meinem angestammten Waldgebiet im Südlichen Schwarzwald mit meinem Border-Collie unterwegs war, staunte ich nicht schlecht, als ich den ersten Pfifferling (Foto rechts) dieses Jahres entdeckte.

Viele liebe Grüße Benjamin«

(Foto © Benjamin)

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