Pilzticker Hessen 112
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Erwin schreibt am 24. Oktober 2019:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
sieben Steinpilze auf einen Schlag! Bei diesem Anblick auf einem Parkplatz in der Nähe von Frankfurt/Main (Foto rechts) hat es mich fast umgehauen. In unmittelbarer Nähe standen noch viele weitere Steinpilze.
Was mich besonders beeindruckte, dass nicht nur helle, sondern enige wunderschöne dunkelfarbige Steinpilze zu finden waren. Diese außergewöhnlichen Farben und Formen sind an Schönheit kaum zu überbieten. Diese Steinpilze unterscheiden sich deutlich von Fichtensteinpilzen und wurden alle in der Nähe von Roteichen gefunden.
Was ist das wohl für eine Steinpilzart? Alle Kiefernsteinpilze, die ich in meinen vielen Pilzbüchern abgebildet sehen konnte, sind
dunkelbraun. Dennoch gibt es wohl auch Kiefernsteinpilze in heller
Farbe. Der Sommersteinpilz und Schwarzhütige Steinpilz können schon
allein wegen der Form und der gefundenen Jahreszeit ausgeschlossen
werden.
Viele Grüße Erwin«
(3 Fotos © Erwin)
Hallo Erwin,
das sind Sommersteinpilze. Es ist bei der Wärme so außergewöhnlich nicht, dass sie immer noch wachsen. In Baden-Württemberg hatte Michael kürzlich auch sechs Stück gefunden, auch in NRW gab es Funde. In Sachsen gab es vor einigen Jahren einen Fund von zehn Sommersteinpilzen im eigenen Garten(!) unter einer Eiche - im November.
Das soll aber Deinen Fund keinesfalls schmälern. Deshalb Glückwunsch, es sind alles Prachtstücke!
Viele Grüße Heinz-Wilhelm
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Foto: Prachtsteinpilze wie diesen hat Tobias erneut gefunden, diesmal zusammen mit seinem Nachbarn und dessen Sohn. Der hält auf dem zweiten Foto freudig einen Lulatsch von Steinpilz in die Höhe. (3 Fotos © Tobias)
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Tobias schreibt am 23. Oktober 2019:
»Einen schönen guten Abend Heinz-Wilhelm,
ich war heute für zwei Stunden mit meinem Nachbarn und dessen Sohn im Wald.
Wir suchten die gleichen Stellen wie am Sonntag mit Matthias auf und konnten erfreut feststellen, dass die Steinpilze nach wie vor wie verrückt wachsen. Ich habe fast den Eindruck, sie wollen die verlorene Zeit in den vergangenen Wochen nun noch mit übersteigertem Wachstum nachholen, um vor dem ersten Frost noch ordentlich aussporen zu können.
Leider musste ich auch dieses Mal wieder feststellen, wie rücksichtslos sich so mancher Pilzsammler oder Waldbesucher verhält, indem er Pilze, die er offenbar nicht kennt, abschneidet oder ausreißt und wegwirft oder einfach um- und kaputttritt. Das macht mich traurig bis wütend.
Ich wünsche allen anständigen Pilzsammlern weiterhin noch viel Erfolg und volle Körbe, ehe der erste Frost dem schönen Pilzesammeln ein Ende setzt.
Viele Grüße, Tobi aus Eberstadt«
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Foto: Dieser Steinpilz wächst direkt am Stamm eine hingestreckten Rotbuche. Da ist es windgeschützt und warm - beste Voraussetzungen für gedeihliches Wachstum.
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Foto: Stefan vermutet, dass es um die Steinpilze nun etwas ruhiger wird im Main-Kinzig-Kreis. Seinen letzten Fund hat er an einen nicht so erfolgreichen Konkurrenten verschenkt - eine feine Geste unter Pilzfreunden! (3 Fotos © Stefan)
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Stefan schreibt am 23. Oktober 2019:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
unser Dörrautomat brummt noch vom Wochenende, da springen schon die nächsten Funde in den Sammelkorb.
Montag und gestern habe ich jeweils einen meiner Plätze
inspiziert und wurde wieder mit tollen Steinpilzen und Rotkappen
beschenkt. Eine kleine Nebennote hat sich, wie ich meine, das Steinpilz-Huckepackpaar (Foto rechts) verdient. Oder machen sie Räuberleiter? Witzigerweise war ja ein nahezu identisches Foto kürzlich im Pilzticker NRW.
Gestern habe ich zu Beginn meiner Runde unerwünschte Konkurrenz bekommen und bin meine Stellen daraufhin recht zügig abgelaufen. Zum Ende der Runde sind wir uns dann erneut über den Weg gelaufen und ich beschloss, meine gesammelten Steinpilze zu verschenken.
Ich sagte mir, dass ich ohnehin genug hätte, das Dörrgerät hat auch ohne diesen erneuten Fund noch Schwerstarbeit zu leisten und die Espenrotkappen, auf die ich eigentlich aus war, hatte ich bereits eingefangen. So war letztlich ich glücklich und habe zugleich noch jemand anderen glücklich gemacht.
Insgesamt denke ich, dürfte es nun wieder etwas ruhiger um die
Steinpilze bei uns werden, es kommt nur hier und da noch etwas nach. Solch ein Aufkommen von Steinpilzen mit solch einer vorzüglichen Qualität habe ich bislang noch nicht erlebt - das macht richtig Freude.
Auf unserer Tour am Wochenende haben wir die ersten kleinen
Semmelstoppelpilze gesehen, vielleicht kommt von ihnen noch ein Schub auf uns zu,
was mich sehr freuen würde.
Ganz liebe Grüße, Stefan«
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Foto: Auf schöne Espenrotkappen ist Stefan deshalb so scharf, weil er sie gerne für eine Reduktion verwendet, der sie eine schöne aromatische Note geben.
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Foto: »Diese Fichtenreizker standen direkt am Weg«, schreibt Peter zu diesem Bild. Und da stehen sie wahrhaft charakteristisch für ihre Ar: gerne gesellig, mit trichterigem orangeroten Hut, schwach konzentrisch gezont und bald grünend. (3 Fotos © Peter)
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Peter schreibt am 21. Oktober 2019:
»Guten Tag, lieber Heinz-Wilhelm,
heute war ich wieder fünf Stunden auf Pilzsuche auf dem Wetzlarer Stoppelberg. Ich fand hauptsächlich Maronen, einige Anisegerlinge, einige Rotfußröhrlinge, eine Gruppe schon recht großer Fichtenreizker sowie zwei halbstarke Steinpilze und ein paar Parasolköpfe. Erstmals nahm ich auch drei Flockenstielige Hexenröhrlinge mit, die mitten auf dem Weg standen. Das Angebot im Wald wird also immer breiter.
Man sollte ja meinen, dass der Montag ein schlechter Tag für das Pilzesuchen ist, weil am Wochenende in aller Regel doch recht viele Pilzsammler unterwegs waren. Aber ich hatte Glück, man hatte mir genug übrig gelassen. Knapp dreieinhalb Kilo Pilze landeten immerhin im Korb. Heute habe ich auch meine schwere Kamera dabei gehabt, so dass ich vor Ort ein paar Fotos von den posierenden Waldmodels machen konnte.
Besonders auffallend in diesem Jahr ist, dass die meisten Pilze deutschlandweit madenfrei sind. In früheren Jahren musste ich oft über die Hälfte wegen Madenbefalls wegwerfen.
Auch die Nacktschnecken haben sich
merklich rar gemacht. Ich sehe an den Pilzen hier und da mal eine ganz
kleine Schnecke. Die großen gefräßigen Wegschnecken, die oftmals
schneller am Pilz sind, als wir Sammler, gibt es in diesem Herbst bei
uns überhaupt nicht. Im August noch hatte ich einige gesehen, danach
nicht mehr. Uns soll es recht sein!
Herzliche Grüße aus dem schönen Wetzlar!
Peter«
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Foto: Typisch für diesen Maronenröhrling ist die Umgebung mit Moos und einem jungen Fichtenspross. Sein Hut ist satt kastanienbraun, sein gerindeter Stiel heller braun als der Hut. Der sehr wohlschmeckende Pilz wurde 2016 auf dem Europäischen Pilztag bei der ersten Vergabe überhaupt zum »Speisepilz des Jahres« benannt.
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Foto: Und wie es der Zufall will, kommt Peter auch schon mit einem weiteren Preisträger aus dem Wald: Der Flockenstielige Hexenröhling wurde vom Europäischen Pilztag zum »Speisepilz des Jahres 2018« gekrönt. Die wichtigsten Auswahlkriterien sind gute Erkennbarkeit, hoher kulinarischer Wert und gute Verbreitung einer Pilzart.
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Foto: Hohe Zeit der Parasole im Kellerwald. Carmen füllte Korb bzw. Körbe und genoss sie, wie Schnitzel gebraten, zwei Tage lang. (2 Fotos © Carmen)
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Carmen schreibt am 21. Oktober 2019:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
vielen Dank für Deinen leidenschaftlichen Pilzticker, den wir sehr gerne verfolgen.
Wir
waren vorigen Samstag mal im Kellerwald unterwegs und haben an
verschiedenen Stellen einen Blick in den Wald geworfen.
Der Kellerwald steht voller Schirmpilze (Parasole, Safranschirmpilze), die uns schon von weitem angelacht haben. Aufgrund der Menge haben wir viele alte und junge Pilze stehen gelassen. Auch ein paar Schopftintlinge haben am Ende noch den Weg in den Pilzkorb gefunden.
Die Parasole haben wir wie Schnitzel paniert und in der Pfanne gebraten. Das ergab eine leckere Pilzmahlzeit, die für zwei Tage gereicht hat.
Liebe Grüße aus Nordhessen, Carmen«
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Foto: Die »fette Beue« liegt gereinigt zum Kleinschnippeln auf der Anrichte. Zum perfekten Pilzglück fehlen Lenka noch Totentrompeten, Krause Leistlinge und Semmelstoppelpilze. (2 Fotos © Lenka)
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Lenka schreibt am 21. Oktober 2019:
»Liebe Pilzler,
am letzten Wochenende war es wieder soweit: Jagdfieber im Hardtwald (ich hatte mindestens 39,5°). Freitagnachmittag an genau derselben Stelle wie neulich, wieder in schönen Hexenringen, ein Rudel knackiger junger Steinpilze. Ich brauchte an diesem Tag nirgendwo anders mehr hinzugehen.
Also gut, schauen wir am nächsten Tag mal am Waldfriedhof. Dort traf ich ein Ehepaar, das den Pilzticker gelesen hatte und dort von einer etwas schrägen Pilzlady las, die erst den Hardtwald völlig abgeschrieben und dann wider Erwarten einen Massenfund hatte. Kam mir irgendwie bekannt vor.
Ich outete mich daraufhin, was ein großes Hallo verursachte. Dann gingen wir getrennt in die Botanik und trafen uns später auf dem Parkplatz wieder. Sie hatten Erfolg mit Parasole und Rotfußröhrlingen, doch nur drei Steinpilze erwischt. Dann zeigte ich meinen Korb her. »Das gibt’s doch nicht!«
Ich hatte wieder fette Beute, und neben ca. 25 wunderschönen Steinpilzen auch herrliche Flockenstielige Hexen und einige Birkenpilze. Auch meine geliebten Violetten Lacktrichterlinge waren dabei. Ich schrieb ja schon, wenn die erscheinen, geht’s bei uns richtig los.
Zwei andere Spaziergängerinnen stießen zu uns, und dann habe ich von meinem Fund erstmal ein bisschen was verteilt. So kommt jeder auf den Geschmack, und vielleicht gehen wir diese Woche ja alle mal zusammen los. Es gibt so viel zu sehen, auch Pilze, die man nicht mitnimmt, die aber so wunderschön sind, die man einfach mal gesehen haben muss.
So habe ich – wie ich vermute – einen Violetten Schleierling fotografiert, er stand an derselben Stelle wie letztes Jahr, ich habe ihn nur insgesamt zweimal überhaupt in unserem Wald gesehen.
Es zeigen sich jetzt in der Hochsaison auch endlich die anderen Pilze wie Violette Rötelritterlinge, Nebelkappen, Perlpilze und Mönchsköpfe, aber auch Knollenblätterpilze und Fliegenpilze, die es in Massen gibt. Auch die Rotfußröhrlinge, besonders in der Herbstversion, haben sich wieder hervorgewagt.
Leider haben sich bis jetzt weder Totentrompeten noch Krause Leistlinge gezeigt, und auch der Semmelstoppelpilz, der bei uns doch häufiger erscheint, fehlt dieses Jahr.
Mal sehen, was noch geht. Diese Woche soll es ja noch mal schön warm werden. Obwohl meine Beine schon einen ziemlich hohen Kilometerstand hinter sich haben, muss ich unbedingt...
Herzliche Grüße Lenka«
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Foto: Schmucke Pilze hauptsächlich des Herbstwaldes sind Violette Schleierlinge, die komplett in violetter Farbe wachsen. Sie sind sogar essbar, enthalten viel Eisen, waren aber - wegen ihres muffigen Geschmacks - nur während Hungers- und Kriegszeiten gesuchte Pilze.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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