Pilzticker Hessen 113: Pilzfunde in
Hessen vom 24.10.2019 - 27.10.2019



Pilzticker Hessen 113




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Eberstadt: Tobias kann es kaum glauben, was da noch für wunderbare knackig-junge Steinpilze wachsen


Tobias schreibt am 27. Oktober 2019:

»Einen schönen guten Abend Heinz-Wilhelm,

ich war heute erneut mit Matthias in den Wäldern rund um Eberstadt. Und wieder haben wir binnen kurzer Zeit ausgezeichnete Beute gemacht, vor allem von besten Steinpilzen (Foto rechts). Wobei wir dieses Mal das Glück hatten, vor der reichlich erschienenen Konkurrenz an den Plätzen gewesen zu sein.

Sogar einen Kiefernsteinpilz konnten wir noch finden; vor Aufregung haben wir doch wirklich vergessen, ihn zu fotografieren.

Noch kurz zu dem Sommersteinpilz, den ich letztes Mal entdeckt hatte: ich habe bei uns noch nie Sommersteinpilze gefunden, es war das erste Mal in 30 Jahren. Nicht nur ich, auch andere fanden das merkwürdig.

Aber es ist halt so, dass die Natur wirklich verrückt spielt, besonders in diesem Jahr. Ich sehe Ende Oktober noch etliche blühende Pflanzen, auch Raupen und Schmetterlinge, werde noch von Wespen angegriffen. So etwas habe ich zu dieser späten Zeit noch nie erlebt. Andere bestätigen mir diese seltsamen Vorkommnisse.

Viele Grüße, Matthias und Tobi aus Eberstadt«

(3 Fotos © Tobias)

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Foto: Sechs junge stramme Steinpilze auf einen Blick - das hat Tobias so spät im Oktober noch nicht erlebt. Sie machen es wie die angriffslustigen Wespen: sie sind einfach noch da.

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Alzenau: Der letzte große Gang endete für Stefan und Fabiano mit Prachtkörben voller Pilze


Stefan schreibt am 26. Oktober 2019:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

ein fabelhafter Waldgang zusammen mit Fabiano ist zu Ende - und damit auch die großen Pilztouren für diese Saison. Wenn das Wetter nicht nochmal ein großes Pilzaufkommen herbeiführt, werde ich mich ab jetzt meinen Stammplätzen widmen und dann so langsam zum Ende kommen.

Unsere heutige Tour war ursprünglich für morgen geplant, wir haben es aber glücklicherweise kurzerhand umgeschmissen. So sind wir heute bei herrlichstem Sonnenschein nochmal nach Alzenau gefahren und durch die herbstlichen Laubwälder gestreift.

Das Pilzaufkommen und die Farbenpracht waren eine wahre Wonne. Neben massig knackigen Steinpilzen haben wir ganz sicher nochmal das Doppelte an Steinpilzfriedhöfen gefunden. Hinzu kamen sehr viele knackige und farbenfrohe Hexenröhrlinge, wunderschöne Maronen und auch Eichenrotkappen. Bei letzteren leider auch einen Friedhof mit gut zehn völlig überständigen. Das war schade.

Zum Abschluss haben wir uns vor herbstlicher Waldkulisse gegenseitig fotografiert - mit den gleichen Körben (2 Fotos rechts). Das erste Bild zeigt Fabiano, das zweite mich. Auf dem Foto darunter sichert Fabiano nach einem Hechtsprung ins Geäst einen Steinpilz.

Die Lager sind nun bestens gefüllt, die Beine schwer, aber die Gemütslage ist mit sehr zufrieden bestens beschrieben. ;-)

Liebste Grüße, Stefan und Fabiano«

(6 Fotos © Stefan), (1 Foto © Fabiano)

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4 Fotos: Der Herbstwald zeigte sich von seiner schönsten Seite, mit dicken Laubteppichen und großen Steinpilzen. Für leuchtende Farben sorgten aber vor allem bildschöne Hexenröhrlinge (unten).

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Tobias gibt guten Gewissens und zur Freude interessierter Begleiter fünf seiner Steinpilzplätze preis


Foto: Doch, das sieht stark nach einem Sommersteinpilz aus. Es ist, gerade in diesem warmen Oktober, gar nicht außergewöhnlich, dass sie jetzt noch wachsen, wenn auch vereinzelt. Auch Erwin hatte unlängst gleich eine ganze Schar gefunden, siehe Tageseintrag vom 24. Oktober auf dieser Seite. (3 Fotos © Tobias)

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Tobias schreibt am 26. Oktober 2019:

»Einen schönen guten Abend Heinz-Wilhelm,

ich war heute wieder in meinen Wäldern Pilze suchen, und zwar mit einem Arbeitskollegen und dessen Frau. Sie freuten sich darauf, einmal ein wenig in die Pilzkunde eingeweiht zu werden.

Wie einigen ihrer Vorgänger, die mich begleiteten, so habe ich auch ihnen einige meiner Steinpilzstellen preisgegeben. Das tut man eigentlich als Pilzsammler nicht, ich weiß es. Ich habe es dennoch getan, weil ich bemerkt habe, wie sehr es sie freut, die Steinpilze auf einmal so schön dastehen zu sehen. Es gibt keine bessere Möglichkeit, ihnen einen nachhaltigen Einblick in das schöne Hobby Pilze sammeln zu geben.

Da ich in den letzen 30 Jahren so viele Stellen gefunden habe - es sind an die 30 gute Wachstumsplätze - , hielt ich es nur für fair und angebracht, ruhig einmal fünf Stellen für wirklich interessierte Leute offenzulegen.

Obwohl ich mich als erfahrenen Pilzsammler bezeichnen darf, stand ich heute vor einem Rätsel: zwei besonders große Steinpilze, Hutdurchmesser cirka 20 Zentimeter, hatten ganz weiße Röhren. Für mich sehen sie aus wie Sommersteinpilze. Aber wäre das für die fortgeschrittene Jahreszeit nicht doch außergewöhnlich?

Viele Grüße aus Eberstadt, Tobias«

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Foto: Da lümmeln drei ganz schöne Oschis im Laubteppich herum. Sie erwecken fast den Eindruck, als könnten sie gar nicht früh genug mitgenommen werden.


Foto: Tobias' Begleiter dürften sich begeistert haben am Anblick der schönen Steinpilze. Hier ein ausgewachsenes, aber keineswegs überständiges Exemplar, das auf Du und Du mit einem Fleischblassen Milchling ist, dessen Genießbarkeit umstritten ist und den man lieber stehen lassen sollte.


Die Tröten sind da und die dicken Ottos im Hardtwald bekamen von Lenka einen Auftrag


Lenka schreibt am 25. Oktober 2019:

»Liebe Pilzler,

Totgesagte leben länger, äh – Totentrompeten meine ich. Sie müssen mein Gemecker  im Hardtwald im Hochtaunuskreis vernommen und sich dann doch noch zum Erscheinen durchgerungen haben.

Zwar sind sie noch etwas schüchtern und zurückhaltend, aber schon sporadisch vorhanden. Mit etwas Glück und etwas Wärme schieben sie bis nächste Woche mehr durch. Sie sind recht spät dran in diesem Jahr, es liegt schon viel Laub, da ist tatsächlich der Röntgenblick gefragt, um die geliebten »Tröten« zu entdecken.

Die Steinpilzernte neigt sich, einige junge Exemplare konnte ich mir noch sichern. Gestern fand ich einen leider schon überständigen Hexenring mit cirka zehn richtig dicken Ottos (25 Zentimeter Hutdurchmesser, geschätzt so um die 1,5 kg jeder), die ließ ich natürlich stehen mit der Anweisung: »Steht rum und vermehret euch!« Die Stelle ist für nächstes Jahr kartiert...

Liebe Grüße Lenka«

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Eine schnelle Runde im Main-Kinzig-Kreis, um die Pilze abzuholen


Foto: Stefan macht es momentan riesig Spaß, im Wald eine Runde zu drehen, um seine Pilze »abzuholen«. Das Ergebnis auf dem Tisch ist mehr als respektabel. (Foto © Stefan)

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Stefan schreibt am 24. Oktober 2019:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

ein schneller Gang nach Feierabend brachte mir abermals einen gut gefüllten Pilzkorb mit besten Pilzen ein.

Heute wurden natürlich wieder Steinpilze, aber auch ein paar schöne Maronen und zwei knackige Flockis gefangen. Der Laubteppich wird immer höher und die Suche dadurch nicht einfacher, aber dafür kommen alle drei bis vier Tage wieder mittelgroße Steinpilze bester Qualität aus der Blätterschicht hervor.

Wie ich bereits im letzten Ticker schrieb, die Pilzsuche macht aktuell so richtig Spaß.

Liebe Grüße, Stefan«

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Stoppelberg/Wetzlar: Das Pilzesammeln im hügeligen Wald ist auch eine körperliche Herausforderung


Peter schreibt zu diesem Foto: »Der mittelgroße Steinpilz steht, so dachte ich, einsam im Wald. Aber auf der Nahaufnahme sieht man, dass er von einer ganzen Schar Helmlingen umschwärmt wird.« (4 Fotos © Peter)

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Peter schreibt am 24. Oktober 2019:

»Guten Tag, lieber Heinz-Wilhelm,

ja, der Wald ruft. Den ganzen Sommer hat man sich schon voller Erwartung auf den Pilzherbst gefreut und hat in Gedanken Hochrechnungen darüber angestellt, wie sich die recht bescheidene Niederschlagsmenge wohl auf die Natur und unsere geliebten Pilze auswirken würde. Das Jahr 2018 steckte einem ja noch in den Gliedern.

Und siehe da, die letzten Wochen waren doch die reinste Wohltat für Leib, Herz und Seele und natürlich auch für die Gefriertruhe, die sich nun endlich einmal wieder richtig nützlich machen kann.

Die herrlichen Wälder um Wetzlar herum waren noch nie eine wirkliche Hochburg für Speisepilze und ihre Sammler. Um hier Erfolg zu haben, muss man die kleinen Stellen schon sehr genau kennen und - wenn's gilt - immer wieder hartnäckig und mühselig ansteuern.


Foto: »Die zwei kleinen Maronen fand ich in 'meinem' überwiegend kahlen Fichtenwald.«

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So war ich in den letzten Wochen fast jeden Tag im Wald und hatte nach einigen Startschwierigkeiten dann doch fast immer einen recht vollen Korb mit Mischpilzen nach Hause bringen können. Da die Suche hier in einem meist recht hügeligen Gelände stattfindet, ist das Ganze auch eine körperliche Herausforderung, die sicherlich den Besuch eines Fitnessstudios erspart und trotz der Rückenschmerzen - wie gesagt - eine Wohltat für Herz und Seele ist. Das Fotografieren mit der Kamera am Boden kostet da schon manchmal Überwindung. 

Heute war ich noch einmal auf dem Stoppelberg unterwegs und fand wieder Steinpilze, Maronen, Rotfußröhrlinge, Anisegerlinge sowie junge Parasole. Die letzteren beiden Arten habe ich immer gerne dabei, weil sie nicht so »schlabberig« sind wie häufig die Maronen und Rotfußröhrlinge oder gar Butterpilze und Goldröhrlinge.

Die Anisegerlinge erleben erfreulicherweise gerade einen erneuten Schub, was ich in den vergangenen Jahren nicht beobachten konnte. Die Wettersituation scheint für sie also ideal zu sein. Bei den Rotfußröhrlingen fiel mir auf, dass recht viele Exemplare schon vollkommen vom Schimmelpilz überzogen waren. Sie waren total weiß, vom Fuß bis zum Scheitel. 

Herzliche Grüße aus dem herbstlich bunten Wetzlar!

Peter«

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Foto: »Diese drei Grazien haben mir beim Fotografieren der beiden Maronen zugesehen. Sie schienen angesichts meiner Kamera die Köpfe zusammenzustecken und zu kichern. Gut, ich fotografierte sie natürlich auch, zumal ihre Miniröckchen so schön 'wehten'. Ihre roten Schirme mit den weißen Flocken kann man nur erahnen, weil ich mehr ihre schlanken Beine ins Visier genommen habe.«

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Foto: »Der Fichtenwald läßt jetzt eine Menge Licht nach unten durch. Das hat sofort bewirkt, dass sich die Bodenflora den bislang zu schattigen Waldboden zurückerobert. Die Pflanzenrosetten der Fingerhüte stehen dicht an dicht. Das wird im nächsten Sommer eine bunte Pracht geben! Auch Himbeeren haben sich schon ziemlich breit gemacht. In der Natur gibt es halt kein wirkliches Ende, denn jedes Ende ist stets ein Anfang für andere Arten. Das mag uns beim Thema Fichtensterben ein wenig trösten.«

(Alle Bildunterschriften: Peter A.)

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