Ein Lob dem Parasolpilz ist überfällig. Denn bei keinem anderen, nicht einmal dem Steinpilz, ist sich die Literatur dermaßen einig: Der Parasolpilz ist ein wahrer Riese. Ein Wald-, Küchen- und Geschmacksriese gleichermaßen. Eine Delikatesse fern aller teuren Delikatessenläden, die sich uns in lichten Wäldern und auf sattgrünen Waldwiesen freigiebig anbietet.
Das wollen wir gerne einmal würdigen: passion-pilze-sammeln.com hat sich in der Pilzliteratur umgeschaut - und die schönsten Huldigungen für den kaiserlich-königlichen Parasolpilz zusammengetragen.
Foto: Ein Lob dem Parasolpilz. Wer ihn so auf einer Waldwiese entdeckt, empfindet schlagartig die Vorfreude auf eine Delikatesse. Siehe nur das letzte Zitat auf dieser Seite (© Storm Flash - Fotolia.com)
Helmuth Schmid und Wolfgang Helfer etwa sind geradezu betört von der Exklusivität, die die Parasole unserer Nase und unserem Gaumen beschert. In ihrem Buch „Pilze - Wissenswertes aus Ökologie, Geschichte und Mythos“, Eching bei München 1995, schreiben sie:
« Gehört der Parasol, auch Riesenschirmling genannt, doch (...) zu den schmackhaftesten Speisepilzen überhaupt. Riechen Sie nur einmal daran: ein herrliches Aroma, das man recht treffend mit 'Geruch nach Erdnussbutter' umschreiben kann.
Behandeln Sie ihn (...) einfach wie Wiener Schnitzel. Und ob fritiert oder in der Pfanne paniert: er steht der österreichischen Spezialität bestimmt nicht nach. Wohl bekomm's! »
Ganz ähnlich Jürgen Guthmann, Christoph Hahn und Rainer Reichel in ihrem „Taschenlexikon der Pilze“, Wiebelsheim 2011:
« Der Riesenschirmling oder 'Parasolpilz' ist ein sehr schmackhafter Speisepilz mit nussigem Aroma. Bereits die noch ungeöffneten Pilze, die an Paukenschlegel erinnern, können zubereitet werden.
Voll entfaltet erreichen die Hüte durchaus Tellergröße und können wie Schnitzel paniert und gebraten werden. Man sollte die 'runden Schnitzel' aber auf alle Fälle halbieren, um zu prüfen, ob das Hutfleisch nicht von kleinen Maden befallen ist. »
Foto rechts: Ein Lob dem Parasolpilz: Riesenschirmpilze gehören zu den ersten Pilzen, die Kinder im Wald entdecken und kennen lernen. Hier zeigt Anna, Tochter des Website-Inhabers, dass sie mit ihren drei Jahren bereits auf sie steht. (Kap. Lob dem Parasolpilz)
Auch Bruno Hennig, einer der namhaftesten Pilzbuch-Autoren, verneigt sich vor dem Parasolpilz. In seinem „Taschenbuch für Pilzfreunde“, Jena 1966, schwärmt er:
« Wenn seine Fruchtkörper im Sommer oder Herbst einzeln oder gesellig auf Waldlichtungen, an Waldrändern, auf grasigen Hängen zur Freude des Pilzsammlers erscheinen, sind sie nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein begehrter Fund für den Sammelkorb; eine Delikatesse, ungewaschen als ‹ Wiener Schnitzel › gebraten.
Da könnte man vielleicht den Ausruf des alten, verwöhnten Römers Martial verstehen: ‹ Leicht ist es, Silber und Gold, Mantel und Toga zu verschenken; schwer aber ist es, auf Pilze zu verzichten. › »
Hermann Jahn rühmt in „Wir sammeln Pilze“, Gütersloh 1964, kurz und bündig:
« Vorzüglicher Speisepilz, besonders ganze Hüte paniert gebraten. »
Foto links: Veronika hat an der Waldstraße zwischen Gauting und Pentenried (Oberbayern) direkt am Radweg eine schöne Parasole gefunden. Praktisch "im Vorübergehen" - oder "-radeln" - lernt sie, sich für Pilze zu interessieren. Noch schmeckt freilich der Schnuller besser und der flauschige Spielgefährte im Fahrradkorb ist auch viel wichtiger.
Ebenso löblich wie aufschlussreich - und praxisbezogen - urteilt „Der große Pilzatlas“, Köln 1999 (Losange 1998), über den Parasolpilz:
« Er hat viele Volksnamen, in manchen Gegenden ist er sogar unter mehreren Bezeichnungen gleichzeitig bekannt. Dies zeigt, wie beliebt und begehrt dieser ausgezeichnete Speisepilz ist. Seine Größe, die selbst weniger erfahrenen Pilzsuchern ins Auge fällt, und seine Häufigkeit rechtfertigen ohne Zweifel das Interesse.
Geerntet werden nur die jungen Exemplare, deren Hut sich noch nicht vollständig ausgebreitet hat. Danach verschwindet nämlich der typisch nussartige Geschmack. Der leicht vom Hut ablösbare, stets faserige Stiel wird entfernt. Vergessen Sie jedoch nicht, dass der Stiel ein wichtiges Element bei der Bestimmung des Pilzes darstellt!
Der Hut kann entweder gegrillt oder wie ein Schnitzel paniert werden. Manche Autoren vergleichen seinen Geschmack mit Kalbfleisch. »
Den Lobpreisungen schließen sich auch die Pilzbegeisterten Felix Labhardt (Fotos) und Till Reinhard Lohmeyer (Text) in ihrem prächtigen Fotoband „Faszination Pilze - Blick in eine rätselhafte Welt“, München 2001, an:
« Beim Anblick einer (...) großen Schar von Parasols (Macrolepiota procera) schlägt das Herz des Pilzfreunds höher. Paniert in der Pfanne gebraten, sind Riesenschirmpilze eine Delikatesse. »
(Ende Kap. Lob dem Parasolpilz)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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