Pilzticker Hessen 99: Pilzfunde im
Bundesland Hessen vom 20.06.2019 - 23.06.2019



Pilzticker Hessen 99




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Main-Kinzig-Kreis: Die »Aktion Gießkanne« war ein voller Erfolg


Foto: Stefan schreibt zu diesem Bild: »Rechts oben sind die zwei Brozeröhrlinge, links daneben der in Pflege genommene Sommersteinpilz und daneben noch einer. Links außen der Pappelraufuß, unten links die bereiften Pfifferlinge, rechts daneben die Gemeinen Pfiffers.« (5 Fotos © Stefan)

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Stefan schreibt am 23. Juni 2019:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

nachdem ich mit meiner Frau unlängst zwei Steinpilze in Pflege genommen, sie gegossen und gut versteckt hatten, war es heute an der Zeit, einmal nach ihnen zu sehen.

Der Bronzeröhrling wurde vor den Schnecken gerettet und erwies sich sogar als ein Zwilling, der Sommersteinpilz, der vor zwei Tagen noch ein fingerkuppengroßes Knöpfchen war, ist zu perfekter Größe angewachsen. Unser Plan ist also erfreulicherweise voll aufgegangen.

Außerdem konnten wir auch wieder wunderschöne Bereifte Pfifferlinge und einen Pappelraufuß finden. Kurz vor dem Wechsel in einen anderen Wald war ich dann wieder froh, dass meine Frau dabei war, ich bin nämlich schnurstracks an einem weiteren Bronzeröhrling vorbeigelaufen.

Im zweiten Wald an unseren Plätzen angekommen, fanden wir weitere Pfifferlinge, diesmal waren es Gemeine, sowie einen wunderschön dastehenden Sommersteinpilz. Okay, auch ihn hat meine Frau entdeckt. Klassische Arbeitsteilung ist das bei uns, ich führe sie an die Plätze, sie findet die Pilze. ;-)

Die Pfifferlinge und die Steinis wird es heute Abend mit Kräutern und ein paar Lauchzwiebeln auf einen leckeren Flammkuchen mit Schmand geben.

Ganz liebe Grüße, Dani & Stefan«

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Foto: Die Echten Pfifferlinge standen beinahe in Reih' und Glied im Laub, flankiert von Gras und Moos.

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Foto: Und noch ein schöner Sommersteinpilz, diesmal im Wurzelbereich einer Hainbuche.






Ein Fest für den Gaumen:

Bronzeröhrlinge und Pfifferlinge zu Asche-Aged-Rumpsteak, selbstgemachtem Fladenbrot & mehr



Foto: Da hat Stefan mal wieder in der Küche gezaubert, ganz spontan. Bronzeröhrlinge und Pfifferlinge findet man nicht alle Tage, und auch ein Asche-Aged-Rumpsteak kauft man nicht jeden Tag. Schon wieder ein Gourmet-Hit aus Stefans exquisiter Pilzküche! (6 Fotos © Stefan)

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Stefan schreibt am 21. Juni 2019:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

meine Frau und Ich sind heute am frühen Morgen losgezogen, um zwei weitere Wälder zu inspizieren.

Ersterer ist ein Eichenwald bei Bad Orb, der zweite ein Buchen-Eichenmischwald in Gelnhausen.

Der Erste erwies sich als okay, aber dort fängt es mit den Perlpilzen, Grauen Wulstlingen und Narzissengelben Wulstlingen wohl gerade erst an.

Der zweite Wald sieht aus wie ein Schlachtfeld, so dass ich mich ernsthaft fragen muss, was man denn so unter Holzwirtschaft versteht. Ein katastrophales Zeugnis der Menschheit würde ich es nennen.

Von dem Gesehenen frustriert, sind wir wieder zurück zum Auto gelaufen und haben uns gefragt, wie wir den Tag nun wieder ins Positive umkehren können.

Ein perfekter Bronzeröhrling

Da ich an meinem Platz mit den Raufüßen immer einige zum Wachsen stehen lasse und beim letzten Gang auch die Stelle mit den Pfifferlingen nicht mehr gefunden hatte - ich hatte sie zu gut versteckt - , sind wir dorthin gefahren.

Und was sich uns dort bot, war mehr als nur ausgleichende Freude. Als erstes erblickte ich einen wunderschönen Bronzeröhrling (Foto rechts), der die Charakteristik dieser auch Schwarzhütiger Steinpilz genannten Art an Hut und Stiel vollendet wiedergibt, und was zugleich die Bestätigung war, dass ich mit meiner Vermutung die Tage richtig lag. Hinzu kamen noch ein kleiner angeknabberter und ein weiterer, noch klitzekleiner.

Wir haben sie erstmal abgedeckt, denn ich erinnerte mich daran, mich das letzte Mal geärgert zu haben, als ich den Kleinen mitgenommen hatte.

Pappelraufüße, wie gesät

Am Platz der Pappelraufüße bot sich uns gleich der nächste herrliche Anblick: sie standen da wie gesät. Ein paar mittelgroße kamen in den Pilzkorb, sieben weitere blieben zum Weiterwachsen an Ort und Stelle.

Auf dem Rückweg kam mir eine Idee: den größeren und den angeknabberten Bronzeröhrling würden wir mitnehmen, den kleineren aber mit meinen restlichen 0,5 Litern Wasser aus der Trinkflasche auch gleich noch gießen und gut verbergen.

Collage: Die Hauptzutaten zu Stefans neuestem Gourmet-Hit waren Bronzeröhrlinge und frische Pfifferlinge (oben links), rechts daneben das selbstgebackene Fladenbort mit Schwarzkümmel und Salzflocken, das Parmesan-Dressing mit frischen Gartenkräutern (unten links) sowie 2 Asche-Aged-Rumpsteaks vom Metzger seines Vertrauens.

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Während ich genau das unter begleitendem Spott meiner Frau tat, fand sie auf einmal die verschollenen Pfifferlinge wieder und noch einen weiteren kleinen Sommersteinpilz.
Die Pfiffers waren mittlerweile riesig und kamen in den Korb, der kleine Sommersteinpilz aber wurde ebenfalls versteckt.

Ein Fest für den Gaumen

Da mit den Steinpilzen vom Mittwoch und den Pfifferlingen von gestern bereits ein leckerer Salat für heute geplant war, war die heutige Ausbeute eine spontane und gelungene Krönung.

So gab es die Bronzeröhrlinge und Pfifferlinge zu Lollo Rosso und Rucola Salat, mit Tranchen vom Filet und Asche-Aged-Rumpsteak.

Dazu ein selbstgemachtes Parmesan-Dressing mit frischem Oregano und Zitronenthymian aus dem Garten. Zutaten waren weiterhin Paprika, Tomaten, geröstete Pinienkerne, ein paar meiner im März eingelegten Bärlauchknospen.

Selbstgebackenes Fladenbrot mit Schwarzkümmel und Salzflocken perfektionierte dieses wirkliche Fest für den Gaumen.

Beste Grüße Dani & Stefan«

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Sehr lesenswert!

Verheißungsvolle Esskastanienwälder, Steinpilzfriedhöfe und verräterische Wölbungen im Laub


Foto: Stefan legt bei seiner Pilzsuche großen Wert auf Qualität. Alte Pilze lässt er, und sollten sie noch so verlockend dastehen, grundsätzlich unangetastet. So sehen wir hier zwei Sommersteinpilze, sechs Flockenstielige Hexen und eine gute Handvoll Pfifferlinge in ausnahmslos vorzüglichem Zustand. (3 Fotos © Stefan)

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Stefan schreibt am 20. Juni 2019:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

wie sagt man so schön: »Der frühe Pilzgänger findet die neuen Plätze«.

Unter diesem Motto habe ich mich heute in zwei mir unbekannte Wälder aufgemacht, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Um 9 Uhr morgens ging es los in einen Wald, der von Eichen und Edelkastanien* dominiert wird. Ins Auge gefasst hatte ich ihn erstmals im vergangenem Herbst, als mich Fabiano dorthin zum Kastaniensammeln mitnahm.

Der Wald sah recht vielversprechend aus, der Boden war ziemlich feucht, aber außer Perlpilzen ist derzeit nichts zu holen. Das muss aber für die nächsten Wochen und Monate nichts bedeuten. 

Anschließend bin ich in einen Mischwald mit Buchen und Eichen gegangen. Dort habe ich Flockenstielige Hexenröhrlinge, der schönste auf dem Foto (rechts), Sommersteinpilze und Pfifferlinge gefunden. Die Röhrlinge habe ich diesmal zum Trocknen in Scheiben geschnitten (2. Foto rechts).

Fast nur Bereifte Pfifferlinge

Daraus ziehe ich den Schluss, dass es im ersten Wald vermutlich erst losgeht, denn mit den Perlpilzen begann es vor ein paar Wochen auch in meinem Hauswald.

Zweitens fiel mir auf, dass ich dieses Jahr bis dato fast ausschließlich Bereifte Pfifferlinge gefunden habe.

Und drittens muss ich leider bilanzieren, dass ich in den Buchenmischwäldern sowohl gestern als auch heute für die Steinpilze eine gute Woche zu spät kam. So viele überständige Steinpilze habe ich an zwei aufeinander folgendenTagen noch nie gesehen.

Es liegt sehr viel Laub in unseren Wäldern, was gut ist, denn so erblickt nicht gleich jeder im Vorbeigehen die Pilze. Andererseits erfordert der Laubteppich auch einen geschulten Blick für die unauffälligen, verräterischen Wölbungen, unter denen sich Pilze verbergen können.

Verräterische Wölbungen

Das ist ein ungemein spannendes Katz- und Mausspiel, jetzt, wo die Steinpilze immer tiefer auch im Wald und nicht nur am Wegesrand wachsen.

Insgesamt war ich heute 7 Std. unterwegs. Und morgen möchte ich noch zwei weitere aussichtsreiche Wälder in Augenschein nehmen, bevor die angekündigte heiße »Saharawoche« startet und vermutlich erstmal für einen Stopp in meinen bekannten Wäldern sorgen wird. Es ist nämlich jetzt schon wieder ziemlich trocken.

Eine Anmerkung noch zum guten Schluss: Ich habe etliche alte Flockenstielige Hexen stehen gelassen. Ich kann mich mit den zu großen, schon sichtlich gealterten oder gar überalterten Pilzen generell nicht anfreunden. Bevor ich sie müßig zerschnipple und das Meiste dann doch in die Tonne wandert, sollen sie lieber im Wald verbleiben und ihren Zweck erfüllen**.

Ganz liebe Grüße, Stefan«

* Edelkastanienterritorien sind uns hoch willkommene Pilzgründe. Wir finden in ihnen sehr seltene Röhrlingsarten wie Blauende Königsröhrlinge, Schwarzhütige Steinpilze (= Bronzeröhrling), aber auch Sommersteinpilze.

** SEHR lobenswert! Nicht wenige der an diese Website gesandten Fotos zeigen Pilze in einem Alter, die definitiv nicht mehr in einen Pilzkorb geschweige denn in die Küche gehören. Einfache, wichtige Grundregel:

  • Lege nur Pilze in deinen Korb, für die du auf dem Markt Geld ausgeben würdest 

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