Der Jäger und Pilzsammler Dmitri Iwanowitsch zeigte mir: Wenn du Heidelbeersträucher, Farnkraut, Heidekraut, Flechtenbewuchs, Ameisenhaufen, den roten Fliegenpilz siehst – dann suche in der Nähe nach Steinpilzen.
Außerdem wächst die Mehrheit der Pilze nicht einzeln; findest du einen Pilz, schau dich um, du wirst sicher noch weitere finden.
Papa lehrte mich, Pilze mit dem Messer abzuschneiden. Hat man keins, kann man sie auch vorsichtig herausdrehen. Dmitri Iwanowitsch erklärte mir, dass man die Pilzbrut nicht zerstören darf und etwaige entstandene kleine Vertiefungen wieder mit Erde füllen und leicht andrücken soll.
Anfangs wunderte ich mich noch: Immer, wenn mich mein Lehrmeister zum Pilzesammeln einlud, klarte das Wetter auf und es wurde schön. Aber nach einiger Zeit verstand ich: ein Jäger kann das Wetter nach verschiedenen Aspekten im voraus einschätzen.
Von schlechtem Wetter künden ein grellrotes Morgenleuchten, sehr helles Sternefunkeln in der Nacht, nach oben ziehender Nebel, Haufenwolken am Himmel, ein rot aussehender Mond, ein grauer Abendhimmel.
Er wusste aber auch, dass vor einem Regen Salz nass wird, Rauch sich zum Boden verteilt, sich am Himmel gegen Abend Haufenwolken sammeln, im Westen Blitze zucken.
Von schönem Wetter künden Federwolken am Morgen, silbrige Streifen am Himmel, grüne Farbe beim Leuchten der Sterne, ein klarer Horizont bei Sonnenuntergang, hohe Wolken von Osten, ein grauer Morgen, ein roter Abendhimmel, Nebel in Niederungen oder über Sümpfen.
Wenn während eines Regens warmer Wind aufkommt, dann warte auf Wetterbesserung. Geht die Sonne unter am hellen Horizont, wird morgen schönes, warmes Wetter. Ist es klar um die Mittagszeit, wird es auch am Abend klar sein.
Übers Wetter kann man auch durch Vögel, Insekten und Pflanzen etwas erfahren. Fliegen die Bienen schon frühmorgens aufs Feld, wird schönes Wetter sein. Fliegen die Schwalben hoch, kommt trockenes Wetter, fliegen sie niedrig, neigt es zu Regen. Mückenansammlungen nach oben strebend: schönes Wetter!
Blumen duften vor Regen immer stärker. Wenn Vieh abends gierig Gras friss, erwarte für den kommenden Tag Regen. Vor Regen putzen Vögel oft emsig die Federn, Hühner nehmen ein Bad im Staub, Mücken beginnen heftig zu stechen...
„Pilze sind das Brot des Waldes“, so liebte es mein Lehrherr zu wiederholen. Aber jedes Brot bekommst du nur dann in die Hand, wenn du auch weißt, wie und wo es wächst, wann es zu ernten ist. Dazu muss man auch die Natur kennen, schätzen und schützen.
So war ich also zum Pilzsucher geworden, und was für einer! Und das
alles dank Dmitri Iwanowitsch – von ihm habe ich alles gelernt. Wie
stolz ich war!
Eines Tages komme ich mit ihm in den Wald: Pilze
die Menge, haufenweise, man konnte sie mit der Sense mähen! Der Korb war
schnell gefüllt, wir setzen uns hin, um zu verschnaufen. Da sagt Dmitri
Iwanowitsch zu mir: „Du hast aber viele Ungenießbare gesammelt, Junge!“
Ich sperre vor Staunen den Mund auf. „Mach ihn zu, sonst fliegt dir eine Fliege rein“, scherzte der Jäger und schmunzelte dabei.
„Sei nicht beleidigt. So mancher hat fast sein ganzes Leben im Wald verbracht und dennoch einen ungenießbaren oder giftigen mit einem essbaren verwechselt.“
(Aus dem Russischen von Dieter Sdun, Dornstedt)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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