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Kurzvisite mit fünf Steinpilzen im Obereichsfeld


Fünf Steinpilze; Foto Klaus 9.9.23

Klaus schreibt am 9. September 2023:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem ich mich von den wunderschönen Wiesenchampignons in Dänemark verabschiedet habe, musste ich heute erst mal wieder im Eichsfeld nach dem Pilzwachstum gucken.

Trotz großer Trockenheit haben die Steinpilze in der Nähe von Leinefelde in einem Buchenwald noch nicht aufgegeben. Vielleicht fangen sie auch gerade wieder an zu wachsen. Außerdem fand ich ein paar Goldlröhrlinge. Es war heute nur eine erste Kurzvisite bei den Pilzen. 

In den nächsten Tagen werde ich mir wieder mehr Zeit für den ein oder anderen Waldgang nehmen.

Viele Grüße vom Obereichsfeld sendet Klaus"

(Foto © Klaus)

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Hunderttausende Totentrompeten, davon 5,6 Kilo für den Dörrautomaten:

Heike: «Wer sowas noch nicht gesehen hat, kann es sich kaum vorstellen»


Teller voller Totentrompeten, insgesamt 5,6 Kilo! Foto © Heike 1.9.23
Totentrompetengewimmel; Foto Heike 1.9.23

Heike schreibt am 3. September 2023:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

eigentlich wollte ich mir gestern Abend Zeit nehmen, um von meinem jüngsten Fund von Totentrompeten im nördlichen Eichsfeld zu berichten, den Dieter und ich am Freitag gemacht haben. Doch es war zeitlich nicht möglich. Da saß ich nämlich schon auf dem Ansitz und habe ein Reh erlegt. Folglich gab es noch ordentlich zu tun, bis das Reh in der Wildkammer hing.

Am Freitag war ich mit Dieter in den Trompeten. Jeder hatte einen Leinenbeutel dabei. Wer so etwas noch nicht gesehen hat, was sich unseren Augen bot, der kann es sich kaum vorstellen.

Es stehen Hunderttausende von Totentrompeten. Da wir es nicht früher in den Wald geschafft haben, waren viele schon überständig. Das war aber gar nicht tragisch, wenn man sich die Massen vorstellt: Wir haben es zusammen in einer einzigen Stunde nicht geschafft, um sechs Rotbuchen herum abzuernten.

Nach einer Stunde waren unsere Beutel voll und die Rücken schmerzten schon ordentlich.
Es stehen so viele, dass man mit dem Lkw anrücken müsste, um sie alle abzutransportieren.  Ich kann es gar nicht beschreiben, es ist einfach nur ein Wahnsinn, was da im Kalk-Buchenwald los ist.

Nach dem Verlesen und Putzen der Trompeten standen volle 5,6 Kilo bereit zum Trocknen (1. Foto rechts). Inzwischen sind sie alle getrocknet, dazu mussten wir unseren Dörrautomaten dreimal voll beladen. Anbei wie immer einige Fotos.

Allen einen schönen Sonntag!

Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzfreunde!

Heike & Dieter"

(4 Fotos © Heike)

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Reigen von Totentrompeten; Foto Heike 1.9.23

Foto: Diese herrlichen Herbsttrompeten scheinen einen regelrechten Reigen zu tanzen. 


Totentrompeten aus der Nähe gesehen; Foto Heike 1.9.23

Foto: Hier sind sie etwas heller. Die Totentrompeten haben dieses Jahr in Heikes Revieren einen sagenhaften Massenauftritt. So etwas hat sie bisher noch nicht gesehen. 


Eskalation im Eichsfeld:

Alles voller Herbsttrompeten! Die Ernte ist hochgefährlich! Nachtschicht für Heikes Dörrautomaten! 


Totentrompeten aus der Nähe; Foto Heike 30.8.23

Foto: Totentrompeten in Nahaufnahme. Ihr botanischer Name Craterellus cornucopioides weist mit dem Artnamen, also dem zweiten lateinischen Wort, auf das augenscheinlichste Bestimmungsmerkmal hin: cornucopioides heißt füllhornförmig. (5 Fotos © Heike)

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Teller mit Berg von Herbsttrompeten; Foto Heike 30.8.23

Foto: Ein Großteller voller Herbsttrompeten, der sich beinahe über die gesamte Tischbreite erstreckt. So lässt sich ahnen, welche Menge hier zu sehen ist. 


Heike schreibt am 31. August 2023:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

es eskaliert mit dem Wuchs von Herbsttrompeten im Eichsfeld! Es ist der Wahnsinn!

Ich war gestern in einem grundsätzlich immer etwas feuchteren Waldgebiet, das von tief gelegenen Sumpflöchern durchzogen ist. Sie sind wie Krater im Wald, durchaus sehr groß. Graswuchs und Farne in diesen Kratern täuschen festen Boden vor, doch in Wirklichkeit dümpeln sie in Wasser von gefährlicher Tiefe. 

Ich weiß das, weil ich nämlich vor drei Jahren einmal hineingetappt bin und mit einem Schlag bis zur Hüfte weg war. Ich wollte damals zu einer Birke in der Mitte des Tümpels gelangen, die scheinbar auf festem Grund wuchs und an der ich einen Chaga vermutete. Um dieses Gebiet herum halte ich seitdem mehrere Meter Sicherheitsabstand. Auch unser Hund Anouk ist schon mal in ein solch gefährliches Sumpfloch geraten. 


Schönste Totentrompeten; Foto Heike 30.8.23

Foto: Und wieder ein Sträußchen. Überall im verrottenden Laub stehen die Totentrompeten. Ihren Namen haben sie von ihrer eigentlichen Erscheinungszeit im November um die Totengedenktage herum. 


Zurück zu den Totentrompeten. Ich betrat ein sehr, sehr dicht verwachsenes Gebiet von Buchenjungaufwuchs mit einzelnen sehr alten Buchen. Ich musste nur von Buche zu Buche gehen und konnte ernten, was das Zeug hielt. Auch schon ganz viele überständige und vollends Hingeraffte standen. Und immer wieder auch hier die Grauen Leistlinge dazwischen.

Was für ein Wahnsinn! Der Dörrautomat ist letzte Nacht durchgelaufen. Zwei Kilo habe ich nach dem Putzen und Verlesen auf der Waage gehabt. Es hat nicht alles in den Trockner gepasst. Ein paar Trompeten müssen an der Luft trocknen. Der Leinenbeutel war aber auch rappelvoll. Mit Korb kann ich da gar nicht rein, dafür ist es zu dicht verwachsen. Man bleibt immerzu hängen und dann leert sich der halbe Pilzkorb aus und man darf alles wieder einlesen. Da geh ich lieber gleich mit Leinenbeutel.

Herzlichste Grüße aus dem Eichsfeld an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzfreunde.

Heike und Dieter"


Gewimmel von Totentrompeten; Foto Heike 30.8.23

Foto: Welch ein Gewimmel der Totentrompeten! Überall, wo es dunkelgrau oder schwarz ist, stehen sie. Diese Pilze sind stark an Rotbuchen, seltener an Hainbuchen oder Eichen gebunden. Zum Fruktifizieren benötigen sie verrottendes Kleinzeugs dieser Bäume. Und, vor allem, mäßige bis gute basische Böden, vorzugsweise auf Kalk oder Kalksand. 


Totentrompeten an verrottendem Buchenholz; Foto Heike 30.8.23

Foto: Ja, das bereits stark verrottete Holz dieser Rotbuche ist genau das Richtigei für die Herbsttrompeten. Daran können sie sich schön auswachsen. Dieses Jahr haben wir Massenauftritte dieser Pilze. Auf einem einzigen Platz können sie zu Hunderten, ja Tausenden wachsen. Dann aber können sie jahrelang ausbleiben. 


Keiner wollte Heikes schöne Eichhasen haben - da blieben sie eben stehen


Ein schöner junger Eichhase; Foto © Heike 30.8.23

Foto: Ein prächtiger junger Eichhase, auch Ästiger Porling genannt. Ein guter, gesunder Speisepilz. Doch keiner in Heikes Bekanntenkreis wollte ihn haben. Sie schreibt, dass alle schon "satt von Pilzen" seien, da es dieses Jahr schon so viele gegeben habe. (3 Fotos © Heike)

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Heike schreibt am 30. August 2023:

"Lieber Heinz-Wilhelm ,

da bin ich schon wieder, heute aber nicht mit Herbsttrompeten.

Ich habe inzwischen mehrere Stellen in einem Wald kontrolliert. Es ist mein Lieblingswald, in dem ich Sommersteinpilze, Semmelstoppelpilze, Herbsttrompeten, Graue Leistlinge,  Hainbuchenröhrlinge und Eichhasen finde. Nicht gerade alltägliche Pilzarten. 

Die gefundenen Totentrompeten dort sind noch winzig klein. Sehr winzig. Ich hatte Mühe, sie zu entdecken. Leider schwirren um viele kleine Trompeten sehr viele kleine Fliegen herum. Putzigerweise sind genau diese winzigen Trompeten bereits "Matsch". 

Um zu einer weiteren Stelle mit Herbsttrompeten zu gelangen, komme ich an meiner Eichhasen-"Station" vorbei. Jawohl, drei Stück standen wieder. Es ist der dritte Schub dieses Jahr. Zwei waren von toller Qualität, einer zerfiel bereits.


Noch ein Eichhase; Foto Heike 30.8.23

Foto: Und noch ein schöner Eichhase, vielleicht ein, zwei Tage älter als der weiter oben im Bild. Auch dieser blieb mangels Interesse stehen. 


Kurzerhand fotografierte ich die Pilze und fragte per Handy in meinem Bekanntenkreis, ob jemand einen Eichhasen möchte. Nein, keiner wollte einen. Alle sind satt von Pilzen, so viele gab es schon dies Jahr. Also habe ich sie stehen gelassen. Es wird sie auch keiner holen. Ich bin seit über zehn Jahren alleinige Sammlerin in dem Wald. Es interessiert keinen, ob da begehrte Pilze wachsen, selbst wenn sie an den Wegrändern stehen.

Außerdem konnte ich gestern Massen an Semmelstoppelpilzen entdecken. Darunter mehrere größere Hexenringe. Die großen Hexenringe bekomme ich nicht auf ein Foto, deshalb hier nur ein kleiner Ring. Ich werde mir in ein paar Tagen ein paar kleine Semmelstoppel holen und süß-sauer einlegen.

Weiter gab es viele Täublinge, darunter sehr gute, und eine kleine Explosion der Ziegenlippen. Sommersteinpilze gab es auch, aber alle waren madig.

Heute oder morgen möchte ich in ein ganz spezielles sumpfiges Gebiet schauen, wo die Trompeten bereits sehr groß sind. Das wird spannend. 

Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzfreunde"


Ein kleiner Hexenring von Semmelstoppelpilzen; Foto Heike 30.8.23

Foto: Ein Minihexenring von Semmelstoppelpilzen. Heike will sich demnächst einen Schwung junger Exemplare holen, um sie süß-sauer in Essig einzulegen. Als festfleischige Pilze eignen sie sich dafür besonders. 


Heike inmitten eines Trompetenjahres, voller Begeisterung und Elan


Teller voller Totentrompeten; Foto Heike 27.8.23

Foto: Ein Teller voller Totentrompeten. Sie werden bei Heike alle getrocknet, bekommen ihren Einsatz, wenn sie Fonds und Jus zieht. Beide finden dann Verwendung an Wildgerichten. (5 Fotos © Heike)

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Heike schreibt am 28. August 2023:

Lieber Heinz-Wilhelm,

es gibt Grund zur Freude: Wir haben ein Trompetenjahr!

Vor zwei Wochen hatte ich ja die ersten Herbsttrompeten gefunden, noch winzig klein. Leider bin ich letzte Woche nicht losgekommen, um nachzuschauen, ob und wie sie gewachsen sind. Am Samstag nun war ich nach der Waldrunde mit den Hunden endlich los zur Inspektion.

Und ich durfte tief durchatmen: entgegen meiner Befürchtung waren sie nicht vertrocknet, so dass ich einiges ernten konnte. Ein paar Semmelstoppel und ein paar Steinpilze kamen noch dazu. Ein Jammer, dass so viele Steinpilzleichen herumstanden. 

Die Herbst- oder Totentrompeten quirlen jetzt überall hervor. Es ist mal wieder ein herrlicher Wahnsinn! Und zur Freude gab es am 25. August noch einmal 20 Liter Regen, das ist für unsere trockenheitsgeplagte Region einfach herrlich.


Herbsttrompeten und Semmelstoppel; Heike 27.8.23

Foto: Totentrompeten und Semmelstoppelpilze, Schwarz und Gelb. Eine Farbkombination, die man eingangs des Herbstes nicht selten im Pilzkorb oder wie hier auf dem Teller sieht. Beide sind erstklassige Speisepilze. 


An einer Stelle, die vor ca. acht Jahren "tiefgründig platt" geschoben wurde, lassen sich dieses Jahr wieder die ersten Herbsttrompeten sehen. Früher standen sie da in Scharen. Vollkommen aufgelöst fuhr ich nach Hause. Ich berichtete Dieter, wie gut es aussehen würde mit meinen geliebten Trompeten. Mein Plan: jetzt aber so zügig wie möglich alle möglichen Stellen - es sind viele! - ablaufen.

Totentrompeten im Wald; Heike 27.8.23

So war ich im Rahmen dieses Vorhabens bereits am Sonntag an einer Stelle und dachte nur: Halleluja! Dort waren sie bereits ausgewachsen, aber es kommen noch viele kleine nach. Dann dachte ich, mich trifft der Schlag: Graue Leistlinge wucherten in Massen. Immer wieder in Büscheln zwischen den Totentrompeten. Was für ein Wahnsinn! Ich habe noch nie so viele Graue Leistlinge auf einem Haufen gesehen! 250 Gramm habe ich mir erlaubt zu entnehmen.

So habe ich gestern 1,4 Kilo Herbsttrompeten und Graue Leistlinge insgesamt geerntet, die nun im Dörrautomaten trocknen. Die Menge passte prima in das Gerät hinein. Aber eines ist klar: das gibt nun ein paar anstrengende Tage. Alle Stellen ablaufen, das ist wirkliche Arbeit.

Und ich muss zeitnah raus, denn ein Waldstück zeigte mir, dass sie bereits voll erntereif sind, während sie in einem anderen noch ganz jung waren. Die unterschiedlichen Wachstumsstadien zwingen also zu dichten Kontrollgängen. Ich bin sehr gespannt, was mich in den nächsten Wochen erwartet.

Die Totentrompeten lassen sich nur am Standort attraktiv fotografieren. Zu Hause auf einem Teller ist es einfach nur ein dunkler Haufen. :) Aber jeder weiß es: der Geschmack dieser herrlichen Pilze! Ich freue mich jetzt schon, wenn es heißt, die unzähligen Rehknochen aus der Tiefkühltruhe zu entnehmen und einen herrlichen Fond und Jus zu ziehen, bei dem die Trompeten ihren Einsatz finden!


Totentrompeten und Graue Leistlinge; Foto Heike 27.8.23

Foto: Herbsttrompeten (hinten) und Graue Leistlinge (Mitte vorn) wachsen derzeit wild durcheinander. Heike hat noch nie so viele Graue Leistlinge auf so engem Raum gesehen. 


Dies mache ich gerne an Schlechtwettertagen. Meine Jus lasse ich meist zwei Tage und Nächte nach dem Rösten im Ofen, Abschöpfen usw. vor sich hin simmern. Es ist das schwarze Gold der Wildküche.

Ich freue mich auch auf den 1. September, das ist der Beginn der Jagdsaison. Ich hoffe auf ein Damkalb. Zur Pflicht gehören noch einige Stücke weibliches Rehwild. Und Schweine dürfen immer kommen. Aber die sind ja meist nur nachts möglich. Selten, dass eine Rotte in der Morgendämmerung unterwegs ist.

Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzsammler!

Heike und Dieter"


Totentrompeten im Laub; Heike 27.8.23

Foto: Hier sehen wir ausgewachsene Herbsttrompeten, für deren Ernte es genau die richtige Zeit war. An anderen Plätzen sind sie noch ganz jung. 


Die kurze Lebenszeit der Steinpilze bei der Hitze und Schwüle


Steinpilze und Raufüße; Foto Heike 18.8.23

Foto: Eine feine Präsentation untadeliger Sommersteinpilze und Hainbuchenraufußröhrlinge, zur Abwechslung einmal auf dem Kochfeld. Heike ist um keine Möglichkeit verlegen, um ihre Funde schön fürs Auge vorzuzeigen. (4 Fotos © Heike)

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Heike schreibt am 18. August 2023:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

Steinpilze und Hainbuchenröhrlinge gibt es im Moment scharenweise. Die Qualität wird wie erwartet bei dieser momentanen Waschküche schlechter. Die Pilze laufen ja fast von alleine weg. :) .

Vorgestern kam ein kleines Gewitter. Gestern aber blieb das versprochene Gewitter aus. Wie so oft gingen wir leer aus. Der Harz, die Kasseler Berge, die Rhön beeinflussen das vorhergesagte enorm. In Ostthüringen und Südthüringen herrschten dagegen Unwetter mit Verwüstungen. Das braucht man dann auch nicht und wünscht man auch keinem.


Zwei Hainbuchenraufüße; Foto Heike 18.8.23

Foto: Zwei Hainbuchenraufüße, hier von finsterer, dem Waldboden angepasster Erscheinung. Sie sind ausgezeichnete Speisepilze, schmecken aromatischer als Birkenpilze. 


Das schwül-heiße Wetter beschränkt ein Steinpilzleben auf zwei Tage

Derzeit ist das Kommen und Gehen eines Steinpilzes auf zwei Tage beschränkt. Er kommt, die Schnecken und Fliegen fallen darüber her, bevor man ihn entdeckt. Das Wetter sorgt zusätzlich dafür, dass er sehr, sehr schnell in sich zusammenfällt und aussieht, als stände er da schon eine Woche.

Sommersteinpilz Heike 18.8.23

Vorgestern habe ich noch einmal Steinpilze (siehe z. B. die 2 Fotos rechts) und Hainbuchenröhrlinge gesammelt. Gestern, noch am Abend, war ich an einer meiner Lieblingsstellen, an den alten Buchen. Wegen der Lichtverhältnisse gibt es keine Fotos davon: es war schon kurz vor spät. :)

Lieder musste ich feststellen, dass ich bereits am Dienstag hätte da sein müssen, was ich zeitlich aber nicht geschafft habe. Steinpilzleichen über Steinpilzleichen! Eine freudige Überraschung gab es dennoch: Der erste Flockenstielige Hexenröhrling ist dort seit meiner Begehung seit vielen vielen Jahren aufgetaucht. Leider war auch er bereits vermadet.

Ein Lob dem Semmelstoppel!

Die Semmelstoppel dagegen sind eine Freude. Sie stehen kräftig da und sind wie Pfifferlinge auch fast immer madenfrei. Ich lobe sie mir! Ein herrlicher, fester, kerniger, fleischiger, wohlschmeckender Pilz!

Aestivalis; Heike 18.8.23

Natürlich musste ich mir beim Anblick der vielen Pilzleichen die bange Frage stellen: Was wird wohl aus meinen kleinen Herbsttrompeten bei der Hitze? Im östlichen Niedersachsen, gar nicht so weit von uns, sind sie voll erntefähig, die Pilzsammler holen sie bereits körbeweise, wie ich erfahren habe. Die Glücklichen!

Anbei wie immer einige Fotos, lieber Heinz-Wilhelm.

Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und wie immer an alle Pilzsammler!

Heike & Dieter"




Wie Heike ihre Steinpilze in Essig einlegt und wie sehr sie sich um die herrlichen Herbsttrompeten sorgt



Heike schreibt am 15. August 2023:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

schweißtreibendes Wetter herrscht bei uns im nördlichen Eichsfeld auch, ohne sich zu bewegen. Ich hoffe, dass noch mal ein wenig Regen kommt für die Herbstrompeten. Für gestern und vorgestern war wieder mal etwas angesagt, aber leider gingen wir wie so oft leer aus. Es zog an uns vorüber.

Steinpilze in Essig; Foto Heike 15.8.23

Ich hoffe es so sehr für die Trompeten, die im Wachstum wesentlich langsamer sind als so manch anderer Pilz.

Am Sonntag kontrollierte ich auf der täglichen Hunderunde einige Hot Spots der Herbsttrompeten. Hier und da lassen sie sich zaghaft sehen, noch winzig klein. Man muss sich schon bücken, um sie überhaupt zu entdecken. Die hohen Temperaturen und die Trockenheit stehen ihrem Wachstum entgegen. Man kann gut sehen, wie winzig sie noch sind, wenn man die Bucheckern zum Vergleich nimmt.

Da es am Samstag noch einmal herrliche madenfreie Steinpilze gab, habe ich die schönsten und kleinsten eingelegt. Die anderen wurden fertig gemacht für den Tiefkühltruhe, einige habe ich getrocknet.

Ich habe sie in einem Essigsud mit etwas Salz einige Minuten gekocht. Dann auf ein Tuch gelegt, um sie für Stunden abtrocknen zu lassen. Frischen Paprika und Chili sowie Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Knoblauch aus dem Garten habe ich ebenfalls in dem Sud blanchiert.


Steinpilzhälften für Essigpilze; Foto Heike 15.8.23

Foto: Für Essigpilze kommen nur kleine, harte, tadellose Steinpilze bzw. Steinpilzhälften in Betracht. Nur allererste Qualität - wie hier - ist gefragt. 


Ebenfalls zum Abtrocknen mit auf das Tuch gelegt. Dann habe ich die trockenen Pilze mit dem Gemüse, Chili, Kräuter, Knoblauch, Gewürzen wie Lorbeer, Senfkörner, etwas Nelke und sizilianischem Olivenöl vermischt, in ein Glas gegeben und mit Olivenöl aufgefüllt. Der Deckel blieb noch fern, bis alle Luftblasen aus dem Glas verschwunden waren. Erst dann habe ich verschlossen.

Nun heißt es Geduld haben und einige Wochen abwarten.

Mal schauen, was uns das Wetter bringt, wann ich wieder in den Wald komme und was es dann so gibt. Da ja Waschküchenklima herrscht, dürften die meisten Pilze den Maden und Schnecken zum Fraß fallen.

Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzfreunde!

Heike und Dieter"

(2 Fotos © Heike)

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Herbsttrompeten Bucheckern Heike 15.8.23

Foto: Wie winzig die Herbsttrompeten noch sind, veranschaulichen als Maßstabshilfe die Fruchtbecher der Bucheckern, die links und oben von den Pilzen liegen. Wenn nicht bald Regen kommt, wird es eng für die kleinen Fruchtkörper. 


Lesenempfehlung:

Liebe Thüringer Pilzfreunde,

hiermit möchte ich Euch den Bericht von Pilzfreund Andreas über seinen großen Steinpilzfund am 13. August im thüringisch-bayerischen Grenzgebiet zwischen Willmars (Bayern) und Stedtlingen (Thüringen) ans Herz legen!


Pilzfreuden und Waldleiden für Monika und Bernd im Thüringer Vogtland


Sonntagsfund Monika 13.8.23
Samstagfund Monika 13.8.23

Monika schreibt am 13. August 2023:

"Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzesucher,

endlich können wir uns auch melden und unsere schönen Funde zeigen. 

Die Maronen, Rotfüßchen, Steinpilze und die kleinen Rotkappen, die auf dem 1. Foto zu sehen sind, haben wir am heutigen Sonntag gefunden.

Die Pilze auf meinem Gartentisch (2. Foto): Steinpilze, Rotkappen und wenige Maronen haben wir am Samstag in einem anderen Wald gesammelt. Auf diesem Bild ist auch ein Schwefelporling zu sehen. Wir haben ihn von der Weide geerntet, die weiter unten auf einem Bild zu sehen ist. Er saß oben und war ganz frisch gewachsen. 

Sehr viele schöne Steinpilze, Maronen und Rotfüße mussten wir im Wald lassen, da sie leider schon madig waren.

Der schöne alte Pilzwald wurde vom Harvester niedergemacht

Das Allerschlimmste aber war, dass unser Wald weg ist. Vom Harvester abgeholzt, womit wir das Leiden vieler anderer Pilzfreunde teilen. Die Wege sind zerfahren, alles ist liederlich verlassen. Ich war gestern ganz entsetzt, komme heute noch nicht darüber hinweg.

Viele vom Borkenkäfer heimgesuchte Fichten sind dürr und todkrank, so dass das Abholzen weitergeht. Hier bei uns gibt es fast nur reine Fichtenwälder, aber bald werden keine mehr stehen. Man erkennt schon jetzt die Landschaft nicht wieder. Auch unser Privatwald soll bald vom Harvester platt gemacht werden.

Das war mal das Neueste aus dem Thüringer Vogtland, teils Erfreuliches, teils sehr Betrübliches.

Ganz herzliche Sonntagsgrüße von Monika und Bernd"

(4 Fotos © Monika)

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Schwefelporling Monika 13.8.23
Birkenrotkappen Monika 13.8.23

2 Fotos: Die Weide mit Schwefelporlingen. Den oberen hat Monika, ganz frisch, mitgenommen und wie Schnitzel gebraten. Er habe "sehr gut geschmeckt". Rechts zwei Birkenrotkappen mit ihren typisch schwarzen Schüppchen. Die Birkenblätter im Vordergrund geben zusätzlichen Aufschluss bei der Bestimmung. 


Wir wollten doch gar keine Pilze sammeln


PIlzschale Klaus 13.8.23

Klaus schreibt am 13. August 2023:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

eigentlich wollten wir heute keine Pilze holen, denn die Vorräte sind bereits wieder gut aufgefüllt.

Also ging es einmal rund um den Birkunger Stausee. Doch der Anblick der schönen jungen Rotkappen und Safranschirmlinge (Foto rechts) ließ mich erweichen, und so war es dann doch gut, dass ich - ganz zufällig - ein Messer und auch einen kleinen Stoffbeutel dabei hatte. Der war dann auch schnell gefüllt.

Außerdem entdeckten wir an diesem Platz einen Dornigen Stachelbart, der natürlich in Ruhe weiterwachsen darf.

Viele Grüße vom Obereichsfeld sendet Klaus"

(Foto © Klaus)

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