Rueckblick Pilzsaison 2020



Liebe Pilzfreunde,

der Rueckblick Pilzsaison ist eine Rubrik für Pilznachrichten, die den Anforderungen des Pilztickers, nämlich einen Beitrag zum aktuellen Pilzaufkommen zu leisten, nicht entsprechen. Viele Nachrichten dieser Art wurden deshalb in den vergangenen Jahren nicht veröffentlicht. In diesem Jahr habe ich diese Bilanzen erstmals gesammelt, um sie auf dieser neuen Seite zu präsentieren.

Ganz glücklich bin ich damit ehrlich gesagt nicht, weil sie den Pilzfreunden eben keinen Anhaltspunkt dafür liefern, ob es sich in ihrer Region lohnt, kurzfristig auf die Pilzsuche zu gehen oder nicht. Anders herum wäre es in den meisten Fällen dieser Einsendungen zu schade, sie dem elektronischen Papierkorb zu übereignen.

In den kommenden Tagen werden weitere Beiträge auf dieser Seite erscheinen.

7. Dezember 2020


»Die große weite Welt der Pilze kommt in den Küchen unseres Landes oftmals deutlich zu kurz«


Foto: Hier schmiegen sich Scheiben der Périgordtrüffel an beinahe kunstsinnige Nudeln mit  einer frischen garteneigenen Tomatensoße an. (8 Fotos © Stefan)

Rueckblick Pilzsaison


Stefan vom Pilz-Ticker Hessen schreibt am 6. Dezember 2020:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

jetzt, da es ruhig geworden ist in den Wäldern, möchte ich gerne den Moment nutzen, um das durchaus etwas verrückte und turbulente Pilzjahr 2020 etwas Revue passieren zu lassen. Für mich beginnt nämlich nun eine ebenso schöne Zeit. Der Winter ist für mich die Zeit der Trüffel wie auch der Regeneration geworden.

Ich genieße nun viele Gerichte mit einem meiner Lieblingspilze, der Périgordtrüffel. Daneben bringe ich so einiges wieder auf Vordermann. Angefangen bei mir selbst, über mein Schneidbrett, das wieder plan geschliffen wird, bis hin zu meinen Messern, die nun wieder frisch und scharf gemacht werden.


Foto: Herrliche Périgrodtrüffeln, die Stefan überaus schätzt und die im Winter bei ihm des Öfteren auf den Tisch kommen.

Rueckblick Pilzsaison


Ab Februar werde ich mir dann wieder einige neue potentielle Pilzgebiete heraussuchen.

Beginnen soll mein Rückblick mit der Morchelzeit. Ich hatte bereits im Herbst 2019 einen großen Streifen entlang des Hauses gemulcht, in der Hoffnung, dass dort Spitzmorcheln wachsen würden. Leider hat das Wetter nicht nur hier, sondern für die Morcheln allgemein nicht wie erhofft mitgespielt. Wir konnten 2020 lediglich eine einsame Spitzmorchel finden, keiner meiner bekannten Plätze brachte etwas hervor.

Immerhin konnten wir einen neuen potentiellen Platz für Morcheln in unserer Nähe ausfindig machen. Dafür wurde aber ein Gebiet mit Morcheln und Bömischen Verpeln komplett abgesperrt, so dass ich dorthin keinen Zugang mehr habe.

Weiter ging es im Pilzjahr dann mit den Pfifferlingen, die endlich mal wieder ihre gelben Köpfchen aus dem Erdboden streckten. Dafür machten sich die Sommersteinpilze etwas rar. Aber dieses Phänomen ist mir mittlerweile für unsere Gegend geläufig.

Zur Jahresmitte hin konnte ich dann zusammen mit Dani, die mich dieses Jahr sehr oft in die Pilze begleitet hat, eine größere Pilzvielfalt vorfinden. Besonders erfreulich waren teils üppige Funde der köstlichen Grüngefelderten Täublinge (z. B. Foto rechts).

Das war wirklich wundervoll, denn nicht nur bei mir gelten sie als eine der köstlichsten Pilzarten, auch meine Familie schätzt sie überaus. Zusammen mit den Gaben aus der Natur und unserem Garten war das die kulinarische Blütezeit.

Es folgten zwei Monate totaler Trockenheit. Aber selbst diese haben wir genutzt. So sind wir sehr viel mit unseren neuen Mountainbikes unterwegs gewesen und haben herrliche neue Wälder und Plätze in der Natur für uns entdeckt.

Als sich die Trockenheit hartnäckig fortsetzte, war ich bereits dabei, das Pilzjahr frühzeitig abzuschließen. Aber da hatte ich die Rechnung wohl ohne dich gemacht, lieber Heinz-Wilhelm.

Dein klares Statement dazu lautete: warte ab, Stefan, da passiert noch etwas. ;-)
Und so sollte es auch kommen. Der Herbst brachte uns nochmals eine wundervolle Zeit der Steinpilze, und auch hier konnten wir nochmals tolle neue Plätze erschließen. Der Abschluss war so fulminant, dass wir es noch nicht mal geschafft haben, an unsere Plätze im Spessart zu fahren und dort nach dem Rechten zu sehen.

Collage: Herrliche Impressionen aus Stefans Pilzküche, mal mit Pfifferlingen, mal mit Scheiben der Périgordtrüffel; dann mit einem sommerlich-erfrischenden Himbeercocktail oder mit Steinpilzen.

Rueckblick Pilzsaison


Zu guter Letzt, lieber Heinz-Wilhelm, möchte ich dir nochmals meinen ganz persönlichen Dank für deine Mühen und deine wundervolle Arbeit mit dem Pilzticker aussprechen. Und auch dafür, dass du mir eine eigene Rubrik mit "Stefans Pilzküche" eingeräumt hast. Ich hoffe und wünsche mir, dass ich damit dem ein oder anderen Pilzfreund Inspiration schenken konnte, vielleicht sogar ein wenig Handwerkskunst zum Thema Kochen und Kulinarik vermitteln konnte.

Die vergangenen Wochen habe ich intensiv dazu genutzt, die Pilzküche gezielt Menschen in meinem Freundes- und Familienkreis nahezubringen, die entweder gar keinen Bezug zu ihr hatten oder in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Pilzgerichten gemacht hatten.

Es bereitet mir große Freude, sie vom Gegenteil ihrer bisherigen Erfahrungen überzeugen zu können, und ich habe so manches Mal in zufriedene, ja glückliche Gesichter nach unserem gemeinsamen Essen blicken können.

In aller Bescheidenheit sehe ich mich ein wenig als wohlmeinender Botschafter einer schmackhaften, gesunden und kulinarisch modernen Pilzküche. Mir kommt die große weite Welt der Pilze in den Küchen unseres Landes oftmals deutlich zu kurz. Ob ich daran etwas ändere, weiß ich nicht, aber ich teile das gerne weiterhin lebhaft mit allen Interessierten und vor allem in meinem persönlichen Umfeld.

Hieraus resultiert auch mein Entschluss, mich für 2021 beim »Perfekten Dinner« anzumelden. Darf ich hier mit dem Thema Pilzküche antreten, werde ich die nächste Herausforderung in diesem Format suchen. ;-)

Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde, bleibt alle gesund und kommt gut in das neue Jahr und damit hoffentlich in ein tolles Pilzjahr mit einem Ende der Pandemie.

Beste Grüße, Stefan & Familie«

Rueckblick Pilzsaison


Foto: Omelette mit Périgordtrüffelscheiben und einem Croissant, der französischen Küche entlehnt. Lecker, lecker...

Rueckblick Pilzsaison


Hannover-Laatzen: Dirks beneidenswerter Vorrat an Trockenpilzen aus dem Jahr 2020


Foto: Einen stolzen, fast beneidenswerten Vorrat an Trockenpilzen aus dem Jahr 2020 trug Dirk aus Laatzen-Ingeln (Hannover) zusammen. An die 40 Gläser waren es am Ende. Die meisten sind mit Maronen, andere mit Steinpilzen, Pfifferlingen, Hexenröhrlingen, Rotkappen und Birkenpilzen sowie mit Austernseitlingen gefüllt. Gefunden hat er sie unter anderem im Bockmerholz. (3 Fotos © Dirk)

Rueckblick Pilzsaison


Foto: Dass auf zwei Glasverschlüssen zwei knackige Perlpilze Platz genommen haben, hat seinen Grund. Dirk fand sie nämlich am Wochenende des 1. Advent, am 29. November 2020. Beide waren im Topzustand. Sogar zwei Steinpilze hat er an diesem Tag noch gefunden. Sie landeten ebenso im Dörrautomaten wie einige ebenfalls entdeckte Semmelstoppelpilze und Maronenröhrlinge.

Rueckblick Pilzsaison


Zu diesem Foto schreibt Dirk: »Meine Frau Carola ist inzwischen mit Leidenschaft zum Thema 'Vitalpilze' unterwegs (Tee aus Birkenporlingen) und weiß auch die Dekoration mit Schmetterlingstrameten zu schätzen und weihnachtlich umzusetzen.«

30. November 2020

Rueckblick Pilzsaison


Südwestlich München: Alles in allem doch ein zufriedenstellendes Pilzjahr für Maria


Maria schreibt am 18. November 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

Ende September sah alles noch so vielversprechend aus bei uns im Landkreis Starnberg/Oberbayern: wunderschöne Fliegenpilze markierten das Ende des spätsommerlichen Steinpilzschubs, zahlreiche Hundsruten, ein Schub Perlpilze  und etliche dieses Jahr unvermeidliche Flockis weckten Erwartungen.

Der erhoffte goldene Oktober ist dann allerdings zumindest bei uns ins Wasser gefallen. Grau in Grau, Regen und immer wieder Regen… An manchen Tagen haben wir es kaum geschafft, von einer Gassirunde bis zur nächsten trocken zu werden.

Einziger Trost: die Natur hat es gebraucht und wohl auch in vollen Zügen genossen. Selbst an kritischen Stellen waren die Pfützen in null Komma nix aufgesogen, die Wiesen waren rasch wieder begehbar und auf Feld- und Waldwegen blieben die Schuhe erstaunlich sauber. Ein Waldbauer, mit dem ich mich Anfang November unterhalten hatte, meinte, dass wir locker mindestens die doppelte Menge vertragen und mühelos auch verkraftet hätten.

Die Schwammerl haben den frühherbstlichen Schub dann auch ausfallen lassen. Die wenigen, die es doch probiert haben, mussten ihre Vorwitzigkeit mit dem Tod durch Ertrinken bezahlen. Ich hatte einen kleinen Steinpilz, der, als ich ihn nur angefasst habe, buchstäblich zerflossen ist, und eine Hexe, die ich ausdrücken konnte, wie einen Schwamm. Für einen eigentlich festen, kernigen Röhrling ist das schon erstaunlich. Die Trichterlinge wurden von den Fluten einfach platt gedrückt.

Also habe ich mich erst einmal aus dem Sammelgeschäft zurückgezogen. Trotz der widrigen Umstände waren viele Unverbesserliche auch weiterhin tapfer und stur unterwegs. Beim Anblick dessen, was sie fanden und auch heimtrugen, ist mir jedoch gründlich der Appetit vergangen.

Invasion der Schopftintlinge und Rotfüße

Als das Wetter Richtung Allerheiligen, also gegen den 1. November, endlich besser wurde, erfolgte eine wahre Invasion der Schopftintlinge und Rotfüßchen, wobei man bei letzteren wegen der Goldschimmelgefahr allerdings ganz genau hinsehen musste.

Auch die Fliegenpilze trauten sich wieder raus und leuchteten mit dem bunten Herbstlaub um die Wette. Zwischen ihnen fand ich des Öfteren auch die kläglichen Überreste von Steinpilzen. Diverse Trichterlinge und zahlreiche Nebelkappen sorgten ebenfalls für Leben im Wald. In den Laubwäldern fielen viele Herbstlorcheln auf.

Wer nun voll neuer Hoffnung loszog, erlebte jedoch eine herbe Enttäuschung. Maronen, auf die ich durchaus noch gehofft hatte, übten sich auch weiterhin in Zurückhaltung. Man musste sie intensiv suchen und unter den wenigen gefundenen waren nur die wenigsten brauchbar.

An den Stellen, wo das Tageslicht nur noch kurz hinkommt und es rund um die Uhr feuchtkühl bleibt, schimmeln die Objekte der Begierde nämlich genau so schnell, wie sie wachsen. Und lichte Wälder, wie sie einige Pilzfreunde aus anderen Bundesländern fotografiert haben, werden bei uns leider immer seltener.


Marias beliebtes Trockenpilz-Allerlei war gesichert

Unkontrollierter Baumanflug, Farn, Brombeer-und Efeuranken machen vielerorts den Moosboden innerhalb weniger Jahre dicht. Ich habe auf diese Weise schon etliche ergiebige Waldstücke verloren und du, lieber Heinz-Wilhelm, würdest wohl die meisten Deiner ehemaligen Suchgebiete hier im Landkreis Starnberg kaum noch wieder erkennen.

Wer in den Wald ging und streng auf Schwammerl aus war, kehrte bei uns in diesem Herbst in aller Regel enttäuscht heim.

Da mein Vierbeiner Jimbo (1. Foto rechts vom 27. Sept. 2020) jedoch mittlerweile seine Liebe zum Wald entdeckt hat und lieber im Moos stöbert als auf langweiligen Wegen zu laufen, bin ich nie mit leeren Händen heimgekommen. Jeden Tag ein paar Maronen, hie und da eine Flockenhexe, ein Paukenschlegel oder irgend ein Filzröhrling lagen eigentlich immer drin. So war Marias  beliebtes Trockenpilzallerlei ist, wenn man die im Sommer gefundenen anderen Arten dazu nimmt, auch dieses Jahr wieder gesichert.


Und auf einmal ging doch noch was bei den Steinpilzen

Mein absoluter Glückstag war der 5. November. An diesem Tag lockten mich die beiden abgelichteten Prachtsteinpilze (2. Foto rechts) in ein kleines Waldstück, das ich kurz darauf mit sechs tadellosen Steinpilzen und  einer Ladung der besten Maronen dieses Jahres glücklich und stolz wieder verlassen habe. Zwei weitere Steinpilze waren mir am 11. Und 12. November vergönnt.

Da das Pilzwachstum nun wirklich dem Ende zu geht – es wächst so gut wie nichts mehr nach und bei den  Maronen ist das Fleisch zwar noch sehr schön, die verquollenen Röhren und auch die Stiele muss ich aber entfernen -,  möchte ich mich mit diesem Foto für heuer verabschieden. Immerhin schreiben wir bereits den 18. November.

So war es letztlich eine etwas verkorkste, unter dem Strich aber doch gute bis zufriedenstellende Pilzsaison 2020. 





Ein Schaltjahr war für die Mutter stets nur ein mageres »Halbjahr«

Der milde und ziemlich trockene Winter 2019/2020, das extrem trockene Frühjahr, die Tatsache, dass wir drei tolle Pilzjahre hinter uns hatten und folglich irgendwann ein mageres folgen würde, sowie das Schaltjahr, was meine Mutter, bezogen auf die zu erwartenden Ernten, immer als „Halbjahr“ bezeichnet hat, nährten zunächst Zweifel und Ängste.

Nun, das Wasserproblem hat sich auch diesmal wieder gelöst. Etwas dosierter wäre idealer gewesen, aber wenigstens ist niemand verdurstet.

Auch dieses Jahr waren wir hier, also südlich München, wieder die Letzten, bei denen die Pilzsaison begann, und leider auch wieder die Ersten, bei denen sie zu Ende ging.

Die Röhrlingssaison wurde wie immer von den Flockis eröffnet und auch beendet – meine letzte Hexe habe ich gestern, also am 17. November, gefunden, sie aber endgültig den Waldbewohnern überlassen, die sich schon reichlich an ihr gütlich getan hatten.

Normalerweise gibt es bei uns drei Steinpilzschübe, deren jeweiliges Ende durch einen Schub Fliegenpilze markiert wird. Wie der erste, vermutlich vom Ende Juni und damit ungewöhnlich frühe, ausgesehen hat, kann ich nicht sagen, da ich nur noch die Reste vorgefunden habe.

Für den zweiten mussten wir uns bis Anfang September gedulden. Dieser hat, rückblickend betrachtet, was Ergiebigkeit und Streuung betrifft, wohl  einiges vom ersten nachgeholt und den normal letzten ziemlich vorweggenommen.

Erstmals Herbsttrompeten aus der Schweiz auf dem Viktualienmarkt

Denn wer seine Reviere über Jahre kennt und regelmäßig abgeht, lernt schnell, an welchen Stellen wann was zu holen ist. Dieses Jahr waren alle Stellen zur gleichen Zeit gleich ergiebig.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass es heuer fast keine Mehlräslinge und nur sehr wenige Pfefferröhrlinge gegeben hat. Letztere erschienen sogar erst deutlich nach den Steinpilzen. Als deren einzige Anzeiger sprangen die Flockis ein, die ihre Aufgabe mehr als zufriedenstellend erfüllt haben. Einen sehr kräftigen und den heuer wohl einzigen Schub Maronen muss es laut Berichten von Bekannten ebenfalls um diese Zeit in den einschlägigen Wäldern gegeben haben.

Was  Leistlinge und Kraterellen angeht, waren Duftleistlinge und Trompetenpfifferlinge ungewöhnlich stark vertreten.

In diesem Zusammenhang eine Beobachtung, die vielleicht die Schweizer Pilzfreunde  interessiert: auf dem Münchner Viktualienmarkt wurden heuer erstmals Herbsttrompeten aus der Schweiz angeboten.

Habichtspilze gab es nur wenige und ungewöhnlich früh, Semmelpilze und auch Edelreizker ebenso wie Birkenpilze, Rotkappen, Schmier- und Filzröhrlinge und Schirmlinge so gut wie gar keine.

Dafür ist mir ein Riesenprachtkerl von Satanspilz über den Weg gelaufen – total unversehrt, also wohl auch nicht nach dem Geschmack der Waldbewohner.

Der Mond ist aufgegangen, ob jetzt die Pilze prangen?

Gefehlt hat heuer auch die Gesamtvielfalt, sowohl an essbaren als auch an ungenießbaren Pilzen. Vermisst habe ich vor allem die zahlreichen Stäublinge und die verschiedene Täublingsarten.

Zum Schluss möchte ich noch ein Thema anschneiden, dass in meinem engeren und weiteren Schwammerlfreunde-Bekanntenkreis immer wieder diskutiert wird:

Ein lieber älterer, leider mittlerweile verstorbener Herr, der ausschließlich auf Steinpilze gegangen ist und mich viel über die Beschaffenheit idealer Fundstellen gelehrt hat, hat einmal gesagt: “Die Schwammerl lieben den Mond und sein Licht. Wenn er wächst, fangen auch sie an zu wachsen. Wenn dann sein wieder Licht abnimmt, suchen sie es und kommen aus der Erde.“ Will heißen, ideale Suchzeit ist zwischen Voll- und Neumond.

Meiner Cousine, die in der südlichen Oberpfalz auf Pilzpirsch geht, hat eine Dame ähnliches, bezogen auf die Edelpilze (Röhrlinge) gesagt. Wir beide halten uns weitgehend daran, und während der vergangenen Jahre sind wir, vor allem, was die Steinpilze betrifft, hervorragend damit gefahren. Die Zunahmephase wurde dann mit Reherln, Lamellenpilzen und Röhrlings-Einzelfunden überbrückt.

Ein Blick auf die Steinpilzfunde vieler Mitsammler in diesem Herbst hat diese Theorie allerdings ziemlich ins Wackeln gebracht.

So, das war es für dieses Schwammerljahr aus dem Landkreis Starnberg.

Kommt alle gut und vor allem gesund über den Winter, der in Anbetracht der Gesamtsituation ja wenig erfreulich zu werden droht...

Auf ein spannendes, unterhaltsames und informatives Wiederlesen im hoffentlich besseren nächsten Jahr

Maria«

(2 Fotos © Maria)

Rueckblick Pilzsaison


Herrliche Funde trotz Zeitknappheit für Thomas und Markus im Hardtwald bei Karlsruhe, Elsass und Hunsrück


Foto: Impression eines Waldrandausschnittes mit zwei Steinpilzen vom 24. Oktober 2020. Im Hintergrund leuchtet im herbstlichen Goldgelb ein Laubwald durch die Nadelzweige. Auch die nächsten zwei Fotos haben trotz der Pilze im Vordergrund mehr die Waldkulisse im Blick. Auf dem 3. Bild rechts sehen wir eine schöne Ausbeute an Rotkappen, vermutlich Espenrotkappen, die alle unter einer einzigen Silberpappel standen. (11 Fotos © Thomas)

Rueckblick Pilzsaison


Markus schreibt am 8. November 2020:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

leider hatten wir dieses Jahr wegen der Arbeit nur wenig Zeit, um in die Pilze zu gehen und dann noch etwas zu schreiben. Das hole ich hiermit nach mit einigen Fotos der vergangenen Wochen. Natürlich waren wir trotzdem unterwegs, und zwar in den Wäldern der Hardt bei Karlsruhe, im Elsass und im Hunsrück

Die Pilze kamen dieses Jahr spät, aber es wurde trotzdem noch eine gute Saison, wenn auch nicht mit solchen Massen an Steinpilzen wie in 2019. Es gab fast alles: Parasole, Champignons, Maronen, Steinpilze, Reizker, Birkenpilze, Rotkappen, Butterpilze, Steinpilze. Nur die Leistlinge blieben mittlerweile schon im vierten Jahr in Folge aus. 

Einmal hat uns sogar das Fernsehen bei einer Tour begleitet!

Die Meldungen des Pilztickers waren für uns in diesem Jahr wieder ein wichtiger Hinweisgeber. So haben die interessanten Berichte unsere Vermutung bestätigt, dass die Saison weit in den November gehen und unsere späte Tour am 7. November nicht umsonst sein würde.

Danke für die tollen Beiträge und viele Grüße an dich und die Leser!

Thomas und Markus«

Rueckblick Pilzsaison





Foto: Selfie mit knackigem Steinpilz: Die Brüder Thomas (links) und Markus fotografieren sich mit sichtlichem Vergnügen während ihrer Pilzsuche bei ihrem letzten Steinpilzgang des Jahres am 7. November 2020 im Hardtwald.

Rueckblick Pilzsaison


Foto: Bei ihrem letzten Steinpilzgang des Jahres machten sie mit dieser Ernte einen mehr als respektablen Fund.

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Foto: Dazu bei trugen diese sieben schönen Steinpilze, die sie alle unter einer einzigen Eiche fanden.

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Foto: Einen knappen Monat zuvor, am 17. Oktober, gelang ihnen mit den hier gezeigten Prachtsteinpilzen der beste Fund des Jahres.

Rueckblick Pilzsaison


Foto: Ein schöner Prospekt von Waldwiese und Waldrand, vor allem dank der herrlichen Pilze im Vordergrund: Wiesenchampignons, Rotkappen und Steinpilze.

Rueckblick Pilzsaison


2 Fotos: Die Rotkappe (links) scheint bei der Geländeübung der Bundeswehr aufmerksam zugeschaut zu haben: sie macht es den Soldaten nach und versucht, sich mit einem Moosbüschel vor dem Feind zu tarnen. Hat nicht ganz geklappt. Nahezu alle Pilzfreunde deutschlandweit hatten dieses Jahr unter der Schneckenplage zu leiden. Warum also nicht auch Thomas und Markus, scheint sich das Nackttier auf dem Steinpilz (rechts) gedacht zu haben.

Rueckblick Pilzsaison


Eine kleine kulinarische Entdeckungsreise durch das Pilzjahr 2020


Foto: Mönchsköpfe schmecken ausgezeichnet. Sie sind dem ebenfalls wohlschmeckenden Riesentrichterling sehr ähnlich, werden nicht selten mit ihm verwechselt. Mönchsköpfe haben in der Hutmitte einen tastbaren Buckel, außerdem bleibt ihr Hutrand lange eingerollt. Diese Merkmale treten beim Riesentrichterling nicht auf. (2 Fotos © Véronique)

Rueckblick Pilzsaison


Véronique schreibt am 5. November 2020:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

ermuntert durch die lehrreichen Beiträge der Pilzfreunde im Ticker, machten mein Mann und ich dieses Jahr so manche neue Pfannen-Bekanntschaft:

Neben den klassischen Röhrlingen, die zu erkennen mich mein Großvater schon früh gelehrt hat, fanden wir dieses Jahr Fichten- und Edelreizker (@Uwe: im Wald bei Ehlershausen standen letzte Woche Edelreizker in großen Mengen) und dieses Wochenende Massen an Safranschirmlingen, Flaschenstäublingen und Violetten Rötelritterlingen im Vorharz.

Die Rötelritterlinge waren eine positive Überraschung und erinnerten an eingelegte Champignons. Von den Flaschenstäublingen können wir hingegen nur abraten. Die Safranschirmlinge schmeckten, paniert gebraten, recht gut, konnten sich jedoch mit dem Aroma eines Parasols nicht messen.

Heute fand ich in der Nähe der Herrenhäuser Gärten eine Reihe von Ritterlingen, die ich für Mönchsköpfe halte. Im Anschnitt weiß und festfleischig, fühlt man deutlich den Buckel in der Hutmitte.

Bevor ich die Bratpfanne anheize, werde ich jedoch sicherheitshalber noch die Literatur zur Artabgrenzung bemühen, denn man sollte nie vergessen: Alle Pilze sind essbar- manche jedoch nur ein Mal...

In diesem Sinne allen Sammlern weiterhin viel Erfolg und ein sonniges Wochenende!

Liebe Grüße, Véronique aus Hannover«

Rueckblick Pilzsaison


Foto: Typisch für Mönchsköpfe ist ihr Auftritt in Kreisbögen oder gar geschlossenen Hexenringen oder in in Reihen. Was allerdings auch für Riesentrichterlinge gilt.

Rueckblick Pilzsaison


Nördlich Nürnberg: Unzählige erfolgreiche Pilzgänge mit dem Finale der Maronen


Collage 1: Silke freut sich über ein gutes Pfund Rotkappen. Unten rechts sind sie gebraten zu sehen.


Silke schreibt am 4. November 2020:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

auch in den nördlichen Wäldern von Nürnberg war es dieses Jahr ein gutes Pilzjahr. Es hatte Mitte September mit einem großen Steinpilzfund (Collage 2) angefangen, gefolgt von unzähligen weiteren erfolgreichen Pilzgängen.

Und Ende Oktober gab es dann eine regelrechte Maronenschwemme (siehe Collage 3). Welch ein toller Saisonabschluss!

Viele Grüße Silke und Patrick«

(3 Collagen/13 Fotos © Silke/Privat)

Pilz-Ticker


Collage 2: Silke in ihrem Element! Steinpilze überall! Dafür gibt den Daumen hoch!

Rueckblick Pilzsaison


Collage 3: Und Ende Oktober gab es dann eine regelrechte Schwemme mit Maronenröhrlingen, über die sich Silke ebenso freute wie über ihre Steinpilzfunde.

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