Pilzticker ST 12 (Sachsen-Anhalt 12):
Funde vom 06.09.2014 - 20.09.2014



Pilzticker ST 12 (Sachsen-Anhalt 12)




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Die Wachstumsfreude der Pfifferlinge im Oberharz nimmt kein Ende


Klaus schreibt am 20. September 2014:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern waren wir im Bereich Elend unterwegs. Keine Steinpilze, zehn kleine Maronen, 40 Semmelstoppelpilze - und wieder jede Menge Pfifferlinge.

Für zweieinhalb Stunden Sammeleinsatz war das ein schönes Ergebnis. Unser nächster Gang steht für Sonntag an. Hoffentlich hält sich das Wetter.

Klaus Blumenberg"

(Foto © Klaus B.)

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Ziegelroda/Kyffhäuser: Wie Rainer erstmals auf die köstlichen Totentrompeten stieß


Foto: Da hinten liegen sie, die begehrten Herbst- oder Totentrompeten, die Rainer erstmals überhaupt gefunden hat. Was wäre gewesen, wenn ihm die zwei Pilzsammlerinnen nicht zufällig über den Weg gelaufen wären? (Foto © Rainer Luis)

Pilzticker ST 12



Rainer schreibt am 16. September 2014:

"Lieber Heinz-Wilhem, liebe Pilzefreunde, 

ich war die Woche mehrmals im Staatsforst Ziegelroda. Eigentlich war ich nur auf ein paar Fliegenpilze aus, um sie mit Primasprit anzusetzen. Ich fand nur madige. Auch Hallimasch und Violette Rötelritterlinge gab es zu ernten.

Der Clou aber waren Semmelstoppelpilze. Sie waren nach über 50 Jahren vergeblicher Suche ein Erstfund für mich. Sie stehen ja in einigen Bundesländern auf der  Roten Liste, während sie zum Beispiel in Baden-Württemberg oder in Bayern nicht selten Massenpilze sind. Geschmacklich waren sie vorzüglich! 

Heute war ich erneut auf Fliegenpilzjagd, dieses Mal im Kyffhäusergebirge (Thüringen ). Die wenigen, die ich fand, waren abermals total vermadet. Diese Beobachtung sowie die, dass die Maronen und Steinpilze in ihrem Wuchs wetterbedingt eingebrochen sind, zeigt nach meiner Ansicht ein frühzeitiges Ende der Pilzsaison an. 

Dafür spricht auch das ebenso frühe wie massenhafte Aufkommen an - erstklassigen -  Trompetenpfifferlingen

Dann überraschte mich dieses für meine Suchgebiete doch eher schwache Pilzjahr doch noch mit einem wahren Sahnefund: Totentrompeten! Über Jahre hinweg hatte ich unsere Buchenwälder nach ihnen durchkämmt, hatte ungezählte Stunden angestrengt den Boden abgesucht. Nichts! Und heute nun dies:


Foto: Junge Toten- oder Herbsttrompeten. Sie haben eine glatte Unterseite. Nicht selten werden sie mit Grauen Leistlingen verwechselt, die gegabelte graue Leisten haben. Dass beide gerne beieinander stehen, macht die Unterscheidung nicht leichter. Die Aufnahme stammt aus einem alten Rotbuchenbestand im südöstlichen Rothaargebirge. 


Ich komme mit meinen Trompetenpfifferlingen, einigen Birkenpilzen, Kuhmaul, Espenrotkappen u.s.w. aus dem Wald, als mir zwei ältere Frauen über den Weg laufen. Sie kamen aus einem Jungeichenbestand im Kyffhäuser. Als ich ihre Pilze sah, fiel ich fast in Ohnmacht. Totentrompeten!

Und der Hammer war, dass sie sie nicht einmal kannten! "Herbst- oder Totentrompeten sind das", stammelte ich fassungslos. Da lag er in ihrem Korb, mein unerfüllter Traum von gefühlten 100 Jahren! Wie oft hatte ich mir Pilzvideos angesehen mit den Totentrompeten! 

Wir also alle drei zurück in den Eichenwald. Und wahrhaftig, da standen sie, die herrlichsten Totentrompeten.

Danke, du tolles Pilzjahr 2014! Danke für solch schöne Semmelstoppelpilze und so viele herrliche Totentrompeten! 

Gruß Rainer"

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Elbingerode: "Das Wachstum der Pfifferlinge ist träge geworden"


Klaus schreibt am 13. September 2014:

"Guten Abend Heinz-Wilhelm, 

heute waren wir wieder in Elbingerode. Das Wetter war nicht das Beste, ab und zu leichtes Nieseln. Keine Sammler im Wald. Viele Pfifferlinge, zwei Steinpilze und null Maronenröhrlinge war die Ausbeute.

Ich habe heute ein Bild von einer Pfifferlingsader gemacht, siehe Foto rechts. Aus gleicher Position habe ich auch am 28. August d. J.  fotografiert. Das Wachstum der Pfifferlinge ist träge geworden." 

(Foto © Klaus B.)




Die Steinpilze pausieren, die Holzernter nicht: Die schöne heile Pilzwelt ist zerstört


Foto: Die Pfifferlinge gedeihen im Oberharz weiter, als wollten sie gar nicht mehr aufhören zu wachsen. Viele junge kommen noch nach. 

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Klaus schreibt am 11. September 2014:

Guten Abend Heinz-Wilhelm,

am Mittwoch waren wir in Drei Annen Hohne. Steinpilze und Maronen legen eine Pause ein. Da war nicht viel zu finden.

Dafür gibt es jetzt sehr viele Hallimasch. Am Parkplatz kam ein Sammler mit seinem Sohn aus dem Wald. Der Korb war leer. Ich fragte ihn, warum er nichts gefunden habe. Er sagte, dass er nur Hallimasch sammeln wollte. Er sei aber leider zu spät gekommen, die Pilze seien bereits überständig. Dabei zeigte er auf eine Waldfläche.

Wir gingen durch dieses Waldstück und haben nur übergroße Pilze an den Stuken gesehen. Einen Kilometer weiter sah es viel erfreulicher aus. Hallimasch bester Qualität in großen Mengen! Teilweise wuchsen sie hoch an den Stämmen empor. 

Leider werden jetzt auch dort von den großen Holzerntemaschinen rücksichtslos neue Wege in den Wald gezogen. Das war vor acht Tagen noch eine heile Welt. Das Foto rechts zeigt zum Beispiel einen neu in unser Suchgebiet geschlagenen Weg. Das wird sicher Folgen für die nächsten Jahre haben. Wir sind schon auf der Suche nach neuen Fundstellen in diesem großen Waldgebiet.

Pfifferlinge haben wir reichlich gefunden und es kommt immer noch reichlich nach. Vier Semmelstoppelpilze standen mitten in den Pfifferlingsstellen.

Am Samstag geht es wieder in den Harz. Gerne werde ich berichten.

Klaus Blumenberg"

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Foto: Jetzt beginnt der große Aufmarsch der Hallimasch. Um zu sehen, wie dieser Pilz unter idealen Bedingungen nachts leuchtet, schaut Euch Christians faszinierende Bilder im Pilzticker Sachsen an. (3 Fotos © Klaus B.)

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Einsteiger Heinz macht es richtig: Erst die eigene Analyse, dann zum Pilzberater! 


Heinz schreibt am 9. September 2014:

"Hallo an alle, 

nachdem ich letztes Wochenende nur Anischampions und Safranschirmpilze fand, nahm ich ein paar rötliche Pilze zur Bestimmung mit.

Nachdem ich geschaut hatte, stellte ich fest, dass es Reizker waren. Ich also heute in die Dölauer Heide und den Rest geholt, denn es hatte noch keiner geerntet. Obwohl am Wochenende ganze Völker durchgezogen waren.

Wie auf dem Foto ein bisschen zu sehen, waren welche mit fast blauer Hutfarbe und welche mit dominant rötlicher Hutfarbe dabei, wobei aber beide im Anschnitt rote Milch absonderten, das wichtigste Merkmal der essbaren Reizker.

Zur Sicherheit bin ich noch zum Pilzberater gegangen, der mir die Essbarkeit bestätigte und fast ein wenig neidisch war. Es sind Echte Reizker und Fichtenreizker. Dazu fand ich noch ein paar Schopftintlinge.

Nun, da ich sie bereits mit Vergnügen gegessen habe, fällt mir ein, dass ich ja morgen beim Arzt eine Urinprobe abgeben muss. Na, das kann ja was werden, bei den Reizkern!"

(Foto © Heinz V.)

Hallo Heinz, 

Dein Verhalten ist absolut vorbildlich! Da kenne ich auf dieser Website ganz andere Fälle bei Anfängern, das hältst du gar nicht für möglich. Ganz aktuell aß eine Anfängerin einen ihr unbekannten Pilz einfach mal so. Leider habe der im Mund und Hals höllisch gebrannt. Das ist eine Logik: Erst esse ich mich tot, dann fange ich an, die Pilze zu bestimmen. Man kann es nicht fassen. 

Weiterhin guten Fortschritt, viel Freude und Erfolg wünscht Dir

Heinz-Wilhelm

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Kyffhäusergebirge: Die Wildschweinsuhlen zeigten Rainer reiche Pilzernte an


Rainer schreibt am 6. September 2014:

"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

nach meiner letzten Info sah es nicht besonders in meinen Pilzrevieren Kyffhäusergebirge u. Ziegelrodaer Staatsforst aus. Meine Erwartungen hinsichtlich des Staatsforstes haben sich nicht erfüllt.

Wenn aber, wie im Kyffhäuser, die Wildschweinsuhlen infolge Regen schlammig und also gut besucht sind, ist das immer auch ein gutes Zeichen für die Pilze. 



Und tatsächlich, die Pilze, und zwar alle von mir bevorzugten Arten, sind, wie fast überall in Deutschland, in großer Menge und in ausgezeichneter Qualität da. 



Steinis, Pfifferlinge, Espen u.- Birkenrotkappen, Birkenpilze, Maronen, Täublinge (Frauen- und Wieseltäublinge) sowie hunderte Parasole. Die Waldparasole ließ ich stehen, sie erreichen nicht die Qualität der Bergwiesenparasole.

Nebeneffekt des erfreulichen Ernteergebnisses ist natürlich der enorme Arbeitsaufwand. Pi mal Daumen kann man sagen: Für vier Stunden Suche bzw. Ernte darf man auch vier Stunden putzen und zubereiten.

Aber es macht immer wieder Spaß!

Tschüs R. Luis"





Foto links: Die Parasolen von den lichten Bergwiesen haben es Rainer angetan. Die aus den schattigen Wäldern schmecken ihm hingegen nicht so sehr. Allein insofern ist ihm Recht zu geben, als der Anblick von dutzenden Parasolen auf Sommerwiesen ein wahrlich nachhaltiges Erlebnis ist. 

(3 Fotos © Rainer Luis)

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