Pilzticker Thueringen 65
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens
Foto: Es war noch nie so leicht für Michel, schönste Pilze in die Körbe zu bekommen. Er musste nicht einmal in den Wald gehen, die Steinpilze standen gleich auf der Wiese in Hausnähe. Und die Kinder fanden sie beim Spielen.
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Michel schreibt am 27. Oktober 2019:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm und liebe Pilzfreunde,
wir haben eine tolle Woche hinter uns, es gibt bei uns im Thüringer Wald nahe Oberhof momentan so viele Pilze, dass es einfach nur noch der Wahnsinn ist!
Wir mussten keine Wege auf uns nehmen, sondern fanden die Pilze gleich auf den Wiesen in der Nähe von unserem Haus (1. Foto rechts, ich mit Tochter). Es gibt super viele Rotkappen und Birkenpilze. Natürlich noch Maronen, Fichtenreizker und einige Violette Rötelritterlinge.
Die letzten Gläser kochen gerade
Was nun die Steinpilze betrifft, so ist ihre Verbreitung schlicht der Hammer. Selbst beim Spielen hat meine Kleine Steinpilze gefunden (siehe das 2. Bild rechts)! Wir haben unsere Großeltern und alle Nachbarn reichlich mit Pilzen versorgt, weil sie selber keine mehr suchen können oder eingespannt sind. Unser Vorrat für den Winter ist mehr als gut und die letzten Gläser kochen gerade ein.
Damit will ich mich für dieses Jahr von einer tollen Saison verabschieden und wünsche allen noch viel Erfolg bei der Suche!
Vielen Dank für die tollen Berichte und nochmal ein Riesenlob für diese super Website!
Mit freundlichen Grüßen Michel«
(3 Fotos © Michel)
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Foto: Ein Teller mit Pilzen aus dem Kiefern-Birkenwald. Vor der verheerenden Trockenplage hatte Heike um diese Zeit körbeweise Steinpilze nach Hause gebracht.Die Wälder im Eichsfeld, vor allem die Fichtenbestände, sind vernichtet. (3 Fotos © Heike)
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Heike schreibt am 27. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
im Verlauf der Woche besuchten wir einige Wälder im Umkreis von 15 km Kilometern. Das Ergebnis war fatal: es ist nun fast alles abgeholzt, was noch vor einiger Zeit Fichtenwald oder Fichtenbestand war.
Der einst so schöne Stadtwald bei Leinefelde, wo wir die herrlichsten Maronen fanden, hat keine Fichten mehr. Vor drei Wochen standen sie noch. Gestern besuchten wir ein weiteres Fichtenstück, das oft schönste Steinpilze hervorgebracht hatte. Wir standen vor einer abgeholztem Kahlfläche.
Damit gibt es in meiner unmittelbaren Umgebung kaum noch Fichten. Stehen sie noch, so sind auch sie bereits tot. Das heißt, man braucht oder kann bei uns im Eichsfeld nicht mehr in die Fichten gehen.
Foto: Hat ab sofort großen Seltenheitswert im Eichsfeld: ein Steinpilz. Hunderte, ja tausende hatte Heike noch vor drei Jahren im Verlaufe des Pilzjahres mit ihrem Mann gefunden.
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So suchten wir am Wochenende gezwungenermaßen einen Kiefern-Birkenhang auf und wurden wie letzte Woche wieder etwas fündig. Einige Maronen, Steinpilze, Birkenpilze, eine Rotkappe, Kuhmäuler, Blutegerlinge usw. wanderten in den Korb.
Es gab Unmengen an Parasole, Safranschirmlingen, Flaschenbovisten sowie einige Beutelstäublinge. Fliegenpilze gab es in Mengen, einer schöner als andere. Ich wünschte, ich könnte meinen Korb wieder einmal nur mit Steinpilzen füllen. Aber das ist Geschichte. Im Moment sind wir glücklich, überhaupt etwas im Eichsfeld zu finden.
Zu viele Pilzsucher kenne ich, die hier fast nichts mehr
finden. Meine Erfahrung hilft uns wenigstens noch etwas. So werden wir
diese Pilze würdig verarbeiten und genießen.
Herzliche Grüße Heike & Dieter«
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Foto: Der Anblick der schönen großen Fliegenpilze ist nur ein kleiner Trost. Wie es weitergeht mit den zerstörten Wäldern im Eichsfeld, weiß im Moment keiner.
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Monika schreibt am 27. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
eigentlich wollten wir heute Nachmittag mit Enkel und Hund einen schönen Waldspaziergang machen. Die Wettervorschau kündigte dann jedoch Regen an, so dass wir gestern Abend noch umplanten.
Sehr zeitig, gleich nach dem Sonnenaufgang, fuhren wir, Bernd unser Enkel und ich, bei schönstem Sonnenschein in den Wald bei Dittersdorf. Das ist der Wald, wo man die Steinpilze mit der Motorsäge erntet...
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Wir waren um 8 Uhr nicht die ersten Pilzesucher.
Es stand bereits ein Auto am Waldrand, mehrere Pilzesucher rannten beinahe durch den Wald.
Das ist ein Fehler! Wenn man Pilze finden will, muss man stehenbleiben und in Ruhe schauen.
Auf diese Art finden wir seit Jahrzehnten unsere tollen Steinpilze und die wunderschönen, samtig trockenen Herbstmaronen.
Es ist doch einfach ein großes Glück für alle Pilzesucher, dass der Wald sie alle reich beschenkt.
Der Kleine wünscht sich Fotos mit Pilzen - für die Mama
So viele Röhrlinge wie in den vergangenen Wochen, da sind sich alle einig, gab es in
unserer Gegend noch nie. Ich bin immer wieder sprachlos, welche Mengen
schönster Pilze einfach so dastanden und auch noch dastehen.
Unser kleiner Pilzesucher liebt Steinpilze und findet auch immer welche. Er jubelt dann und
fragt: »Oma Moni, machst du ein Foto für Mami?« Auf dem Foto sieht man, wie er sich über seine gefundenen Steinpilze freut.
So waren wir über zwei Stunden unterwegs und konnten die schönsten Steinpilze und Maronen ernten.
Auf dem Heimweg fuhren wir in der Sonne, während in der Ferne dunkle Regenwolken aufzogen (2. Foto rechts). Unterwegs fielen die ersten Tropfen und seit Mittag regnet es richtig. Das ist gut so, die Natur braucht den Regen.
Zum 70. Geburtstag gab es sauer eingeweckte Pilze
Viele Pilze habe ich verschenkt, der Dörrautomat läuft, das
wird gewiss bestes Steinpilzpulver ergeben. Und die kleinen festen Steinpilze und
Maronen sind schon vorbereitet zum Einwecken.
Auf dem letzten Foto sind 5 Gläser sauer eingeweckte Pilze. Wir haben sie unlängst zu Bernds 70. Geburtstag probiert - einfach lecker!
Zum Mittagessen gab es heute in Butter gebratene Maronen in
Rahmsoße und dazu Pellkartoffeln, ein einfaches, aber sehr leckeres
Gericht.
Herzliche Sonntagsgrüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzesammler
von Monika und Bernd aus dem Thüringer Vogtland«
(3 Fotos © Monika)
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Klaus schreibt am 26. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
heute fand ich bei Leinefelde noch einmal sehr gute Maronen. Ein Safranschirmpilz verirrte sich auch noch in den Korb. Das Waldstück hier scheint aber auch weit und breit das einzige zu sein, in dem sich das Suchen in diesem Jahr etwas gelohnt hat. Steinpilze gab es dort allerdings auch nicht.
Jetzt ist der Hallimasch auch durch und es gibt noch massenhaft Falsche Pfifferlinge* und Kahle Kremplinge.
Noch schöne Pilzgänge für die Leser und Schreiber hier im Ticker!
Viele Grüße Klaus«
(Foto © Klaus)
* Giftig, jedoch in sehr geringer Menge essbar
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Monika schreibt am 25. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
nachdem ich erst heute mein Auto von der Hauptuntersuchung zurückbekam, fuhr ich mit Antje gleich wieder in den Wald. Zwei Stunden waren wir unterwegs.
Und es gab wirklich wieder Pilze ohne Ende.
Unfassbar, wir standen und staunten.
Die meisten Maronen waren schon zu groß und blieben stehen; in anderen Jahren wären wir froh gewesen, wenn wir solche gefunden hätten.
Wunderschöne
Steinpilze, alle Größen und nur ganz wenig madig, standen für uns einfach so da. Die Schönsten nahmen wir mit, die vielen Großen blieben stehen.
Außer Steinpilzen und Maronen gab es heute noch eine Rotkappe,
frisch gewachsene Fichtenreizker und Pfefferpilze. Alles andere ließen wir stehen.
Das Foto (rechts) zeigt die tollen Pilze von heute auf meinem Gartentisch.
Das war wieder einmal das Neueste aus dem Thüringer Vogtland, dem Pilzeland in der Nähe der Autobahn A 9.
Herzliche Grüße an alle Pilzesucher von Monika und Antje«
(Foto © Monika)
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Monika schreibt am 24. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Willhelm,
gestern waren Bernd und sein Sohn im Privatwald bei Dittersdorf, um abgestorbene Fichten zu fällen. Er hatte aber ein Verbot, Pilze mitzubringen, nachdem wir am Montag sehr viele gefunden hatten.
Wie das Foto rechts zeigt, hat er sich daran aber nicht gehalten. Jetzt sägt er die Steinpilze schon mit der Kettensäge. Wo soll das noch enden?
Unsere Pilze vom Montag sind auf dem 2. Foto rechts auf meinem Küchentisch zu sehen.
Es sind Steinpilze, Maronen, Rotkappen, Birkenpilze, Fichtenreizker,
Pfefferröhrlinge und Rotfußröhrlinge.
Pilzgeschenke an die Freunde
Viele haben wir wieder verschenkt, den Rest als Schnitzel gebraten, getrocknet und sauer eingeweckt.
Bei diesem Montagspilzgang habe ich zum ersten Mal auch Herbstlorcheln* gefunden. Es sind ja wunderschöne bizarre Gebilde. Sie standen auf einer Wiese unter einer
alten Eiche.
Heute nun wollte ich wissen, ob es im Wald hinter unserem Wohnort noch Pilze gibt.
Dort hatten wir in den vergangenen Wochen immer wieder schönste Funde gemacht. Nun, Pilze gibt es noch, aber es werden weniger - die Schwemme ist vorbei.
Die Steinpilze aber wachsen weiter, es gab alle Größen, wenn auch nicht mehr in der gehabten Menge. Alle waren aber ohne Maden.
Maronen gab es zwar riesige, sie waren aber größtenteils bereits verschimmelt. Wie überhaupt viele Pilze inzwischen riesengroß, alt, nass und verschimmelt sind. Eine wahre Freude bereiteten uns hingegen die kleinen festen Maronenmobbel im Hochwald, mit den dunklen samtigen Hüten und den dicken Stielen.
Freude über die Fotos anderer
Zwei Rotkappen, einen Birkenpilz und frisch gewachsene Pfefferpilze nahmen wir noch mit.
Die Kahlen Kremplinge sind dieses Jahr beinahe eine Plage, so viele gibt es. Die Fliegenpilze lassen dagegen deutlich nach, wir sahen nur noch wenige. Die Ausbeute von diesem Pilzgang zeigt das 3. Foto rechts.
Ich möchte wieder einmal mitteilen, dass ich mich immer sehr über die neuen schönen Berichte und
Fotos der anderen Pilzesucher freue. Dankeschön dafür, lieber Heinz-Wilhelm.
Ganz herzliche sonnige Grüße aus dem Thüringer Vogtland, dem Pilzeland, von Monika und Bernd«
(2 Fotos © Monika), (1 Foto © Norman)
* Die DGfM rät von ihrem Verzehr ab. Näheres hier, Tageseintrag vom 17. Nov. 2012
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Simone schreibt am 22. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
motiviert von den Berichten über Pilzfunde in meiner Region, ging ich
gestern auch mal wieder in der Nähe von Erfurt, bei Schellroda im
Willrodaer Forst, auf Pilzsuche. Oft wurde ich hier fündig, aber meist gibt es zum Beispiel in Richtung Stadtilm mehr zu finden.
Nach Überqueren einer Lichtung standen endlich Maronen vor mir. Ihnen folgten ein paar Steinpilze, Violette Rötelritterlinge, Parasolpilze, Safranschirmpilze, einige Rauchblättrige Schwefelköpfe und und hin und wieder Hallimasche, aber wenig. Immerhin, ein halber Pilzkorb kam zusammen.
Auf meinem Rückweg auf Wirtschaftswegen, die es hier reichlich gibt, fielen mir die vielen gefällten Bäume am Wegesrand auf. Bei näherer Betrachtung sah ich, dass sie alle Opfer des Borkenkäfers geworden waren. Ich erkannte dies an den Fraßgängen der Käfer. Ein Blick in den Wald zeigte mir, dass viele Fichten alles andere als gut und gesund aussahen.
Wie schade wäre es, sollte es hier irgendwann gar keine Fichten mehr geben!
Liebe Grüße aus Erfurt, Simone«
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