Pilzticker Thueringen 43:
Funde vom 19.08.2017 - 24.08.2017



Pilzticker Thueringen 43




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Mühsame Suche auf pilzarmem Terrain und auf Weiden mit weißen Pilzen


Foto: Besonders beachtenswert auf diesem Foto sind die vier Champignonriesen unten. Es sind Großsporige Champignons, gegen die die Maronenröhrlinge (rechts) Zwerge sind.

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Heike schreibt am 24. August 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

gestern war ich in den Hängen. Sie sind nahezu pilzfrei.

Lediglich am Waldrandgebiet gab es Weniges. Zum Beispiel zwei Edelreizker, zwei Würzige Tellerlinge, eine Handvoll Lila Lacktrichterlinge und eine kleine Handvoll Ministeinis sowie einen Egerling. Die zwei Reizker gab es gestern als Vorspeise vor dem Grillen im Ganzen gebraten und lediglich mit einer Prise Salz gewürzt.

Heute früh bin ich mal kurz in den Stadtwald. Ich fand ganz frische dicke Schnippelstellen von gestern, und zwar von Steinis und Maronen vor. Die komplette rechte Waldseite war abgesucht. Alles leer.  So bin ich auf die linke, weniger gute Seite noch mal gucken gegangen. Ja, die hat der Sammler verschmäht.

Ich fand noch einige prächtige madenfreie Maronen und ein paar kleine Steinis, ein paar Rotfüße und Ziegenlippen.  Es gab aber sehr viele Anischampis, hunderte . Sie werden von den Sammlern immer stehen gelassen. Ich nahm einige mit. Der Stadtwald ist weißgetupft . Es gab den Dünnfleischigen und den gewöhnlichen, einige Blutegerlinge und vier Schiefknollige mit Marzipangeruch.

Ich wollte sie alle meinen Vater geben. Aber weißt Du, was er sagte? »Ich kann keine Pilze mehr sehen.« Seine Tiefkühltruhe ist voll und frisch gebratene wollte er auch nicht. Dabei ist es erst August, die pilzstärksten Monate - September und Oktober - kommen erst noch. Also erhielt ein guter Freund 90% der Pilze, zehn blieben für mich.


Foto: Nur feinste, absolut madenfreie junge Maronen fanden den Weg in Heikes Schüssel. Sie sehen fantastisch aus!

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Heute erhielt ich einige Anfragen wegen Pilzwanderungen. Ja gerne sagte ich, aber in neutralen Gebieten. Nicht in meinen :)  Mal gucken. Am Nachmittag nach der Pferdeversorgung ging es noch mal kurz auf die Weide, auf Grund der Champis im Wald.

Ich war lange nicht mehr dort, da alle Bekannten versorgt waren mit Bovisten. Es gab einige Anischampis, einige Großsporige Champignons (Foto rechts, ein wahrer Riese) und ein paar Boviste. Einige nahm ich mit.

Unser Computeronkel hat heute Abend eine sagenhafte Schüssel geputzter und geschnippelter Pilze bekommen. Interessanterweise fand ich in einem Jungeichenwald dutzende Dünnschalige Kartoffelboviste. Mehr nicht.

In unseren Jungeichenwäldern, egal ob auf Kalk oder Buntsandtein, wächst nichts oder nur Minderwertiges oder das, was man nicht will. Zum Beispiel Stinkmorcheln und Breitblättrige Mürblinge. Einige gute Täublinge auf Kalk waren die Ausnahme. Keine Pfiffis, keine Eichhasen, keine Eichenrotkappen.

Auf Buntsandstein findet man gar nichts, hier ist - bis auf minderwertige Becherlinge - alles pilzfrei. Wenn man Glück hat, gibt es im Spätherbst an einem Reisighaufen vielleicht einige Violette Rötelritterlinge. Es muss was im Boden sein, was für Pilze absolut nicht in Frage kommt.

Allen Sammlern wünsche ich viel Freude beim Pilze sammeln am Wochenende!

Herzliche Grüße Heike«

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Foto: Das sind lupenreine Edelreizker, die orangefarbigen Grübchen am Stiel verraten es. Es sind die aromatischsten Reizker. Links Lila Lacktrichterlinge, in der Mitte Steinpilze und rechts zwei Würzige Tellerlinge. Pilzdelikatessen! (4 Fotos © Heike)

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Thüringer Vogtland: Das Strahlen der roten Kappen erfreut Monika hellauf


Monika schreibt am 22. August 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute Vormittag waren wir wieder einmal in meinen Pilzwäldern im Thüringer Vogtland. Ich war neugierig auf die Rotkappen.

Ein Glück, dass wir nachgeschaut haben! Gleich an meiner ersten Stelle, am Waldrand, habe ich sechs wunderschöne Rotkappen entdeckt. Wohl wegen der Trockenheit hatten sie etwas blasse Kappen. 

An meiner zweiten Stelle konnte ich sie schon vom Auto aus sehen, die strahlenden roten Mützen! Und es wurden immer mehr. Welch eine Freude!

Natürlich wollten wir auch wissen, wie es im Wald um die Pilze bestellt ist. Gut! Denn dort fanden wir schöne Maronen mit dunkelbraunen samtigen Hüten. Und sie waren kaum wurmig. Im Moos standen einige kleinere Steinpilze und Goldröhrlinge. So war unser Korb voll. Hinterher habe ich unseren Fund fein säuberlich auf einem Teller präsentiert (Foto rechts).

In unseren Wäldern hier ist es sehr trocken, es gibt nur wenige frische Pilze, man ist gefordert, sie wirklich richtig zu suchen. 

Gestern habe ich mich mit Pilzfreunden aus der Region Neustadt/Orla unterhalten, manche konnten nicht glauben, dass wir diesen Sommer schon so viele Pilze gefunden haben. Doch ich konnte es mit meinen Fotos zum Glück alles belegen. 

In den Neustädter Wäldern war und ist die Pilzernte nicht so erfolgreich und die Pfifferlinge vertrocknen zurzeit, wurde mir gesagt.

Am Wochenende schauen wir wieder nach Pilzen.

Bis dahin herzliche Grüße aus dem Thüringer Vogtland von Monika«

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Foto: Dies sind die blasshütigen Rotkappen, die Monika gleich eingangs des Waldes an ihrer bekannten Stelle fand. (2 Fotos © Monika)

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Wieder einmal massenhaft Herbsttrompeten für Heike


Foto: Wir sehen Herbst- oder Totentrompeten (oben), Semmelstoppelpilze (unten links), Graue Leistlinge (Mitte) sowie Pfifferlinge (rechts). Vor allem die Herbsttrompeten findet Heike in diesem Jahr einmal mehr in Massen.


Heike schreibt am 22. August 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

gestern Nachmittag sind wir in den Buchenmischwald, um nach den Herbsttrompeten und den Grauen Leistlingen zu sehen.

Herbsttrompeten gibt es reichlich. In jeder Ecke unter den alten Buchen  sprießen sie hervor. Die kleinen Büschel der Grauen Leistlinge lassen sich hingegen viel Zeit und wachsen auch wie der Gelbe Pfifferling sehr langsam. Aber die kleinen Büschel sind mittlerweile an vielen Plätzen zu sehen.

Nebenbei gab es einige Semmelstoppelpilze und wenige Pfifferlinge. Ebenfalls reichlich zu sehen waren die Herkuleskeulen.

Herzliche Grüße Heike«

Blau = ungenießbar


2 Fotos: Graue Leistlinge (links) und Herbst- oder Totentrompeten (rechts) werden nicht selten verwechselt. Hier sind die Leisten der Leistlinge (links) und die glatten Hutunterseiten der Trompeten gut zu sehen. (3 Fotos © Heike)

Nördliches Eichsfeld: Enkelchen wollte nur Pilze finden, keine Fruchtgummis


Foto: Die Fruchtgummis hatte Heike vorsorglich für ihren dreieinhalb Jahre alten Enkel eingesteckt. Doch nach 4,5 Kilometern Pilzwanderung waren sie alle noch da. Der Knirps wollte nur Pilze finden - und keine Lachgummis.


Heike schreibt am 19. August 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

in allen meinen Wäldern ist mometan eigentlich viel los. Es gibt sehr, sehr viele Arten von Speisepilzen, Ungenießbaren und Giftpilzen. Die Vielfalt nimmt täglich zu.

Im Moment dominieren die ganzen Arten der Wulstlinge quer durch das Beet. Die Perlpilze zu hunderten. Gefolgt von den Grauen Wulstlingen Und nun kommen richtig stark die Grünen und Gelben Knollenblätterpilze. Die Fliegenpilze werden auch immer mehr.

Die Schwefelköpfe sind auch alle da, jedenfalls die giftigen, denn am essbaren Rauchgrauen Schwefelkopf fehlt es. Die Lacktrichterlingsarten nehmen stetig zu. Die Röhrlinge hingegen sind im Moment bis auf die eine oder andere Rotkappe nur schwach vertreten. Steinpilze und Maronen halten sich sehr zurück. Ausnahme sind die Goldröhrlinge, die man zuhauf findet. Und endlich verziehen sich die Gallenröhrlinge.

Dagegen stehen Ockertäublinge* und Stinktäublinge in den Fichten massenhaft. Sowie diverse Milchlingsarten. Krause Glucken kommen auch, aber wesentlich schwächer als in trockeneren Jahren. Auffallend viel gibt es dieses Jahr die Strubbelköpfe*.


Foto: Dafür, dass die Röhrlinge derzeit in Heikes Wäldern eine Erholungspause einlegen, war dies ein prima Fund. Aufgrund der Feuchtigkeit machen sich die Krausen Glucken dieses Jahr rar. Sie wachsen viel besser in trockenen, wespenreichen Sommern. (3 Fotos © Heike)

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Alles in allem sind die Speisepilze, insbesondere die Perlpilze, Steinpilze und Maronen im Moment stark vermadet. Perlpilze stehen hier gerade zu Hunderten, leider immer zu 99,99 Prozent bis in die Hutspitze madig. So dauert es, ehe das Körbchen gefüllt ist.

Eine Runde absolvierten wir am Donnerstag im Stadtwald mit unserem Enkelkind. Ich nahm einige Tütchen Nimm 2 Fruchtgummis mit. Die hatte ich hinterher immer noch im Korb. Die 4,5 km schafft der Kleine mittlerweile spielend. Er ist ganz verrückt nach den Wildkameras und Hochsitzen. Und schon wird der Weg für den kleinen dreijährigen Schlumpf zum Kinderspiel. Heute gab  es eine Runde kurz in Richtung Fichten, jedoch nicht in die Hänge.

Herzliche Grüße Heike«

* Minderwertig

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Thüringer Vogtland: Ein unerwartet guter Fund beim kleinen Spaziergang im Wald


Foto: Mit solch einem guten Fund hatte Monika gar nicht gerechnet, als sie mit ihrem Lebensgefährten zu einem kleinen erholsamen Waldgang aufbrach. (2 Fotos © Monika)

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Monika schreibt am 19. August 2017:

»Hallo und guten Abend Heinz-Wilhelm,

heute Mittag waren wir mal wieder in unseren Pilzwäldern unterwegs. Ich wollte mit meinem Lebensgefährten nur mal ein bisschen schauen, ganz nach dem Motto: ´Hauptsache raus in die Natur.`

An meiner bekannten Stelle fanden wir heute 9 Rotkappen. Ich glaube, dieses Jahr ist ein Rotkappenjahr. An Maronen fanden wir gerade mal zwei Stück. Dafür aber einige schöne kleine wie auch größere Steinpilze (Foto rechts). Sie waren kaum wurmig. Auch frisch gewachsene Goldröhrlinge gab es im Gras.

Ich habe heute zum ersten Mal zwei Semmelstoppelpilze gefunden, muss aber gestehen, dass ich zu ängstlich war, sie zu verwenden. Stehen gelassen haben wir die frischen Gelben Täublinge* und schön aussehende Perlpilze.

Dass wir heute so schöne Pilze finden würden, hatte ich nicht für möglich gehalten. Die Hälfte unsere Fundes habe ich verschenkt und so zwei betagten Bekannten eine große Freude bereitet.

Momentan ist allerdings unser Wald durch den ständigen Wind sehr trocken. Ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt.

Herzliche Grüße aus dem Thüringer Vogtland, Monika«

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