Pilzticker RP 92:
Funde vom 10.10.2021



Pilzticker RP 92




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Günstige Vorzeichen bei Traben-Trarbach

»...dass es ab dem kommenden Wochenende so richtig losgeht mit den Steinpilzen«


Foto: Nach Wochen, in denen Jürgen und Beatrice vermadete Steinpilze ohne Ende gefunden hatten, sieht es jetzt sichtlich besser aus: die Steinpilze sind endlich von ansprechender Qualität, desgleichen die Maronenröhrlinge und Pfifferlinge. Doch ausgerechnet jetzt, da sich wohl alles zum Guten wendet, steht ihnen der Umzug bevor... (2 Fotos © Jürgen)

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Jürgen schreibt am 10. Oktober 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

mitten im Umzugsstress hat es mir heute keine Ruhe gelassen und ich musste unbedingt nach den Steinpilzen im Hochwald schauen. Übrigens ziehen wir nur ca. 30 Kilometer weiter, in Richtung Cochem/Zell. Damit geben wir unsere Pilzreviere bei Traben-Trarbach natürlich nicht auf und hoffen insgeheim, sogar noch weitere zu entdecken. 

Bei 3 Grad Celsius ging es also los, was nicht gerade motivierend war. Und es begann, wie es zuletzt geendet hatte, nämlich mit teils überständigen, teils vollkommen vermadeten Steinpilzen. 


Foto: Das ist doch endlich einmal ein großes Foto wert! Nach unersprießlichen Pilzgängen, bei denen sie hunderte hinfälliger Steinpilze rechts- und linksseitig der Mosel bei Traben-Trarbach gefunden hatten, ist endlich die ersehnte Topqualität da. Und Jürgen rechnet mit dem "Ausbruch" der Steinpilze zum kommenden Wochenende. 

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Wenige Maronen und Pfifferlinge machten uns dann Hoffnung. Und bald fanden wir an unseren Stammstellen tatsächlich madenfreie Steinpilze, junge und mittelalte Exemplare; einigen hatten allerdings die Schnecken bereits kräftig zugesetzt. 

Einen Teil der Pilze gibt es heute mit einem Entrecôte-Braten und Wildreis; der Rest wandert in den Dörrautomaten. 

Nun wage ich noch einen Ausblick. Ich bin, wie einige andere hier auch, der Meinung, dass es ab dem kommendem Wochenende so richtig losgeht mit den Steinpilzen - wahrscheinlich auch mit den Maronen. Und die Pfifferlinge halten ja auch immer noch fröhlich mit, und das seit vielen Wochen. 

Nur werden wir davon nicht viel haben, denn wie gesagt: unser Umzug steht an. Aber klammheimlich hoffen wir, dass sich die eine oder andere Stunde trotz der Beanspruchung finden lässt. 

Allen Sammlern viel Pilzglück!

Beatrice & Jürgen"

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Es bleibt spannend: Der vielfältige Pilzherbst hält an


Foto: Thomas hätte noch viel mehr Pilze mitnehmen können, sammelte aber, wie hier zu sehen, nur die qualitativ besten. Es war wieder eine sehr schöne, vielfältige Herbstmischung. (15 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 10. Oktober 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern waren wir noch einmal auf dem Campingplatz in Rülzheim, um letzte Arbeiten zum Saisonende zu tätigen. Anschließend ging es wieder über die Wiesen und in den Wald.

Nach längerer Abwesenheit sind sie nun auch wieder da, die Weißen Riesen auf Rülzheim's Wiesen.

Zuerst fiel mir ein Riesenbovist ins Auge, der aber leider schon etwas zu weich war und somit stehen bleiben durfte, um seine unzähligen Sporen zu verteilen. Dann entdeckten wir noch drei Schafchampignons, wovon der größte gute 20 Zentimeter im Durchmesser hatte. Obwohl auch die beiden großen Exemplare noch recht festfleischig waren, haben wir lediglich den kleinsten mitgenommen. Aber Vorsicht! Auch die Karbolchampignons wachsen derzeit wieder wie verrückt an den gleichen Standorten.

Wie bei den Champignons, durften auch von den Schopftintlingen nur die ganz jungen mit in den Korb. Die großen Exemplare blieben stehen. Und dass wir hier auf überwiegend kalkreichem Boden unterwegs waren, zeigen mitunter auch die schönen, aber ungenießbaren Spechttintlinge an.


Foto: Schafegerlinge haben einen seidigen, leicht flockig-feinschuppigen Hut.

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Foto: Die giftigen Karbolegerlinge mischen auch wieder mit. Sie wachsen gerne in Büscheln oder gesellig. 

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Foto: Ungenießbar, aber hübsch anzuschauen. Spechttintlinge sind Kalkanzeiger - und seltener als die anderen Tintlingsarten. 

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In den Wäldern bot sich dann aber ein sehr ähnliches Bild wie noch vor einer Woche. Semmelstoppel und Stoppelpilze ohne Ende! Und wie man auf dem Foto sieht, können auch die Rotgelben Stoppelpilze zum Teil enorme Ausmaße erreichen. Immer wieder zeigten sich sehr viele schöne junge Flaschenstäublinge, wovon ich wie Du, Heinz-Wilhelm, den ein oder anderen schon roh im Wald verspeise.

Gefreut haben wir uns auch über eine Handvoll Bereifter Pfifferlinge, über die wiederkehrenden Hainbuchenraufüße, wie auch über eine ordentliche Anzahl Edelreizker  und über die von mir hoch geschätzten Kupferroten Gelbfüße.

Des Weiteren wanderten einige Parasole, Violette und Rötliche Lacktrichterlinge, Goldröhrlinge, Rotfußröhrlinge, ein Brauner Filzröhrling, ein Kleiner Waldchampignon, ein Grüngefelderter Täubling, je zwei Papageientäublinge und Frauentäublinge, ein Wechselblauer EdelreizkerSaitenstielige Knoblauchschwindlinge zum Würzen wie auch ein erster Schwarzfaseriger Ritterling in das Körbchen. Da wir bis dahin schon genug gesammelt hatten, ließen wir etliche Elfenbeinschnecklinge (essbar) an Ort und Stelle stehen.


Foto: Die Rotgelben Stoppelpilze fielen nicht nur ihrer Farbe, sondern auch ihrer gehörigen Größe wegen auf. 

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Foto: Einen jungen, reinweißen Flaschenstäubling kann man unterwegs ruhig frisch verzehren.

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Foto: Über die Bereiften Pfifferlinge hat sich Thomas besonders gefreut. Oft wird man sie in diesem Jahr nicht mehr sehen.

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Foto: Die Edelreizker wachsen bei Kiefern und Föhren, wie an den langen Paarnadeln erkennbar ist. 

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Foto: Bei diesem Edelreizker sind die typischen Grübchen am Stiel gut erkennbar. 


Foto: Kupferrote Gelbfüße wachsen meist in kleinen Gruppen in Symbiose mit Kiefern. Hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit sind sie anspruchslos. Sie schmecken ähnlich wie Violette Rötelritterlinge leicht parfümiert. 

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Zwei Trompetenpfifferlinge nahm ich mal für einen direkten Vergleich mit dem Grüngelben Gallertkäppchen mit.

Zusätzlich habe ich noch eine Gegenüberstellung vom Frauentäubling (links) und dem Papageientäubling (rechts) fotografiert, da sich die beiden optisch sehr ähnlich sind und viele Papageientäublinge abgeschnitten auf dem Boden lagen, weil sie wegen ihrer spröden Lamellen wohl nicht erkannt wurden.

Wie vor knapp drei Wochen fanden wir auch heute wieder etliche tödliche Giftpilze wie Grüne Knollenblätterpilze, viele verschiedene Risspilze und erneut einige abgeschnittene Riesenrötlinge vor. Allerdings lagen diesmal die Köpfe der Rötlinge zum Glück noch da.

Sehr schön zum Ansehen, aber nichts für den Sammelkorb sind auch immer wieder die Violettseidigen Risspilze, deren Verzehr eine starke bis tödliche Muskarinvergiftung verursachen würde.

Wie man sieht, nimmt der Herbst immer mehr Fahrt auf und es bleibt weiterhin spannend.

Wir wünschen ein schönes Restwochenende!

Viele liebe Grüße, Thomas und Familie"

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Foto: Vergleich zwischen Grüngelbem Gallertkäppchen (links) und zwei Trompetenpfifferlingen (rechts).

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Foto: Der Frauentäubling (links) und der Papageitäubling (rechts) sind sich sehr ähnlich.

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Foto: Die Lamellen des Papageitäublings (rechts) sind spröder als die das Frauentäublings.

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Foto: Vor Rötlingen im Herbst ist äußerste Vorsicht geboten, vor allem vor dem großen, kräftigen Riesenrötling. Ein Warnzeichen sind die typischen rosarötlich schimmernden Lamellen. 

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Foto: Lustige Spitzhütchen, gefährliche Pilze! Die Lilaseidigen Risspilze sind sogar tödlich giftig. 

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