Steinpilze trocknen ist für passionierte Pilzsammler fast ein Muss. Zum einen sind getrocknete Steinpilze ein erstklassiger Wintervorrat. Zum anderen sind sie Trockenpilze von herausragendem Rang.
Warum der Steinpilz ein richtiger Paradepilz als Trockenpilz ist? Weil er sein Aroma im getrockneten Zustand noch verstärkt. Deshalb soll an seinem Beispiel gezeigt werden, wie man fachmännisch Pilze trocknet.
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Foto links: Karl Berchtold, der auf über 65 Jahre Pilzpraxis zurückblicken kann, zeigt's: Diese Größe von Steinpilz eignet sich sehr gut zum Trocknen. Der Pilz ist jung, fest und trocken.
...gibt es beim bayerischen
Trockenpilzversand und Vitalpilz-Spezialisten Pilze Wohlrab
Seit Gründung 1985 im Familienbesitz
1. Mit dem Dörrgerät
2. An der Luft
3. Im Ofen
Die mit Abstand beste und professionellste Vorgehensweise. Die aktive Warmluftzirkulation liefert durchgehend gleiche Wärme. Außerdem wird für optimalen Abtransport der Feuchtigkeit gesorgt.
Pilze im Dörrgerät werden üblicherweise bei 50 Grad getrocknet. Je nach ihrem Feuchtigkeitszustand benötigt man für einen Trockengang zwischen 2 und 6 Stunden. Speziell Steinpilze kann man auf Rohkosttemperatur, d. h. auf knapp 40, maximal 41 Grad, trocknen. Dann dauert der Trockenvorgang natürlich länger.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die hitzeempfindlichen B-Vitamine und das Vitamin C, die sauerstoffempfindlichen Vitamine A, D und E sowie sämtliche Enzyme und Aromastoffe bleiben erhalten.
Dies bringt nicht nur herrlichen Knabber-Genuss für urgesunde getrocknete Steinpilz-Chips (siehe Tipp! weiter unten). Die Geschmacks- und Aromastoffe gehen bei späterem Gebrauch nahezu in vollem Umfang in die Soßen oder Suppen über.
Jeder halbwegs versierte Pilzsammler, der regelmäßig Pilze sucht, sollte ein Dörrgerät zur Hand haben. Die Investition lohnt sich! Der Handel bietet ausgereifte, leicht handhabbare Dörrgeräte an. Sie gewährleisten eine zuverlässige Konservierung mit anhaltend bestem Qualitätsergebnis.
Es gibt heute eine Fülle von Dörrautomaten zu kaufen, produziert von einer steigenden Anzahl von Herstellern. So ist eine Empfehlung für dieses oder jenes Gerät nur sehr schwer auszusprechen. Möge jeder entsprechend seines Geldbeutels, Platzkapazität und seiner Ansprüche an ein Gerät selbst entscheiden.
Steinpilze trocknen an der Luft ist nur bei heißem, möglichst trocken-heißem Wetter ratsam. Pilze, die man trocknen will, vorher nicht waschen! Sie werden in Stücke von bis zu 5mm Dicke geschnitten und entweder aufgefädelt, wobei kein Stück ein anderes zu berühren hat.
Oder sie werden auf einer Horde (Lattenrost), auf Gaze oder einem feineren Drahtgeflecht ausgebreitet, wobei ebenfalls jedes Stück vollkommen frei liegen muss.
Die Pilz-Literatur plädiert teils fürs Steinpilze trocknen in der prallen Sonne, teils fürs Trocknen im Schatten. Nach Gesprächen mit "alten Haudegen" bilanziere ich heute ganz klar:
Auf diese Weise werden die Enzyme, Geschmacks- und Aromaträger geschont, die die pralle Sommersonne verbrennen würde (s. oben das Kapitel "Steinpilze trocknen mit dem Dörrgerät". Die Stücke ein Mal am Tag wenden. Trocknet man sie auf Alu-Küchenfolie, so sollte man sie besser zwei Mal am Tag umdrehen.
Zur Nacht muss man Pilze, die draußen trocknen, reinholen. Sie könnten sonst wieder Feuchtigkeit ziehen, lederig werden und somit der Schimmel- und Fäulnisgefahr unterliegen. Schimmel kann sich nämlich auch bilden, nachdem die Pilze bereits trocken waren, jedoch erneut Feuchtigkeit gezogen haben.
Das Trocknen im Ofen sollte mit durchgehend 40, höchstens 50 Grad Celsius (niedrige Temperaturen) stattfinden. Die Tür oder Klappe muss dabei einen Spalt offen stehen. Dafür verwendet man einfach ein Stückchen Holz oder ähnliches. Ohne Umluft ist Steinpilze trocknen im Ofen kaum möglich.
An anderer Stelle habe ich beschrieben, wie Karl Berchtold seine Morcheln in Alu-Schälchen auf dem Zentralheizungskörper trocknet. Auch Steinpilze trocknen ist nach diesem Verfahren möglich. Jedoch nur, wenn die Pilzscheiben nicht dicker als drei, vier Millimeter sind.
Getrocknete Steinpilze sind bei vorschriftsmäßiger Lagerung einige Jahre haltbar. Behauptungen, sie hielten nur einige Monate oder lediglich bis zur nächsten Pilzsaison, sind aus der Luft gegriffen.
Foto rechts: Ein Schmuckglas mit Relief zum Aufbewahren seiner getrockneten Steinpilze zeigt Karl Berchtold aus Gauting. Eine Bekannte hatte es in Italien entdeckt. Als der Blickfang in Berchtolds Küche ist es auch Ausdruck der Freude, mit der man Steinpilze trocknen kann.
Sie sollten in gut verschließbaren Gläsern möglichst dunkel oder
mindestens dämmerig und auf jeden Fall trocken gelagert werden.
Behältnisse mit dunklem Glas sind einer guten Konservierung förderlich.
Ein leichter Grauschimmer, der sich im Laufe der Zeit ergeben könnte,
ist unbedenklich. Es sind auskristallisierte Mineralien.
Tipp!
Ein wirksames Mittel gegen Parasiten im Glas ist ein wenig Pfeffer:
eine Prise Pfeffer ins Glas geben, kräftig durchschütteln und einfach
stehen lassen. Das macht auch den ärgsten Feinden den Garaus.
Wie man getrocknete Pilze verwertet
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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