Wer kann da widerstehen? Eine Einladung, gemeinsam Schiefertrueffeln zu ernten, erhält man nicht alle Tage. Kommt das doch dem Angebot gleich, einen kulinarischen Schatz zu heben. Eigentlich hatte ich mir für den Sonntag anderes vorgenommen.
Aber natürlich konnte ich den Vorschlag meines Nachbarn, ihn und seine Tochter auf dem Fahrrad ins sächsische Neuseenland zu begleiten, nicht ausschlagen.
Eine Fotoreportage (Fotos © p-p-s.com).
Leipzig, d. 16. Juni 2013
Foto links: Das ist Adele, eigentlich Adelheid. Obwohl sie erst sechs Jahre alt ist, weiß sie genau, womit sie sich hier so hübsch schmückt: es ist die wunderschöne Blüte eines Amerikanischen Tulpenbaumes (Liriodendron tulipifera L.).
Foto rechts: Ihr Papa, den sie schon des öfteren in die Pilze begleitete, hat es ihr genau erklärt. Johannes Dietrich muss es wissen, ist er doch von Beruf Gärtner und Biologe. Kaum etwas am Wegesrand und in der Landschaft, das er nicht beim deutschen und beim botanischen Namen kennen würde. Und bei fast allem weiß er, wie und wofür man es einsetzen oder anwenden kann.
Foto: Zusammen sind wir unschlagbar! Nach einer knappen Stunde Anfahrt mit dem Rad ist das Zielrevier erreicht: Es ist ein großes Abraumareal eines ehemaligen Braunkohletagebaureviers südlich Leipzig. Vornehmlich Birken, aber auch Pappeln, Balsampappeln, Weiden und Sanddorn, beginnen, hier die Oberhand zu gewinnen. Und es dauert nicht lange, da ist auch schon die erste Böhmische Trüffel gefunden! Adele ist voll bei der Sache: "Papa, zeig mal!"
Foto: Schiefertrüffeln sind in Form und Farbe den umliegenden Steinen verblüffend ähnlich. Das macht die Suche zum Teil sehr schwierig. Vor dem rechten Fuß, das ist eine - schon ausgegrabene - Böhmische oder Schiefertrüffel.
Foto: "Hurra, ich hab' eine, Papa!" Die Arbeitsteilung zeigt besten Erfolg. Denn immer wieder zieht es Adele an den Rand oder sogar bis unter die Bodenzweige der Bäume, wo sie genauso fündig wird...
Foto links: ...wie ihr Vater auf den mehr offenen Ruderalflächen. Hier hat er gerade ein ausgewachsenes Exemplar am Wickel. Der schwärzende Fleck der begehrten Knolle muss nicht zwangsläufig Hinweis auf einen zu alten Pilz sein.
Foto: In dem riesigen Trichter des einstigen Kohlebaggerlochs stockt die Hitze. Deshalb ist eine Pause Pflicht. Ein kühler Schluck Wasser und stärkendes Gebäck tun richtig gut.
Foto rechts: Adeles Beutel füllt sich beachtlich. Den Inhalt hat sie ausnahmslos selbst gefunden. Während sie in der Rechten das größte Exemplar zeigt, hält sie in der linken ein Blatt der Balsampappel. Aus deren Blütenknospen macht ihr Vater im Frühjahr eine hautschützende und entspannende Salbe.
Foto links: Johannes Dietrich zieht es nun wieder auf die mehr offenen Flächen. Wobei allerdings immer mindestens ein Baum im Spiel sein muss, mit dem eine Schiefertrueffel eine Mykorrhiza eingeht.
Foto: Und weiter geht's! Adele besteht auf den Kindersitz: "Von hier oben kann ich die Schiefertrüffeln viel besser sehen!" Da bleibt dem Papa gar nichts anderes übrig, als einzulenken.
Foto: Nur in sehr seltenen Fällen stehen Schiefertrüffeln so gut sichtbar da wie auf diesem Foto.
Foto: Man muss ein gutes Auge für die unscheinbaren Erdbuckel entwickeln, unter denen sie sich verstecken. Dieses Exemplar ist schon relativ weit hervorgekommen und noch einigermaßen zu entdecken.
Foto: Eine Versteckkünstlerin wie diese Böhmische Trüffel ausfindig zu machen ist dagegen nicht so einfach. Zumal man immer glaubt, es dürfte sich um einen Stein handeln.
Foto: Der Geruch von Schiefertrueffeln ist frisch und kräftig pilzartig. Die Zufriedenheit über die gute Ernte spiegelt sich im Gesichtsausdruck von Johannes Dietrich wider.
Foto links: Wenn sich diese Beute nicht sehen lassen kann! Johannes und Adele begutachten voller Stolz und Zufriedenheit ihren Fund. Es handelt sich ausschließlich um Schiefertrueffeln bester Qualität.
Foto: Nach fast sechsstündigem Pilzausflug, den Adele famos durchgehalten hat, wird ein Teil der Ernte auf dem Tisch ausgebreitet. Das aufgeschnittene Exemplar zeigt deutlich die typisch gelb-nachtblau-schwarzen Kammern.
Foto: Was wie Kartoffeln aussieht, hat einen weit größeren Wert als schnöde Erdäpfel. Die Waage zeigt an, was der Nachmittag im schroffen Braunkohlegebiet wert war. Was wohl mehr wiegt: Der Geldwert der Schiefertrueffeln - oder das Pilzabenteuer in einer einzigartigen Landschaft?
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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Besonders für Einsteiger in die faszinierende Morchelsuche geeignet!
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