Pilz-Ticker-Thueringen
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens
Foto: So viele Märzschnecklinge hat Jürgen noch nie gefunden. Die Kälteliebhaber fühlen sich bei dem garstigen Spätwinterwetter in der Region Rudolstadt ausgesprochen wohl. (Foto © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 10. April 2021:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
die Nachtfröste und die vielen Schneeschauer der vergangenen Woche haben
den Märzschnecklingen oder Schneepilzen offenbar sehr gut getan.
So
zahlreich wie noch nie sowie auch an den unterschiedlichsten Stellen
habe ich die Kälte liebenden Pilze, die man unter Erd- und Moosbuckeln mehr erahnen muss, noch nie gefunden. Der Gaumenschmaus ist somit garantiert.
Beste Grüße aus Rudolstadt, Jürgen"
Foto: Osterfreuden bereiteten Jürgen diese Märzellerlinge, die er an deren Stammplatz bei Rudolstadt gefunden hat. (Foto © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 5. April 2021:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
der Osterhase ist ein gütiger Geselle. Pünktlich zum Osterfest hat doch
der Hase einige schöne Nester mit herrlichen Märzschnecklingen in den
Wäldern rund um Rudolstadt versteckt. Das Beste daran: Einige davon habe
ich auch gefunden.
Österliche Grüße sendet dir Jürgen aus Rudolstadt«
Foto: Spezialitäten vom Wild, alles selbst gemacht, gab es bei Heike nach der Inspektion der Böhmischen Verpeln. Die dürfen sich noch ein paar Tage in die Länge strecken. (5 Fotos © Heike)
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Heike schreibt am 4. April 2021:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
ja, hier bin ich mal wieder; es wird Zeit. Die Verpeln sind da. Dick strotzen sie hervor. Sie müssen sich nur noch strecken.
Bereits vor zwei Wochen sichteten wir die ersten,
allerkleinsten. Nun kommen sie in geballter Ladung, und das
möchte ich hier weitergeben.
Seitdem wir unsere Jägerprüfung bestanden haben, läuft unser Leben in rasanter Geschwindigkeit. Täglich gibt es Schlag auf Schlag Neues.
Das letzte Jagdjahr haben wir mehr als erfolgreich beendet. Wir konnten so viel Neues ausprobieren, auch an der Verwurstung von Wild. Vom Reh: Pfefferbeißer, Rehleberwurst, Rehschinken, Jerky; vom Schwarzwild: Schwarzwildschinken, Rippenspeck, Pancetta, Salami, Pfefferbeißer, Chorizo und so weiter. Es war so, so viel.
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2 Fotos: Die Böhmischen Verpeln dürfen noch ein paar Tage wachsen, um an Länge zu gewinnen.
Seit diesem Jahr haben wir unseren ersten Pirschbezirk. Das Verrückte daran ist, kaum zu glauben, es ist mein einst erstes entdecktes Morchelgebiet hoch oben im Ohmgebirge. Dort fand ich vor vielen Jahren die ersten riesigen Speisemorcheln.
Und das war Zufall. Wir mussten damals mit den Pferden quer durch den Wald ziehen, da die Wege durch Holzfällarbeiten versperrt waren. Wir wollten die Pferde auf die Sommerweide bringen. Almauftrieb sozusagen. Und beim Durchqueren sah ich die ersten fetten Speisemorcheln. Seitdem bin ich da oben immer mal wieder gewesen. Ich kenne das Gebiet aus dem FF. Das ist schon mal positiv.
Im Ohmgebirge ist richtig was los
Nun heißt es festzustellen, wo das Wild seine Einstände hat und wie es zieht. Es ist so verrückt. Und zu guter Letzt gibt es in vier Wochen unseren ersten Jagdhund, auf den wir lange gewartet haben. Ein Kleiner Münsterländer. Mehr geht einfach nicht. Alles fügt sich manchmal wie ein Puzzle zusammen.
Wenn mir damals jemand gesagt hätte: oben im Ohmgebirge werdet ihr eines Tages jagen gehen, den hätte ich für verrückt erklärt. Und wenn wir manchmal kaputt nach Hause kommen, gibt es einfach eine kalte Platte mit selbst hergestellter Wurst und Schinken und Speck vom Wild.
Da der Räucherofen oft läuft, wird nebenbei auch
Käse geräuchert und veredelt. Oben in unserem Pirschbezirk gibt es
auch sehr viel Giraffenholz und auch Holz, das vom Kleinsporigen
Grünspanbecherling befallen ist. Wunderschönes türkisfarbenes Holz. Es
ist spannend.
Anbei wie immer Bilder der Verpeln und vom Schmaus.
Herzliche Grüße und noch ein schönes Osterfest, lieber Heinz-Wilhelm, wünschen Dir und allen Lesern hier
Heike & Dieter«
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Foto: Erinnert an das Fellzeichnung einer Giraffe: Giraffenholz im Ohmgebirge. Das Myzel dieses Pilzes zersetzt Holz und bildet weißes Flecken und Flächen. Verschiedene Myzelarten, also Pilzarten, bewirken dies.
Foto: Der Kleinsporige Grünspanbecherling färbt das Holz spangrün, noch bevor seine Fruchtkörper erscheinen. Dieses lichtbeständige Holz war früher bei Kunst- und Möbeltischlern sehr begehrt.
Foto: Sie waren schwer zu finden unter dem Laub. Deshalb will Jürgen, der diese zwei Märzschnecklinge genau 365 Tage nach seinem Jahreserstfund 2020 entdeckte, einen kleinen Besen mit in den Wald nehmen, um das Laub vorsichtig wegzufegen... (Foto © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 26. März 2021:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
heute vor genau einem Jahr musste ich bei uns das erste Mal den Rasen mähen. Anschließend auf einer kleinen Waldrunde hatte ich dann die ersten Märzschnecklinge meines Lebens gefunen. Du schriebst damals wegen des nördlichen Fundortes von einer kleinen Sensation.
Nun exakt 365 Tage später und gefühlt drei Wochen vor der ersten Mahd - wir hatten nach einem viel zu kalten Februar auch im März in der Nacht Minusgrade und am Tag Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich - bin ich heute wegen des Jubiläums den gleichen Weg gegangen.
Und was soll ich sagen? Zwei
Märzschnecklinge hatten sich unter sehr viel Laub versteckt - und
dennoch finden lassen. Die Pilze müssen sich wirklich gerade
aus dem Waldboden geräkelt haben, denn beide sind fest, robust und
auch von stattlicher Größe. Kurz: Ein schiefergrauer Sonnenstrahl
in einer schweren Zeit. Beim nächsten Mal werde ich im Übrigen
einen kleinen Laubbesen mitnehmen, das könnte sich rentieren.
Beste Grüße aus Rudolstadt"
Jürgen schreibt am 23. Februar 2021 zu diesem Foto:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
hier der erste Gruß 2021 aus den Wäldern rund um Rudolstadt. Pünktlich nach
der Schneeschmelze und den eisigen Temperaturen - bis minus 21,5 Grad laut Wetterstation Rudolstadt - sind sie wieder da, die
Samtfußrüblinge. Wie man sieht, sogar in erstklassiger Qualität und
eindrucksvoller Größe.
Herzliche Grüße aus dem Saaletal, Jürgen«
(Foto © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 28. November 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
obwohl wir die ganze Woche Nachtfröste bis minus fünf Grad hatten
und auch am Tag die Temperaturen im Dauerschatten kaum die
Null-Grad-Grenze schafften, lässt das die Fichten- und
Lachsreizker buchstäblich kalt.
Auf den Fotos siehst Du das Ergebnis einer gerade mal halbstündigen,
dafür schweißtreibenden Kletterei an einem für mich neuen
Fichtenwaldsteilhang im Haseltal bei Rudolstadt.
Während die Pilze, die ungeschützt aus dem Nadelboden wachsen,
praktisch ausnahmslos irreparable Frostschäden besitzen, sind die
sich im satten dunkelgrünen und fußballgroßen Moosballen
versteckenden, wobei man wirklich nur kleine Zipfelchen der Hüte
sieht, fit und knackig.
Herzliche Grüße aus dem Saaletal
Jürgen«
(Foto © Jürgen)
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Monika schreibt am 13. November 2020:
»Guten Abend lieber Heinz-Wilhelm,
heute nach dem Mittagessen sind Bernd und ich in die Dittersdorfer Wälder gefahren, um zu schauen, was dort noch so an Pilzen wachsen würde. Die ganze Woche über war es kühl gewesen, morgens gab es überall Raureif, tagsüber war es teils sonnig.
Bernd meinte, die Pilzzeit sei nun vorüber, es würde nichts mehr geben; ich wollte ihm nur zur gerne das Gegenteil beweisen.
Okay, ich räume ein, wir müssen inzwischen natürlich mehr suchen, die schöne Zeit des reinen Abschneidens ist vorbei. Aber es gibt sie noch, die schönen Maronen; am hellen, warmen Waldrand warten sie immer noch auf uns im Gras (siehe das 2. Foto rechts), wie so oft im Herbst.
Gefunden haben wir auch noch einige Fichtenreizker und richtig viele Trompetenpfifferlinge, die sich ja um diese Zeit pudelwohl fühlen.
Die schönsten Pilze habe ich für ein Foto auf einen Teller gelegt (siehe 1. Bild rechts), gefunden haben wir noch viele mehr. Einige Maronen waren sehr madig, angeknabbert oder schon zu alt, die haben wir gleich im Wald gelassen. Es ist um diese Zeit wichtig, gleich im Wald eine Auslese zu treffen, man schleppt sonst zu viel Ausschuss nach Hause.
Vielleicht(?)
war das unser letzter Pilzgang für dieses Jahr. Eine Freundin sagte mir
heute, dass der Wetterbericht für nächste Woche die ersten
Schneeflocken für unsere Region angekündigt habe.
Die herrlichen Pilzberichte mit den
schönen Fotos werde ich mir weiterhin ansehen und mich über die
Pilzfunde der anderen Pilzesucher freuen. Dafür ein herzliches Dankeschön an Dich, lieber Heinz-Wilhelm.
Herzliche Grüße zum Wochenende aus dem Thüringer Vogtland von
Monika und Bernd«
(2 Fotos © Monika)
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Foto: Obwohl Heike und Dieter nicht die Welt an Pilzen fanden und finden, hat sie ein herrliches Gericht auf den Tisch gezaubert. Wir sehen Rehrücken mit Flammkuchen, der mit Quitten belegt ist - »und die leckeren gebratenen Pilze gab es einfach dazu«. (3 Fotos © Heike)
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Heike schreibt am 6. November 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
die Tage ging es immer mal wieder in den Wald, um nach Pilzen zu schauen. Ja, es gibt Stockschwämmchen, Schopftintlinge, wenige Semmelstoppelpilze, Violette Rötelritterlinge, Hallimasche , Anischampis und einiges mehr, aber nur ein Händchen voll Maronen. Auch viele wunderschöne Herbstrotfüße gibt es.
Leider kann man von zehn Pilzen gefühlte 9 stehen lassen. So schade. Der Goldschimmel war an fast jedem sichtbar.
So nahmen wir einige Pilze aus zwei verschiedenen Wäldern mit. Am Vormittag hatte ich bereits Rehrücken aus der Truhe genommen und ein paar Kilo Quitten hatte ich auch noch. Daraus wurde dann Rehrücken mit Flammkuchen, der mit Quitten belegt wurde - und die leckeren gebratenen Pilze gab es einfach dazu.
Herzliche Grüße aus dem Eichsfeld
von Heike & Dieter«
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Foto: Quietschgelb sind sie, die ausgestochenen Quittenscheiben, die hier für den Flammkuchen gebacken werden. Sie sind nicht nur lecker, sondern nebenbei auch Vitamin-C-Bomben.
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Foto: Hier zeigt Heike ihre Zutaten. Bei den Pilzen dominieren die Rötelritterlinge und die Semmelstoppelpilze. Ein herrliches kulinarisches Motiv, das dem Anspruch eines gehobenen Kochbuches standhielte.
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