Pilzticker RP 67
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Rheinland-Pfalz
Margit und Oliver schreiben am 11. November 2020:
»Servus Heinz-Wilhelm,
noch einmal zog es uns in die Hunsrück-Wälder. Wir gönnen unserem Dörrgerät noch keine Winterpause.
Als
wir das letzte Mal dort waren, mussten wir, da eine Treibjagd stattfand, ja die Waldseite wechseln, wodurch sich der Anmarsch zu unseren Pilzplätzen verlängerte. Was uns aber letztlich mit schönen Funden entlohnt wurde. Deshalb entschieden wir uns auch diesmal für diese Zugangsstrecke.
So fanden wir erneut viele Edelmaronen mit schönen dicken knackigen Stielen, wie gemalt. Dazu unsere ersten Flockenstieligen Hexenröhrlinge zur Herbstzeit, aber nicht etwa, wie die anderen Röhrlingsarten, im Nadelwald, sondern im Laubwald.
Und genau dort, wo wir unlängst viele Espenrotkappen entdeckt hatten, standen nun schöne junge Perlpilze, wie bestellt für eine Mischpilzpfanne auf Schnitzeln. In einem Nadelwald mit einigen Kiefern fand ich sogar noch einen Kiefernsteinpilz. Auch die Fichtensteinpilze wachsen weiterhin, in dem letztgenannten Gebiet aber eher moderat.
2 Fotos: Dick bis feist sind die Stiele der Maronen, so dass es Oliver und Margit recht gefällt. Sie erheben sie damit in den Stand der Edelmaronen. Und beim Anblick des Motives rechts staunte Oliver: büschelig wachsende Lila Lacktrichterlinge hat er zum ersten Mal gefunden. Sie wachsen üblicherweise zwar in größeren Gesellschaften, dabei aber einzeln. Sie eignen sich ausgezeichnet als Essigpilze. (3 Fotos © Margit)
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Zu meiner Freude fanden wir auch noch viele Fichtenreizker und noch ein paar Violette Rötelritterlinge. In Margits Korb wanderten außerdem Rotfußröhrlinge und Parasole. Im Moment finden wir keine Birkenpilze und Butterpilze mehr, und auch die Kuhmäuler stellen so langsam auch ihr Wachstum ein.
Außer den schon genannten Perlpilzen wachsen im Fichtenwald noch die Lila
Lacktrichterlinge, zu meiner Freude in ganzen Büscheln, so habe ich
sie bislang noch gar nicht gesehen. Ich finde sie in der Regel zwar
gesellig, jedoch stets einzeln wachsend. Es ist immer wieder
interessant, die Pilze in einer veränderten Erscheinungsform
vorzufinden, einfach Klasse. Margit hat auch von dieser Tour wieder
gerne Fotos für den Pilz-Ticker-RP und das Archiv geknipst.
So wie es momentan ausschaut, melden wir uns das nächste Mal mit einem Bericht aus dem Soonwald. Es geht nicht an, dass die Freunde des Pilztickers noch nichts von dem Eldorado der Steinpilze in diesem Jahr gehört haben.
Alles Gute von Margit und Olli aus den Rheinhöhen vom Hunsrück«
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Foto: Seit Wochen findet Jürgen viele, viele Steinpilze, die in der Region Traben-Trarbach, am Flughafen Frankfurt-Hahn und im Hunsrück kein Ende zu nehmen scheinen. Jetzt kommen auch verstärkt die Maronen hinzu. Die Flockenstieligen Hexen halten mittlerweile schon seit dem Monat Mai durch. (3 Fotos © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 11. November 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
vergangenen Sonntag waren wir wieder am Flughafen Frankfurt-Hahn sowie in unserem lichten Buchenwald unweit von Traben-Trarbach.
Am Fulghafen fanden wir noch 3 sehr gute Steinpilze und einige Maronen, im Buchenwald sogar nochmals 15 kernige Steinpilze. An beiden Stellen standen auch jede Menge Pilzveteranen, die im Wald blieben.
Am Dienstag waren wir in einer verlängerten Mittagspause (Home Office macht's möglich) an 3 Stellen im Hunsrück-Hochwald. Hier fanden wir in zwei Stunden 25 Steinpilze und eine schöne Menge an Maronen, plus 2 Flockis.
Hervorzuheben ist für mich in diesem Herbst, dass alle Pilze - bis auf einzelne Ausnahmen - absolut madenfrei waren. Mit den Schnecken kann man sich die Pilze ja teilen, die haben ja auch Hunger.
Bis jetzt war es ein toller Pilzherbst!
Liebe Grüße Beatrice und Jürgen«
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2 Fotos: Egal ob im Laub oder im Moos, Jürgen kassiert sie alle, solange sie nur küchentauglich sind. Seit Wochen findet er Steinpilze über Steinpilze.
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Maria schreibt am 10./11. November 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
nachdem ich die letzten zwei Tage noch knapp bei Tageshelligkeit Feierabend hatte, zog es mich noch flink in den Wald.
Und zwar am Mittwoch in den Ransbacher Forst bei Ransbach-Baumbach, am Rand des Westerwaldes. Nach vielen Maronen fand ich doch tatsächlich noch einen sehr schönen Steinpilz (1. Foto rechts).
Bereits am Dienstag war ich bei Selters gewesen, wo ich am Waldrand in 20 Minuten zwei Steinpilze, eine Marone, Butterpilze, eine Ziegenlippe und zu meiner großen Überraschung noch zwei Rotkappen fand (2. Foto rechts). Daraus zauberte ich mir ein köstliches Omelette.
(2 Fotos © Maria)
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Margit und Oliver schreiben am 8. November 2020:
»Hurra, die Pilze sind noch da!
Erneut waren wir am Wochenende in den Pilzen. Wir nahmen uns vor, einmal einen Abstecher in den Soonwald zu machen.
Auf der Straße dorthin, über die höchste Erhebung von 658 Metern, sahen wir in jedem Waldweg mindestens ein Auto stehen. Die Fahrzeuge gehörten sicher in großer Mehrzahl Pilzsammlern. Sie waren teils aus der Landeshauptstadt Mainz, teils aus dem Nachbarland Hessen.
Ja, so ist das: Pilzsammler sind bereit, weite Wege auf sich zu nehmen, wenn sie in den Wäldern vor ihrer Haustür nichts finden. Abgesehen davon, dass Großstädter in der Regel ohnehin eine weitere Anreise haben. Es fehlte im Übrigen auch nicht an Sammlern, die die Straßenränder nach Pilzen absuchten.
Sehr viele Pilzsammler waren unterwegs
Wir schielten in ihre Körbe und sahen wenige Pilze, was für uns nichts anderes bedeutete als weiterzufahren. Das war wieder nichts mit meinen Lieblingswäldern, dachte ich, und so beschlossen wir gemeinsam, erneut unsere neu entdeckten Pilzgebiete im Hunsrück anzufahren. So lagen noch etliche Kilometer vor uns, aber mit uns fuhr die Hoffnung auf gute Pilzfunde.
Das Unternehmen ist allerdings auch mit erheblich mehr Laufen verbunden, aber dieses Opfer nehmen Margit und meine Wenigkeit gerne in Kauf, wenn wir der Hoffnung sind, dass unsere Körbe am Ende auch gut gefüllt sind.
In den beiden vergangenen Nächten war es zwar unter Null Grad kalt, aber gewissen Pilzarten macht das nicht allzu viel aus. Die Quecksilbersäule sollte nur nicht unter minus 2 Grad fallen. Klettern die Temperaturen dann tagsüber wieder über die 10 Grad, ist alles okay für die Pilze.
Noch nie fanden sie so knackige Edelmaronen
In unseren Wäldern angekommen, konnten wir auch schon bald wieder viele Maronen und Rotfußröhrlinge ernten, die oft nebeneinander wachsen. So viele knackige Edelmaronen wie in diesem trockenen Jahr 2020 habe ich noch in keinem Jahr zuvor gefunden. Dasselbe gilt auch für Violette Rötelritterlinge und Fichtenreizker, die wir immer noch recht häufig finden.
Weil wir zurzeit die meisten Pilze im Dörrautomaten trocknen, kam es uns sehr gelegen, dass wir überwiegend Maronenröhrlinge fanden, weil, worauf ich bereits hinwies, diese Pilze hervorragend zum Trocknen geeignet sind. So waren diese Funde wieder einmal optimal.
Hin und wieder entdeckten wir auch Fichtensteinpilze, die wir ebenfalls trocknen - wenn wir sie nicht noch am Abend sofort essen.
Den Parasolpilzen begegneten wir auch hin und wieder. Sie sind weniger geeignet für das Trockengerät, weil sie ziemlich streng riechen. Ich sage mal: nach eingetrockneten Seesternen.
Ein Ratschlag nach leidlicher Erfahrung: Keine Parasole trocknen!
In unserer Anfangszeit des Pilzedörrens hatten wir einmal Parasole mit Kiefernsteinpilzen getrocknet und beide gemeinsam in Blechdosen gelagert. Das Ergebnis war erschütternd, denn die stark riechenden Parasole kontaminierten die Steinpilze mit ihrem strengen Geruch und auch dem daraus resultierenden Geschmack, so dass wir diesen Vorrat leider komplett entsorgen mussten.
Die sehr erfreulich Bilanz unseres Pilzganges las sichso: wir hatten - wieder einmal - einen wunderbaren Wald- und Pilztag mit am Ende gut gefüllten Körben. Und wie so oft schon hat Margit auch diesmal wieder einige schöne Fotos für den Pilzticker RP abgelichtet.
Am Abend gab es aus Zeitgründen diesmal fertige Flammkuchen, belegt mit frischen Steinpilzen. Dazu genossen wir nach dem schönen Tag gemischten Salat und einen Federweißen von unserem Freund, dem Winzer Tom.
Alles Gute wünscht euch das Pilzsuchteam Olli und Margit vom Nahe-Land.
Und bleibt alle gesund!«
(3 Fotos © Margit)
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2 Fotos: Obwohl die Steinpilze langsam weniger werden, sind sie noch in erstaunlich gutem Zustand. Was erst recht für die Maronen (rechts) gilt, die klassische Pilze des Herbstes und Spätherbstes sind. Und für Margit und Oliver begehrte Trockenpilze.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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