Pilzticker RP 64
Funde vom 01.11.2020 - 02.11.2020



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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Rheinland-Pfalz





Wo auch immer sich die Steinpilze im Westerwald verstecken, die Insekten finden sie


Markus schreibt am 2. November 2020:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

ein klein wenig neidisch werde ich ja schon, wenn von der anderen Rheinseite (aus der Voreifel) so tolle Steinpilzfunde gemeldet werden. Im Westerwald scheint sich die Saison langsam, aber sicher, dem Ende zu nähern.

Ein Anzeichen dafür ist immer das Auftreten des Hallimasch in größerer Zahl. Aber so, wie in diesem Jahr, habe ich es mit diesem Holzverzehrer noch nicht erlebt. Er hat sich sehr schnell in den Bereichen mit abgestorbenen Fichten breit gemacht. Für Liebhaber dieses Pilzes geradezu ein Eldorado (2. Foto rechts).

Ich musste mich heute mit einer kleinen Mischung aus Steinpilzen, Birkenpilzen, Maronen und Rotfußröhrlingen, sowie einem Flocki zufrieden geben.

Leider war von den wenigen Steinpilzen auch etwa die Hälfte bereits total vermadet. So hat auch das Versteck eines dieser Vertreter unter einem Baumstamm nicht vor einem Insektenbesuch geschützt. Entsprechend viel Luft machte sich diesmal auf meinem Rückweg im Korb breit (1. Foto rechts).

Liebe Grüße Markus«

(3 Fotos © Markus E.)

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Foto: Diese zwei Steinpilze suchten vor Verzweiflung vor den Maden unter einem Baumstamm Sichtschutz. Es nützte nichts - auch zu ihnen kam der unerwünschte Besuch.

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Binger Stadtwald: Die Treibjagd zwang Benedict & Frau zu einem Ausweichmanöver, das ihnen herrliche Pilze bescherte


Foto: Dafür, dass Benedict und seine Frau einer Treibjagd ausweichen und ein anderes Revier aufsuchen mussten, haben sie einen tollen Pilzfund gemacht. Wir sehen etliche Maronen, Safranschirmlinge, Steinpilze, Trompetenpfifferlinge, Mehlräslinge und ganz unten links wohl drei Ziegenlippen (im Uhrzeigersinn).

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Benedict schreibt am 2. November 2020:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

wir waren gestern nach langer Zeit mal wieder in unserem bevorzugten Pilzrevier im Binger Stadtwald unterwegs. Leider kollidierte unser »Jagdausflug« zeitlich mit einer Treibjagd, so daß wir etwas entfernt an einem Wegesrand suchten.

Hatte es am Anfang eher nach einer Nur-Maronen-Veranstaltung ausgesehen, fand meine Frau dann erstmals Mehlräslinge. Diese sind offenbar verlässliche Zeigerpilze für Steinpilze. Denn es gesellten sich tatsächlich noch einige Exemplare des wohlschmeckendsten Speisepilzes hinzu.

Insgesamt ein ertragreicher Allerheiligen-Sonntag, wie die Fotos zeigen.

Viele Grüße Benedict«

(3 Fotos © Benedict)

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Nahe-Land und angrenzende Waldregionen:

Alle Neune: Ein Festival der vollen Pilzkörbe zu Zeiten einer späten, sagenhaften Steinpilzschwemme


Margit und Oliver schreiben am 2. November 2020:

»Servus Heinz Wilhelm,

egal von wo wir hören, ob Freunde aus Frankfurt, Bad Orb, Hennweiler bei Kirn: von überall kommen Telefonanrufe und Fotos von Steinpilzfunden. Steinpilze über Steinpilze! Was mag da bei Passion Pilze sammeln erst los sein?!

Man kann es nicht anders sagen: Das Pilzfieber ist ausgebrochen, die Geheimwaffe gegen Corona, das ist auch ganz einfach zu erklären, wir Pilzsucher sind immer an der frischen Luft, bei Wind und Wetter, da gibt es keinen Virus, für mich nur die Freudenschreie von Margit.

An der Lautstärke ihrer Schreie kann ich sogar aus der Ferne erkennen, was sie gefunden hat: Reizker & Co. laut, Rotkappen lauter und bei Steinpilzen rekordverdächtig laut.

Nun aber mal im Ernst: Hätte vor drei Wochen jemand gedacht, dass es noch einmal zu solch einer Pilzschwemme kommen würde? Was Margit und meine Wenigkeit im Moment finden und gefunden haben, ist wirklich viel.

Mooslandschaften wie im Märchen

Vor allen Dingen die prachtvollen Edelmaronen sind hervorzuheben. Sie sind teilweise so groß wie mittelgroße Steinpilze, einfach Klasse. Diese herrlichen Röhrlinge wachsen gerne in tiefen Mooshügeln, das heißt auf traumhaften hügeligen, moosbewachsenen, uralten Baumstümpfen, die, alle zusammengenommen, eine märchenhafte Waldlandschaft bilden.

Von diesen Baumstümpfen sieht man allerdings nichts mehr; was von ihnen übrig geblieben ist, wurde von regelrechten Moospaketen, die über Jahre Schicht für Schicht entstanden, völlig eingepackt; so entstanden diese herrlichen Waldlandschaften. Die Bäume wurden damals vermutlich noch von Hand gesägt, es war eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Es ist schwer vorstellbar, dass die heutigen Harvester solche Landschaften entstehen lassen. Zum Leid von uns Pilzsuchern.

Von den Birkenpilzen bitte nur die knackigen jungen

Auch die Fichtenreizker wachsen bei diesem Wetter zu Prachtexemplaren heran. Zu den Maronenröhrlingen gesellen sich oft auch Rotfußröhrlinge mit leuchtend gelben Röhren im jungen Alter. Wir sammeln auch gerne junge Rötelriterlinge und Frauentäublinge, die im Moment auch recht häufig zu finden sind.

Hin und wieder finden wir auch Birkenpilze, deren junge, knackige Exemplare sehr zu empfehlen sind. Wenn die Birkenpilze schon etwas älter sind, lassen wir sie immer stehen, weil sie nur den Steinpilzen im Korb den berechtigten Platz nehmen und von dieser schweren Pilzart gerne im Korb zerdrückt werden.

Wenn ich eine Schwadron Täublinge finde, die ich nicht direkt bestimmen kann, beiße ich ein Stückchen ab und zerkaue es. Falls es bitter schmeckt, spucke ich es wieder aus und Vertreter dieser Pilzart bleiben im Wald. Dass man nicht den ganzen Tag über im Wald pausenlos Täublingsstückchen einspeicheln sollte, dürfte wohl jedem klar sein.

Gezielt sammeln für den Dörrautomaten

In den Fichten- und Nadelwäldern finden wir, wie in anderen Bundesländern auch, Krause Glucken, allerdings nicht so häufig. Momentan macht das gar nichts, weil wir uns nur auf die Pilze konzentrieren, die wir im Dörrautomaten trocknen können. Wir trocknen am liebsten Maronenröhrlinge, weil sie das beste Aroma in einer Soße abgeben.

Wir fanden auch noch am ersten der vier letzten Pilzexkursionen reichlich Espenrotkappen; am letzten Tag fanden wir nicht mehr eine.

Insgesamt bescherten uns diese vier Waldgänge 9 volle Pilzkörbe. An einem Tag fanden wir innerhalb von etwa 20 Minuten 20 herrliche Fichtensteinpilze, und das auf einem kleinen Waldweg. Margit hat von ihnen an Ort und Stelle ein Foto gemacht; die 20 Pilze passten nicht mehr in unsere Körbe, die alle bereits überfüllt waren. Auch die Holzsteige war zu klein, wie das letzte der Fotos bezeugt.

Gegen Ende der Pilztouren fand ich noch einmal einen Giganten von Steinpilz, auf dem  vorletzten Bild neben dem roten Korb sieht man erst die Ausmaße dieses Goliaths. Der Korb ist etwa 40 cm lang, den Hutdurchmesser schätze ich auf 25- 30 cm. Auf die Waage habe ich ihn allerdings nicht gelegt, er könnte so etwa 800 Gramm gewogen haben.

So, das war es wieder vom Pilzsuchteam Nahe-Land.

Alles Gute, liebe Pilzfreunde! Und bleibt im Wald, dann bleibt ihr gesund!«

(5 Fotos © Margit)

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Bei Speyer: Ein Bronzeröhrling noch im November!


Foto: Einen erstklassigen Schwarzhütigen Steinpilz (Bronzeröhrling) noch im November zu finden, kommt nicht jeden Tag vor, zumal die Art an sich schon selten bis sehr selten ist. Dieses Prachtexemplar erinnert mit seinem Stiel stark an einen Hasen- oder Zimtröhrling, doch der schwarzgetönte Hut würde dem nicht »passen«. Das zweite Foto zeigt: er brachte 361 Gramm auf die Waage. (2 Fotos © Annette)

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Annette schreibt am 1. November 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

der Nieselregen konnte uns einmal mehr nicht von der Pilzsuche abhalten.

So fanden wir in der Rheinebene auf nur fünf Quadratmetern zunächst Maronenröhrlinge.
Das Staatsstück unserer kleinen Tour war natürlich der große Schwarzhütige Steinpilz (Boletus aereus), der sich gut getarnt im Laub versteckte.

Allen Pilzticker-Freunden wünschen wir schöne Wanderungen, viel Erfolg bei der Pilzjagd und nicht zuletzt Gesundheit.

Mit lieben Grüßen aus der Südpfalz

Stephan und Annette«

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Peter wechselte die Rhein-Seite - und fand herrliche Steinpilze


Foto: Diese sehr schönen Steinpilze hat Peter gefunden, nachdem er die Rheinseite gewechselt hat. Im Bienwald standen sie, nachdem er in der Region Karlsruhe nicht zuletzt der großen Konkurrenz wegen kaum etwas gefunden hatte. (Foto © Peter)

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Peter schreibt am 1. November 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

ich verfolge regelmäßig den Pilzticker und war die letzten Wochen immer mal wieder in den Wäldern rund um Karlsruhe unterwegs. Da es scheint, dass hier extrem viele Pilzsammler unterwegs sind, entschloss ich mich, über den Rhein ins deutsch-französische Grenzgebiet zu fahren, nämlich in den Bienwald entlang der Lauter.

Ich musste gar nicht lange suchen und fand Steinpilze in unterschiedlichen Altersstufen, alle von bester Qualität, von ein bisschen Schneckenfraß abgesehen.

Gefunden habe ich die Pilze an nur zwei Stellen, beide im Mischwald mit Buchen, Fichten, Kiefern und vereinzelten Birken und Eichen. Auch die Strategie, dem Fliegenpilz als Zeigerpilz zu folgen, hat sich bewährt und mit zum schönen Sammelergebnis beigetragen. Nach etwas mehr als einer Stunde war mein Beutel voll und ich konnte mich auf den Heimweg machen.

Einen Teil der Pilze gab es zum Abendessen, den anderen habe ich im Dörrautomaten getrocknet.

Mal sehen, wie ich die nächsten Tage noch zum Sammeln komme, für Berufstätige wie mich ist es unter der Woche schwierig, größere Touren zu unternehmen. Leider.

Ich wünsche allen Pilzbegeisterten weiterhin viel Erfolg. So wie ich es aufgrund der nachwachsenden Steinpilze einschätze, geht die (Stein-)Pilzsaison noch ein paar Tage weiter.

Viele Grüße Peter«

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