Pilzticker RP 26 (Rheinland-Pfalz 26):
Funde vom 06.12.2015 - 26.12.2015



Pilzticker RP 26




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Auf Vitalpilz-Jagd in den weiten Wäldern von Rheinland-Pfalz


Foto: Austernpilze im besten Zustand hat einmal mehr Oliver gefunden - bei einem seiner Waldläufe.

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Margit und Olli schreiben am 26. Dezember 2015:

​​»Hallo Heinz-Wilhelm,

am Heiligen Abend erntete ich noch Austernseitlinge an der Sautränke im Rücken des bewaldeten Lembergs. Das ist im Landkreis Bad Kreuznach. Ich hatte sie am Vortag beim Joggen entdeckt.

Am 1. Weihnachtstag fand ich, ebenfalls bei einem langen Dauerlauf, und zwar durch die Mischwälder der  Duchrother und Hallgartener Gemarkung, in der Nähe der Ruine Burg Montford an umgestürzten Birkenstämmen perlweiße Birkenporlinge. Damit habe ich wieder ein neues Gebiet mit diesen stets willkommenen Vitalpilzen entdeckt.

Am 2. Weihnachtstag gingen wir im Soonwald auf die Suche nach Winterpilzen. Alle gefundenen Austernpilze waren bereits überständig. Immerhin entdeckte Margit junge Judasohren, die ja viele chinesische Restaurants als "Chinamorcheln" im Gemüse haben.



Foto: Groß und fleischig sind sie, die herrlichen Austernseitlinge. Unsere Urgroßeltern erfreuten sich besonders an ihnen, denn zu ihrer Zeit gab es weder Kühlschränke noch Kühltruhen, in denen man frische Nahrung aufbewahren konnte. So waren sie glücklich, wenn die Natur ihnen zu Weihnachten und zur Jahreswende solch schöne Pilz bescherte. (2 Fotos © Margit/Olli Lindemannn)

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Zu unserer Freude fanden wir seit langem mal wieder einen jungen Chagapilz, der ja ebenfalls ein begehrter Heilpilz ist. Das schwarze Substrat an der Oberfläche ist die Quintessenz des Pilzes. Sie ist knackig, wenn man darauf herumkaut. Er schmeckt weder gut noch schlecht und überhaupt nicht nach Holz. Deshalb wage ich den Vergleich mit Mozzarella, der ja ebenfalls keinen Eigengeschmack hat.

Beim Übergang zum Holzstamm hin wird der Chaga oder Schiefe Schillerporling immer holziger und heller. Wir ließen diesen Exoten allerdings im Wald zurück. Die Russen nutzen diesen Pilz schon seit Jahrhunderten als Heilpilz, vor allen Dingen bei Magen- und Darmerkrankungen.

Jetzt im Winter köcheln Margit und ich uns wieder öfter den Vitalpilz Birkenporling in einem Topf und mischen beliebige Kräutertees dazu. Das machen wir prophylaktisch, was nach unserer Erfahrung dazu beiträgt, dass wir seltener erkranken.

Margit hat wieder schöne Fotos für den Pilzticker geknipst.

Alles Gute und viel Erfolg auf der Suche nach den begehrten Waldpilzen der Winterzeit wünschen allen Pilzfreunden und Lesern des Pilztickers

Margit und Olli aus den weiten Wäldern von Rheinland-Pfalz«

Pilz-Ticker-RP



Lemberg: »Die bläulichen Austernpilze zählen zu den besten Walddelikatessen«


Foto: Prächtige Austernseitlinge im allerbesten Verwertungszustand. Für Olli und Margit zählen diese Delikatessen mit zum Besten, was unsere Wälder an Speisepilzen zu bieten haben.


Margit und Olli schreiben am 19./22. Dezember 2015:

»Hallo Heinz Wilhelm,

heute, Dienstag Nachmittag, besuchte ich das Waldgebiet südlich vom Lemberg wieder nach umgestürzten, schon morschen Holzstämmen ab. Meiner Meinung nach sind sie die besten Wirte für Austernseitlinge (siehe u.a. Foto rechts).

An einem solchen Baumgreis entdeckte ich bald  mehrere Büschel bläulich schimmernder Austernpilze. In ihrem Zustand sind sie noch nicht zäh und schmecken am besten. Herumliegende zersetzte Holzstücke, an denen Sporen zu vermuten waren, verteilte ich an weitere umgestürzte Bäume. Ob das im kommenden Jahr Ernte gibt? Wenn das wirklich klappt, werde ich "Pilzbauer", und mein Anbaufeld dafür ist der Wald. Wäre das nicht einzigartig? Haha. Außer den Austernpilzen fanden sich leider nur giftige Pilze, wie der Grünblättrige Schwefelkopf.

Margit war leider nicht mit auf der Tour, doch dafür bekam ich dann zu Hause eine Pilzpfanne mit Austernseitlingen und Samtigen Pfifferlingen auf Reis serviert. Die Samtigen hatten wir im Verlaufe des Sommers oder Herbstes gefunden. Unser Vorrat an Pilzen ist immer reichlich, ob getrocknet, eingefroren oder eingelegt.





2 Fotos: Kurz vor Weihnachten können Margit und Olli nicht über Funde bester Speisepilze klagen. Austernpilze wie diese prächtigen Exemplare zählen zu ihren Lieblingspilzen. (Fotos © Margit (3) & Olli (1) Lindemannn)


Bereits am Samstag war ich mit Margit ebenfalls bei Lemberg unterwegs. Auch da konnten wir die herrlich duftenden bläulichen Austernseitlinge finden. Das ist gar nicht so schwer, denn wir merken uns das ganze Jahr über, wo sich alte oder abgesägte Laubholzstümpfe befinden und suchen sie ab, wenn die Zeit gekommen ist.

Der Austernseitling zählt zu unseren absoluten Lieblingspilzen. Es waren die Berichte im Pilzticker, die uns angeregt hatten, nach diesen Walddelikatessen zu suchen. Diese Pilze kann man bei uns nicht kaufen. Man ist also gezwungen, sie zu suchen - und zur Belohnung zu finden.

Man kann den Austernseitling übrigens ganz beruhigt roh essen , dann schmeckt man seine einzigartige mildwürzige Schärfe. Sie ist für mich unter den vielen Speisepilzen geschmacklich fast unschlagbar.

Alles Gute - und bis zum nächsten Mal! 

Es grüßen Dich und alle Pilzliebhaber der Olli und die Margit aus dem Nahe Land«​

Soonwald und Nahe-Wälder: Ollis mühselige Suche nach Austernpilzen


Foto: Erst nach Stunden fand Olli endlich die ersten Austernpilze. Viele waren es nicht. Aber sie waren jung und schimmerten blau; ein Gütesiegel.


Olli schreibt am 13. Dezember 2015:

»Sei gegrüßt, Heinz-Wilhelm!

Am heutigen Morgen hielt mich nichts mehr im warmen Haus und so fuhr ich auf den Kuhberg bei Bad Kreuznach um nach Winterpilzen zu suchen. Meine Fotografin Margit blieb diesmal zu Hause, denn sie hatte Besuch von einer guten Freundin.

Um im Moment Winterpilze zu finden, braucht man Ausdauer und Geduld. Erst nach einer Stunde fand ich herrliche Judasohren.

Da ich endlich einmal viel Zeit hatte, beschloss ich, in den etwa 35 Kilometer entfernten Soonwald zu fahren. Erst nach etwa zwei(!) Stunden beharrlicher Suche stieß ich auf ein paar Birkenporlinge, genau richtig für einen winterlichen Gesundheitstee. Die erhofften Austernseitlinge aber blieben in diesem sumpfigen Wald mit vielen umgestürzten Bäumen leider aus.


Foto: Hier wachsen Judasohren mit Warzigen Drüslingen um die Wette. Letztere sind, wie man sich fast denken kann, ungenießbar. (2 Fotos © Olli Lindemannn)


So wechselte ich abermals das Gebiet und fuhr in meine Heimatwälder bei Oberhausen an der Nahe. Unterwegs entdeckte ich aus dem Auto blickend noch zwei Büschel Gelbstielige Muschelseitlinge, die dieses Jahr mindestens genauso reichlich vorkommen wie die lecker schmeckenden Austernpilze.

Ich fand dann, und zwar in unseren angestammten Steinpilzgebieten, tatsächlich noch Austernpilze, die jedoch schon hinüber waren. Am Ende meiner Junggesellentour entdeckte ich dann doch noch ein bescheidenes Knäuel junger blauschimmernder Austernpilze. Es wachsen erstaunlich viele in diesem Jahr. 

Da ich sehr viele frisch umgefallene Bäume fand, die dem Austernseitling als Wirte dienen können, sehe ich mit Zuversicht dem Pilzjahr 2016 entgegen.

Viele Grüße, auch von Margit! Bis zum nächsten Mal, Olli«

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Soonwald: Die Austernpilze schlugen Margit und Olli dieses Mal ein Schnippchen


Foto: Nach einem Tag vergeblicher Suche hat Olli seine ersehnte Walddelikatesse doch noch gefunden. Die prächtigen Austernseitlinge wuchsen am fast schon zerfledderten Stumpf einer alten Pappel.

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Margit und Olli schreiben am 6. Dezember 2015:

»Viele Grüße von Margit und Olli aus den Winterpilzgebieten vom Lemberg an der Nahe und dem Soonwald.

Gestern, also am Samstag, fuhren wir mit großer Zuversicht, unsere geliebten Austernseitlinge zu finden, in den Soonwald. Meine Sorge war, ob die zwei Körbe ausreichen würden, nachdem wir unseren großen Fund von Austernpilzen im Rheingrafenwald von Bad Kreuznach gemacht hatten. Das Wetter für sie war bestens, nun galt es noch, den richtigen Zeitpunkt für die in diesem Jahr früher als sonst wachsenden Edelpilze zu erwischen.

Im Gebiet angekommen, suchten wir viele alte Rotbuchen, gerade noch stehend oder vor Altersschwäche bereits umgestürzt, nach der Walddelikatesse ab. 

So fanden wir mehr als zehn Nester Austernseitlinge, die, es war fast zu befürchten, leider schon hinüber waren. Wir mussten einsehen, dass wir den Höhepunkt ihres Wachstums verpasst hatten. An Bäumen, die letztes Jahr noch trugen, fanden wir nichts. Na ja, immerhin bekam Margit ersatzweise einen Birkenporling vor die Linse - und drückte, wie das Foto zeigt, eiskalt ab. Haha.


2 Fotos: Klettermaxe unter sich. Wir sehen Austernseitlinge (links) und einen kernigen Birkenporling (rechts). (2 Fotos © Olli Lindemann, 1 Foto © Margit Lindemann)

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Heute Nachmittag machte ich mich alleine auf den Weg und fuhr in die Wälder der Ausläufer des Lembergs bei Feil Bingert. Das ist ein Weinort in der Nähe von Bad Münster am Stein Ebernburg. Und endlich, an einem alten, schon zerfledderten Stumpf einer abgestorbenen Pappel, fand ich sie, leckere Austernpilze in Bestzustand. So verlief das Wochenende doch noch zufriedenstellend.

Nach unserem Eindruck war es in der letzten Zeit zu warm, weshalb die Austernpilze sehr früh erschienen und in der Wärme wohl auch schneller vergingen. Wenn es gefriert, wachsen sie langsamer, halten länger und so haben wir Pilzsammler mehr Zeit, sie einzusacken.

Jedes Jahr ist anders, es gibt immer neue Herausforderungen, auf die man sich als Pilzsammler einstellen muss.

Margit und ich wünschen Dir, Heinz-Wilhelm, und allen anderen Pilzfreunden noch schöne Funde und viel Freude dabei!

Liebe Grüße, Olli und Margit«

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