Pilzticker Thueringen 50:
Funde vom 09.11.2017 - 23.12.2017



Pilzticker Thueringen 50




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Heikes Dienst an Pilzliebhabern: Die Jumbogläser kommen leer und gehen voll wieder zurück


Foto: Heikes Trockenlager ist gut gefüllt. Obwohl sie hier nur den Rest ihrer Gesamtmenge an getrockneten Pilzen aus dem ablaufenden Jahr zeigt. Die Birkenporlinge hinten lagern in Gläsern mit bis zu 2,7 Litern Fassungsvermögen. Das Jumboglas ganz rechts, gefüllt mit Steinpilzen, fasst 2,5 Liter!

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Heike schreibt am 23. Dezember 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

ich bin letzten Sonntag, gesundheitlich noch voll angeschlagen, kurz in den Wald zu einem bestimmten Stamm, der sowohl Austern als auch Samtfußrüblinge trägt. Der Stamm war jedoch pilzfrei.

Letzte Woche gewahrte ich während der Heimfahrt vom Einkaufen an der rechten Straßenseite an einem Baum etwas im dem Augenwinkel. Ich glaubte, entweder Austern oder Muschelseitlinge gesehen zu haben. Gestern sind mein Mann und ich mit Teleskopstiel und angebrachter Säge - eigentlich für Birkenporlinge konstruiert- zu besagtem Baum. Mein Mann schnitt einige Pilze ab. Sie erwiesen sich als Austernpilze, jedoch leider zu alt. Sie sporten schon aus und die Lamellen waren  nicht mehr so schön anzusehen. Immerhin kommen kleine nach.

Heute dann die »Krönung«. Ich sagte zu meinem Mann, ich würde noch kurz zu EDK frischen Salat und ein paar Kleinigkeiten holen. Heimlich packte ich die Anglerstiefel ins Auto. Nachdem ich den kleinen Einkauf schnell erledigt hatte, bin ich schnell in den Wald waren zwei Bäume, die Austern tragen.

An dem einen war, wie schon vergangenes Jahr, nichts. Am anderen traf mich der Schlag! Abgeerntet! Wie in den letzten zwei Jahren, trug diese Buche zwei Huste (das sind Kolonien, Büschel) von Seitlingen. Ich ahne, wer mir zuvorgekommen war: :) Die netten Leute mit dem Münsterländer.

Auf dem Rückweg entdeckte ich aber eine Buche, die hoch oben auch Konsolen von alten Austern trug. Kommt auf die Merkliste. So laufe ich den Austern durch eine blöde Erkältung wieder einmal hinterher. Den einen und anderen Ort werde ich aber noch unter die Lupe nehmen.

Samtfußrüblinge konnte ich auch  noch nicht entdecken. Lediglich Ziegelrote Schwefelköpfe sprießen wie verrückt.

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Foto rechts: Diese Austernseitlinge, entdeckt an einer Rotbuche am Straßenrand, waren leider schon zu alt. Der Baum steht aber ab sofort auf Heikes Merkliste. (2 Fotos © Heike)

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Mein Vorhaben ist es, noch einige Buchenwälder zu erkunden und die Judasohren holen. Auch einige Birkenporlinge stehen noch auf der Warteliste , In sechs bis acht Metern Höhe warten sie auf ihre Ernte.

Oben das Bild zeigt den Rest meiner Trockensammlung von Birkis, Sommersteinis, Maronen, Trompetenpfifferlingen, Grauen Leistlingen und Herbsttrompeten. Es ist der Rest. Vieles habe ich verschenkt, einiges bereits verbraucht und verkocht in Saucen und zu Tees. 

Die Birkis sind in 2,7-Liter-Gläsern und 1,7-Liter-Gläsern. Die Sommersteinis sind in einem 2,5-Liter-Glas und in einem 0,7-Liter-Glas. Freunde bringen mir diese riesigen Gläser mit dem Fassungsvermögen von 2,7 Litern. Dabei hoffen sie natürlich, diese gefüllt wiederzubekommen.

Reichlich, mehr als reichlich gab es dieses Jahr zu verschenken. Die Gefriertruhe ist ebenfalls mehr als reichlich gefüllt. Frische Pilze ohne Ende habe ich zudem an Familie und Freunde verteilt. Wir hatten ein grandioses Morcheljahr, gefolgt von der Flut der Sommersteinis und unerhoffter Ernte von Maronen bereits im Juli und August. Dazwischen Unmengen an diversen Röhrlingen und Lamellenpilzen. Der September und Oktober waren dann leider entäuschend . 

Nun steht bald, ehe wir uns vergucken, die nächste Saison ins Haus. Wie schnell vergehen doch drei Monate. Ich bin jetzt schon gespannt.

In diesem Sinne lieber Heinz-Wilhelm wünschen wir Dir ein paar schöne ruhige Feiertage. Auch allen Pilzefreunden schöne Feiertage und guten Rutsch in das Pilzjahr 2018 !

Zum guten Schluss möchte ich mich aber noch ganz herzlich bei Dir bedanken, lieber Heinz-Wilhelm, für dieses grandiose Jahr der Pilze, das Du aus allen Bundesländern und Nachbarländern zusammenfasst zu einer perfekten Seite. Vielen Dank für diese aufwändige Arbeit.

Herzlichen Dank auch an alle Pilzsammler mit Ihren tollen Rezepten. Sie geben immer Anregung.

Viele liebe Grüße, Heike & Dieter«

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Mit dem Teleskopapfelpflücker und einem Sägemesser Marke Eigenbau holte Rainer die Austernpilze aus 8 Metern Höhe


Rainer schreibt am 21. Dezember 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

die Suche nach Austernpilzen gestaltete sich in den letzten drei Jahren durchweg als erfolglos. Hunderte, wenn nicht gar tausende Rotbuchenstämme, Pappeln und Weiden wurden inspiziert. Ich fand nichts.

Gestern nun erwies sich ein Abstecher in den heimatlichen Salinepark in Artern als erfolgreich. An abgebrochenen Astenden einer stattlichen Eiche, allerdings in cirka 8 Metern Höhe, thronten sie über mir. Was nun? Was tun?

Doch sogleich war eine Idee zur Stelle: der Teleskopapfelpflücker, ausziehbar auf bis zu 7 Meter, musste her. Heute früh erfolgte noch zusätzlich die Montage eines Sägemessers (Foto oben).

Und ich kam genau hin! 1,8 Kilo herrliche Austernpilze regneten hernieder. Sie sind weich gefallen und blieben nahezu unverletzt. Efeu, Moos und Laub bildeten nämlich ein schönes weiches Polster.

Schöne und ruhige Festtage wünscht allen Pilzfreunden

Rainer«

(2 Fotos © Rainer L.)

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Die letzten ihrer Art verabschieden ein durchwachsenes Pilzjahr im nördlichen Eichsfeld


Heike schreibt am 2. Dezember 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute möchte ich mich endlich mal wieder melden. Es ist nichts los im Wald. An allen meinen Austernseitlingsplätzen herrscht gähnende Leere. Auch die Gelbstieligen Muschelseitlinge  tun sich schwer. Die wenigen sind noch sehr klein. An Stellen, wo sie sonst in Massen wachsen, ist so gut wie nichts zu finden. Ich frage mich, ob das wohl mit der Nässe zusammenhängt, die wir dieses Jahr so spät haben.

Auch auf den Kuhweiden war es die letzten Wochen zu nass. Die Lilastieligen Rötelritterlinge und Büscheligen Raslinge blieben komplett weg.

Vergangene Woche wollte ich mal in einem kleinem Ministück mit alten Buchen nachsehen. Das war jedoch nicht möglich, weil der gesamte Wald für die Wildjagd gesperrt war. Da werden bei uns die Wälder über viele Kilometer komplett abgeriegelt. Auf fast jedem Schießstand stand ein Schussparat.

Ich versuchte, ein Teilwaldstück zu betreten, das nicht abgesperrt war. Weit gekommen bin ich nicht. Bereits nach 300 Metern standen die Jäger auch hier. So ein Mist. Also konnte ich auch hier wieder kehrt Marsch machen. Zu gerne hätte ich mich den Jägern hinzugesellt, um das Erlegen von Wild in Natura zu erleben.Warum hier nicht von vornherein abgesperrt war, weiß der Geier.

Heute wollte ich in ein interessantes Gebiet in ganz anderer Gegend. Und was war? Bereits aus der Ferne hörte ich Schüsse hallen. Auch hier wurde gejagt. Also habe ich mein Vorhaben gleich abgebrochen.

Dafür war ich die Tage an einem Ort, wo es immer reichlich Judasohren gibt. Auch hier erwischte ich nicht den richtigen Tag. Die einen waren schon hinüber, die anderen noch zu klein. Ich konnte nicht ergründen, ob an den Pilzen vielleicht Schimmelfäden oder Spinnfäden waren.

Foto: Wenn es mit den Edelpilzen der Hochsaison vorbei ist, richten wir unser Augenmerk auf andere. Zum Beispiel auf Judasohren, die sehr gesund sind und sich gut in Suppen machen, oder auf Birkenporlinge, von denen wir im Hintergrund zwei sehen.

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Immerhin, einen Teil konnte ich doch ernten. Ich trockne sie, bei Bedarf mahle ich sie, um sie als natürlichen Soßenbinder mit schon gewisser Würze zu verwenden. Von ihrem hohen Gesundheitswert als Stärker des Immunsystems und vor allem als Cholesterinregler ganz zu schweigen.

Zwei Birkenporlinge fanden auch noch den Weg ins Körbchen. Lustig war, dass ich doch tatsächlich noch eine Krause Glucke, mehrere frische Täublinge, noch zu erkennende Butterpilze und gerade noch zu erkennende Edelreizker fand. Dazu gesellten sich einige Frostschnecklinge  und Lärchenschnecklinge. Auch einige Fuchsige Trichterlinge ließen sich noch sehen.

Damit weißt Du inetwa, wie das Gebiet aussieht, in dem ich herumgestöbert habe: Kiefern, Lärchen, einige Fichten und Holunderbüsche prägen das Bild. Wäre ich vielleicht vor zwei Wochen dagewesen, hätte ich noch was vorzuweisen gehabt.  :)

Liebe Grüße an Dich, Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzesammler!

Heike«

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2 Fotos: Ein alter Holunderstrauch, an dem Judasohren bevorzugt wachsen, steht am Rande eines Fichtengebietes. In solchen Waldstücken wachsen üblicherweise auch Rote Heringstäublinge, von denen wir auf dem rechten Bild wohl ein Exemplar sehen. (5 Fotos © Heike)

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Bad Berka: Ruths Spätlese beförderte sogar noch zwei Parasole in den gut gefüllten Korb


Foto: Da liegt allerhand zum Trocknen bereit. Die Parasole und Fichtenreizker hat Ruth offenbar für ein spontanes Pilzgericht aussortiert. (2 Fotos © Ruth)

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Ruth schreibt am 16. November 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

das ist mein Pilzfund  von heute in der Nähe von Bad Berka, Mittelthüringen. Es sind größtenteils Gelbe Trompetenpfifferlinge, einige Fichtenreizker, kleine Parasole und zwei Lilastielige Rötelritterlinge.

Viele Grüße Ruth«

(2 Fotos © Ruth)

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Bei den Birkenporlingen gab Monikas Schreddermaschinchen den Geist auf


Monika schreibt am 13. November 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

jetzt haben wir sie endlich gefunden, genug Birkenporlinge für den Wintervorrat.

Samstag waren wir noch einmal gezielt auf der Suche. Es ist hier nicht so einfach , gute Funde zu machen, denn die Wälder sind größtenteils sehr »aufgeräumt«.

Nachdem wir mehrere Wälder vergeblich durchsucht hatten, wurden wir endlich mit sehr großen frischen gesunden Birkenporlingen belohnt. Bernd meinte dann, wir sollten nun aufhören zu sammeln, denn wer soll die alle schneiden?!

Das Foto zeigt Bernd anschließend beim Schneiden der Pilze. Da hatte er tüchtig zu tun. Genau wie der Dörrautomat, der drei Trockengänge mit je voll beladenen Gittern zu bewältigen hatte. Geschreddert habe ich knapp zwei Gläser voll; dann gab das Maschinchen den Geist leider auf.

Außer den Birkenporlingen fanden wir noch eine Rotkappe, zwei Butterpilze, einen Birkenpilz, eine Marone und einige Fichtenreizker (zweites Foto).

Gestern hat es hier geschneit, heute regnet es schon den ganzen Tag. Wenn man dann gemütlich im Warmen sitzt, freut man sich noch mehr über seine herrlichen Funde. 

Lieber Heinz-Wilhelm, wir danken Dir für die schönen Berichte und Fotos im Pilzticker Thüringen und in den anderen Pilztickern!

Herzliche Grüße an alle Pilzesammler! Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Berichte. 

Monika und Bernd aus dem Thüringer Vogtland«

(2 Fotos © Monika)

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Ganz viele Fichtenreizker und Trompetenpfifferlinge bei Bad Berka

Ruth schreibt am 9. November 2017:

»Hallo,

heute fanden wir ganz viele Fichtenreizker, ganz viele Gelbstielige Trompetenpfifferlinge, einige Steinpilze (na, ja), einen Champignon, Stäublinge und ein paar Sandröhrlinge.

Lieber Heinz-Wilhelm, ich finde die Seite ganz toll.

Liebe Grüße Ruth aus Bad Berka«

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